Männer Klugschiss: Bambi nervt!

Mit großem Interesse habe ich den Artikel „Schluss mit Süß!“ auf sueddeutsche.de gelesen, den mir Herr eco ans Herz gelegt hatte. Manchmal frage ich mich, wieso man eigentlich alles irgendwie thematisieren muss, wieso es nicht gut ist, so wie es ist und sich immer nur die Gegner, nie aber die Befürworter zu Wort melden, wenn mal wieder ein neuer „Trend“ ins Rollen kommt.

Liebe Frauen über 25: Wollt ihr sein wie Grace Kelly oder wie das ewige Girlie? Also zieht euch anständig an, verdreht nicht die Kulleraugen und werdet endlich erwachsen. Das Mädchengetue nervt.

Gut, 25 werde ich erst Ende des Jahres, dann muss ich mich wohl nicht angesprochen fühlen.
Aber mal ehrlich, lieber Fred Grimm, der Sie diesen Artikel so nett angeteasert haben: was interessiert es mich, ob Sie genervt sind? Seinen Bekannten- und Freundeskreis sucht man sich noch immer selber aus und wer in Studenten-Diskos und Kneipen sein Unwesen treibt, muss sich nicht wundern, wenn er dort Studentinnen trifft :roll:

Ich trage ab und an rosa Strickjacken und Hello-Kitty Taschen, kann auch schon mal richtig „kichern“ und werde rot, wenn mir jemand ein äußerst nettes Kompliment macht. Sie nennen das Bambi-Image! Was aber das Gegenteil von diesem Bambi-Image sein soll, dass erklären Sie uns natürlich nicht, nur dass Bambis keine Führungspersönlichkeiten sein/werden können.

Wissen Sie lieber Herr Grimm, der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist der: Männer sind Männer und Frauen sind Frauen! In Ihrem Artikel schreiben Sie:

Ein paar Zahlen für Bambi: Wenn beide arbeiten, erledigt die Frau 70 Prozent der Hausarbeit. Kommt ein Kind, bleibt sie in 95 Prozent der Fälle daheim. An deutschen Hochschulen stellen Frauen die Hälfte der Absolventen, aber nur 13 Prozent der Professoren. Selbst in der Türkei liegt der Frauenanteil mit 21,5 Prozent höher.

BambiWie soll ich das verstehen?
70 Prozent der Hausarbeit bei berufstätigen Paaren wird von der Frau ausgeführt, daraus folgert: Frau gleich Bambi?
Kommt ein Kind, bleiben sie (die Bambis?!?) in 95 Prozent der Fälle daheim.
Das nur 13 Prozent der Professoren an Hochschulen Frauen sind liegt daran, dass alle anderen Frauen Bambis sind?

Also, da wir ja bei den negativen Folgen des Bambi-Images waren (meine bevorzugte Bezeichnung dafür ist ja bekanntlich „naives Blondchen-Image“), können Sie nur meinen, dass wir Frauen einfach wie Ihr Kerle werden sollten
… und dann klappt das bei Euch auch mit dem Haushalt und dem Kinderkriegen und bei uns mit der Professur, der Führungsposition, der allgemeinen Machtübernahme und dem Weitwichsen!?

Lieber Fred Grimm, wenn Sie einer Frau nun unbedingt sagen wollen, dass sie ab 25 doch bitte nicht mehr süß und sein soll und nicht mit ihren großen braunen Augen rollen darf, dann sagte ich Ihnen, lieber Herr Grimm:
„Hören Sie auf über die Dinge zu schreiben, die Sie a) auf Grund Ihres y-Chromosoms gar nicht verstehen bzw. beurteilen können und b) bleiben Sie bei einer Story und wechseln Sie nicht aus Verlegenheit die eigens aufgestellte Behauptung nicht untermauern zu können, zu wilden Aufzählungen nichts sagender Prozentzahlen und Schlagwörtern wie ‚Machtübernahme‘ ohne Bezug zum Aufmacher.“

Ich würde ja, glatt wetten wollen Kraft eigener Arroganz, daraus analysieren, dass Ihre Abneigung bezüglich ‚jugendlichen‘ oder auch ‚bambiartigen‘-Frauen aus der frühen Jugend herrührt. Wahrscheinlich Möglicherweise waren Sie der Typ, der immer nur „der beste Freund“ sein sollte und nie an die frischen Bambis durfte :D

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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19 Gedanken zu „Männer Klugschiss: Bambi nervt!

  1. Auch wenn ich der Meinung bin, dass aus Bambi mal ein ordentliches Steak werden könnte – ich mag Bambi! Wirklich! Und nicht nur in einer köstlichen Senfsoße. Bei dem letzten Satz hast Du vermutlich Recht. Und solange er die Vorzüge eines rosa gewickelten Bambis nicht kennt… die arme Sau :-D
    BTW: ich frage mich ja, auf welche Frauen Herr Grimm so steht. Walkürenfetischst?

  2. Das „gemein“ bezog sich darauf, dass der angesprochene Satz wahrscheinlich der Wahrheit entspricht. Und jemanden so direkt auf seine Unvollkommenheit zu stoßen, kann man meiner Meinung nach durchaus als „gemein“ bezeichnen, wobei ich keineswegs der Auffassung bin, dass man es nur deswegen unterlassen muss ;-)

  3. Möglicherweise waren Sie der Typ, der immer nur „der beste Freundâ€? sein sollte und nie an die frischen Bambis durfte

    NICHT witzig !!! :(

  4. Ui, Herr Legolas, ich wollte damit bei Ihnen keine traumatischen Erlebnisse auf den Plan rufen. Aber eins der frischen Bambis wird Sie doch sicher einmal ran gelassen haben, oder? ;)

  5. Ich oute mich hiermit dann mal als Befürworter des Herrn Grimm. Ich finde auch kaum etwas abstossender als erwachsene Frauen, die rumlaufen und sich benehmen wie 14jährige Gören. Aber ich kann Sie beruhigen, trotz des „Bester-Freund-Syndroms“ bin ich in jungen Jahren nicht zu kurz gekommen …

  6. Dann nennen Sie doch bitte mal die geläufigen Merkmale einer Frau die wie eine 14jährige Göre rumläuft und sich benimmt. Sowas ist mir nicht bekannt – bis auf ganz, ganz harten Ausnahmefälle mal ab und an in der Stadt – so im Vorbeigehen …
    Da gibt’s aber auch genug Männer von, die irgendwie in ihrer Jugend „stehen geblieben“ sind – davon sind mir wiederum weitaus mehr bekannt. :yes:

  7. Geläufige Merkmale …. hmmmm.
    Besser als Herr Grimm kann ich es kaum beschreiben.
    Dieses „ich will doch nur spielen“-Getue eben.
    Mit Ende 20 krampfhaft „jugendliche Klamotten“ tragen
    und nicht wissen, was man (frau) mit seinem Leben anfangen will,
    lächerlicher Gebrauch von Jugendslang „Supi, krass und voll fett“ …
    Das sind (in meinen Augen) „Frauen“, die zwar für ein wenig
    Abwechslung ganz brauchbar sind, für die Erziehung meiner
    Kinder aber nicht wirklich in Frage kommen.

    […] aufregende Fabelwesen, die es heute im Kino kaum noch gibt: geheimnisvolle, intelligente, gänzlich unhysterische junge Frauen, die niemand »Mädchen« nennen würde. Frauen mit einem Leben zwischen Pubertät und Mutterschaft.

    Eine Janis Joplin, die mit 27 starb, hätte sich niemals »Mädchen« oder »Fräulein« nennen lassen.

    Dem kann ich nichts mehr hinzufügen ;)

  8. Janis Joplin als Vorbild zu haben ist wie ein Kurt Cobain Poster über’m Bett. Depressiv und unglücklich … und ich sprech jetzt nicht von der Musik – um die geht es ja auch nicht.

    Ich bin einfach anderer Meinung. Wer einen Menschen nicht so mag wie er ist, der soll ihm einfach aus dem Weg gehen. Und ich bin ganz sicher keine Janis Joplin!

    Lassen wir es gut sein. Für eine Grundsatzdiskussion ist es mir heute einfach zu heiß … man findet mich dann draußen! ;)

  9. Wollte Sie ja auch nicht persönlich ansprechen ;)
    Vielleicht sehen Sie die Thematik mit 30 ja auch
    ein wenig anders, als heute mit zarten 24 Jahren :D
    (Was sagt denn Herr H. zum Bambi-Syndrom?)

  10. ich könnte dem herrn gar nicht genug zustimmen.
    er reduziert’s nur zu sehr auf job/arbeit am ende.
    und sein ausflug in die „nichtssagenden“ zahlen wirkt etwas deplaziert, aber worauf er wohl hinaus wollte ist der unterschied türkei deutschland.

  11. Na, Frl. Pia, das nenne ich mal gepflegt und eloquent zurückgeschossen; besonders die Stelle mit dem Weitwichsen fand ich sehr gelungen ;-)
    Hoffentlich liest es der Herr Grimm dann auch…

  12. Lieber 10 x Bambi als sich dem Lebensalter anzupassen, nur weil es Dritte gern so hätten.
    Ganz davon abgesehen gibt es sicherlich auch Frauen, die sich mit 30 oder 40 bambi-nisch benehmen oder geben, einfach weil sie nicht in den Genuss einer echten, bambinischen Kindheit gekommen sind / kommen durften.

  13. beim stichwort „bambi“ fällt mir unwillkürlich vicki baums „vor rehen wird gewarnt“ ein… es gibt nämlich auch noch den damenhaften und dennoch mädchenhaften typ, der ganz harmlos tut und nebenbei (vorzugsweitere ältere) herren nach strich und faden ausnimmt. zweimal beobachtet im unmittelbaren bekanntenkreis. das thema ist also nicht so neu. (das buch ist von 1951)

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