not my tradition – second edition

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Gerade zu Hause eingetroffen, das Fenster in der Küche zum Durchlüften geöffnet und mit einem leckeren Kaffee vor den PC gesetzt. Herr H. ist auch schon da und surft ein wenig in seinen Feierabend, als wir plötzlich ein lautes *KNIRSCH-PLATSCH* hören und verdutzt aufgucken. „Was war das?“

Ich gehe in Richtugn Küche, aus der das Geräusch kam, und sehe mitten auf unserem Glasküchentisch ein rohes, zerplatzes und verschmiertes Ei wabbeln. Ich rufe schnell den Herrn H. und zeige schockiert auf die Sauerei – dieser nimmt die Beine in die Hand und sprintet die Treppe runter auf die Straße und ruft noch „Schau wer das war!“ Als ich direkt aus dem Fenster schaue, sehe ich 4 Mädels um die 12 Jahre, die die Straße lang rennen. Ich rufe Herrn H. zu „4 Weiber um die 12 Jahre – die Richtung“ und sehe nur noch, wie er Geschwindigkeit aufnimmt und schnell zu einem kleinen Punkt am Ende der Straße wird. Die Mädels vorne weg.

10 Minuten später höre ich Schritte im Treppenhaus und ein „Na, dann komm mal rein!“ vom Herrn H. Um die Ecke schleicht eine kleine, blonde Mickey Maus mit hängendem Kopf. „Na, bist Du die Übeltäterin?“ Sie nickt betroffen. Ich drücke ihr eine Küchenrolle in die Hand und sie beginnt direkt mit dem Einsammeln der Eierschalen und dem großzügigen Verteilen der wabbeligen Eimasse auf dem Küchentisch. Währenddessen präsentieren wir ihr abwechselnd Belehrungen á la „Wenn das ein Kleinkind am Kopf getroffen hätte oder jemand darauf ausgerutscht wäre …“ Natürlich kommt noch die Nummer „Wir hätten auch die Polizei rufen können oder direkt bei Deinen Eltern vorstellig werden können!“ und Herr H. erklärt ihr Dinge wie „Sachbeschädigung“ etc., und dass auch er früher viel Blödsinn gemacht hat, dies aber immer in einem gewissen Rahmen (Anmerkung von Frau Pia: na ja, fast immer :roll:)

Als sie mit dem Aufwischen fertig ist geben wir ihr noch ein paar ermahnende Worte mit auf den Weg und wünschen ihr trotzdem noch „Viel Spaß!“.

Wie Herr H. berichtet, hat er den vieren auf dem Weg zu uns ordentlich die Leviten gelesen und wenn man das ganze mal sachlich betrachtet, war es wirklich eine dumme und gefährliche Sache. Andere Leute hätten vielleicht noch ganz anders reagiert und die Geschichte wäre für die Mädels nicht so gut ausgegangen.

Herr H. berichtete mir nachher außerdem: „Der Fluchtversuch verlief unkoordiniert und laienhaft! Sowas wäre uns früher nicht passiert. Abgesehen davon habe ich schon ganz andere Leute mit mehr Fluchterfahrung gejagt … und die habe ich auch immer geschnappt!“

Halloween ist bei mir nun für alle Zeit unten durch. Sorry Frau Schoko-Bella, nix für ungut!

PS: Ich hätte gerne ein Foto der Missetat vorgewiesen, aber dafür war Herr H. zu fix mit der Übeltäterin zurück.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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28 Gedanken zu „not my tradition – second edition

  1. Guten Abend, hatte letztes Jahr einen ähnlichen Vorfall. Ich steige mit meiner damals Freundin ins Auto ein und wollten grad unbekümmert losfahren als 3 freche Jungs… auch so um die 10-12 Jahre mein Auto mit Eier und nassem Toilettenpapier bewerfen, ausgestiegen und ebenfalls hinterher.

    Ich find das ganze auch ziemlich bescheuert. Der eigentliche christliche Feiertag wird nach hinten gestellt und man versucht eine Tradition einzuführen die hier gar nichts zu suchen hat. Alles ist nur auf Konsum getrimmt. Einfach ein Tag mehr mit dem man Leuten das Geld aus den Taschen ziehen kann und unsere eh schon oft verzogenen Kinder fangen an noch mehr Blödsinn an zu stellen.

    Fazit, mag ich net und will ich net, also bleib ich zu Hause. :neutral:

  2. Sehr gelacht, danke.
    Obwohl mit die Kleine auch ein bisschen Leid tut. Ich könnte da Geschichten von bösen Männern erzählen, die keinen Spaß verstanden, als ich jung und unerfahren in Sachen Flucht war. Aber ich tue es nicht. :razz:

  3. Nichts für ungut, werte Frau Pia – aber was das Mädchen gemacht hat war – grober Unfug?
    Herr H. hat begangen: Entführung? Nötigung?
    :?:

  4. Herr B: Immer schön auf dem Teppich bleiben!
    Herr H. hätte die Lüdden auch stellen und die Polizei rufen können.
    Aber muß es eine Anzeige wegen Sachbeschädigung sein? :nein:
    Ich denke die Gören haben auch so ihre Lektion gelernt.
    Ohne Juristen und viel Ärger! :ja:

  5. ich habe heute gaaaaaar nix von halloween mitgekriegt… aber ich kann mir bildlich vorstellen wie der Herr H. die meute jagt :grin:

  6. Sehr geehrter Herr R.B.,

    vertrauen Sie einfach meinen bescheidenen Kenntnissen bezüglich Gesetzestexte und rechtlich einwandfreiem Handeln.
    Die Tatbestandsmerkmale einer Nötigung oder sogar einer Entführung (soll ich jetzt lachen?) lagen definitiv nicht vor.

    … aber schön, daß Sie dies aus dem Text herausgelesen haben. Ich habe mich köstlich amüsiert. Danke Herr R.B.

    Ihr Herr H.

  7. Herr B.: Lesen sie Bild (oder schreiben sie für dieses Blatt):?:
    „Herr H. hat begangen: Entführung? Nötigung?“
    Diese Kombination aus Tatsachenbehauptung mit Fragezeichen ist mir ausschließlich aus den Ausschnitten bei bildblog bekannt.:kotz:

  8. Richtig gemacht. Unmittelbare Konsequenzen wirken am besten (wenn das Kind nicht eh schon in den Brunnen gefallen ist).

    Ach, R.B.: Hast Du Kinder? Das entscheidende ist bei solchen Dingen, das Sch****e bauen unmittelbare Konsequenzen hat. Das müssen ja keine üblen Strafen sein, aber die Mecker, die es gibt, wenn die Erinnerung noch frisch ist, ist viel wirkungsvoller. Du würdest doch lachen, wenn nach 3 Wochen ein Schrieb von der Polizei käme, der um Stellungnahme bittet.

    Zudem eine Reaktion mit Polizei holen doch wieder andere Kommentatoren (oder Dich?) dazu bewegt hätten zu schreiben „War das mit der blauen Minna jetzt nicht übertrieben?“. Oder „Habt ihr kein Selbstbewusstsein, und braucht für sowas die Bullerei?“

    Man/frau wird es nie allen recht machen können. Vor allem nicht uns Kommentatoren, die gemütlich Kaffeetrinkend vorm Bildschirm sitzen und in aller Ruhe abwägen können.

  9. Liebe Pia,
    es tut mir leid wenn ich das sagen muß…. ich hab von halloween nix mitbekommen. :razz: wie bereits erwähnt waren am freitag 3 mädels da, die waren nach ihrer gesangseinlage mit 3 hanuta, 3 twix und 3 milka nougat-eier äußerst zufrieden. danach war nix mehr, das ganze wochenende. und… um es nicht zu vergessen ich hab heute frei! :pfeif:

  10. wenn ich sowas früher gemacht habe, konnte ich gleich mit zwei mal ärger rechnen:

    1. vom opfer (er würde mich zum saubermachen zwingen und es meinen eltern petzen).
    2. von meinen eltern (hausarrest und sonst noch eine böse strafe: keller oder speicher auf-/ausräumen, für die nächsten wochen den hof kehren, etc. aber nie prügel!)

    trotz allem war der reiz da und ich wurde mehrmals erwichst, aber mindestens so oft bin ich auch ohne strafe weggekommen, vorallem wenn man unendeckt blieb :)

    doch jetzt ist man erwachsen und vernünftig ;)

    gruß
    venden

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