not my tradition

Lieber Kinder die ihr heute wohlmöglich in amerikanische Importtraditionen verfallt und mir, mit euren dreckigen Schuhen auf meinem frisch gesaugten bordeauxrotem Teppich, ein latent aggressives „Süßes oder Saures“ entgegen brüllt:

Bemüht Euch gar nicht erst. Wir werden nicht da sein, um Euch für derartige Drohungen auch noch zu belohnen. Kürbis schmeckt gut als Suppe oder Kuchen und Kürbislaternen finde ich sehr hübsch und dekorativ, aber bleibt uns mit Euren fordernden, dreckigen Händchen aus der Tür!

An Sankt Martin könnt ihr dann gern wieder vorbei schauen. Bringt unbedingt eins dieser traditionellen Martins-Lieder und eine Menge kreativer Laternen mit. Tretet Euch bitte unten an der Haustür die Schuhe ab. Danke. Ich werd Euch reichlich mit Süßem beschenken und nehme bereits erhaltenes Obst gern im Tausch gegen extra Gummibärchen und Snickers an (es sollte aber noch frisch sein!).

Versucht es doch einfach mal wieder mit den landeseigenen Traditionen und der Geschichte vom heiligen Sankt Martin, der voller Güte seinen Umhang mit einem Bettler teilte. Aber wahrscheinlich gibts dazu einfach nicht genug Splatter-Horror-Verfilmungen *seuftz*

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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22 Gedanken zu „not my tradition

  1. Können Sie Gedanken lesen? Ähnliches denke ich jedes Jahr… Aber irgendwie verplane ich es jeden Sommer, mir mal ’ne gescheite Wasserpistole zu organisieren, mit der man kleine AKs im falle wiederholter renitenter und wortresistenter Beläsigung vertreiben kann.

  2. och, seid doch nicht soo streng :nein:… wenns denn kids spaß macht? ich habe dieses jahr das erstemal kinderhalloweenbesuch gehabt. ich fands süß, sie haben an der gegensprechanlage gesungen und gelächelt als sie jeder eine hand voll süßigkeiten bekommen haben. amerikanischer scheißdreck hin oder her… ein kinderlächeln ist es mir wert, darüber hinwegzusehen. :ja:

  3. Frau Schoko-Bella:
    Hätten Sie letztes Jahr in diese undankbaren (min. 14 Jahre alten) Augen geblickt und sich wüst beschimpfen lassen, wenns „nur“ zwei kleine Tütchen Gummibärchen gab, weil einfach nix mehr da war, Ihnen wäre auch die Lust vergangen. Vielleicht liegt das daran, dass nicht alle Eltern ihre Kinder jeden Scheiß mit machen lassen. Und ganz ehrlich? Den Sinn dahinter seh ich auch nicht … und was singt man denn an Halloween für Lieder?

    Ich bin an Halloween bisher nur auf sehr große Kinder (Teens) gestoßen und da war nix mehr mit süß und Lächeln :twisted:

  4. Frau Pia, grad eben vor nicht mal fünf Minuten habe ich auch meinen Senf dazu gebloggt, zwar nicht so wie Sie, aber doch schon negativ.
    Ein Glück bauten meine Eltern das Haus so, dass die Tür nicht auf die Straße geht und somit die Kinders durch den halben Garten rennen müssten und der ist auch sehr dunkel, weil nicht beleuchtet, das wiederrum bedeutet: kein geschrei: Süßes oder Saures

  5. es geht wohl mehreren so, wie sie denken.
    wenn die hl. drei könige (sternsinger) kommen, gebe ich gerne was – da hat es einen sinn. aber einen traditionslosen brauch zu unterstützen, der keinerlei hintergrund hat, das kann ich nicht nachvollziehen.
    interessant wärs mal, so ein „süßes oder saures“-plärrendes kind mal zu fragen, warum es denn das mache?

  6. Pingback: BloggingTom
  7. Ich hab mir die Gören letztes Jahr wohl endgültig vom Hals geschafft. Da kamen gleich fünf maskierte Freaks und quackten mich an „Süsses oder Saures“. Ich habe ihnen dann, gut vorbereitet, ein Glas eingelegte Essiggurken in die Hand gedrückt und gesagt „Na denn lieber was saures“. Zack, Tür zu und ich habe meine Ruhe. Das hat sich bei den angloamerikanisierten Störenfrieden anscheinend herumgesprochen. Ich warte nur drauf, dass die am 04. Juli auf einmal ein Feuerwerk starten …

  8. Pia, da hätt ich mich auch aufgeregt, über so ne rotzgöre. aber da kann das fest an sich ja nix dafür. nur weil ein nikolaus mich mal wüst beschimpft hat, leugne ich ihn auch nicht. :wink:
    hintergrund hat der halloweenbrauch schon. in deutschland mischen sich 2 religöse (reformationstag und allerheiligen)mit einem heidnischen brauch (halloween). zugegeben letzteres ist ein keltischer. aber hey, der nikolaus war ein türke! ::pfeif:

  9. Naja,
    hier hat heute noch niemand geklingelt und „Süßes oder saures“ verlangt aber ich bin ja auch erst vor ner Stunde nach hause gekommen. Allerdings waren vor ca. einem Monat schon einige Kinder da die unbedingt „Süßes oder saures“ wollten.

    In den USA mag Halloween ein Brauch sein und das aktzeptiere ich auch. Aber wir müssen den Amis doch nicht jeden müll nachmachen. Bald feiern wir auch den vierten Juli oder wie sieht das aus ?

    so long
    [dogg]

  10. Oh, tschuldigung für den häßlichen Trackback da oben :shock:
    Ich muss mein WordPress mal genauer einstellen..

    Naja, wenigstens wissen sie jetzt, dass ich gleich darüber denke ;)

  11. Halloween in USA ist wie Karneval in Köln. Das macht auch nicht jeder, aber mancher. :box:
    Und viele stört’s, die ignorieren es dann einfach.

    Don’t complain about everything. Life’s like… etc.

  12. irgendwie gehör ich zu den wenigen denen kürbisse überhaupt nicht schmecken… :) lediglich für kürbiskernbrötchen kann ich mich begeistern… ansonsten sind mir so einige geschichten bekannt in denen die kinder sowas wie volle wassereimer für ihre sprüche bekommen haben :) aber nungut, das ist ein anderes thema ^^

  13. Sollten heute Halloweengeister bei mir klingeln, haben sie die Wahl zwischen einem Pfund Zucker oder vier Zitronen. :)

    Das Schlimme ist: es muß das Eine oder Andere mitgenommen werden sonst droht der Zuckerregen direkt aus der Tüte!

    Süßes oder Saures, Halloween finde ich einfach gräßlich, Kürbisse hässlich und unschmackhaft, Kürbisdeko zum Kotzen.

    Während meiner Kindheit gab es den Brauch mit Rübenlichtern durch den Ort zu ziehen und wir hatten viel Spass dabei. Die Gestaltung des Rübenlichts war eine kreative Herausforderung und wem das furchterregenste gelang, der wurde allgemein bewundert, das war’s. Woher der Brauch stammt weiß ich leider auch nicht. Alles fand ungefähr eine Woche vor St. Martin statt und Keiner wäre auf die Idee gekommen dafür eine Belohnung einzufordern.

    Die gab’s zu St. Martin für Lau in Form einer großen Zuckerbrezel, persönlich überreicht vom heiligen Martin auf seinem Roß in Angedenken seines Mitleids für Bedürftige und seiner Großzügigkeit … jaaaa, laaange her. Und was ist die Botschaft der Halloween Bettelei? Gib mir, oder ich hau Dich. Irgendwie sehr amerikanisch, oder?

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