Zukunftspläne

Ich kenne Menschen, die senden kurz vor dem neuen Jahr einen Jahresrückblick, in Form eines Briefes, an sämtliche Bekannte. Dieser Brief beinhaltet Lobhudelei der absendenden Familie, den tollen Mann, die großartigen Kinder und die braven Katzen. Von Urlaub wird da geschrieben, von Noten oder bestandenen Prüfungen, von Beförderungen, Ehrungen und ganz unwichtigen Erlebnissen.

Ich habe mich immer gefragt, was sich Menschen dabei denken.

Freunden und guten Bekannten sollte man diese Dinge, wenn man sie denn los werden möchte, persönlich erzählen. Es wird sich ja wohl eine Gelegenheit im Jahr bieten, bei der man sich sieht oder spricht. Alle anderen Bekannten – die so genannten Bekannten dritter Klasse, denen man irgendwann mal die Hand geschüttelt hat – interessiert deren Jahr 200x ohnehin nicht.

Im Leben käme ich nicht auf die Idee, anderen Leuten einen vierseitigen Brief zu schreiben, in denen ich davon erzähle, wie toll der Herr H. und ich doch sind und wie gut es uns geht und wie toll die neue Wohnung und der neue Fernseher ist.

Das ganze ist dann natürlich auch noch auf dem PC geschrieben, einmal ausgedruckt, unterschrieben und dann kopiert worden.

Man sollte endlich ordentliche Spam-Filter für Briefkästen entwickeln. Alles was Spam enthält, wird durch eine kleine Klappe am Boden des Briefkastens direkt in den Papiermüll geleitet. Ja, so stell ich mir das vor. Das ist mein Plan!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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21 Gedanken zu „Zukunftspläne

  1. Naja, auf jeden Fall ist es mal etwas anderes, als immer nur Rechnungen und Werbung :wink: und besonders ausgefallene Exemplare könnten zur allgemeinen Unterhaltung am Silvesterabend beitragen

  2. @ Observer

    Die haben aber die freie Wahl, ob Sie den Link hier her anklicken, oder nicht. Keine Sorge Herr Observer, da hab ich mir eben schon Gedanken drüber gemacht und nein, ich finde es nicht vergleichbar :)

  3. Oder alternativ einfach den kompletten Bekannten- (und Familien-)Kreis auf Computer-, im speziellen eMailaffine Menschen umstellen, bzw. umtrainieren.
    Klappt hier ganz gut.
    Alles, was ich bisher an Froheweihnachtenundeintollesfestmitgutemrutschunddaswar meinjahr bekommen habe, konnte durch einen gekonnten klick auf „Mark as read“ entschärft werden :).

  4. Ich bekomme solche Post nur von Freunden, die ich aufgrund großer räumlicher Entfernung nur sehr selten sehe, und freue mich dann auch darüber, zu hören, wie’s ihnen geht :)

  5. Sowas bekomme ich zum Glück nicht. Aber so eklige Dinge wie Rechnungen usw. Ich hatte schon mal einen ähnlichen Einfall wie den Ihrigen. Aber bei meinem stand kein Mülleimer darunter, sondern ein Aktenvernichter.

  6. Meine ehemalige Gastfamilie aus Idaho schickt auch nach über einem Jahrzehnt immernoch solche Briefe an mich. Allerdings stehen dort – aufgrund der 10 Kinder und zig Enkelkinder – viiiiele Personen auf der Empfängerliste. Und so weiß ich auch immer, wie es den Rindern geht und wie es um den Steakpreis steht. :wink:

  7. Beim Herrn MCW weiß man ja wenigstens noch, dass sein „Ich bin der Geilste!“ mit einer Portion Selbstironie gemischt ist, aber solche Briefeschreiber meinen das auch noch ernst…

    Als wenn alljährliche Klassentreffen nicht reichen…

  8. Ich bekomme solche Briefe (noch) nicht, aber mein zukünftiger Schwiegerpapa haufenweise, weil er im Stadtrat ist. Bester Satz: „Meine Kinder haben beide fruchtvolle Partner gefunden“. Wohl zuviel Obstler beim Schreiben genippt :smile:

  9. Och, so nen Jahresbrief hab ich grad vorgestern oder gestern bekommen. Allerdings per Mail als PDF. Viel leichter zu entsorgen im Notfall :-)

    Und da der Absender in Malaysia weilt, ist das mit dem persönlich erzählen nicht ganz so einfach.

  10. @ Buenni: Ich danke Ihnen! Wenn eines im vergangenen Jahr klar geworden sein sollte, dann wohl das! :)

    @ Pia: Ich kenne sowas aber auch. Meine Tante (Schwester der Mutter; die ganze Familie der Mutter (Mutter und mir inkl.) hat einen an der Marmel!) hat sowas auch immer sehr gern getan.

    – „Ich habe einen neuen Job und verdiene nun so gut!“
    – „Ein Traumurlaub war das“
    – „Ich habe den besten Ehemann“

    Damit wollte sie alljährlich Neid auslösen. Sie wusste nicht, dass ich mich darüber immer sehr amüsiert habe.

    Ihr neuer Job: Sekretöse in einem Bestattungsunternehmen
    Ihr Urlaub: Malle kann ja sooooo schön sein
    Ihr Mann: 160cm, 160kg.

    Warscheinlich sind die Leute so frustriert, dass sie solche Briefe nötig haben. Bemitleidenswert.

  11. Oh, nein, tun sie nicht.
    Vielen herzlichen Dank … ist heut angekommen. Hab es aber erstmal in der Firma gelassen, um Herrn H. langsam und schonend darauf vorzubereiten ;)

  12. :oops: naja, hauptsache sie haben sich gefreut. ich fand das nämlich soooooo toll, nur hab ich ja leider keine verwendung für sowas hübsches! :nein: im moment zumindest nicht. naja, ich könnte es natürlich schon ins „bad“ stelllen…

  13. Pingback: Dirks Logbuch

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