Zeichen setzen

Es gibt sie, diese kleinen Situationen, welche einem ja doch niemand glaubt und von denen man aus diesem Grund meist gar nicht erst erzählt. In den Kommentaren zu einem Eintrag schrieb Falco von einem Gruß, den man vereinbaren sollte, wenn mich ein Blogleser auf der Straße erkennt; in erster Linie, um meine Panikattacken zu kontrollieren.

So skurril der Vorschlag klingt, so sehr wünsche ich mir, dass es eben einen solchen Gruß gegeben hätte, als mich vor einigen Monaten ein junger Mann am Kölner Hbf aus 5 Meter Entfernung mit den Worten ansprach: „Hey! Hey Du! Bist Du nicht Pia? Die vom Daily Me?“

Völlig überrumpelt schüttelte ich hektisch den Kopf, machte eine 180 Grad Drehung auf der Stelle (jetzt weiß ich auch, wofür ich das gelernt habe.) und eilte davon.

Ich gebe zu, rückblickend betrachtet ging von dem jungen Mann nicht wirklich Gefahr aus. Man hätte ja wenigstens nett antworten können, vielleicht verlegen grinsen oder nur schüchtern nicken.

Mal ehrlich, wie oft passiert das schon, dass man von völlig Unbekannten angesprochen und erkannt wird, auf Grund irgend einer Sache die man getan hat / tut? Mir ist das bisher zweimal passiert.

Aber wir wollen nicht mcwinkelig© werden. Eigentlich ging es nur darum, mich in Zukunft bitte nicht zu überfordern. Ein ruhiges „Guten Tag, entschuldige bitte wenn ich Dich anspreche, aber ich glaube, ich lese Dein Blog.“, bitte mit ruhiger und langsamer Stimme und einem freundlichen Lächeln. Wenn Sie dabei Mittel- und Zeigefinger der rechten Hand sichtbar überkreuzen und mit der linken Hand den Schumi-Daumen zeigen, weiß ich bescheid und dann bekomm ich das schon hin, mit dem antworten.

Und sehr geehrter, vor ein paar Monaten mich ansprechender, junger Mann vom Kölner Hbf. Ja, also das war ich und entschuldigen Sie meine hysterische Flucht.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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17 Gedanken zu „Zeichen setzen

  1. *haha* wir machen das einfach andersrum. Falls wir uns mal über den Weg laufen, erkennen Sie einfach mich! Und sprechen mich an: „Entschuldige, wenn ich dich einfach anspreche, aber ich glaube ich lese (manchmal) dein Blog. Du bist doch Typ mit der sizillianischen Schlampe und dem namenlosen Glücklichmacher, oder?“
    Wahrscheinlich dreh ich mich dann um 360° auf der Stelle (DAS hab ich nämlich gelernt) und hol die Autogrammkarten raus! *g*

  2. Gesehen habe sie schon öfter, aber die Gelegenheit zu einem Talk gab es bisher noch nicht. Waren meist viele Meter dazwischen und ich auf dem Rad unterwegs. :)

    Falls es mal dazu kommt, das unsere Wege sich ‚richtig‘ kreuzen, dann wunderen sie sich nicht, wenn ich das alles mit einer Hand versuche… (recht Hand) ;)

    Und ich bin ihnen wirklich noch nicht aufgefallen? :pfeif: Denn soviele Fahrrad-fahrende Einarmige gibts in Köln glaube ich nicht, oder? :box:

  3. Also nein, ein einarmiger Fahrradfahrer ist mir hier tatsächlich noch nie aufgefallen. Aber vielleicht verwechseln Sie mich ja auch ;)
    Sollte ich jedenfalls mal einen einarmigen Fahrradfahrer sehen, werde ich ganz laut pfeifen oder so …

  4. Sebastian ist nicht schwer zu erkennen… Glaub mir… Dieses Lächeln, seine offene, warmherzige Art. :ja:

    Wenn es ihn nicht geben würde, wär ich wohl heute single. :luv:

  5. Wie würde ich das den machen, wenn ich Frl. Pia begegne? „Guten Tag sind sie Pia J.?“ „Ich kenne ihr Blog, ich bin Marc W. von …“

    Wobei da natürlich die Gefahr ist, dass sie nach dr Frage schon auf dem nächsten Baum sitzt oder in der U-Bahn verschwunden ist.

  6. Nur mal vorsichtig gefragt: woher sonst als aus dem Blog sollen Sie die Leute kennen und was würde es ändern, schickten sie ein Zeichen dazu?
    Es würde sie als Leser outen, sicher, aber können Sie deshalb dem Menschen an sich deshalb vor die Stirn sehen? :neutral:

    Abgesehen davon ist es sicher höflicher, dazuzugeben, wer man ist… Ich wäre wohl auch höchst irritiert über einen Zuruf dieser Art, bislang hat sich das aber glücklicherweise immer anders geregelt :smile:

  7. Na hoffentlich kann ich mir diese Grußformel merken. Vielleicht sollte ich sie Daheim einwenig üben. Nicht auszudenken, wenn ich bei dem Versuch meinem Nebenmann im Übereifer ein Auge aussteche. Solltest Du dann die Flucht ergreifen, hätte ich aber zumindest Verständnis dafür.

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