He said, I said …

Ich glaube, wenn man mit einem Mann wie meinem zusammen lebt, dann ist man entweder zum Untergang verdammt, da man für nahezu jedes Experiment herhalten muss („Schatz, stell Dich mal da hin und mach so, als wenn Du mich angreifen willst.“ – „…“ – „Oh, das wollt ich nicht. Tut es sehr weh?“) oder man entwickelt ein verdammt dickes Fell und stellt nach nun fast 5 Jahren fest, dass man in manchen Dingen inzwischen genauso tickt und funktioniert, wie der Kerl.

Als ich zum Bespiel gestern Abend die neue Theorie bzw. den neusten Blogeintrag meines Kerls las, habe ich sehr lachen müssen … und das, obwohl ich mich in mindestens einem Satz zitiert wieder fand. Aber wenn der Kerl was kann, dann ist es über sich selber lachen und das ausgiebig. Diese Eigenschaft habe ich inzwischen auch verinnerlicht und blogge heute und hiermit ganz offiziell gegen seinen Beitrag:

Ab 2007: Klappstühle für Männer am Straßenrand.

Ha, Kerl, Du meinst, dass Frauen so was wirklich nötig haben? Da könntest Du recht haben. Aber um in Zeiten der mangelnden Gleichberechtigung zwischen dem Weibchen und Männchen nicht noch Öl ins Feuer zu gießen und dem, in nahezu jeder Situation benachteiligtem, Schwanzträger eben diese Berechtigung des Gleichseins einzuräumen, will ich mal Partei ergreifen.

Mein ehemaliger Kollege M. und ich waren auf dem Weg zu einem Kunden. Das ganze war schon vorher immer sehr aufregend, da der Kollege M. für seinen rasanten uns leider auch oft halsbrecherischen Fahrstil bekannt war. Nach knapp einer Stunde Fahrzeit im dicksten Berufsverkehr kamen wir endlich in der Stadt an, in der unser Kunde ansässig war. Ich wirbelte mit der Straßenkarte hin und her, überfordert von den schnell an uns vorbei huschenden Straßenschildern, Straßenmündungen und markanten Punkten. Plötzlich war ich fest dem Glauben, dass wir „DA VORNE LINKS!“ abbiegen müssen, also ging Kollege M. in die Eisen und bog schwungvoll ab. Dann verlangsamte er sein Fahrt, räusperte sich und wurde etwas rötlich im Gesicht.

Kollege: Ja, äh. Ich hab so eine kleine Links-rechts-Schwäche. Tschuldigung.

Ich: Wieso? Ist doch richtig hier.

Kollege: Ja, aber Du hast doch links gesagt.

Ich: Öhm … ich meinte aber rechts.

Wir einigten uns dann darauf, dass ich zukünftig mit der Hand die Richtungen anzeigen solle. Bei einer Person, die unter einer ausgewachsenen Links-rechts-Schwäche leidet, ist das ja noch auszugleichen, aber versuchen Sie das mal bei zweien, dreien oder vieren. Und es gibt dabei ja auch keine Konstante, denn wenn ich länger als 3 Sekunden Zeit zum Reagieren habe, dann sage ich auch schon mal links, wenn ich tatsächlich links meine.

Ihnen auch noch eine gute Fahrt!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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10 Gedanken zu „He said, I said …

  1. Das mit der Links-Rechts-Schwäche kenn ich, hatte ich auch mal, als ich in Bonn von zwei Mädels mit in die Innenstadt genommen wurde. Die waren so nett, mich fast bis ans Ziel zu bringen, wollten auch in die Innenstadt, und kannten sich nicht aus. Ich also an der richtigen Ecke laut und deutlich „Jetzt links abbiegen“, sie sind schön rechts abgebogen, und eigentlich meinte ich ja auch rechts. Passte also schon ;) Wie du siehst, passiert sowas wohl öfter.

  2. Wir hatten uns mal auf folgendes geeinigt: „Fahrer-links“ und „Beifahrer-rechts“. Kommt auf einmal ein „Fahrer-rechts“ biegt man halt trotzdem links ab. :ja:

  3. Diese latente Recht-Links-Schwäche, die zumindest bei Weibchen genetisch bedingt zu sein scheint, hat schon viele xv-Chromosomenträger ins Grab gebracht. Durfte mich auch lang Zeit an solch einem Exemplar erfreuen. Zu ihrer Verteidigung muss ich aber erwähnen, dass es eine gewisse Spannung mit sich brachte. Denn nicht jedesmal verwechselte sie die Richtung – manchmal lag sie richtig.:grin:

  4. „Da vorn rechts rein.“
    – „Das ist eine Einbahnstraße.“
    „Nein, RECHTS!“
    – „EIN-BAHN-STRA-SSE!!1“
    „RE-HECHTS!“
    – „Oh. :pfeif:“

    Irgendwo suchend in Nippes. Ich bin der jeweils antwortende Part. Beifahrerin scheinbar ohne Links-Rechts-Schwäche. ;)

  5. Diese Rechts-Links-Schwäche ist doch nicht schlimmes. Meine mir seit 1971 angetraute Geliebte hat das gleiche Problem. Auf der Autobahn soll ich schon mal links abfahren. Wenn die Straße eine Kurve macht, wird der Atlas gedreht. Alles kein Problem, man gewöhnt sich daran. Das mit der Hand die Richtung angegeben wird habe ich Ihr frühzeitig verboten. Für den Fahrer ist es Scheisse, wenn er immer eine Hand der Beifahrerin vor den Augen hat;)

  6. Ich kann das auch nicht. Dabei hab ich sogar eine tolle Orientierung und kann sehr gut Straßenkarte lesen. Ich weiß halt nur nie, wo rechts und wo links ist.

    Ich entscheide mich dann oft eher für „da lang“ zusammen mit wildem Gestikulieren.

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