pop-pop-populär

Furchtbar, wenn man in einem Blog etwas kommentieren möchte und dies dann nicht geht, weil, wie im gerade eben erlebten Fall, die Capchas irgend einen Klatsch weg haben. Daher thematisier ich das ganze nun einfach noch mal fix hier, baue viele bunte Links eins und verscherze es mir im letzten Schritt wieder mich zig Lesern, weil die meine kleine Ausführung erneut zu ernst genommen haben.

So heiß und spannend ist das Thema allerdings gar nicht, aber zumindest erwähnenswert in einem Blog mit Brüsten und Eierstöcken.

Bei Sascha ist zu lesen, dass die Bloggerette ein Beispiel dafür sei,

dass es vollkommen genügt frau zu sein um eine grosse leserschaft zu binden.

Uff, ja. Wenn man Sascha nun nicht ab und an lesen würde, könnte man hier schnell der Meinung sein, dass er der Blogerette nicht wirklich gut gesonnen ist. Eher findet er sie ziemlich doof… so würde man denken.

Die Bloggerette versucht nun daraufhin das Gegenteil zu beweisen, indem sie bei den Deutschen Blogcharts feststellt, dass das „erste wirklich weibliche Blog“ erst auf Platz 26 auftaucht. Somit sei bewiesen, dass zu den „Top-Blogs“ Deutschlands schon mal keine Frauen zählen und das Frausein somit anscheinend nicht ausreicht, um eine „grosse leserschaft zu binden.“

Also … mal die Finger beider Hände in einander schieben, nach außen biegen und laut knacken lassen … ich sehe das so:

Ich widerspreche dem werten Sascha und der Bloggerette hier mal. Angeblich ist es tatsächlich so, dass Frauen es leichter haben, ein Blog zu führen und zu füllen, da ihnen kreative Dinge eher liegen, als Männern. Somit sollen knapp über 50 % der deutschen Blogger Frauen sein.
Aber, das beweist natürlich noch lange nicht, dass weibliche Blogs, wie ich sie hier mal nennen möchte, erfolgreicher sind. Über Erfolg oder Misserfolg eines Blogs entscheidet der Inhalt und – Achtung, mutige Aussage – der Zufall!

Ja, nun werden Sie die Augenbrauen hoch ziehen, die Stirn runzeln und sich fragen, was Frau Pia nun schon wieder für ein warmes Lüftchen in ihrem Kopf beherbergt. Aber glauben sie mir, so abwegig ist diese Aussage gar nicht.

Die Blogs, die der normal durchschnitts Blogleser/-schreiber populär nennt, sind im Regelfall irgendwann durch einen Zufall oder ein besonderes Ereignis gepushed worden.

Viele interessante Blogger schreiben jeden Tag viele interessante Meinungen und Thesen nieder. Es muss nur einer kommen, der dem ganzen etwas „besonderes“ abgewinnt und dies entsprechend in anderen Medien publiziert und schwups – tut die Medienpräsenz ihr übriges.

Ein viel breiteres Publikum wird plötzlich aufmerksam, liest die verfassten Texte, klatscht Beifall und macht unseren Beispiel-Blogger populär. Natürlich führt dies auch eine erhöhte Anzahl an Gegnern, Neidern und Besserwissern mit sich.

Das soll nun nicht heißen, dass die Blogs, die man als populär bezeichnen würde, dies nicht auch verdient haben. Es soll nur heißen, dass auch Glück und eben der Zufall dazu gehören, um eine große Leserschaft zu erreichen.

Das „Binden“ dieser Leserschaft liegt wiederum in der Hand des jeweiligen Bloggers … denn nur interessante Inhalte bewegen die Leser dazu, immer und immer wieder vorbei zu schauen.

Ich würde Sascha im Übrigen zustimmen, wenn die Bloggerette jeden Tag ein „oben ohne Foto“ veröffentlichen würde … bei ihren Inhalten hat sie das aber ganz sicher nicht nötig.

Die Deutschen Blogcharts halte ich persönlich allerdings auch für wenig aussagekräftig. Viele Blog-Leser rufen ihre Lieblingsblogs direkt oder über einen RSS-Feed auf, was dort aber nicht berücksichtigt wird.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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14 Gedanken zu „pop-pop-populär

  1. Muss der Frau Pia zustimmen.
    Bei der Unmenge von guten Blogs und Podcasts (es gibt natürlich sicherlich auch viele schlechte) ist es tatsächlich oft Zufall, ob man überhaupt auf dem Blog landet oder nicht.

    Ob man dann wiederkommt, liegt tatsächlich dann auch daran, wie spannend, interessant, witzig und auch wie regelmäßig die Einträge sind. Da kommt dann schon die Qualität mit ins Spiel.

    Nur, um wiederzukommen, muss man halt auch einmal zum ersten Mal dagewesen sein. :wink:

  2. kann da auch nur zustimmen. ob ich einen blog interessant finde oder nicht, hängt vom inhalt ab, nicht vom autor. letzterer ist vielleicht höchstens das sahnehäubchen, sofern die personality stimmt.
    im gegenteil, ich stelle eine gegentheorie auf: wenn wir davon ausgehen, dass die nutzer der internets zum größeren teil männlicher abstammung sind, lesen also zahlenmäßig mehr männer weblogs. wenn männer schon im alltäglichen leben schwierigkeiten haben, den gedanken von frauen interessiert zuzuhören – wieso sollten sie es dann noch im world wide web lesend tun – freiwillig und nur, weil eine frau schreibt? weibliche blogs haben es also sogar schwerer, wirklich ernsthafte leser zu finden. na, wie klingt das?

  3. Über Erfolg oder Misserfolg eines Blogs entscheidet der Inhalt und – Achtung, mutige Aussage – der Zufall!

    *unterschreib*

    Jeder kennt doch zumindest einen Blog der total über- und einen der total unterbewertet ist. (Von den Besucherzahlen gesehen.)

  4. Bei der Beachtung eines Blogs wird viel Zufall dabei sein. Ich bin hier seit der Geschichte mit einer Zeitung und einem Foto.

    Dafür schaue ich woanders nicht mehr rein, weil die Site umgebaut wurde, sich mal länger nichts getan hat, weil der Tag nur 24h hat etc…

  5. An eben die Geschichte mit der Zeitung und dem Bild dachte ich, beim Verfassen des Textes. Das eine führte zum anderen, denke ich … insofern kann man etwas schlechtem im Nachhinein auch noch etwas gutes abgewinnen.

    Sie sind ja immerhin geblieben, nicht? :)

  6. Was ich relativierend zur Glückssache anbringen sollte: Ob ein Leser reinschneit oder nicht ist Glück. Aber dadurch, dass man über Jahre – mehr oder weniger interessant für die Leser – bloggt kann man natürlich die Wahrscheinlichkeit des zufällig Reinschneiens deutlich erhöhen.

    Fleiß und Kontinuität zahlt sich letzten Endes aus.

  7. Vorschlag an Frau Pia: Fügen Sie doch noch eine Abstimmung hier ein: „Sind Sie durch die Geschichte mit dem Foto und der Zeitung auf dieses Blog aufmerksam geworden, oder auf andere Weise? O Foto O Anders“, und ich wette, 80% der Leser würden (wie auch ich) tatsächlich ersteres anklicken. Naja, vielleicht auch 60%, aber so in dieser Größenordnung wird das wohl liegen :roll:

  8. Pingback: Die Bloggerette
  9. ich müsste O anders ankreuzen – ein link bei dr. ehrlich war schuld. zeitungen lese ich ja viel zu wenig, muss ich da plötzlich feststellen. verpasse ich da was?

    ansonsten: wo muss ich unterschreiben?

    liebe grüße
    jules

  10. Nach der Zeitungsgeschichte habe ich hier auch vorbeigeschaut, aber, und da muss ich Sie enttäuschen werte Frau Pia, die gelesenen Inhalte haben mich, aus welchem Grund auch immer, damals nicht angesprochen. Obwohl Ihr witziger Schreibstil schon interessant war (und ist).
    Erst nachdem ich über einen Tipp zu Ihrem Podcast kam, den ich seitdem regelmäßig höre, lese ich auch öfter mal in Ihrem Blog.
    Ihr Podcast ist so ziemlich das Beste, was es an Audiofiles im Internet gibt. Solange die magische 15 Minutengrenze nicht dauerhaft überschritten wird.

  11. Die Charts arbeiten nach Technorati-Links, damit hat die Art und Weise des Lesens nichts zu tun. :)

    Ich habe es fast aufgegeben die Herrschaften darauf aufmerksam zu machen daß obwohl sie behaupten beissholz mit zu listen es nicht tun. Ich müßte so ca um die 50 rum schwirren.

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