Und das muss man auch mal loswerden!

Ein Kompliment. Eine ganze Weile sitze ich vor den Monitor und starre auf die Worte. Jemand hat mir ein Kompliment gemacht. Jemand schickt mir eine Email und sagt Danke dafür, dass ich ihn mit meinen Worten inspirieren würde. Ich bin verwirrt, in meinen Ohren piepst es und von einer Sekunde auf die nächste werde ich wütend.

Nicht auf denjenigen, der diese Email schrieb, nicht auf diejenigen, die sich bei mir für etwas bedanken oder mich für etwas loben, was ich ohne Anstrengung und Arbeit hervorgebracht habe; Weil es plötzlich da war und raus wollte.

Nein, ich bin sauer auf diejenigen, die umherlaufen und Lügen verbreiten, die mich als Selbstdarsteller titulieren ohne mich auch nur einmal getroffen zu haben oder ohne mit mir zumindest einmal persönlich gesprochen zu haben. Die, die das Gerücht verbreiten ich würde nur noch Dinge schreiben, die Klicks bringen und die, welche meine Aussage, ich schreibe, weil es meine größte Leidenschaft ist, als Lüge bezeichnen. Die Leute, die angeblich wissen, dass ich nur noch für Kommerz, Erfolg und noch mehr Patte schreibe. Hier, in meinem Blog.

Ich bin nicht sauer, über ihre Meinung. Soll diese sie glücklich machen und drei Lebensjahre schenken, die sie ohne diese Meinung wahrscheinlich nicht hätten. Aber ich bin sauer darüber, dass sie Dinge verbreiten, die sie „vermuten“, aus welchen Gründen auch immer, aber nicht wissen. Und mir platz beinahe der Arsch, wenn mir jemand mitteilt, dass hinter 6 verschiedenen Namen mit dieser Meinung ein Urheber steckt.

Bloggen macht keinen Spaß mehr, wenn man permanent angepisst wird. Die Gefühle, die ich hier dann und wann rein stecke, in die Worte und Texte, sind sehr persönlich. Umso mehr schmerzt es, wenn mir erneut unterstellt wird: alles nur für die Quote. Ihr könnt mich mal, ihr Klugscheißer und Wichtigtuer. Ihr halben Würstchen.

Ach ja, wie kam es denn nun, dass das Kompliment mich so wütend machte? Richtig. Wenn mich eine Kritik so hart trifft, weil ich weiß, sie ist falsch, erfunden, ohne Grundlage, dann muss ich auch so ehrlich sein und das Kompliment hinterfragen. Das ist vielleicht durchaus die Meinung einer Person, aber stimmt sie deshalb?

Ich höre schon wie Sie sagen: aber wenns doch nicht wahr ist, kanns Dir doch am Arsch vorbei gehen. Richtig, eigentlich, aber wer hinterfragt denn bitte diese Behauptungen? Was im Internetz steht muss ja stimmen. Internetz lügt nicht.

Und dann ist der Punkt erreicht, an dem das negative Feedback das positive aufhebt, alles zu einer großen grauen Masse verschwimmt und ich mich zum ersten Mal seit vier Blogjahren frage, ob ich die Kommentare ausschalten, die öffentliche Blogroll abschaffen und Trackbacks unterbinden soll.

Das ist es wohl, was diese vermeindlichen Kritiker wollen und eben deshalb werde ich es nicht tun. Nur dann, wenn ich es für richtig halte. So wie jetzt.

Ich weiß, dass es nun sicher wieder Leute geben wird die mit den Augen rollen, die den „ignorier die doch“-Spruch bringen und die es nervt, dass ich dies hier thematisiere. Das ist mir egal. Ich bin wütend.

Und das muss man auch mal loswerden!

[Aus der Kategorie: einmal tief Durchatmen.]

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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