verdörrte Oasen

Mit dem Vorsatz ein superduper Geburtstagsgeschenk für den Herrn H., welcher übernächsten Sonntag seiner Meinung nach alt wird, zu erlegen, bin ich mit Azubi Pjöni im Gepäck losgezogen. Ich war der festen Meinung, dass ein wenig Testosteron bei der näheren Geschenkauswahl durchaus hilfreich sein kann. Und wie sich heraus stellte war dieses sogar überaus hilfreich. Gut, was den finanziellen Rahmen anging agierte Pjöni eher wie ein dreijähriger, der mit seiner Mami einkaufen geht, aber das ist ja auch durchaus männlich, irgendwie.

Eigentlich wollte ich mich fachmännisch beraten lassen und dann guten Gewissens meinen Kauf in eben diesem Fachgeschäft tätigen. Ich bin nicht der Typ, der sich stundenlang beraten lässt und dann im Internet alles günstiger bestellt. Beratung ist ja immerhin ein Service, welcher in unserer Gesellschafts-Wüste wie eine fruchtbare Oase ist.
Ich sah die Oase auch durchaus das ein oder andere Mal am Horizont schimmern. Leider drehte sie aber immer kurz vor mir ab, wendete sich anderen Dingen zu oder war nicht zuständig. Also doch alles nur eine Fata Morgana.

Servicewüste Deutschland, klingt es da in meinen Ohren. Also umgedreht, raus gerannt und Internet bemüht. Klage mir noch ein Fachgeschäft über ausbleibende Kunden, weil das Internet alles viel, viel günstiger, dafür aber ohne Service anbietet.

Liegt ja immer alles nur an den anderen. Ist klar.

[Aus der Kategorie: Sand, Sand, überall nur Sand.]

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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5 Gedanken zu „verdörrte Oasen

  1. Service und Fachkräfte sind irgendwie selten service oder fachmäßig… nur so zum Test einfach mal in ein Großelektronikmarktzentrum gehn das mit S anfängt und aturn aufhört und mal versuchen sich von einer „Fach“-Kraft beraten zu lassen :-)
    … das dürfte lustig werden

  2. Fachkräfte im „Großelektronikmarktzentrum“ mit dem S am Namensanfang setzten sich auch gerne, und das gekonnt fachmännisch, dezenten freundlichen Hinweisen während eines Kundenberatungsgespräches aus. Auf einen Einwand dasselbe Gerät habe man bei einem Elektrofachhandel im Internet für 100 Euro weniger bestellen können, kontert dieser mit „Dann muss es wohl vom Laster gefallen sein. Da weiß niemand wo das Gerät herkommt. Und haben sie dann Fragen zur Garantie oder wegen der Produkthaftung finden sie sicherlich keinen den sie ansprechen können.“
    Aha! Nirgends so gut aufgehoben wie bei dem freundlichen, immer umherlaufenden, bei wichtigen Fragen nicht auffindbaren Fachmann.

  3. Schwierig wird es mit dem lokalen Fachhandel für mich, wenn eine Digitalkamera vor Ort für 399 Euro angeboten wid und „im Internet“ für 279 Euro. UNd ich bezweifele, ob es diese Unterschiede gäbe, wenn wir noch DM hätten.

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