Bis zum Mond. Und zurück!

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Daily Me – Geh Lesen! #02: Bis zum Mond. Und zurück!
(2,3 MB – 2:26min)

Mein Lieber,

viele Jahre gehen wir schon gemeinsam durch dieses erlebnisreiche Leben, haben Höhen und Tiefen erlebt. Gemeinsam haben wir Tränen vergossen und Tränen gelacht. Manchmal dachten wir, an unseren Grenzen angelangt zu sein, unseren letzten gemeinsamen Schritt getan zu haben. Doch wir konnten uns unserer Gefühle für einander nicht wehrend. Immer wieder haben wir erkannt, dass wir nur gemeinsam glücklich sein können, dass wir die Gegenwart des anderes zum atmen, arbeiten, ja einfach zum leben brauchen.
Du kannst wahrscheinlich nicht einmal erahnen, wie sehr mich dein Lachen mit Freude erfüllt. Mein Herz klopft dann wild in meiner Brust, meine Hände werden feucht und mein ganzer Körper kribbelt, als stände er unter Strom. Und Du bist die Energie, der Strom, der mich immer weiter vorantreibt.
Jeder Morgen, den ich neben Dir erwachen kann, ist ein glücklicher Morgen. Ebenso jede Nacht, in der ich zufrieden neben Dir einschlafen darf. Jeden Schritt, den wir am Tag gemeinsam nach vorne machen, macht dieses, unser Leben, so lebenswert und erfüllt.
Niemals hätte ich gedacht, wie unvollständig ich mich fühlen könnte, wenn Du nicht bei mir bist. Meine Gedanken kreisen dann haltlos umher, finden keine Ruhe oder eine Lösung für meine Qual. Wo bist Du? Wie geht es Dir? Wann darf ich Dich endlich wieder spüren?
Diese Fragen zeigen mir, was ich an Dir habe und wie groß diese Gefühle sind, die ich für Dich empfinde.
Und eben deshalb habe ich manchmal Angst, Dich mit meinen Gefühlen zu erdrücken, Dir den Raum zu nehmen, den Du brauchst, um Du selber zu sein. Doch wenn Du Dich dann an mich schmiegst, mich feste in den Arm nimmst und so selig seufzt, dann geht diese Angst und spüre nur noch Dich, mich, uns.
Viele Pläne haben wir noch, viele Ziele, die wir gemeinsam erreichen wollen. Mit Dir an meiner Seite ist jeder noch so kleine Schritt in die Zukunft eine Freude, ein Fest, auch wenn die Aufgaben, die vor uns liegen, nicht immer leicht sind. Allein die Tatsache, dass wir diese gemeinsam meistern, macht sie erstrebenswert.
Und eines Tages, an dem sich unsere Wege trennen müssen, werde ich das Gefühl haben, dass auch ein Teil von mir geht, dass Du mich mit nimmst auf einen Weg, an einen Ort, den wir nicht gemeinsam beschreiten können. Ich habe Angst vor diesem Moment und doch weiß ich, dass ich in dunkeln und einsamen Momenten die Erinnerung an uns beide habe, an Dein Lachen, dein Weinen. An wahre Gefühle, die ich nur mit und dank Dir empfinden kann.
Du bist es, der meiner Leben vollständig macht.

Diese drei Worte, die diesen Brief wohl nun abschließen sollten, werden meinen wahren Empfindungen für Dich nicht gerecht, reichen nicht aus, um Dir verständlich zu machen, was in mir vorgeht, wenn ich nur an Dich denke.

Bis zum Mond. Und zurück!

Bei Günther Jauch gestern Abend einen Mann gesehen, der Liebesbriefe für andere Schreibt, die sich selber nicht dazu in der Lage sehen. Drüber nachgedacht, ob das nun gut oder schlecht ist. Entschieden, dass es gut sein kann, denn die Intention einen anonymen Liebesbrief-Schreiber zu beauftragen, weil man selber nicht so wortgewandt ist, kann ebenso ehrlich sein und von Herzen kommen, wie das selber Schreiben eines solchen Briefes. Schlecht wäre es wohl, wenn man selber einfach zu faul ist.
Festzuhalten bleibt, dass dieser Brief, den Sie hier eben gelesen haben, nicht an meinen Mann adressiert ist. Er bekommt seine eigenen, ganz privaten und persönlichen Liebesbriefe von mir. Dieser Brief ist an alle die, die etwas empfinden, was sie nicht in Worte fassen können. Ob ich damit Geld verdienen wollte/könnte mag ich im Moment noch nicht sagen.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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8 Gedanken zu „Bis zum Mond. Und zurück!

  1. Ein wunderschöner Liebesbrief und selbst wenn den 1000ende Partner bekommen, solange der Inhalt fuer den Schreiber so stimmt, ist er immer wieder einmalig. Danke!

  2. Ich glaube zwar nicht, dass ich einen solchen „anonymen Schreiberling“ notwendig hätte, falls ich mal wieder in die Verlegenheit kommen sollte, sowas schreiben zu dürfen, aber unabhänig davon kann ich nur sagen… Hut ab! Eine wirklich sehr schöne Liebeserklärung!

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