Ein Trauerspiel in vielen Akten

Da war mal diese Sache mit dem Handyvertrag. Ich schloss ihn ab, nutzte ihn aber nie.

Sehr spät – aber fristgerecht – kündigte ich den erwähnten Mobilfunkvertrag per Einschreiben zum Mai bei der Firma Mobilcom. Der Mai kam und ich eröffnete just in diesem Zeitraum ein neues Konto bei einer anderen Bank. Mobilcom klärte ich darüber nicht auf, immerhin war unser gemeinsamer Vertrag ja zum Mai erloschen.

Es dauert beinahe zwei Monate, bis ein Brief von der Firma Mobilcom ins Haus flatterte, der da mit „2. Mahnung“ betitelt war. Oh Wunder, eine zweite Mahnung? Dabei weiß ich ganz genau, dass ich keine erste Mahnung erhalten habe. Noch dazu waren dort Preise und Abrechnungszeiträume aufgeführt, die nicht ganz in Einklang mit der tatsächlichen Vertragslaufzeit lagen. Da ich seit geraumer Zeit aber auch keine Rechnungen mehr erhalte (werden die per eMail verschickt und wenn ja, an welche Adresse, verdammt?), konnte ich den eingeforderten Betrag nicht wirklich nachvollziehen.

Ich schrieb an Mobilcom. Nett, höflich und dennoch bestimmt. Ich schrieb, dass ich den, der Rechnung zu Grunde liegend, Betrag nicht nachvollziehen könnte. Dass mein Vertrag fristgerecht und per Einschreiben gekündigt worden sei … keine Antwort.

Das nächste, was ich von Mobilcom erhielt, war eine „Letzte Mahnung“ mit der Ankündigung, den ganzen Vorgang an ein Inkassounternehmen abzugeben, würde ich nicht binnen vier Tage zahlen. Ich schlief eine Nacht drüber, war verunsichert, ob die zusätzlichen, aus dem Vertragszeitraum fallenden, Kosten vielleicht doch rechtens waren. So eine Art „Abschlussgebühr“ oder so was. Nach dem Umzug konnte ich den Vertrag, von dem ich dachte er sei rechtmäßig gekündigt, leider nicht mehr finden. Und so bezahlte ich.

Gestern erneut ein Brief von Mobilcom. Erneut eine Mahnung, diesmal eine Erste und diesmal für den Monat Juli. Nun kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich den letzten Betrag mindestens zur Hälfte nicht hätte zahlen müssen. Die Grundgebühr wurde mal eben von 9.95 Euro auf 24.95 Euro angehoben, der Vertrag offensichtlich einfach verlängert.

Und Mobilcom zeigt sich äußerst gesprächsbereit. Eine halbe Stunde in der Warteschleife kostet bis zu 0,99 Euro pro Minute. Entnervt aufgelegt! Den Online-Kundenservice kann man nur in Anspruch nehmen, wenn man sich eine SMS auf seine Mobilcom-Nummer schicken lässt, die ich aber NIE benutzt habe. Die SIM-Karte ist gar nicht mehr vorhanden. Auf Briefe reagiert man einfach gar nicht.

[to be continued …]

Print Friendly, PDF & Email
Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
Beitrag erstellt 4659

11 Gedanken zu „Ein Trauerspiel in vielen Akten

  1. Einfach nur eine Schweinerei.
    So etwas können sich auch nur grosse Firmen erlauben.
    Ich denke, wenn wir unsere Kunden so behandeln würden könnten wir bald zusammen räumen…

  2. Hey, wir sind ein Softwarehause und fast so alt wie Microsoft… nur an der grösse happert es noch ein ganz kleines bisschen :-)
    Aber ich kanns ja mal versuchen, Kunden so zu behandeln :-)
    Ich seh schon das Gesicht des Chefs… :-)

  3. *ouou* diverse Male erlebt. Mit diversen Resellern. Nicht neu. Nicht unbekannt.
    Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, solche Verträge sofort nach Abschluss wieder zu kündigen. Dann habe ich immer fast zweie Jahre Zeit der schriftlichen Kündigungsbestätigung hinterherzulaufen. *g*

  4. kenn ich! kenn ich! ich hatte die selben Probleme, und habe mich einfach geweigert zu bezahlen und erst nette und dann weniger nette briefe geschrieben. erst als ich den Geschäftsführer persönlich angeschrieben habe (inkl. SIM Karte) haben die reagiert und der Kündigung zugestimmt :-)

  5. Einfach mal von denen verklagen lassen. Schließlich bist du doch mit einer Kündigung per Einschreiben auf der sicheren Seite. Kann allerdings gut verstehen, dass diese Sache sehr nervt, zumal du von dir aus bereits versucht hast die Angelegenheit (mittels unerreichbarer Hotline) aus der Welt zu schaffen.

  6. @GH:
    „Einfach mal verklagen lassen“ klingt im ersten Moment zwar schön und gut, aber wenn es dadurch einen negativen Eintrag bei der Schufa gibt, hört der Spaß auf. Die Schufa kann ja letztlich nicht nachvollziehen warum Frau Pia nicht bezahlt hat bzw. dass sie sogar mit Recht die Zahlung schuldig bleibt. Die kriegen nur mit: „Kundin hat trotz mehrfacher Mahnung nicht gezahlt.“

  7. @Hausmeister
    1. Wird sowas nicht sofort in die Schufa eingetragen
    2. Kann man unberechtigte Einträge in der Schufa löschen lassen
    3. Wenn es zu einem Schufa Eintrag kommt, ist der Rechtsweg schon beschritten worden, für den man sowieso einen Anwalt brauchte und dieser räumt dann auch gleich den Eintrag in der Schufa wieder weg

    Hab ich alles schon aus einem ähnlichen Fall hinter mir, also nicht gleich ins Boxhorn jagen lassen – und ja, es auch ruhig drauf ankommen lassen ;) … äh… natürlich nur, wenn man wirklich im Recht ist.

Schreibe einen Kommentar zu Daily Me - bis einer heult! » Trauerspiel - letzter Akt Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben