Geständnisse #8

„Ich hab dem Tod schon ins Auge geblickt!“
„Und was hat er gesagt?“
„Hör auf zu Rauchen!“

Als der Mann vor über eineinhalb Jahren von heute auf morgen mit dem Rauchen Schluss machte, da war ich sehr beeindruckt. In erster Linie wohl, weil er in meinem Augen der Prototyp eines Kettenrauchers war. Eine Schachtel normale Zigaretten plus ein Päckchen Tabak … eigentlich hat er immer geraucht. Wir konnten kaum in Ruhe einkaufen gehen, weil er nach zwanzig Minuten unruhig wurde und lieber eine Rauchen wollte. Er war auch der typische „auf der Straße“-Raucher. Noch schnell eine aufm Weg zum Auto, obwohl in unseren Autos auch geraucht wurde. Er konnte sich bei Tempo 180 mit einer Hand eine Zigarette selber drehen. Und ich war mir sicher, dass er bis an sein Lebensende Raucher sein würde. Egal, ob ihm etwaige Krankheiten befallen würden.

Heute kann ich mich nicht mehr daran erinnern, wie es aussah, wenn er rauchte. Ich kann mir nicht mal vorstellen, wie es aussehen könnte. Bevor auch ich im März aufgehört habe zu rauchen, habe ich ihn oft aufgezogen. Von wegen militanter Nichtraucher und so. Kein Verständnis für gar nichts und die ehemaligen Raucher sind eh die schlimmsten. Stimmt alles, keine Frage. Aber jetzt denke ich, dass das für ihn genau die richtige Art und Weise ist, mit der ehemaligen Sucht umzugehen. Wie sonst wird man vom Kettenraucher zum Nichtraucher in einer Sekunde? Und bleibt es auch?

Ich persönlich bin übrigens mehr als erschrocken, wie viele meiner Bekannten und Freunde mit beinahe entsetztem Blick die Neuigkeit aufnehmen, dass ich nicht mehr rauche. „Du??? Ich dachte immer, Du würdest ewig rauchen. Egal was kommt.“

Und ganz unter uns: das hab ich auch mal gedacht.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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11 Gedanken zu „Geständnisse #8

  1. Ich kann da vielleicht nicht so mitreden, als Nichtraucher. Aber da meine Mutter seid 30 Jahren, ihre Zigarretten quasi aufisst, muss ich euch mal sagen: Respekt!! Es ist gar nicht so leicht einfach aufzuhören, auch wenn es wirklich gesünder und vorallem Billiger ist ;) .

    Darf man hier eigentlich als Nicht-Blogger mitreden? *grübel*

  2. Militant bin ich nicht geworden. Mir macht es nichts aus, wenn ich Raucher bei ihrer Tat zusehe. Ich habe damit abgeschlossen – nicht mehr und nicht weniger.

  3. Ich habe es auch geschafft, von der einen Sekunde auf die andere aufzuhören. Dummerweise habe ich in den Folgemonaten 15kg zugenommen, die ich immer noch halte – ob das nun gesünder ist…? Einmal habe ich eine Zigarette auf einer Party probiert. Ich war einigermaßen gut alkoholisiert, aber geschmeckt hat’s wie Laternenpfahl-ganz-unten.

    Mein damaliger Chef hat immer gesagt: „Das Aufhören ist einfach, aber ich krieg das mit dem nicht-wieder-anfangen nicht in den Griff!“ :-)

    Und das beste Gesetz seit langen Jahren ist das Nichtrauchergesetz in den Kneipen und Restaurants!!! Danke, Hessen, für’s Durchsetzen.

    Gruß
    Martin

  4. Mein Vater hat nach 25 Jahren von heute auf morgen mit dem Rauchen aufgehört und zieht das jetzt auch seit vier Jahren konsequent durch. Der Hintergrund ist allerdings traurig, da er beschlossen hat mit dem Rauchen aufzuhören, nachdem mein Opa an Lungenkrebs gestorben ist.

    Aber ich denke, wenn jemand einen eisernen Willen hat, dann ist von jetzt auf gleich aufhören kein Problem (sagt jetzt mal der Nichtraucher hier :-) )

  5. Ich möchte Dir und Deinem Lieblingsmann zu einer großartigen Entscheidung gratulieren!
    Wenn Euer Körper schreiben könnte, würde Euch jeden Tag eine wunderschöne, selbstgebastelte Dankeskarte ins Haus flattern ;-)

  6. Gratulation und (nachträglich) herzlich Willkommen in der Gruppe der Nichtraucher :)

    Bin selbst seit Anfang meines Lebens „militanter Nichtraucher“ ;) – allerdings mit großer Toleranz gegenüber Rauchern…solange sie mir nicht ihren Qualm ins Gesicht blasen oder in Autos auf der Autobahn im Sommer mit geschlossenen Fenstern ihre Kinder zuqualmen (Danke Mama und Papa, ich hab euch aber trotzdem noch lieb :) ).

  7. Ich bin auch so ein ewiger Nichtraucher, und ich freue mich umso mehr für Euch, daß Ihr es geschafft habt, aufzuhören. Man sagt ja, daß es als Paar gemeinsam leichter geht. Also: Stärkt Euren Willen gegenseitig.

    :)

  8. Mein ich-rauche-doch-so-gerne-exemplar hat auch von einem tag auf den anderen aufgehört. ich musste mitziehen, da ich jahrelang gemeckert habe. mein blick auf die waage sagt zwar, das es eine blöde idee war, aber wir ziehen das nun schon seit januar durch und mir gefällt es, das nicht mehr alles nach zigarette riecht.
    und militant geworden bin ich eigentlich nicht, ich akzeptiere auch raucher in meiner umgebung ;-)

  9. Ich rauche auch seit einigen Jahren nicht mehr. Angefangen hatte ich mit ca. 12/13 Jahren und zum Schluss rauchte ich ungefähr zwischen 30 und 40 St. am Tag. Ich war kurzatmig, bekam überhaupt schlecht Luft … aber aufhören? Nein, damals kam mir das noch nicht in den Sinn.
    Dann bekam ich eine schlimme Bronchitis und vom Arzt Schleimlöser verschrieben. Ich schreckte nachts auf, weil ich abhusten musste, konnte aber nicht husten, da ich dazu erstmal hätte Luft holen müssen. Das ging aber nicht, weil der Schleim alles verstopfte. Lange Rede, kurzer Sinn … ich bekam Todesangst, hatte Angst zu ersticken. Aber ich hatte Glück und bekam gerade so nochmal die Kurve.
    Danach schwor ich mir niemals wieder eine Zigarette zu rauchen! Am Tag vorher hatte ich mir zwar gerade eine ganze Stange gekauft, aber ich habe sie, bis auf eine Schachtel, verschenkt. Ich brauchte das sichere Gefühl, jeder Zeit wieder rauchen zu können.

    Ich habe zugenommen, wie noch nie in meinem Leben, weil ich ständig etwas zwischen „die Kiemen“ brauchte, um nur ja nicht schwach zu werden und wieder zur Kippe zu greifen. Heute habe ich es geschafft und Zigaretten gehen mir am Allerwertesten vorbei. Mir wird sogar schlecht, wenn ich den Rauch nur rieche. Der „Schmacht“, der mich am Anfang des öfteren überfallen hat, ist gänzlich verschwunden … die Kilos werden es ihm hoffentlich bald gleich tun :-)

    Sorry für den Roman – ist sonst nicht meine Art ;-)

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