Ich sitze vor irgendeinem komischen Fragebogen, der mich nach meinem Lieblingsessen fragt und kann nicht antworten. Ich essen fast alles und das dazu dann auch noch gerne. Ich mag außergewöhnliche Sachen ebenso wie deutsche Hausmannskost, aber ganz besonders mag ich Käse.
Nun, denke ich mir, dass ich ja kein Lieblingsessen. Käse. Käse ist ein Überbegriff für eine ganze Palette von großartigen Geschmacks- und Geruchserlebnissen. Harzer Roller, Ziegenkäse, Camembert, Gorgonzola, Cheddar … ich vergöttere nahezu jede Käsesorte die es gibt ich kenne (zum Leidwesen des Lieblingsmannes, mit dem ich mir einen Kühlschrank teile.)
Aber zurück zur Ausgangsfrage. Ich kann sie nicht beantworten, also überlege ich, was ich denn wohl am häufigsten esse. Doch auch da will mir keine Antwort einfallen. Keine eindeutige. Schließlich nehme ich den Joker und frage den Mann: „Duuhuu, was ich mein Lieblingsessen?“
Er guckt mich ein bisschen misstrauisch an. So wie Männer gucken, wenn man sie fragt, ob ihnen etwas an einem aufgefallen ist. Misstrauisch eben.
Dann sagt er sehr selbstbewusst: „Woher soll ich das wissen?“
Recht hat er. Woher soll er das wissen, wenn nicht einmal ich es weiß. Ich brumme einsichtig. Als er erkennt, dass meine Frage kein bestimmtes Ziel verfolgte, sondern wirklich nur eine Antwort erhoffte, grinst er breit.
„Na ja, Du liebst Käse. Viel Käse. Geschmolzenen Käse. Schimmeliger Käse. Hauptsache er stinkt bestialisch.“
Ich schmunzel in mich rein, verkneife mir Kommentare und tipple ein Käse in das kleine Antwortkästchen. Der Mann ist schon ein Toller.
