Kaffe2Wurst

Eine meine guten Eigenschaften ist, dass ich gerne teile und recht großzügig bin. Ich spendiere gerne mal einen Kaffee, ein Schokobrötchen oder eine Bratwurst, wenn ich mit Menschen unterwegs bin, die ich sehr mag. Und dafür erwarte ich keine Gegenleistung, außer ein bisschen Freude über das Spendierte.

Jüngst erst ein strahlendes und ehrliches „Danke“ für einen McCafé-Tee erhalten. Das war toll. Das fühlte sich gut an und ich hab mich gefreut, jemandem eine kleine Freude zu machen.

Ganz schlimm hingegen finde ich, wenn ich einen lieben Menschen auf einen großen Kaffee2go einlade und ich keine 30 Minuten später an einer Würstchenbude, an der ich mir eine Bratwurst kaufen möchte, genötigt werde, mir diese spendieren zu lassen.

Vielleicht hört sich das etwas wirr an, aber es gibt einen Unterschied zwischen herzlich auf etwas eingeladen werden und auf etwas eingeladen werden, nur weil man selber noch einen offen hat.

Ich muss und will nichts eins zu eins zurückgezahlt bekommen. Dann macht spendieren, einladen, einen ausgeben einfach gar keinen Spaß. Außerdem finde ich, dass man durchaus spürt, ob Dein Gegenüber Dich gerne und von Herzen einlädt, oder ob er nur einem Pflichtgefühl nachkommt.

Das wollte ich nun endlich mal los werden. Auch wenn derKaffee2Wurst-Vorfall schon ein Jahr zurück liegt.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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11 Gedanken zu „Kaffe2Wurst

  1. Vielleicht ist dem Empfänger der Spende eine solch lieb gemeinte Geste einfach unangenehm, da er dann denkt in einem Zugzwang zu stehen.

    Das geht mir öfters so wenn ich mit Arbeitskollegen weg gehe. Ich möchte da einfach nichts „schuldig“ bleiben. Egal wie es gemeint ist. Ich spendiere immer zurück, kommt aber bei mir dann auch immer von Herzen, denn wer mir was Gutes tut, dem möchte ich auch was Gutes tun.

    Grüße

  2. Wenn man sich in die Lage des zuerst „Beschenkten“ begibt, dann ist das IMHO eine völlig normale Reaktion.
    Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich bei solch einer zeitlich nahen 2. Chance diese nicht nutzen würde. Und so ging es dem Menschen evtl. dann auch…

  3. Kann ich nicht nachvollziehen.
    Aber ich kann dieser „Auge um Auge“ und „Wie Du mir, so ich Dir!“-Mentalität eh nichts abgewinnen!

    Wofür schlechtes Gewissen. Der andere spendiert doch freiwillig. Und die zeitliche Nähe finde ich gerade besonders schlimm bei sowas. Beim nächsten Treffen, gerne. Wenn man gemeinsam an der Wurstbude steht, gerne. Aber es ist affig, dass mir einer MEINE Wurst bezahlt (er isst keine), weil ich ihm einen Kaffee spendiert habe, den wir gemeinsam getrunken haben.

  4. „herzlich“ und „freiwillig“ – das sind die ausschlaggebenden Worte. Meist fühlt man sich einfach im Zugzwang, ganz besonders, wenn man den anderen nicht so gut kennt – z. B. „nur“ als Arbeitskollegen. Ich denke, wenn man einen vertrauteren Umgang hat, dann fällt das Annehmen einer Spende leichter, ohne sich gleich einem Zugzwang ausgesetzt zu sehen.

    Und es gibt sicher noch ne Menge Gründe ein, warum der andere so handelt. Mir jedenfalls fallen noch einige ein, aber die sollte man hier nicht erörtern.

    Nehmen Sie es ihrem Gegenüber nicht übel – akzeptieren sie es einfach.

  5. Ja, das kann ich voll und ganz nachempfinden. Ein Kollege von mir hat mir auch öfter was spendiert und später als er mal kein Geld in der Tasche hatte, sprach er mich darauf an das er ja noch einen gut hätte. Wie doof….

  6. Jo, stimmt wohl!
    Ich finde schon, dass zwischen nehmen und geben ein Gleichgewicht herrschen sollte (natürlich nicht auf den Cent genau), aber dieses Zwanghafte finde ich auch furchtbar!

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