plötzlich alles anders.

Gestern Abend waren wir beim besten großen Bruder, samt Frau und siebenmonatige Nachwuchs zum Essen eingeladen. Ganz überraschend, aber zur Freude aller, erwarten Bruder und Schwägerin bereits erneut Nachwuchs, der nur acht Wochen nach unserem ausgerechnet ist. Und wir freuen uns so darüber.

Meine Geschwister sind alle ein gutes Stück älter als ich. Ich bin somit das klassische Nesthäkchen, welches eigentlich doch irgendwie mehr Einzelkind ist. Ich bin daher immer davon ausgegangen, dass meine Kinder keine Cousinen oder Cousins in ihrem Alter haben werden. Die Kinder meine großen Schwester sind bereits zehn und acht Jahre alt, die große Tochter meines Bruder ist bereits siebzehn.

Irgendwie toll, dass nun quasi eine Art neue Generation zeitgleich in unsere Familie hineingeboren wird.

Leider sieht meine Schwester das wohl anders. Sie wollte immer ein drittes Kind – ihr Mann jedoch nicht – und gerade jetzt, wo „wir anderen“ alle schwanger sind, ist ihre Eifersucht wohl besonders groß. Das äußerst sich durch gesteigertes Desinteresse und verbale Boshaftigkeiten. Das macht mich sehr traurig, da meine Schwester lange Zeit wie eine zweite Mama für mich war. Aber irgendwie kann ich ihre Gefühle auch verstehen.

Schlimmer hingegen finde ich das Verhalten meiner Mutter. Ich war immer ein Mamakind, wir beide ein Herz und eine Seele. Seit ich schwanger bin haben wir uns zweimal gesehen – das aber auch nur weil Familienfeiern anstanden – und dreimal telefoniert, wobei sie eigentlich nur rum jammerte, nicht mal fragte wie es mir geht und wenn ich etwa äußerte, mir ginge es nicht so gut, musste ich mir ein schroffes „Stell Dich nicht so an!“ anhören. Ich verstehe die Welt nicht mehr …

Zum Glück sind mein Bruder, mein Vater und meine Schwiegerfamilie da ganz anders. Dennoch macht das Ganze mich oft sehr traurig.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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8 Gedanken zu „plötzlich alles anders.

  1. Was das Verhältnis zu meiner Mutter betrifft, da ging es mir während der SS ähnlich wie dir. Sonst sind wir „beste Freundinnen“ und in der SS? Kein Nachfragen über mein Befinden, geschweige denn über das meines Bauchbewohners. Null Interesse. Alles, was ich so gerne mit ihr besprochen hätte (Sorgen, Ängste, aber natürlich auch Freuden, Planung…) stießen bei ihr auf ein desinteressiertes „Aha.“. Es war zum verrückt werden….. -.- Aber immerhin war sie vom ersten Tag an absolut begeistert von ihrem Enkelchen – das war mir dann so ein großer Trost, dass ich über all die Ablehnung davor ganz gut hinwegsehen konnte. Vielleicht wird es bei dir ja ähnlich? Bestimmt :)

    Das mit der Eifersucht verstehe ich übrigens auch – gerade weil ich selbst sehr gerne bald wieder schwanger werden würde (es allerdings fast unmöglich ist das zu realisieren), während meine Schwägerin und meine Tante munter schwanger sind oder gerade dafür üben. *seufz* Aber die eigene Unzufriedenheit dann an den Schwangeren auszulassen finde ich, naja, saudämlich, sorry. Meinst du, es lohnt sich das mal direkt anzusprechen?

  2. Ich glaube nicht, dass ein „Ansprechen“ die Situation entschärfen würde. Eher würde meine Schwester wohl vollends dicht machen. Ich denke nicht, dass sie überhaupt zugeben würde, eifersüchtig zu sein.

  3. Dann bleibt dir wohl nichts andres übrig als großzügig über eventuelle Bosheiten hinwegzusehen und dich damit zu trösten, dass es eben daran liegt, dass sie selbst gerne noch ein drittes wollen würde und es eben NICHTS mit dir zu tun hat.

  4. Ja, ich bin mir auch recht sicher, dass sie wieder anders sein wird, wenn das Kind erstmal geboren ist. Trotzdem empfinde ich es als schlimm, sie in dieser – für mich wichtigen – Zeit nicht bei mir zu haben :(

  5. Oh ich verstehe, dass dich das kränkt! Schließlichist sie !Deine! Schwester und Du erwartest dein (erstes!) Baby! Man möchte die ganze Welt umarmen und dass sich jeder mitfreut und einen dann doch auch verhätschelt und fragt wie es einem geht. Manist ja emotional auch seehr sensibel. Leider schaffenes die wenigsten einfach lieb und rücksichtsvoll zu einer Schwangeren zu sein. Denn: Schwangerschaftist keine Krankheit. Das nicht. Aber ein besonderer Umstand für Geist, Körper, Seele und Partnerschaft! Es ändert sich einfach vieles/alles.

    Für mich haben sich auch nicht alle gefreut, ich weiss sowas tut weh!

    Es soll dich aber nicht kränken, weil es bestimmt gar nicht um dich persönlich geht, sondern darum, dass sie selbst nciht bekommt was ihr jetzt bald habt!

    Alles Liebe!

  6. Du weisst, ich kann in etwa deine Schwester verstehen. Mit dem gorssen Unterschied, dass ich meine Schwester nie im Leben meine ganze Probleme und Eifersucht wegen ihre Schwangerschaft spüren lassen würde. Sie kann doch nichts dafür, dass ich nicht schwanger werde. Klar habe ich mich nicht besonders gefreut, als der Anruf kam (ihr gegenüber habe ich das nicht gezeigt), aber mittlerweile ist das Ganze schon besser und ich kann mich sogar für sie freuen.
    Ganz schon blöd das Ganze!!!

  7. Das traurige ist ja, dass ich meine Schwester sehr wohl verstehen kann. Ich möchte ihr das auch gerne sagen, aber sie ist nicht der Typ, der zugeben würde, dass es Eifersucht ist. Denke ich jedenfalls.

    Nun ja, der Miezmann sagte gestern, ich soll mir nicht so viele traurige Gedanken machen, sondern eher daran denken, wie schön es wird, wenn das Miezbaby erstmal da ist.

  8. In meinen Schwangerschaften war ich in solchen Situationen auch immer besonders sensibel. Man kann irgendwie nicht mehr über solche „Kleinigkeiten“ hinwegschauen. Ich kann das gut nachvollziehen. Egal, was du tust, deine Schwester muss wohl erst mit sich selbst ins Reine kommen. Und deine Mama muss sich vielleicht erst daran gewöhnen, dass du jetzt selbst Mutter wirst. Kann das sein? Liebe Grüße

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