große Schwester

Ich finde das Wort „Stief“ in Stiefmutter, Stiefkind, Stiefvater, Stiefgeschwister einfach ganz fürchterlich und zum wegrennen. Das findet das große Miezmannkind im Übrigen auch, weshalb sie mir mal erklärte, sie würde mich nur „meine Ersatzmama“ nennen, weil Stiefmutter ist ja was böses – wie im Märchen – und böse wäre ich ja gar nicht. Rührungstränchen weggekniept und genickt.

Trotzdem ist es schwierig ein Wort für das Kind zu finden, das ihm gerecht wird. „Meine Tochter“ ist faktisch falsch, aber in seltenen Fällen, wenn mich die Leute nicht näher kennen, dann sag ich das der Einfachheit halber trotzdem. „Meine Ersatztochter“ hört sich netter an, als „meine Stieftochter“, stimmt aber eigentlich ja nicht, weil sie ja niemanden ersetzt …

Also sage ich oft „die Tochter meines Mannes“, was sich aber irgendwie furchtbar lieblos anhört und noch dazu meist blöde Fragen wie „Ach, der hat schon ein Kind?“ oder „War der schon mal verheiratet?“ mit sich bringt. Und diese Erklärbärscheiße bin ich leid.

Wenn das Miezbaby gelandet ist, kann ich „seine/ihre große Schwester“ sagen. Und das findet das Miezmannkind einfach großartig! Mal sehen, ob sie dann überhaupt noch auf ihren Namen reagiert ;)

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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5 Gedanken zu „große Schwester

  1. Ich mag dieses „Stief“ auch nicht. Die Frau des Vaters meines Freundes und der Mann seiner Mutter sind so liebe und nette Menschen, dass es mir auch jedes Mal leid tut, wenn ich jemand von der Stiefmutter oder dem Stiefvater erzähle, bzw. in meinem Fall dann Schwiegerstiefmutter und Schwiegerstiefvater. Viel zu lang und kompliziert …

  2. Ich bin auch eine „große Schwester“ :) „Stief“ ist immer irgendwie böse, da hast du recht. Mein „Stiefpapa“ ist ein ganz toller Mensch und die neue Freundin von meinem Papa scheint mir auch eine liebe zu sein, auch wenn ich sie noch nicht so lange kenne. Finde es toll wie du damit umgehst!!!!!

  3. Ich lese mich weil krank endlich mal von hinten nach vorne durch und muss noch den hier in Norwegen gebräuchlichen Begriff „Bonusmama“ los werden. Gefällt mir gut!

  4. Auch wenn das Thema sicherlich schon lange bei den Akten liegt. Wir haben irgendwann den Begriff „Teilzeitmutter“ gefunden. (Auch weil wir nicht immer zusammen gelebt haben).

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