Weil, darum.

Jemand sagte vor kurzem zu mir, dass er sich sorgen würde, weil ich in meinem Blog so wenig zur Schwangerschaft geschrieben hätte und wenn, dann recht untypisch, nur lustige Beiträge. Ich wäre doch sonst so gefühlvoll und man hätte daher irgendwie das Gefühl, mir würde dieses Ereignis gar nicht so viel bedeuten.

Zunächst einmal habe ich in diesem meinem Blog mehr zum Thema Schwangerschaft geschrieben, als ich es jemals tun wollte. Eigentlich wollte ich mich gar nicht dazu äußern. Nicht etwa, weil mir diese Erfahrung nicht nahe geht. Sie geht mir nahe, wie nichts zuvor in meinem Leben und grundsätzlich ist das etwas, was ich gerne mit Familie und Freunden teile.

Das grundlegende Problem ist wohl, dass sich in der Vergangenheit ein sehr gespaltenes Verhältnis zwischen mir und diesem Blog entwickelt hat. Da sind viele liebe Leser, deren Kommentare mir viel bedeuten und mich oft zum Schmunzeln bringen. Aber dann sind da seit einiger Zeit diese Kommentatoren, die mir den Spaß an diesem Blog beinahe gänzlich verleidet haben. Klugscheißer, Besserwisser und zu-Allem-was-zu-sagen-Haber.

Es geht jetzt nicht um einen aktuellen Fall, sondern passiert immer mal wieder. Man erzählt etwas Belangloses, Witziges oder will vielleicht einfach mal laut sein. Ist ja immerhin meine Homebase hier. Und dann kommen da irgendwelche selbsternannten Moralapostel, Lebensretter und „Ich weiß wie Du Dich fühlst“-Menschen und sabbeln Dir vor, wie Du Dein Leben anders gestalten könntest, wie Du dies und jenes tun könntest und wie sich Dein Leben in Zukunft gestalten wird. Hellseher, oder was?

Auch wenn Freunde „Deine Kommentatoren“ immer mit so einem ganz bestimmten, lächelnden Unterton belegt haben, habe ich lange an ihnen, den Kommentatoren, festgehalten. Ich wollte nicht alle aussperren, weil sich eine handvoll als Live-Coach aufspielen muss. Doch mit der Zeit – und es sind inzwischen beinahe zwei Jahre – wurden es immer mehr! Unfassbar wie viele Menschen ein Blog automatisch als Aufruf werten gute Ratschläge verteilen zu müssen.

Wenn ich Ratschläge brauche/wünsche, dann schreibe ich das dazu!

Selbst als ich vor einiger Zeit Coolcats Beitrag auszugsweise zitierte, erhielt ich u.a. als Antwort, dass alles was im Internet öffentlich geschrieben stehen würde auch kommentierbar zu sein habe. Wenn ich nicht wolle, dass man mein Leben diskutiere, dann solle ich nicht darüber schreiben. Ich habe den Kommentar nicht freigeschaltet, denn es war genau das, was ich hier nicht lesen will. Belehrungen, Klugschiss, Wichtigtuerei.

Wieso fällt es so vielen Menschen schwer einfach mal die Fresse zu halten? Wenn sie nicht lesen wollen, was hier steht, dann sollen sie doch gar nicht erst her kommen. Sind sie so sehr mit ihrem eigenen Leben überfordert, dass sie das anderer auseinander nehmen und mit kleinen Kommentarschnipsel versehen müssen?

Aber um mal zum Ausgangsthema zurück zu kehren. Diese Kommentatoren haben wir gezeigt, dass sich hier sehr viele Menschen rum treiben, die nicht nur vorbeikommen, weil sie gerne lesen wie und was ich schreibe, sondern weil sie sich zwanghaft besserwissend äußern müssen, dass ich schon seit sehr langer Zeit keine Details aus meinem Leben mehr veröffentliche.

Ob es Zwillinge werden, Junge, Mädchen, wann der Geburtstermin ist oder ob er/sie schon geboren ist/sind … ich will es nicht erzählen. Nicht hier! Und ich habe dazu auch noch nichts erzählt. Wer also glaube etwas zu wissen, was er diesem Blog entnommen hat, der weiß eigentlich gar nichts.

Und das macht das Verhältnis zu diesem Blog wieder schwieriger. Denn das derzeit Wichtigste in meinem Leben hat hier keinen Platz und das war und ist nicht der Sinn eines privaten Blogs.

Ich kommentierte coolcats Zitat damals mit

Lesen Sie restlos alles. Bis auf das mit den Kommentaren.
Hatte ich schon. Macht auf Dauer auch nicht glücklicher.

Satz 2, 3 und 4 nehme ich zurück und unterschreibe somit den kompletten Beitrag ohne Ausnahme! Besser hätte man es nicht formulieren können!

Ich schließe die Kommentare. Jetzt. Hier. Heute.

Und dann gucken wir mal, wie sich das zukünftig mit mir und diesem Blog hier gestalten wird. Natürlich steht Ihnen frei mir weiterhin Ihre Meinung zu Beiträgen jeglicher Art zukommen zu lassen. Dafür gilt die altbewerte E-Mail-Adresse. Und ich bin mir sicher, dass ich mich über die meisten E-Mails von Ihnen sehr freuen werde.

Bleiben Sie diesem Blog ruhig treu. Ich bleibe es ja auch :)

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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