Zippel-Zappelmann

Schon während der Schwangerschaft habe ich von diesem hochgelobten und als Geheimtipp geltenden Pucken gelesen. Man verschnürt sein Baby einfach zu einem Päckchen und hat fortan ein selig schlummerndes Würmchen. Traumhafte Vorstellung.

Der Quirtschbeu an sich ist ja pflegeleicht (ich wiederhole mich, ich weiß) und hat nur abends zwischen acht und zehn Uhr so eine Mecker-Schrei-Quietsch-Phase, die zwischen 30 Minuten und zwei Stunden andauern kann. Dass ein Entertainer in ihm steckt vermutete ich ja schon recht früh. Kein Wunder also, dass er sich für seine Auftritte die Primetime aussucht.

Jedenfalls kann man ihn recht gut und schnell beruhigen. Puscheln, Kuscheln, Schaukeln. Das Problem ist nur, dass er ein recht aktives Kerlchen ist. Seine Händchen arbeiten eigentlich ständig, so dass es nicht verwunderlich ist, wenn er sich alle fünf Minuten selber weckt, weil seine Händchen an seinen Kopf schlagen. Natürlich erschrickt er sich jedesmal fürchterlich und schreit ganz aufgebracht, bis ich ihn bepuschelt und gekuschelt habe. Ruhig auf dem Rücken liegen? Nicht mit dem Quietschbeu.

Schon im Krankenhaus versuchten die Hebammen daher ihn zu pucken. Mit den unterschiedlichsten Techniken und den verschiedensten Materialien (Frottee, Baumwolle, Handtuch, Decke etc. ). Das Ergebnis war immer dasselbe. Der Quietschbeu entwickelte sich binnen Minuten selbstständig aus seinem Paket, egal wie feste es geschnürt war. Er ist halt wirklich ein starker kleiner Kerl und drehte sich z.B. schon seit seinem ersten Tag auf diesem Planeten selbständig auf die Seite (was es ihm halt problemlos ermöglicht, sich aus seinem Puckpaket zu befreien).

Um ihm dennoch einen friedlichen Schlaf zu bescheren (es muss für ihn selber ja frustrierend sein, alle fünf Minuten aufzuschrecken) bin ich gestern einem Konsumgut zum Opfer gefallen und habe einen SwaddleMe bestellt. Ich bin gespannt ob das Ding hält, was es verspricht. Und ob die Klettverschlüsse den Quietschbeu wirklich im Zaum halten können.

Erst heute Morgen fiel mir dann ein, dass ich meine erfahrene Leserschaft ja eigentlich mal nach ihren Erfahrungen und Tipps hätte fragen können. Kennt jemand den SwaddleMe oder hat ein Zappelbaby auf anderem Wege „ruhig stellen“ (fürchterliche Begrifflichkeit, aber Sie wissen ja, was ich meine) können?

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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21 Gedanken zu „Zippel-Zappelmann

  1. Luke war auch so, der hat sich und uns irgendwann wahnsinnig gemacht mit seiner zappelei und dem dadurch resultierenden aufwecken. Wir hatten ihm nachher die Händchen festgehalten, bis er einschlief. Das mit dem pucken hab ich mich da nicht getraut – sieht ja doch sehr gewöhnungsbedürftig aus ;-)

  2. Also Tipps kann ich Ihnen jetzt keine geben. Ich habe ja noch bis Oktober Zeit, aber ich habe mir den SwaddleMe auf meinen Wunschzettel geschrieben, denn ich denke mal, dass das auch was für nicht Zappelbabys ist. Ach, man lernt ja nie aus.

    1. Also wir hatten damals als unser Sohn so klein war auch einen SwaddleMe im Einsatz und ich kann nur sagen: Wirkt super und hält viel besser als jede Decke, Handtuch usw.

      Viel Spaß beim Swaddlen! ;-)

  3. Hmm, schade dass ich erst jetzt so ein SwaddleMe sehe. Hätte es mir sonst sicher gekauft :D Praktisch sieht`s ja aus…

    Die Mittlere war ein Zappel- und Schreikind. Pucken half zwar ganz gut, aber sie befreite sich auch immer. Meine Hebamme gab mir dann den Tipp (Oh, ob man sowas überhaupt schreiben darf?!) dass ich um das gepuckte Kind einfach eine Schleife machen soll. Sie wissen schon, diese breiten Stoffbänder wo man auch Geschenke mit verpackt.
    Von da an hatte mein gepucktes Baby immer eine hübsche Schleife auf dem Bauch und schaute zufrieden durch die Gegend oder schlummerte tief und fest.

  4. Wir halten auch Händchen, aber ich wäre sehr interessiert an Deinen Erfahrungen. Andererseits ist es bei uns vermutlich inzwischen mit drei Monaten eh zu spät zum Anfangen.

  5. Ich habe das mit dem pucken ja nach einem Monat versucht, weil der Bubi die selben Probleme wie der Quitschbeu hat – er hat sich ständig erfolgreich wieder geweckt oder aber durch seine Zappelei vom schlafen abgehalten…
    Und ich muß leider sagen, dass es bei uns überhaupt nicht funktioniert hat. Sobald ich den KLeinen so gepuckt hatte, dass er sich nicht befreien konnte, ist er wahnsinnig geworden. Er hat richtige Wutanfälle bekommen. Aber vielleicht war es ja wirklich einfach nur zu spät… Für die puckenden Mütter ist der SwaddleMe auf jeden Fall ne gute Sache! Versuchen würde ich es auch beim nächsten Kind – halt diesmal gleich von Anfang an…

    Inzwischen schläft der Babymann übrigens nur noch auf der Seite – das hält die Zappelei zumindest ein bisschen im Zaum. Diese Seitenposition hat er selbst gewählt und so soll es halt sein :-)

    Ganz liebe Grüße
    Kathi

  6. In Russland werden die Babys in die Decke gepuckt und das Paket schließlich feste mit einem Gürtel verschnürt, habe ich gelesen. Und eben weil Emma auch so ein kleiner unabsichtlicher Houdini war (ist sie heute noch – obwohl sie partout nicht ohne Decke drüber einschlafen kann), habe ich schließlich einfach zu Decke und Stoffwindel gegriffen, sie in die Decke gepuckt und dieses Paket mit der Stoffwindel einmal umwickelt und die dann fest verknotet. Klingt schrecklich, hat aber prima funktioniert. :mrgreen:
    (So swaddledings hätte ich auch gern gehabt, aber das Geld wollte ich sparen 8) )

  7. also ich wollte das mit lilly unbedingt machen. ben kam etwas in den genuss, aber der war eher buddhistisch drauf und tragetuch reichte ihm voll und ganz. bei lilly aber dachte ich mir auja! puschelkuschelpucken deluxe!

    ja. ICH dachte das. LILLY nicht. die strampelte wie eine irre und nichts hielt. und ich habs dann nicht gemacht, weil ich der meinung war und bin: wenn ein kind sich freistrampelt, dann will es das pucken nicht und vorallem: braucht es das pucken nicht. wenn der kleine sonst ruhig ist, wozu dann pucken? übrigens hält sich das bis heute bei lilly -sie hasst decken. sie will keine. sie strampelt sie weg:)

    1. Ja, hier ist das eben genau SO, dass Emma alle Decken, wirklich alle, (nach wie vor) wegstrampelt – aber grundsätzlich nicht unbedeckt einschlafen KANN. :lol:
      Als wir sie gepuckt haben (die ersten paar Wochen waren das nur, dann war es einfach nicht mehr aktuell), hat sie sich nicht freigestrampelt, weil sie die Decke nicht wollte (sobald sie bspw verpackt war, war sie sichtlich zufrieden, es gab keinen Protest gegen das Pucken), sondern weil sie einfach grundsätzlich durch dieses „Krampfstrampeln“ durch die Koliken alles abgestreift hat.
      Mittlerweile ist es so, dass sie es bspw gar nicht mehr mag, wenn die Beine eingeengt sind, ich darf die Decke nur ganz locker drüberschlagen. Aber sie macht schon ganz gut kenntlich, was sie will oder nicht will. Von Anfang an war das so.
      (Pucken zum Beispiel war prima, aber nur, wenn wir sie mit angezogenen Beinen gepuckt haben, also jetzt eben nicht „künstlich gestreckt“ und beengt. Bei ihr ging es mehr um die Arme und überhaupt um die Enge um den Rumpf… )

  8. meine hebamme hat mir für unsere beiden mädels diese ganz normalen pucksäcke empfohlen (ähnlich wie ein schlafsack, nur mit breitem bündchen oben statt armlöchern), in die wir die kinder einfach komplett bis zum hals reingesteckt haben, damit sie sich nicht ständig die arme an den kopf hauen. das hat außerdem den vorteil, dass sie sich bewegen können, aber trotzdem eine begrenzung erfahren – ganz genau wie im bauch.
    beide haben damit wie murmeltiere geschlafen …
    liebe grüße
    r e g i n a :-)

  9. Wir haben einen SwaddleMe, benutzen ihn aber kaum, da unser Zwerg nicht so gerne gepuckt werden mag und das Fuchtelproblem auch nicht hat, sondern sowieso recht ruhig schläft.
    Dass der SwaddleMe fester hält als eine Decke glaub ich allerdings schon!
    Viel Glück und viel Spaß!

  10. Ja, wir hatten einen SwaddleMe. Ich war jetzt nicht sooo begeistert. Thea hat sich nicht wirklich wohl gefühlt in dem Ding und es war auch immer ein ziemliches Gewurschtel – nicht so adrett wie bei dem Baby in der Anleitung. Meine Hebamme war damals aber ganz begeistert von dem System und daher habe ich ihr den SwaddleMe dann zum Abschied geschenkt. Ich hab Thea dann manchmal einfach mit einem Moltontuch gepuckt und fand das irgendwie praktischer.

  11. Unser Kleiner wurde vor ein paar Wochen auch noch regelmäßig gepuckt…mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg. Ich hatte ein selbstgenähtes Pucktuch, ähnlich dem Genannten. Leider ist Kornelius dem Tuch bereits entwachsen. Jetzt genügt es ihm auch ganz leicht in ein von mir getragenes T-Shirt wickeln zu lassen. Das beruhigt ihn und er schleudert nicht so wild mit den Armen.

    Mein Neffe ist auch ein Puckfan. Er schläft im Pucktuch viel ruhiger. Zur Zeit ist ein von mir konstruierter Puckschal in Erprobung. Ein „Schal“ mit Klettverschlüssen zum Pucken und Ösen am unterne Ende. Am Schlafsack werden Knöpfe angebracht und die Ösen daran befestigt. So kann der Kleine sich den Schal nicht über den Kopf ziehen. Erfahrungsberichte stehen noch aus.

    Viel Erfolg mit dem Swadddle me! Und weiterhin alles Gute!
    LG Andrella

    1. meine drei sind auch alle gepuckt worden, und es ging ihnen supergut damit. ich kann das pucken nur empfehlen, und ja, wenns eben anders nicht hält, einfach was drumwickeln. hab ich auch gemacht, mit einem schal das päckchen nochmal festgezurrt ;-)
      ich hab eh eher obenrum eng gepuckt und den beinen etwas strampelfreiheit gelassen. dieses grade-gestreckte pucken finde ich total absurd-unnatürlich: kein kind liegt im bauch mit gestreckten beinen!
      eine weitere möglichkeit ist, das kind im tragetuch in der wiege-trage zu tragen. daß es also quer vorm mamabauch liegt. da ist es auch schön eng eingemuckelt und kann selig schlummern. am besten bekam meinen schultern die kreuz-wiege, weil beide schultern gleich belastet wurden. beschreiben wird das zb hier: http://www.bebina.de/tuchlaengen/tuchlaengen.html?main.html~mainFrame

  12. Meine Kinder konnten auf dem Rücken überhaupt nicht schlafen, da sind sie ständig aufgewacht und durch das mit den Armen schlagen erschrocken.
    Also haben sie auf dem Bauch geschlafen, Punkt.
    Es ist ihnen super bekommen, sie konnten viel schneller als andere den Kopf in Bauchlage heben, krabbeln, u.s.w. und der Schlaf war tiefer.
    Wegen SIDS wird viel zu viel Wind gemacht, es gibt wesentlich schlimmere Risikofaktoren wie Rauchen, zu hohe Zimmertemperatur, u.s.w. und neuerdings wurde herausgefunden, daß die betroffenen Kinder sogar einen Gendefekt haben !
    Probier doch mal aus, ob er auf dem Bauch besser schläft.
    Vom Pucken halte ich nicht allzu viel, ich habe es bei beiden Kindern mal ausprobiert, sie haben aber nur noch mehr gezappelt und gebrüllt als ob es um ihr Leben ginge.
    Ansonsten ist diese Wedelei und das Erschrecken in dem Alter normal, es wird besser mit zunehmendem Alter.
    Falls Du mal Fragen hast, kannst Du mich gerne anmailen, vielleicht kann ich helfen (bin selber Ärztin und hatte ein Schreibaby und ein „Ich-will-nachts-nicht-schlafen-Baby“, ich habe so ziemlich alles ausprobiert was der Babymarkt hergibt ;-)).
    Liebe Grüße,

    Katrin

    1. Mummy 1000Sunny
      Genau das haben wir auch gemacht.Einfach auf den Bauch.
      Dafür bekommt man im KH viel ärger, aber einem kräftigen Kind hat das noch nie geschadet. Ich habe halt immer darauf geachtet, dass ich besonders in den ersten Monaten immer in der Nähe war. Das hat jetzt schon bei 3 Kindern allen zu mehr Ruhe geholfen!

  13. Die Tochter hätte mich in Grund und Boden gebrüllt, wenn ich versucht hätte sie zu pucken. (ich hab es ein paar Mal versucht… und es meine Ohren zu Liebe schließlich aufgegeben ;))
    Ich hoffe, dass du mehr Erfolg hast ;)

  14. Wir hatten diesen SwaddleMe und unser Kleiner schlief darin wunderbar bis er ungefähr 6 Monate alt war und ist dann auf den Schlafsack umgestiegen. Davor kämpften wir auch mit allem möglichen.
    Liebe Grüße
    Barbara

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