vom Schmusen

Schmusen. Das ist an sich nichts, was der Quietschbeu mag oder brauchen würde. Eher fängt er wild an zu rudern und zu meckern, wenn man ihn mal zu lange oder zu feste im Arm hat. Im Moment scheint er aber ganz viel Nähe zu brauchen. Stehe ich neben ihm, umklammert er mein Bein. Sitze ich vor ihm, zerrt er an meinen Armen. Nehme ich ihn auf den Schoß oder auf den Arm schmiegt er sich direkt an mich und träumt vor sich hin.

Heute Morgen, nach der Frühstücksflasche im Bett, fiel mir schon auf, dass etwas anders war. Normalerweise will der Quietschbeu nach der Flasche sofort spielen, zerrt an Papas Bettdecke, singt und quietscht oder hopst fröhlich auf der federnden Matratze vor sich hin. Heute Morgen jedoch blieb er ganz ruhig in meinem Arm liegen, sah mich an und lächelte. Dann drehte er sich auf die Seite und untersuchte mit ganz vorsichtigen Fingerchen mein Gesicht, was ich schon fast als Streicheln bezeichnen würde (normalerweise ist er wild, fordern und grobmotorisch). Dann kuschelte er sich einfach an mich und summte leise vor sich hin. 20 Minuten lagen wir nur so da und ich musste ein bisschen vor Rührung mit den Tränen kämpfen.

Ich denke, nein, ich hoffe, der ärgste Schub ist vorbei und das Männlein ist nun erst mal wieder mein albernes Baby ohne diese Dauermeckerei. Hoffentlich.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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7 Gedanken zu „vom Schmusen

  1. erstaunlich..ist ja grade das was ich bei Saskia geniessen konnte(und jetzt auch noch ,aber weniger…)Sie sit sehr anschliegsam,aber vielleicht sind Mädchen da auch ein wenig anders….

  2. Ooooh! =)

    (ja, ein ziemlich sinnfreier Kommentar, ich finde das einfach rührend… aber um dem ganzen dann doch etwas mehr Inhalt zu geben: Das kann gut sein, dass der Schub vorbei ist, Emma hat den gößten Teil ihres ersten Lebensjahres wirklich nur geschrien (und getrunken) – aber nachsieben Monaten oder irgendwie drumrum, vielleicht auch acht, war von einem auf den anderen Tag plötzlich alles überstanden.
    Ein Kuschelkind hatte ich, wo es vorher kaum möglich war, mehr als nur zwei Minuten friedliches, ruhiges Glucksen in meinen Armen zu erleben. Und hab es noch ;) )

  3. ich mag diese stillen Sekunden, in denen sich das Toechterchen so richtig fest an mich drueckt … fuehlt sich vergleichsweise an, als wenn man seinen Akku innerhalb von 2 Sekunden von Null auf Hundert auflaed …

    ich drueck dir fest die Daumen, das das aergste erstmal wieder ueberstanden ist …

  4. Wir haben uns auch der Illusion hingegeben Babys/Kinder seien kuschelig… aber Amélie hat uns vom Gegenteil überzeugt. ;-) Wenn wir sie morgens zum Familienkuscheln in unser Bett holen, dann ernten wir erstmal ein paar Tritte und Patscher. (Nein, ganz so schlimm ist es natürlich nicht).
    Zu lange oder zu feste lässt sie sich auch nicht drücken und wirklich NUR dann wenn sie will. :-D

  5. Oh das ist so schön wenn sie damit beginnen, ich sage immer, sie werden zu kleinen Mennschlein. Das erste „richtige“ Feedback, dieses gründliche Wahrnehmen mit allen Sinnen. Ich geniesse das auch gerade ;-) Wir haben auch schon ab und an eine wilde Knutscherei!

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