Ihr habt es vorher gewusst!

Weil Sie es mir ja alle prophezeiten und eigentlich nur drauf gewartet haben: ich will meinen alten Quietschbeu wieder. Der, der nicht Krabbeln kann und stundenlang an Ort und Stelle spielt.

Nein, natürlich will ich das nicht, aber ja, Sie hatten Recht: das ist so anstrengend! Es war nie ein Problem, dass er Schränke ausräumt, Chaos verbreitet, alles anfasst, verschleppt, ansabbert oder vielleicht sogar kaputt macht. Es ist wirklich okay. Er ist ein Baby. Das ist seine Natur.

Was mich aber wirklich und ernsthaft an den Rand meiner Selbstbeherrschung und meines Nervenkonstrukts bringt: sein unfassbarer Hang zu Kabeln. In erster Linie HiFi-Kabel (weil die dünner sind, als andere), aber auch Stromkabel jeglicher Stärke und Farbe. Unter meinem Schreibtisch ist eine große Steckerleiste mit 9 Steckplätzen. Ein Paradies für Elektrobaby. Nicht die Steckerleiste an sich, aber die Ansammlung an Kabeln.

Elektrobaby hat eine ganz klare Stärke: es ist ausdauernd. So ausdauernd, wie man es sich bei einem Erwachsenen niemals vorstellen könnte. Und so sage ich „Nein!“, rufe „Nein!“, schreie „Nein!“, kreische „Nein!“. Hebe ihn weg, ziehe ihn weg, reiße ihn weg.

Elektrobaby weint für 0,5 Millisekunden und setzt zum nächsten Versuch an, an den Quell seiner Begeisterung zu gelangen. Immer und immer wieder. Zu jeder Minute in der er wach ist. Da ist es mal ganz erfrischend, wenn er in einer Kreativpause nur Stoffreste isst (die kommen ja irgendwann wieder raus).

Am Wochenende habe ich so ein riesen Laufdings bestellt. So eins, wo man einzelne Bereiche mir abgrenzen kann. Laut DHL ist es heute in der Zustellung. Allein die Vorstellung mal wieder in Ruhe auf die Toilette, an die Tür oder ans Telefon gehen zu können, wenn der Quietschbeu nicht gerade im Bett liegt … Luxus!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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12 Gedanken zu „Ihr habt es vorher gewusst!

  1. Das muss irgendwas männliches sein. Mein Ex-Freund war als Kind von allem begeistert, was Kabel hatte und nahm sogar das Bügeleisen mit ins Bett.
    Mein Verlobter konnte sich stundenlang mit einem Schalter beschäftigen: An, aus, an, aus, usw.
    Mein Bruder hingegen steckte nur Drähte in die Steckdose. Außer einem Kurschluss ist zum Glück nix passiert.

    Ich wünsche Ihnen gute Nerven! :)

  2. Das ganze ist noch steigerungsfähig: warte erst mal, bis der QB alleine laufen kann!

    Sohnemann hat (leider) ein Faible für den Herd entwickelt und dreht ständig an den Knöpfen. Ständig. 1000x sage ich Nein in allen Varianten und hole ihn davon weg, 1000+1x mal läuft er wieder hin und aktiviert den Backofen oder die Kochplatten. *seufz*

    Nicht einmal geschlossene Türen halten ihn auf, er ist nämlich groß genug um an die Klinken zu kommen und öffnet gekonnt alle Türen.

    Ohne Laufstall wär ich aufgeschmissen, denn ich kann den Schlingel wirklich keine Sekunde alleine lassen.

    Also genieße die Zeit, wo der QB „nur“ krabbelt. Es geht noch schlimmer… ;-)

  3. *prust*
    Ich hab´s mir schon gedacht.
    Daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Uiuiui… (aber es wird toll, es ist ein ganz anderes Elternsein mit Krabbel-/Laufkind, so doof das klingt.)

  4. Mummy 1000Sunny

    Hihi – wir habe hier ein Techno-baby. Alles was irgendwie technisch ist. Es muss gar nicht so aussehen, wie zum Beispiel ein knall-rosa mp3-Player, das eigentlich gar nicht technisch aussieht keine offensichtlichen Knöpfe oder so. Oder die Aufladestation der elektrischen Zahnbürste, wenn er die Zahnbürste schon nicht erreichen kann.)
    Bei Chopper waren es Autos und später Züge. Er konnte mit 1 1/2 die gängigen Automarken erkennen. Jungs sind komisch.

  5. Hmm, es gibt auch so Kabelaufroll-Abdeck-Dingse. Google mal nach Kabelschutz, Kabelabdeckung usw. Das sind im Wesentlichen flexible Palstikrohre, in denen auch mehrere Kabel zusammengefasst abgedeckt werden können. Das Plastik wird er so schnell nicht durchkauen können, denke ich.

    1. Oh, das Problem ist nicht das „Durchkauen“, sondern das sehr schwungvolle daran Reißen. Er räumt jeden Computer, Lampe, Drucker ab. Kopfhörerkabel reißt er auch schon mal aus dem Kopfhörer. Leider verhindert ein Rohr oder so was das eher nicht. Es begünstigt nur, dass noch mehr Kabel mitgerissen werden (so was haben wir schon alles.)

      1. Achso. Oh! Ich hatte das jetzt so verstanden bzw interpretiert, dass er die Kabel anknabbert, verbiegt etc. Das stimmt leider, da nützt ein Kabelschutz dann wirklich nichts.
        Dann kann ich nur weiterhin starke Nerven wünschen oder dass der QB sich ne andere Beschäftigungsalternative sucht ;)

  6. Meine Tochter (knapp 10 Monate alt) ist seit einigen Wochen auch kabelfixiert. Und ähnlich wie der QB muss man sie etliche Male weg“zerren“ und/oder zumindest deutlich NEIN sagen.

    Die Playstation haben wir ganz schnell vom Netz genommen, die wurde x-mal am Tag eingeschaltet, da das so schön blinkt und surrt…

  7. ohja… wenn ich es mal alleine auf die toilette geschafft habe höre ich meist nur sekunden später „quieeetsch“ und sehe wie sich der türgriff gefährlich bewegt. waaaaah! (der schlüssel steckt bei uns meist außen, damit wir abschließen können und die kids – vor allem oskar – nicht rein können und saukram machen)

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