pickepackevolles Wochenende

Das war mal ein vollgepacktes Wochenende! Freitagnachmittag holte meine Schwester den kleinen Quietschbeu ab, der sich allein beim Anblick seiner großen Cousine (9) regelrecht vor Freude überschlug. Er liebt sie einfach abgöttisch (was ich in einem Monatsbericht ja schon mal erwähnte). Die „Trennung“ war für ihn also eigentlich nur reine Formsache. Mama knutschte ihr Baby noch mal herzig im Autositz, winkte, dann fuhr er lachend davon.

Missmutig habe ich dann die restlichen Stunden bis zum Beginn meines Geburtsvorbereitsungscrashkurses verbracht. Unglaublich, wie amputiert man sich ohne sein Kind fühlen kann. Er ist ja noch so klein – gerade mal ein Jahr – und ich fühlte mich irgendwie blöde, dass ich ihn für gleich zwei Nächte abgegeben habe. Albern, denn meine Schwester und ihre Familie sind wunderbare Menschen, die der Quietschbeu alle sehr liebt und bei denen er immer viel Spaß hat. Aber … eben … halt … weil. Sie verstehen?

Der Geburtsvorbereitsungskurs fand in einem Kindergarten im Nachbarort statt. Ich war ein bisschen früh, aber zum Glück nicht die Erste. Es stellte sich relativ schnell heraus, dass nur 3 Frauen ohne Partner da waren und nur zwei Frauen, für die es das erste Kind war. Zum Glück war die andere Mehrfachmutter auch ohne Mann da (weil der auf den Sohnemann aufpasste) und so kam ich mir nicht ganz verloren vor.

Dennoch. Aus meiner jetzt gewonnenen Erfahrung heraus möchte ich allen Mehrfachmüttern raten beim zweiten Kind ruhig einen Geburtsvorbereitungskurs speziell für Mehrfachmütter zu besuchen. Man hat einfach andere Fragen und der Austausch über die bereits erlebte Geburt ist zumindest mir und der anderen Mutter sehr wichtig gewesen. Den Erstgebärenden habe ich eher gehemmt berichtet, weil ich ungerne Angst schüren möchte, wo keine angebracht ist. Nicht jeder verträgt a) offene Worte (das z.B. im Wochenbett halt nicht alles rosa und schön und kuschelig ist) und b) erlebt es ja auch jeder anders. Eine Erstgebärende sollte ihre Erfahrungen selber und unbefangen machen. Für eine Zweit-, Dritt-, Viertgebärende kann dann aber der Austausch und die Erfahrung anderer Mütter schon interessanter sein.

Aber auch das ich nur meine persönliche und rein subjektive Erfahrung und Meinung. Ich nahm die Atemübungen wieder sehr aufmerksam mit (die sind viel wert, allein um die Dauer eine Wehe gefühlt zu verkürzen. Hat man was zu tun – und sei es nur sich auf die Atmung zu konzentrieren – scheint so eine Wehe nämlich viel schneller zu vergehen) und die Entspannungsübungen. Alles andere kannte ich schon und stellenweise hab ich mich ein wenig gelangweilt. Schön war, dass ich meine Beleghebamme, die den mit einer Kollegin durch den Kurs führte, besser kennenlernen konnte. Ich denke, wir werden im Kreißsaal gut harmonieren und es war die richtige Entscheidung, jemand mit so viel eigener Erfahrung (Jahrzehnte lang Hebamme und selber 6 Kinder geboren) zur Seite stehen zu haben.

Der Miezmann kam Freitagnacht wieder nach Hause. Leider körperlich sehr angeschlagen, so dass wir beide nur schlapp auf dem Sofa liegen konnten. In der Nacht auf Samstag bekam ich dann fürchterliche Halsschmerzen und konnte gar nicht schlafen. Ich vermute, dass wird es auch gewesen sein, was den Quietschbeu die Tage zuvor nachts so unruhig hatte schlafen lassen. Samstag lief mir dann den ganzen Tag die Nase, der Kopf war wattig und ich war schlapp und müde. Außerdem fehlte mir mein Baby!

So entschlossen wir uns Samstagabend, dass wir die Sonntagsstunden des Kurses ausfallen lassen würden (gute Entscheidung, denn in der Nacht bekam ich auch noch Husten und Fieber) und stattdessen früh unseren kleinen Sohnemann wieder abholen würden. Auch das für Samstagabend geplante Kino ließen wir sausen, so elend war mir.

Seit Sonntagfrüh sind wir nun wieder vereint. Den Nachmittag verbrachten wir im Garten und am Abend sind der Quietschbeu und ich in der großen Wanne ausgeschwommen. Mir geht es inzwischen noch nicht wieder sooo gut. Die Erkältung ist halt gerade auf ihren Höchstpunkt angelangt, während es dem Quietschbeu schon wieder deutlich besser geht. Das Näschen läuft halt noch ein wenig, aber so lange es läuft ist ja alles in Ordnung.

Nun wird ich mich noch ein Stündchen hinlegen, bevor es dann am Nachmittag zur Krankenkasse geht, Mutterschaftsgeld beantragen (der Mutterschutz beginnt nämlich offiziell morgen, so!).

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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