Nachgereicht

Ich bin keine Heldin. Ich habe, ganz Natur gegeben, ein Kind geboren.

Mein Bericht sollte niemanden verängstigen, weil die Geburt noch vor einem liegt; niemanden wehmütig machen, weil man vielleicht selber keine natürlich Geburt erleben konnte/wollte/durfte; niemandem suggerieren, ich hätte irgendetwas Übernatürliches oder Übermenschliches geleistet.

Er sollte lediglich berichten. Offen, ehrlich und nicht beschönigend. Von einer schmerzhaften, ganz natürlichen, sehr intensiven und vor allem wunderschönen Geburt. Ob ein Kopfumfang 37cm beträgt, wie beim Quietschbeu, oder der Schulterumfang 43cm, wie beim Löwenmäulchen … wenn man das vorher nicht weiß, ist das völlig unwichtig, nebensächlich und genauso machbar, wie ein kleinerer Kopf oder schmalere Schultern. Diese Schmerzen, von denen man glaubt, dass sie einen umbringen … nur wenige Minuten nach der Geburt des Quietschbeus und auch des Löwenmäulchens verblasste die Erinnerung schon wieder. Ich würde ein drittes Kind auf dieselbe Art und Weise gebären. Ich nähme aber auch noch mal so ein 20 Stunden-Martyrium auf mich, wenn ich dafür mit einem weiteren gesunden Kind gesegnet würde.
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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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15 Gedanken zu „Nachgereicht

  1. Sorry falls ich das gestern doof geschrieben hab.

    Es war ein toller Bericht. Ganz ehrlich.
    Und es war sicher eine großartige Geburt, mit all ihren Facetten.

    Mir hat er sehr geholfen, ja!

    Fühl Dich gedrückt!

  2. Offen, ehrlich und nicht beschönigend.

    Und genauso hab ich das auch empfunden :).

    Angst vor der Geburt machst du damit keinem, denke ich … die Ängste und Unsicherheiten einer Erst-Gebärenden kann ihr sowieso keiner nehmen, dass sind wohl Erfahrungen, die jede Frau selber machen muss.

    (Hör ich mich klugscheißerisch an? – das ist wirklich nicht so gemeint.)

  3. Liebe Frau Miez
    Wenn ich von Wehmütigkeit schrieb, meinte ich das Gefühl der klitzekleinen wohligen Traurigkeit, in die ich mich manchmal gerne hülle, wie in einen warmen Morgenmantel, die kleine Wehmut eben, die mich wünschen lässt mir diesen intensivsten, schönsten Moment in meinem Leben noch einmal ganz ins Jetzt zu holen, was bei all den warmen Erinnerungen niemals gelingt. Zurecht, sei gesagt, denn das Leben mit dem wunderbaren Wesen das damals geboren wurde hält noch viele ganz andere, aber auch wunderschöne Erlebnisse bereit.
    Dein wirklich schöner, authentischer und liebevoller Bericht hat also schlicht dieses warme Empfinden, dem ich mal den Namen Wehmut gab, ausgelöst.

  4. Ich find deinen Bericht besser und ehrlicher als Berichte a la „Hach, soooo schön!“. Sowas kann ich nicht ernst nehmen, auch wenn es vllt teilweise tatsächlich so empfunden wurde :-)

  5. Hey, nicht tiefstapeln – so natürlich eine Geburt auch sein mag, Frauen sind Heldinnen (und als solche hast Du Dich nicht mal hingestellt) und ich finde nicht das Du irgendwas nachreichen müsstest zu Deinem wundervollen Bericht.

    Ich möchte mich für Deinen Bericht ganz arg bedanken, ich habe ihn als nicht geschönt, nicht übertrieben sondern einfach ehrlich emfunden.
    DANKE.

  6. Auch wenn ich das nur als – zwar nicht unbeteiligter, aber dennoch – Zuschauer sagen kann: So eine Geburt ist ja auch kein Zuckerschlecken! Insofern war der Bericht auch für mich sehr interessant zu lesen. Da sollte wirklich nichts beschönigt werden. Letztendlich zählt tatsächlich einzig und allein, dass es allen danach gut geht. Man weiß ja wofür man (bzw. Frau) so kämpft. Happy Ending und so… :)

  7. Liebe Frau Miez,

    Sie haben mit ihren tollen Bericht viele schöne Erinnerungen in mir hervorgeholt. Natürlich ist eine Geburt mit wahnsinnigen Schmerzen verbunden und dafür das sie das alles so ehrlich geschrieben haben wäre Ihr Bericht der gewesen den ich gerne vor meiner 1ten Geburt gelesen hätte, einfach aus Neugier was auf mich zu kommt. Sie haben nicht nur die erzählt wie toll eine geburt ist, sie haben auch erwähnt was für harte arbeit dahinter steckt – und damit haben sie den nagel auf den Kopf getroffen!!

    Meine Beste fragte mich vor 1-2 Wochen wie die geburt ist (sie bekommt bald ein baby), gestern habe ich ihr deinen link vom geburtsbericht geschrieben, jetzt kann sie sich alles schön vorstellen ohne verschönigung oder sonstiges.. Danke Liebe Frau Miez.

  8. Ich habe den Geburtsbericht auch nicht als Heldenepos gelesen ;-) … – Geburten sind Grenzerfahrungen, und Grenzerfahrungen sind keine Kitschromane! Ich glaube nicht, dass Sie jemandem dolle Angst eingejagt haben. Ich habe mir zwei Wochen vor meiner Geburt von meiner Freundin, die einen Monat früher entbunden hat, alle Details ihrer Geburt erzählen lassen, einfach weil ich vorbereitet sein wollte und mir diese ganzen Schwangerenbücher-Darstellungen („Kommt die Wehe wie eine Welle über Sie“) so abstrakt schienen. Mir hats geholfen – insofern denke ich, kann das Ihr Geburtsbericht anderen Schwangeren auch!

  9. Habe Dein Blog gerade frisch entdeckt und fande den Bericht einfach nur ehrlich und fesselnd! Auch bei mir hat es viele Erinnerungen geweckt, klick mich jetzt mal durch die Schwangerschafts-Posts… :-)
    Liebe Grüße
    Melanie

  10. finde ich immer wieder sehr erstaunlich…einerseits die Geburt(en) nochmals auf sich zu nehmen…(aber das sit wirklich der eher kleinere Part) als das ich mich immer frage wie eltern das mit mehr als einem Kind machen…Ich hätte irgendwie nicht mehr die Nerven dafür.(vielleicht liegt das auch an meinem „hohen“ Alter(?) (44)+Vollzeit arbeit)Allerdings war ich auch Au Pair in Frankreich und Belgien und das mit jeweils drei Kindern.Sie waren aber nicht soooo nahe zueinander altersmässig…(3+9+11) und (5+7+9)
    Was ich mich auch immer frage ist wie das meine Mama gemacht hat,obwohl sie alleine mit mir war (sie hatte aber die Hilfe meiner Oma die ersten 5 Jahre und auch meiner Grosstante danach)
    Alleine das morgendlich zur Vorschule bringen+auch der finaziele Aspekt+Ausgleich zwischen uns beiden würde bei Mama+Kind doch sehr fehlen.
    Was mir auch ein Rätsel ist,ist wie es Eltern in Deutschland managen: einerseits brauch man Geld (für ein Kind sowie auch für mehrere gleich noch mehr) kann aber meistens durch die Betreuungsangebote gar nicht vollzeit arbeiten.
    Hier gibt es viel mehr Krippenplätze, wenn Du Dich auch rechtzeitig einschreiben musst (wenn Du etwa drei Monate schwanger bist)+für jedes Kind ab zweieinhalb die kostenlose orschule (von 7-18 .30 wenn es sein muss(Schule sit um 15.35 zuende,danach ist Betreung für einen euro pro Tag+essen muss bezahlt werden)Mittwoch Nachmittag sit schulfrei,es gibt aber Betreungsangebote,die die Kinder auch vond er Vorschule abholen und die mein(unser) Vertreuen geniessen, sie sind nämlich auch für die Ferienbetreung zuständig udn gehen in die schulen nach der eigentlichen schule um sich mit den Kindern zu beschäftigen(Sport zb (Psychomotricité)
    Saskia liebt es zur schule udn auch zu der anderen Betreung zu gehen: sie hat dort schon einen festen Freundeskreis und ist auch neuen KIndern nicht abgetan.
    (sie brauch das natürlich noch mehr,so ohne Geschwister)

  11. PS Ausser der nervlichen Belastung, hätte ich ganz einfach Angst (vor dem Bibbern, das alles in ordnung ist,das nichts schief geht insgesamt oder aber im letzten Moment….)
    Aber ich kann die Liebe verstehen(die Sehnsucht)Den die Kinder wachsen sooo schnell, in nur einem Jahr….
    Babys sind wirklich einmalig…und es sit einfach spannend zu entdecken,welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es zwischen den Geschwistern gibt(glaube ich)

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