„Wawa?“

Für den Quietschbeu habe ich an mehreren Stellen ein Foto vom Miezmann aufgestellt. Oft steht er davor, zeigt darauf und sagt „Wawa? Mam-ma?“ Er übt das „Papa“ sehr verbissen. Am Abflugtag hat er am Flughafen sogar einmal ganz laut „Papa!!!“ gerufen und geweint, als der Miezmann auf die Toilette ging. Das folgende Boarding haben wir dank Familie so eingefädelt, dass der Quietschbeu nicht mal auffiel, dass der Papa plötzlich weg war. Dennoch.

„Wo ist der Papa?“ ist ein sehr großes Thema, die Tage. Er hat seine Gesten und Worte, um immer wieder zu fragen, ob der Papa oben ist, oder auf der Toilette, oder Arbeiten. Ich erkläre ihm dann immer, dass der Papa arbeiten ist und es ein bisschen dauert, bis er wieder kommt. Ich setze da voll und ganz auf das fehlende Zeitgefühl des Quietschbeus.

Deshalb jedenfalls überall Fotos und Geschichten von Papa.

Der Quietschbeu vermisst seinen Papa sehr offensichtlich. Ich hätte nicht gedacht, dass das so stark ausgeprägt sein würde. Er ist doch noch so klein. Und ich hab ein wenig Angst, dass er mich irgendwann nicht mehr fragt, wo der Papa ist. Dass 2 ½ Monate eine zu lange Zeit für einen so kleinen Menschen sind. Dann denke ich aber auch wieder, dass Papa und Sohne Miez ein so starkes Band haben, dass da auf keinen Fall dran zu rütteln ist.

Außerdem …  es gibt Kinder, die müssen ganz und für immer auf ihren Papa verzichten. Das ist so viel schlimmer.Flattr this

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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4 Gedanken zu „„Wawa?“

  1. Selbst wenn der QB in ein, zwei, drei, vier oder mehr Wochen nicht mehr ständig fragt, wo der Papa denn gerade ist, dann sicher nicht, weil er ihn vergessen hat. Wenn ich ständig dieselbe Antwort auf dieselbe Frage erhalte, frage ich auch erstmal eine ganze Weile nicht mehr.

    Ich find Eure Lösung mit den Fotos toll, ehrlich! Und kann der Miezmann Dir denn Post schicken oder so? Vielleicht alle Woche mal eine Speicherkarte mit einem verwackelten Kompaktkamera-Video? :)

    Aber selbst wenn nicht, es ist bestimmt komisch für die Jungs, dass Papa weg ist und bei der Wiederkehr ist sicher auch erstmal ein Tag schüchternes Verstecken angesagt, aber dann ist alles wieder ganz genau so, wie es vorher auch war. Der Papa wird ganz sicher nicht vergessen in den zweieinhalb Monaten! :)

    Ich drück Dich.

  2. Ich hänge mich an Neph, er wird seinen Papa bestimmt nicht vergessen!
    Ich kenne ein Kind, das einen Vater mit demselben Beruf hat, sie ist allerdings schon 3. Die beiden skypen viel miteinander, wenn er weg ist, geht das bei euch auch? Er ist aber in einer anderen Region..
    Und ich kenne zwei Kinder, von denen das kleinste damals im Alter des QB war, wo der Vater berufsbedingt eine Zeit lang nur jedes zweite Wochenende zuhause war. Da war dann immer der erste Tag des Wochenendes etwas holprig, schüchtern, ungewohnt, aber nach zwei Tagen war wirklich alles wie früher.
    Nun sind 2 Monate nicht zwei Wochen, aber ich bin mir fast sicher, dass es genauso sein wird. Egal, wie oft er dazwischen fragt oder nicht fragt. Ich finde toll, dass Du das mit den Fotos und Geschichten machst – bestimmt hilft ihm das über das Vermissen ein bisschen hinweg. Und dann wird nach wenigen Tagen alles wie immer sein.

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