So lange es Spaß macht …

Ich wollte noch mal Bezug nehmen auf meinen Beitrag zum Thema Anonymität & Privatsphäre. Ich habe die Woche Urlaub und ein paar Tage darüber hinaus genutzt, um mir bewusst zu werden, was ich will, was ich kann und wie weit ich bereits bin zu gehen.

Ich blogge gerne hier. Es macht mir Spaß über die Kinder zu schreiben, über ihre Entwicklung. Jetzt macht mir das noch Spaß. In einem oder in zwei Jahren sieht das vielleicht anders aus und ich möchte wieder über meinen Job schreiben. Wer weiß das schon.

Ich kann damit leben, dass ein paar Menschen wissen, wer Mama Miez ist, wenn diese Menschen meinen Wunsch nach Anonymität respektieren und ihr Wissen nicht teilen und für sich behalten. Ich würde mir auch wünschen, dass sie mich über ihr Wissen informieren, auf direktem Wege via E-Mail und nicht in einem Kommentar. Das wäre nur anständig, wie ich finde.

Wenn ein Mensch sich dazu entschließt ins Internet zu schreiben, dann kommt das nicht der Verpflichtung gleich sich bis aufs Letzt zu offenbaren oder seine Identität in vollem Umfang preiszugeben. Das Internet ist kein Amt, auch wenn manche Blogger sich manchmal wie Amtsvorsteher aufführen.

Im Internet gilt auch nicht das Recht des Älteren oder in speziellen Fall der Windelblog, wer mehr Kinder hat. Wir haben alle das gleiche Recht zu unseren Rahmenbedingungen ins Internet zu schreiben. Der eine offen und unter Angabe seiner persönlichen Daten, der andere nicht.

Der Wunsch nach Anonymität ist zu respektieren. Punkt.

Und wenn jemand sein Blog schließt, um wo anders weiterzumachen – warum auch immer – und nicht darüber informiert, wo und wie er weiter macht … dann ist das nach meiner Auffassung kein Freibrief für eine Treibjagt. Man findet ihn zufällig, oder eben nicht. Aber das ist eigentlich wieder ein anderes Thema.

Ich bleibe jedenfalls hier, solange ich noch Spaß an der Sache habe. Und ich bitte alle Leser, ob nun laute oder stille, meinen Wunsch nach Anonymität zu respektieren und ihr Wissen, sofern vorhanden, nicht mit Dritten zu teilen.

Vielen lieben Dank.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
Beitrag erstellt 4659

8 Gedanken zu „So lange es Spaß macht …

  1. ohje ist das traurig das man sowas extra schreiben muss
    ich habe nie auch nur im geringsten darüber nachgedacht wer oder was hinter den blogs steht die ich lese (ausgenommen die meiner realen freunde / familie)
    sicher ne reale person wirds schon sein (rechner haben zwar ihr eigenleben aber ich kann mir nicht vorstellen das sie kinder bekommen und mit ihnen manchmal echt lustige dinge erleben)
    und ich muss sagen ich bin entsetzt was es für leute zu geben scheint
    muss ich ez damit rechnen das leute vor meiner tür stehen um mir zu sagen das sie wissen was in meinem leben passiert weil sie meinen blog lesen ?
    was treibt diese leute an ?
    keine freunde ?
    kein eigenes leben ?
    ich freue mich immer wenn ich lustige dinge aus anderer leute leben lese und dann schallend lache und mich an mich erinnert sehe und beruhigt bin das es nicht nur mir so geht

  2. Ich hatte / habe eine Leserin, die sich die PDF-Dateien in meinem Blog runter geladen hat, um sich die Signatur anzusehen. Und an der Stelle habe ich einen Fehler gemacht – alle PDFs, die ich auf meinem Laptop erzeugt habe, hatten meinen echten Namen in der Signatur. Sie hat mich gegoogelt und meine Website gefunden. Die Website, die ich für meinen Job gemacht habe. Die, die Adresse und Telefonnummer enthielt. Und sie hat das nicht mir erzählt, sondern sich bei einer anderen Bloggerin darüber ausgelassen, dass man jeden, wirklich jeden im Netz findet.

    Das ist so schäbig und so creepy, dass mir schlecht wird.

    Inzwischen sind die beiden Lecks behoben, ich wäre aber dabkbar gewesen, wenn sie mich zumindest darauf hingewiesen hätte. Was fällt solchen Leuten eigentlich ein?

  3. Das ist so pervers, ehrlich!
    Ich erfuhr heute, dass kaum war dieser Artikel geschrieben, in anderen Blogs die Suchanfrage „Wer ist Mama Miez?“ aufschlug. Das macht mich unendlich wütend.

  4. Ich glaube, je mehr ihr das thematisiert, umso jagdeifriger wird die Meute. Auch wenn man das als normaler Mensch nicht versteht, es ist leider so. Insofern würde ich an Ihrer Stelle nichts mehr dazu sagen. Don’t feed the trolls. Je mehr Sie sich darüber auslassen oder ärgern, umso mehr freuen die sich, umso mehr stachelt die das an. Pervers, aber leider wahr.

    Liebe Grüße, Ilsa

  5. „Das Internet ist kein Amt, auch wenn manche Blogger sich manchmal wie Amtsvorsteher aufführen.“
    Köstlich, liebe Mama Miez! Da haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen :-)

  6. Ich bin mir sicher, dass sämtliche Trolle kein eigenes Leben haben. Oder zumindest ein sehr trauriges. Deine Erlebnisse laufen für mich unter dem Motto: „Herr Lehrer ich weiß was, im Keller brennt noch Licht.“ Ganz ehrlich, was soll es jemandem bringen, zu wissen wer jemand ist?

    Schade nur für die ehrlichen Menschen, die sich über kurz oder lang nicht mehr wagen werden, nach einer Begegnung, deiner Adresse o.ä. zu fragen.

    Lass dich nicht ärgern, sie sind es nicht wert …

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