Hausfrauendasein

Nicht, dass Sie jetzt denken, die Pia hat sich ihrem Hausfrauendasein ergeben, aber:

ich geh mal wieder auf eine Tupperparty. Es ist auch nicht so, als hätte ich nicht schon Tupperware. Das ganze fing unweigerlich an, als ich zuhause auszog und die ersten Teile von meiner Mutter erbte. Ja, Sie lesen richtig. Nix mit dem guten alten Maria weiß, das bekam mein Bruder. Ich bin die jüngste von drei Geschwistern. Bei mir war halt nur noch Tupper übrig.

Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte: ich habe also Tupper. Die meiste Zeit räumt der große Beebie das aus oder ein und trägt es durch das Haus. Wir haben nämlich eine pädagogisch wertvolle Tupperschublade. Das ist eine, die das Kind ohne Regel und Verbote öffnen, ausräumen und schließen darf. Sie müssen jetzt nicht lachen. Das ist weit verbreitet. Fragen Sie mal im Bekannten- und Freundeskreis mit Kindern und Tupperware nach, wie die das machen! Möglicherweise steht das auch in irgendeinem schlauen Erziehungsratgeber, den ich nicht gelesen habe. Ich erhebe also keinen Anspruch auf das Urheberrecht.

Manchmal telefoniert der große Beebie mit meiner Tupper-Paprika. Ja. Paprika. Das war eine Sonderdose und weil ich auf der Arbeit, damals, erzählte, mein Mann habe mir zum Geburtstag eine Bananen-Tupperdose geschenkt, brachte ein Kollege, dessen Lebensgefährtin Tupperberaterin ist, mir eine Paprika-Sonderdose mit, in der ich noch nie etwas drin hatte, aber mit der der große Beebie eben von ganzem Herzen gerne telefoniert.

Worauf wollte ich hinaus? Richtig. Ich gehe auf eine Tupperparty. Auf der Letzten haben ich ja einen Dampfgarer für die Microwelle erstanden und entgegen aller Prophezeiungen, ich würde das Ding niemals nie benutzen, hat bei mir seither keine Kartoffel mehr das innere einen Kochtopf gesehen. Dampfgegarte Kartoffeln sind so viel besser!

Jedenfalls habe ich wieder Bedarf, weil, nur für das Gastgeschenk gehe ich nicht auf solche Partys. Zum einen bin ich zu leicht zu begeistern. Zum anderen sind das immerhin 2,5 bis 3 Stunden meines Lebens, in denen ich mich ausschließlich mit Haushaltsdingen beschäftigten muss, wichtig nicken, mit der Sitznachbarin murmelnd darüber verständigen, dass Teil XYZ total Schrott und Teil ABC dafür die Krönung des Hausfrauenalltags ist. Das ist anstrengend. Ich bin inzwischen 30. Ich kann das nicht mehr so ausdauernd.

Nicht, dass Sie jetzt denken, die Pia hat sich ihrem Hausfrauendasein ergeben, aber:

Ich brauche halt ganz dringend ein Gefrierdosen-Set. Ich koche nämlich jetzt vor!

Und entgegen all Ihrer Vermutungen bin ich nicht unter die TupperBerater gegangen. Danke für Ihre Misseinschätzung ;)

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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7 Gedanken zu „Hausfrauendasein

  1. Hach, liebe Frau Pia!

    Eigentlich ist es mir heute nicht nach Lachen, weil ich aus privaten Gründen leider schon weiss, dass mein Tag heute nicht so sonnig wird.

    Und dann las ich diese Zeilen und konnte mir ein breites Grinsen doch nicht verkneifen.

    Danke, Oli

    P.S.: Dampfgegarte Kartoffeln also? Ich glaube, auch ich sollte meinen kulinarischen Horizont mal ein wenig erweitern. :)

  2. Hihi, ich hab auch breit geschmunzelt. Ich hätte ja auch gerne mehr Tupper, aber so ne Party? Nee, nicht so lange ich keine Freundin in der Nähe habe die das mitmacht.
    Meine Familie hat mir übrigens kein Tupper vererbt, ziemlich frech ;) Und das Tupperfach gab es damals als ich klein war oder zumindest bei dem kleinen Bruder schon. War aber keine Schublade sondern Unterschranktüren, die ein- und ausgeräumt wurden.

  3. Da muss ich auch breit grinsen. Mein kleiner hat nicht nur eine Tupperschublade, sondern einen Schrank und eine zusätzliche Schublade zum aus- und inzwischen auch einräumen ;)
    Und ich gehe eigentlich gerne auf Tupperpartys, wg. des Austausches. Ich vermeide sie allerdings aus dem gleichen Grund wie Sie: ich kann selten gehen, ohne was zu kaufen. Also muss ich schon einen speziellen Grund haben.
    Und ich habe nichts von meiner Mutter geerbt, bei uns gab es alles neu, meine Ma brauchte es nämlich selbst (was ist „Maria weiß“? Geschirr? Muss mal g…n)
    P.S. habe den Reiskocher für die Mikro ;) Kartoffeln werden bei mir noch wir bei Muttern gelernt gekocht

  4. Och Pia als Tuppertante könnte ich mir auch gut vorstellen, so wie du schreibst *g* Dir würde glaub ich jeder alles entreißen *hehe*

    Ich hab wohl echt die falschen bekannten *grübel* Ich wurde noch nie nicht zu einer Tupperparty geladen, die letzte die ich besuchte war im Hause meiner Eltern vor gut 10 Jahren, dachte das sei ausgestorben.

  5. Diese Tupperschublade gibts bei uns auch und sie wird fast täglich benutzt. :-)

    Auf einer Tupperparty war ich zuletzt vor langer langer Zeit. Mir sind die Sachen einfach zu teuer und vieles für die Bevoratung (mein größter Tupperbestand) bekommt man auch ähnlich günstiger. Die Kochsachen hab ich allerdings noch nicht ausprobiert.

    Erben konnte ich Tupper noch nicht. Das gabs bei uns damals nicht ;-) Und alles was Mama jetzt im Schrank hat, braucht sie selber noch. Ich habe mir meine Sachen selber auf den Partys „erarbeitet“, genauso wie Sie: “ … wichtig nicken, mit der Sitznachbarin murmelnd darüber verständigen, dass Teil XYZ total Schrott und Teil ABC dafür die Krönung des Hausfrauenalltags ist. …“

    Einen großen Vorteil hat Tupper allerdings wirklich: Mir brach neulich von einer großen Box der Deckel ab. Diese Box ist nun schon mind. 15 Jahre alt! Der Umtausch in eine niegelnagelneue Box war überhaupt kein Problem.

    Wenn ich das jetzt so nochmal lese … ich sollte meine Schwiegermutter fragen, wo denn in ihrem Bekanntenkreis die nächste Tupperparty steigt. Ich müsste mich mal über die neuesten Entwicklungen informieren ;-)

  6. Oh, ich würde ja schrecklich gerne mal ein Bild vom großen Beebie sehen, wie er mit der Paprika telefoniert. Das Prinzip mit der Tupperschublade kenne ich übrigens als Topfschublade, und auf den Töpfen kann man dann schön mit einem Holzkochlöffel rumkloppen.
    Sehr froh, dass Sie sich wieder gezeigt haben. War hier ganz langweilig ohne Sie.

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