RUMPF KRACHZ SCHRÖMPF

Es ist ja so: die letzten 2 Jahre habe ich Kinderwagenschiebend in irgendwelchen Einfamilienhaussiedlungen verbracht. Hauptsächlich, um Eindrücke von Hausfronten, Fensterrahmen, Klinkern, Putz, Haustüren, Dachschindeln, Vorgärten, Pipapo zu sammeln. Dabei entwickelt man im Kopf sein eigenes Eigenheim, das in den kommenden Jahren realisiert bzw. erworben werden will.

Eins von den Dingen, die ich nie und nimmer in meinem Garten haben wollte, war eine Plastikrutsche, die nach einem halben Sommer völlig ausgeblichen und ausgelutscht den eigenen Blick ins Grüne verschandelt. Sie wissen schon.

Nun wird der große Beebie in wenigen Wochen 2 Jahre alt. Und er rutscht für sein Leben gerne. Natürlich standen Hightech-Rutschen aus Kunstharz, gehärtetem Polykryptonitcarbonat etc. zur Diskussion. Aber keine entsprach auch nur im Ansatz den Sicherheitsmaßstäben, die der Mann für unsere Söhne gesetzt hat (der Sturzhelm fürs Laufradfahren war doppelt so teurer, wie das Laufrad selber…). Hinzu kommt, dass der kleine Beebie ein motorischer Überflieger ist, der es sich nehmen lassen wird die Rutsche sofort zu erklettern, auch wenn er noch gar nicht Laufen, geschweige denn sich abfangen oder das Gleichgewicht halten kann.

Keine Plastikrutschen in meinem Garten. War ein frommer Wunsch. Ein naiver Gedanke. Nun also die Beebies und Sicherheits-, Qualitäts-, Leistungsmaßstäbe jenseits von chic und mediterran. Aber der Mann konnte mich halt mit seiner ausgereiften und der bildlichen Argumentationstaktik (audiovisuelle Untermalung von gebrochenen Knochen, Fleischwunden, stumpfe Prellungen mit Geräuschuntermalung á la RUMPF KRACHZ SCHRÖMPF bei der Wahl eines anderen, ihn weniger überzeugenden Rutschgerätes) zur Anschaffung eben dieses Gerätes überzeugen.

Ich werde Ihnen dann gerne berichten, ob sich der große Beebie überhaupt auf das neue Spielgerät trauen wird. Und ich werde Fotos nachreichen. Von der Pastikmonsterutsche in meinem kleinen Garten. Mutterherz, sei tapfer!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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10 Gedanken zu „RUMPF KRACHZ SCHRÖMPF

    1. Also mein Kalender sagt: äh, ja! Die Rutsche wird dann schon im Garten berutschbar sein. Über die zulässige Gesamtlast müssen wir dann noch mal reden …

  1. oh du arme!! diese art von rutschen sind wirklich hässlich. brr. ich hab hier auch so einen wagehalsigen kletterer. noch bevor er laufen konnte, kletterte er. für ihn stellen mittlerweile diese rutschen keine herausforderung mehr dar. da kann man nämlich nicht genug klettern und rutschen ist nur so lala. überlegt euch also nochmal die langlebigkeit dieses geräts. Und das mit der motorik: die können mehr als wir denken. ich bekomm auch jedesmal herzinfarkt, wenn ich ihm beim klettern zusehe (seine neueste herausforderung sind bäume!). Ich habe mir angewöhnt, einfach nicht hinzusehen und mich mit was anderem zu beschäftigen, wenn die kinder klettern. ist noch nie was passiert und meine nerven sind entspannter so.

  2. Ach, es gibt so viele Dinge die ich vor Kind anders sah. Aber manche Sachen sind eben praktisch oder erfreuen Colin so sehr, dass ich meine Ansichten zurückstelle. Ich kenne andere Leute, die das nicht tun oder getan haben. Dafür haben wir glückliche Kinder!

    1. Ja, das war auch eins der Argumente, die bei mir zogen. Wobei ich da meine Grenzen habe: Spongbob hat hier nicht den Hauch einer Chance, ebenso wie WInnie Poh, der alter Schleimbär.

  3. so von wegen plastik im garten …
    jahrelang stand dieses hier bei uns, damals gabs das noch aber OHNE winnie, den mag ich nämlich auch nicht… :-)
    http://www.guenstiger.de/Preisvergleich/Smoby/Winnie_Puuh_Waldhaus_mit_Rutsche.html

    und spongebob …. tja, ich mochte den früher auch NIE! aber in einem zweijungenhaushalt stolpert frau zwangsläufig irgendwann über spongebob. und frau kann ihn lieben lernen :-)
    http://www.tagesspiegel.de/medien/das-kind-im-schwamme/1209130.html

  4. Finde diese Plastikrutschen auch fürchterlich hässlich. Aber dem Kind zu liebe, ich weiss es ja schon, wird hier im nächsten Sommer auch eine stehen.

    Isjanichfürimmer.

  5. hihihi. Meine beiden gemischten Terroristen, was Sie auch bleiben, sind mittlerweile 16 und fast 14. Rutsche is schon lange verschenkt. Aber das ist austauschbar. Man wächst mit und an den Kindern und muss ständig seine eigenen Toleranzgrenzen erhöhen. Gestern musste das Jungsbaby (16) im nächtlichen Wald mit Sprit versorgen, weil liegengeblieben mit Mofa.(klingt so schnell, hieß aber Ersatzkanister holen, zur Tanke fahren, Öl für die Zweitaktmischung nicht vergessen…) Lieber wäre mir er führe nicht Mofa, Rumpf Krchz Bummss- aber man kann Sie ja schlecht anketten. Lieber wär mir eigentlich er würde Spongebob gucken, allein, bei mir. Schluchz. Stattdessen fährt er Moped, kann mir auf den Kopf spucken und ist mächtig cool. Manchmal auch trunken. Wer er nicht meiner fänd ich ihn auch cool, aber meiner soll eigentlich lieber bis zum Tode süß sein! Oh grausiges Mutterherz.
    Die Rutsche heute heißt ständig anders, z.B. Handy, I Phone, Lap Top. Schick für einen selbst, teuer und so schnell kaputt, verloren, gestohlen bei den Terroristen.
    Man glaubts nicht, aber an die tolle Zeit mit der Rutsche im Garten erinnert man sich später gerne zurück. Die Zeit Rast mit Kindern! Kindheit ist rückblickend echt kurz! Und den Tipp mit dem weggucken, den kann ich auch nur unterstützen. Ich fand Fahrrad fahren jahrelang höllisch! Guckmal Mama-ich kann ohne Arme! Will man als Mutter gar nicht sehen! Und dann, bei Jungs, dieses quietsch Bremsen, und auf einem Rad …. Horror. Eigentlich müssten Mütter immer Flachmann dabei haben, für die Nerven, kann man dann auch dem Kind die Fleischwunden mit reinigen! Viel Glück und Spaß und Ruhe im neuen Job! Herzlichen Glückwunsch.

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