Seit nun mehr drei Tagen wird hier tagsüber nicht mehr gestillt. Also gar nicht mehr. Auch nicht mehr mittags oder abends zum Einschlafen. Das war jetzt nicht wirklich geplant, sondern passierte einfach so. Das Löwenmäulchen machte in diesen Tagen genau zweimal einen Ansatz, an die Brust zu wollen. Beide Male gab ich ihm stattdessen einen Trinklernbecher mit Milch, die er genüsslich an mich gekuschelt wegschlabberte.
Einzig des nachts, also richtige Nacht, stillen wir jetzt noch. So gegen 3 oder 4 Uhr. Und das ist letztendlich auch nur noch Gewohnheit und schrecklich bequem für beide Seiten. Ich kann das Löwenmäulchen auf diese Art und Weise umgehend beruhigen, denn ich muss gestehen, nachts nicht sonderlich ausdauernd in Sachen Durchsetzungsvermögen zu sein. Außerdem liebe ich nach wie vor seine Nähe, seine kleine Hand die meinen Arm streichelt und dieses freudige Glucksen, wenn er morgens neben einem aufwacht.
Die Milchproduktion hat sich, vermutlich auf Grund meines enorm hohen Pfefferminzbonbonkonsums am vergangenen Freitag, auch dahingehend reguliert, dass eben nachts um 3 Uhr genug da ist. Den Rest des Tages bin ich Milchlos. Echt war. Hätte ich auch nie möglich gehalten.
Dem Löwenmäulchen geht es mit der neuen Situation super. Er isst viel besser, was die Mengen betrifft und trinkt selbstständig, gerne und viel Wasser aus seiner Trinklerntasse.
Und ich muss gestehen, dass es auch mir damit sehr gut geht. Es ist sicherlich der erste große Schritt in Sachen Abnabelung, aber es ist auch ein ganz tolles und neues Gefühl, nicht mehr so unausweichlich gebunden zu sein.
Das Löwenmäulchen wird halt jetzt auch ein großer Junge. Ich bin wehmütig, ein bisschen, aber auch ganz schrecklich stolz. Das Stillen hat mir unheimlich viel gegeben. Vor allem sehr tiefe Gefühle von Nähe, Gelassenheit (Stillhormone sind die Geilsten!), Vertrauen, Verbundenheit und Liebe.
Vermutlich wird das Löwenmäulchen in wenigen Wochen gänzlich abgestillt sein. Das werden er oder ich eines Nachts so entscheiden. Und dann ist es halt so. Das Wichtigste ist für mich, dass wir beide ohne Tränen und Verlustgefühl aus dieser Stillbeziehung gehen. Nicht Abstillen, sondern Entwöhnen. Uns beide. Wir sind auf einem sehr guten Weg.
Ich bin stolz auf uns.
so finde ich das genau ganz super! Wenn es für einen von beiden in stress ausartet macht das ganze keinen spass und man bereut es hinterher. Ich bin gespannt wie es weiter geht :-)
trinkt das löwenmäulchen kuhmilch?
Ja, er verträgt die gut.
Wir sind auch dabei. Langsam abnabeln. Schön das es bei euch so toll klappt hier leider noch nicht so ganz
So läuft es bei uns auch derzeit und ich kann Dir da nur beipflichten, so ist es perfekt für uns beide. :)
Hier ist es so ähnlich. Und ich bin auch immer wieder wehmütig. Ein wenig. Und dann sag ich mir – ist ja auch schön wenn das Männel immer selbstständiger wird. (Irgendwie. Manchmal.) Hach…
Die Entwöhnung lief bei uns auch langsam, die letzte Bastion fiel abrupt – der werte Herr hat mich blutig gebissen und das fand ich dann nicht mehr witzig.. Er war mir einen Vormittag lang böse und dann war es ok
das Wehmütige sind übrigens auch die Stillhormone.
Ist doch super. Ist bei uns auch grad so weit, dass nicht mehr sehr oft getrunken wird, meist nur noch nachts und abends. Aber ist auch schön, wenn man im Notfall (Kind kriegt die übliche Kita-Eingewöhnungskrankheit) wieder mal mehr drauf zurückgreifen kann, also lass Dir ruhig weiterhin Zeit!
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