Kindergartenkinder

Heute also der erste Tag der Kindergarteneingewöhnung. Nicht nur ich war sehr aufgeregt, sondern auch der Quietschbeu. Seit gestern redet er von nichts anderem mehr und rannte, am Kindergartenparkplatz angekommen, sofort los. Natürlich wollte er seinen Rucksack selber tragen, allerdings weigerte er sich mal wieder standhaft, sich fotografieren zu lassen. So ist er halt, der Quietschbeu.

Vor der Mondgruppe verabschiedeten wir uns dann von Papa und dem Löwenmäulchen und wurden sehr herzlichen von den Erziehern empfangen. Wir suchten uns die Lokomotive als begleitendes Motiv aller Haken und Schublädchen aus und verstauten die ersten Utensilien.

Die ersten zehn Minuten musste ich ihn auf dem Arm durch die Räume tragen. Das ist sehr typisch für meinen großen Jungen. Erstmal alles aus sicherer Position in Augenschein nehmen. Dann entdeckte er die große Treppe, die auf den Wickeltisch führt und zog mich folgend nur noch an einem Finger hinter sich her. Von einer Ecke in die Andere, von einem Raum zum nächsten. Am meisten Interesse hatte er, wie zu erwarten, am Schlafraum und den vielen Gitterbetten, die dort standen. Nachdem wir uns eines ausgesucht und das Schmusekissen sowie die Boo dort deponiert hatten, ließ er sich mitten im Raum nieder und zeigte seiner Bezugs-Erzieherin begeistert sein Wohlfühlbuch. Tante Mimi und Cousine Hanna waren natürlich das Highlight und so sind die Beiden der Erzieherin nun bestens bekannt.

Überraschender Weise quasselte er wie ein Wasserfall, wo er normalerweise erstmal nur beobachtet und aufnimmt. Die Duplo-Ecke eroberte sein Herz im Sturm, ebenso wie der Waschraum. Einzig der Ruheraum war ihm ein wenig unheimlich. Vermutlich, weil die meisten Kinder sich dort drinnen aufhielten und spielten.

Nach 30 Minuten brauchte er auch schon meine Hand nicht mehr und es reichte ihm aus, mich in Sichtweite zu haben.

Irgendwann stand dann der Miezmann in der Tür und verkündete, ihm sei langweilig. Das Löwenmäulchen, ganz wie ich es erwartet hatte, hatte einfach seine Gruppe erobert und spielte vor sich hin. Er hatte dem Papa sogar nur gewunken, als dieser die Gruppe kurz verließ.

Nach einer Stunde sagte ich dann zum Quietschbeu, wir würden jetzt mal nach Papa und dem Bruder sehen und dann gemeinsam nach Hause fahren. Und von da an war seine Scheu völlig verflogen. Er enterte die Wölkchengruppe mit großem „Hallo!“ und verfiel dort direkt ins Spielen.

Das Löwenmäulchen und sein Papa hatten den Leuchtturm als begleitendes Symbol ausgesucht und alle Mitbringesel waren auch hier bereits verstaut. Da das Löwenmäulchen auch gar keine Anstalten machte, sich irgendwie unwohl oder fremd zu fühlen, schlugen die Erzieher vor, dass wir ihn bereits am nächsten Tag einige Zeit dort alleine lassen könnten.

Das einzige „Problem“ (eigentlich ist es das Wort nicht wert) war die ganze Zeit über, dass der Quietschbeu sehr wohl mitbekam, dass der Papa zwar im selben Gebäude, aber nicht bei ihm war. Und so entschieden wir zusammen mit den Erziehern beider Gruppen, dass der Miezmann morgen den Quietschbeu begleiten würde, während ich das Löwenmäulchen in seine Gruppe bringe. Ich werde dann nach einer Weile zur Arbeit fahren und der Miezmann als Backup fürs Löwenmäulchen abrufbereit in der Quietschbeugruppe verweilen.

Auf die Frage, ob der Quietschbeu denn morgen wieder käme, antwortete er mit einem freudestrahlenden „Ja!“ Er winkte allen zum Abschied, rief laut „Tzüüüü!“ und trottete mit seinem Rucksack von Dannen.

Mein Fazit nach dem ersten Eingewöhnungstag: weniger spektakulär als erwartet, dafür aber zwei Miezbeus, die sich eben genauso verhielten, wie ich es erwartet hatte.

Ich bin gespannt, wie schnell auch der Quietschbeu auf unsere Anwesenheit verzichten kann.

Ein schönes Gefühl, dort so willkommen und aufgehoben zu sein. Eine  spannende neue Ära. Ich bin im Moment einfach sehr glücklich.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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10 Gedanken zu „Kindergartenkinder

  1. Liebe Frau Miez,
    Gratulation zu den beiden tollen Jungs, die einen großen Schritt in die Selbständigkeit gemacht haben. Ich bin gespannt auf ihre Berichte aus dem Kindergartenleben.
    Herzliche Grüße vom linken Niederrhein,
    ladybird

  2. na das klingt doch nach einem traumstart. mehr kann man nicht erwarten. im übrigen finde ich die idee mit den wohlfühlbüchern interessant. ist das also fotobuch gemacht oder wie muss ich mir das vorstellen?

    1. Das sind zu A5 getackerte A4-Pappen. Also sowas wie ein Pappbuch. Darin habe ich dann Fotos der Familie eingeklebt und zu jedem etwas aus er Sicht der Jungs geschrieben. Verziert mit dem Sandmännchen, dem kleinen Maulwurf und der Maus und dem Elefanten. Ein paar Blümchen rein gemalt und so ein paar Szenenfotos (QB beim Bohren, LM im Sandkasten) zu geklebt.

  3. auf die schnelle hier: wenn du die dvds verticken willst, hier, ihich ;) sag mir bescheid, was du haben möchtest, ich wollte mir die schon immer mal kaufen.
    lg eva

  4. Na das hört sich doch nach einer steilen Kindergartenkarriere für deine Miezjungs an! Schön, dass der erste Tag einen so guten Eindruck (allerseits) hinterlassen hat und so schön gelaufen ist! Ein toller Start!
    Alles Gute weiterhin für deine Jungs und euch (als Eltern ist’s ja auch nicht leicht *schnief*) :-)

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