Kindergarteneingewöhnung – kleiner Rückschlag

Heute Morgen musste der Miezmann wieder arbeiten gehen. Wir brachten die Kinder also gemeinsam in den Kindergarten und verabschiedeten uns gemeinsam vom Quietschbeu, nachdem ich das Löwenmäulchen in seiner Gruppe abgegeben hatte.

Wie zu erwarten klammerte er sich herzzerreißend weinend an das Bein des Papas, dem sichtlich schwer fiel, sich loszueisen. Ich erklärte dem Quietschbeu nochmal, dass Mama und Papa heute arbeiten müssten und ihn später wieder abholen würde. Letztendlich nahm ich den Miezmann an die Hand, der tatsächlich ziemlich glasige Augen hatte. Ich kann ihn gut verstehen. Ich habe das ja alles schon mal bei der Eingewöhnung bei der Tagesmutter mitgemacht.

Ich war dann um 8 Uhr auf der Arbeit. Da ich heute als Backup-Lösung für den Quietschbeu fungierte, legte ich mein Mobiltelefon so auf den Tisch, dass ich keinen Anruf verpassen würde. Und der Anruf kam, schneller als erwartet.

Um 9 Uhr wurde ich bereits zurück gerufen. Der Quietschbeu ließe sich nicht beruhigen, weine immer wieder und sei völlig fix und fertig. Ich also ins Auto gesprungen und los gebraust. 15 Minuten brauche ich für die Strecke.

Als ich am Kindergarten ankam hörte ich jedoch keinen Quietschbeu weinen. Ich lugte also um die Ecke, erkannte ihn im Spiel vertieft und schlich mich in den Waschraum, wo die Gruppenleiterin gerade ein anderes Kind wickelte.

Ganz Murphy’s Law hatte der Quietschbeu sich keine 5 Minuten vor meinem Erscheinen beruhigt. Wir verabredeten also, dass ich mich wieder rausschleichen und im Auto warten würde.

Von dort aus konnte ich  beobachte, wie die Kinder wenig später in den Garten gingen, mein kleiner Junge mittendrin. Damit er mich nicht erkannte, versteckte ich mich hinterm Auto, wo ich auf der Erde saß, ein bisschen las und twitterte.

Um 11 Uhr ging ich dann wieder rein und wurde von einem strahlenden Quietschbeu in Empfang genommen, der dann plötzlich natürlich nicht mit nach Hause, sondern lieber mit der Mama spielen wollte.

Ab kommenden Montag werden der Mann und ich wieder regulär arbeiten müssen. Und der Quietschbeu hat bis jetzt noch nicht einmal im Kindergarten gegessen, geschweige denn geschlafen.

Ich habe dennoch heute mit der Gruppenleiterin besprochen, dass wir ab kommender Woche auf meine Art machen werden. Ganz so, wie wir es bei der Tagesmutter eingeführt haben, werde ich mich mit ihm, der Boo und dem Schmusekissen noch 5 Minütchen auf die Couch kuscheln. Dann verabschiede ich mich und fahre auf die Arbeit. So kennt er das schon und ich hoffe, dass ihm das ein bisschen hilft und entgegen kommt.

Nun ja, bisher kam auf jeden Rückschlag auch wieder ein Fortschritt. Niemand hat gesagt, Kindergarteneingewöhnung  wäre einfach, für die kleinen Menschen.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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39 Gedanken zu „Kindergarteneingewöhnung – kleiner Rückschlag

  1. Ich sehe schon, das wird hart für mich übernächste Woche :(. Und bei uns ruft niemand an wenn’s Kind weint. Die ziehen dass da wohl so durch. Mal schauen und im Notfall postiere ich den Opa vor der Tür.

  2. wenn ich das so lese, bin ich froh, dass bei uns in der schweiz in der regel die krippe mit 3,5 monaten beginnt – mit ende des mutterschutzes. aber dennoch stelle ich unterschiedliche reaktionen fest. beim ältesten sohn haben wir noch gemacht, was uns befohlen wurde – mangels erfahrung. ging ganz gut. bei der tochter zeigte es sich, dass es ihr egal war, wer um sie rum war, sie war von stunde null grad dabei, wie so ein kleines kind dabei sein kann. jetzt, der kleine pirat, der reagiert doch wieder sensibler als seine grosse schwester. (bei 3,5 monate alten kindern gehen sie in der krippe komplett auf sie ein.) er hat schon dort geschlafen, weil er müde war, er kriegte einen schoppen, und den rest der zeit – zwei stunden insgesamt – wollte er nicht von mir weg und lachte kein einziges mal. dass die grosse schwester auch da ist, ist wohl gut.
    mal sehen, wie lange sich das hinzieht. zuhause zeigte er keine auffälligkeiten :-)

  3. ich kann so sehr mitfühlen. wir machen um Moment das selbe durch (Wechsel von der Tagesmutter in die Kita). und auch mein Kleiner hat es sehr schwer. Da hilft nur stark sein, es wird bestimmt bald besser. ich wünsche euch, dass der nächste Fortschritt sobald folgt! liebe grüße

    1. Was genau findest Du so traurig? Dass er weinen muss? Ja, das ist natürlich fürs Mamaherz schwer, aber wenn wir ihn abholen zeigen und die Erzieher jedesmal Fotos von einem breit grinsenden und lachen Quietschbeu.

  4. und es werden auch noch einige tage oder sogar wochen folgen in denen der QB beim abschied weint. auch das LM wird sicher noch so eine phase haben.
    bei uns war es nach 1,5 jahren. aus heiterem himmel wollte dergroße morgens wieder mit. nach einer woche dann war der spuck vorbei. und nachdem der papa aus der kiga-tür war sowieso :-)

  5. ich persönlich für mich find es dann den falschen zeitpunkt für die kids wenn sie solche trennungsängste haben. bei greta wäre es wohl nicht so, sie liebt den kontakt zu anderen und bleibt ohne probleme bei freunden etc. (sie geht trotzdem erst nächstes jahr in den kiga und dann auch nur für zwei tage) aber wenn es anders wäre fänd ich es persönlich für mich nicht aushaltbar. ich drücke dir die daumen dass es sich schnell gibt. es ist ja eigentlich immer so dass sich die kleinen dann doch anpassen an die neue situation (es bleibt ihnen ja auch nichts übrig) aber zu welchem preis ist für mich immer die frage…hab mal das gefunden im netz und das triffts für mich auf den punkt
    http://www.draussenkinder.net/?p=124
    wünsch deinen jungs das beste!

    1. Herzlichen Glückwunsch, dass Du Dir diesen Luxus leisten kannst. Mir fallen gerade tausend bissige und zickige Kommentare ein, die ich Dir antworten könnte. Letztendlich ist es aber nicht das, was ich sein will: bissig und zickig. Viel lieber wäre ich eine Mutter, die alles richtig macht, die sich den Luxus erlauben kann, zu Hause, bei meinen Kindern zu bleiben und jede Träne die sie weinen, mit all meiner Liebe zu ersticken. Aber selbst wenn ich wirtschaftlich gesehen zu Hause bleiben könnte würden da dann und wann Tränen sein, die ich nicht trocknen kann. Nicht jetzt und nicht später. Das nennt man dann Leben.

      Ich weiß, Du berichtest von Dir und was Du empfindest. Dass es ein unterschwelliger Schlag ins Gesicht einer arbeitende Mutter mit introvertiertem Kind ist, mache ich Dir daher nicht zum Vorwurf. Dennoch bin ich getroffen. Emotional. Nicht rational.

      1. Frau Miez, Sie haben ja hier das Hausrecht, aber mir dennoch die Worte aus dem Mund geschrieben … Mir scheint, Gretas Mama hat ein paar Trennungsängste … sorry, ich möchte nicht garstig sein.

        Mein Sohn ist auch mit 14 Monaten in die KiTa gekommen, und ich sehe heute, wie gut ihm das getan hat, er hat ein gesundes Urvertrauen in mich und meine Anwesenheit, und er weiß, dass ich ihn abhole, und er kann sich behaupten. Wenn ich erlebe, wie schwer es Kindern fällt, die erst mit drei oder vier Jahren in die KiTa kommen (just zur Zeit in Christophs neuer KiTa), die jetzt mit ihm in der neuen KiTa, also vor vier Wochen, begonnen haben und immer noch weinen, weinen, weinen,wenn Mama sie abgibt, dann denke ich, dass der frühe Beginn eben nicht zu früh war.

        Ich habe im Moment das Gefühl, Sie sind sehr bei Ihren Kindern und geben ihnen genau das, was sie brauchen. Und natürlich gibt es Phasen, die werden auch weiter kommen, wo die Ablösung morgens schwer fällt. Aber nötig ist.

        (Als ich 18 war, sagte meine Mutter mir, nun solle ich mal ausziehen und eine eigene Wohnung haben. Das tat weh, ich hätte heulen mögen. Es war aber ein weiterer Schritt ins Großwerden … diesen Schmerz auszuhalten, muss man halt lernen, von Anfang an. Ein Glück, wenn man Eltern hat, die einen dabei begleiten und sich nicht selbst an das Kind klammern.)

    2. Wenn du es schaffst, für dein Kind die richtige, weil „unstressige“ / „konfliktlose“ Lösung zu finden, dann ist das natürlich gut. Nicht gut finde ich, daraus eine allgemein gültige Regel abzuleiten, zum einen weil es andere Lebenssituationen gibt (Mama Miez arbeitet, wie sie schon sagte) sondern auch weil jedes Kind anders ist. Mein Mittlerer zum Beispiel würde heute (mit vier) noch an der Brust trinken und 24 Stunden an mir kleben (ja, auch nachts), wenn ich mich nicht Stück für Stück zurückgezogen und vor allem – ihm das Gefühl gegeben hätte, dass ICH ihm zutraue, was er sich NICHT zutraute. Nur allein deshalb ist er heute ein glücklicher, offener Vierjähriger, der gerne in den Kindergarten und abends anstandslos in sein eigenes Bett geht. Und ja, auch das ging nicht ohne Tränen und Zähneklappern (auf beiden Seiten) ab.
      Deine Methode hätte in unserem Falle in eine totale Sackgasse geführt. Diese Tatsache solltest du in Zukunft vielleicht bedenken, bevor du deine persönlichen Lösungen als die „besten“ offerierst.

  6. der satz „Damit er mich nicht erkannte, versteckte ich mich hinterm Auto, wo ich auf der Erde saß, ein bisschen las und twitterte“ – gehört gerahmt! das nächste mal bitte ein foto von dir dort machrn, damit ich weiss, ich bin nicht alleine mit meiner nerdigkeit:))

    made my day!

    (und das mit den jungs, dit wird. der grosse hier mit seinen fünfeinhalb und krippe und tagesmuttererfahrung seit 6.lebensmonat, der hadert immer noch mit dem kiga und weint. das sind echt phasen und ich denke mir, du gehst da sehr behutsam und umsichtig um.)

  7. Die Kindergarteneingewöhnung ist eine knallharte Zeit – ich erinnere mich von der Eingewöhnungszeit unserer Kleinen da an ein Jüngchen, dessen Abschieds-Ritual ich jeden Tag beobachten durfte. Er hat bei der Trennung von seiner Mum herzerweichend geheult – sobald die aber zur Tür heraus war, hat er sich mit dem Ärmel die Nase gewischt, ist auf’s Bobby-Car gehüpft und hat fröhlich johlend losgetobt. Seine Mum war immer sichtlich erschüttert, dabei hatte der kleine Kerl richtig viel Spaß im Kindergarten. Ich wünsche gute Nerven und viel – schnellen – Erfolg!

  8. Ach liebe Mieze…

    Es muss wirklich schwer sein, diesen Rückschlag erfahren zu haben, ich fühle wirklich mit Dir und es zerbricht auch mir das mitfühlende Herz, wenn ich höre, wie traurig der Quietschbeu gerade ist..

    ABER!

    Ich war auch mal ein Kind.. Und ich kann mich noch daran erinnern, dass ich eines Tages in den Kindergarten musste.. Ja, musste… Ich wollte nicht, aber ich musste, denn meine Eltern konnten es sich nicht erlauben, auf den Alleinverdiener zu bauen.. Ich weiß, dass ich geweint habe, ich weiß, dass ich nach Hause wollte.. Aber ich weiß auch, dass mich das, was ich schon in dieser Zeit gelernt habe, mich zu dem gemacht habe, was ich heute bin.. Nämlich eine Person, die sich auf neue, unangenehme Situationen einstellen kann.. Das mag, wie oben jemand sagte, nicht gut sein, aber es ist unserer Gesellschaft eine wichtige Eigenschaft.. Weil das Leben da draußen nämlich kein Jahrmarkt ist, auf dem es nur rosarote Zuckerwatte gibt.. Weil man sich, wenn man zurecht kommen möchte, anpassen muss.. Weil nicht immer alles nach der eigenen Nase tanzt, denn die Welt da draußen kann man sich nicht mit bunten Filzstiften selbst malen.. Und ich bin mir sicher, dass ich das schon im Kindergarten, später in der Schule gelernt habe.. Ich habe mich durchgesetzt und mir die Situation, fand ich sie noch so blöd, erträglich gestaltet.. Und zwar alleine.. Ohne Mama, ohne Papa, alleine! Und so schwer das auch ist, gerade für ein Kind, es kommt der Zeitpunkt, da ist man darauf stolz, wenn man sich etwas geschaffen hat, womit man zufrieden ist.. Als Kind, als Jugendlicher, als Erwachsener.. Deshalb: Sei stark und vertrau auf Dein Bauchgefühl, mach es auf Deine Art! Du tust das Richtige!

    Ach, noch eins:
    Ich bin wohl eine der wenigen, die hier schreibt und noch keine Kinder hat – das nur vorab, man möge meine nett gemeinten und ernsthaft empfunden Ratschläge als „die hat ja keine Ahnung – die ist ja keine Mutter“ abtun, man möge aber gerne auch einfach nur darüber nachdenken!

    Sarah

  9. ehrlich gesagt, finde ich nicht, dass irgendjemand hier irgendwelche dinge bei seinen posts beachten muss, weil jeder seine eigene methode hat, mit den kindern umzugehen. meist ja auch erprobt. vieles sagt einem der bauch und manchmal ist der kopf auch stärker. ich glaube, jeder, der kinder hat, passt sich so gut es geht, seinen kindern an.

    was den gretchen-post betrifft, so muss ich sagen, dass sich mir die zehennägel krümmen, wenn ich das lese. es ist doch so, dass wir uns heute praktisch nur noch mit den kindern beschäftigen. man gilt als rabenmutter, wenn man mal einen tag nur hausarbeiten macht und die kiz dazu anhält, sich alleine zu beschäftigen. man nimmt ihnen praktisch alles ab, sogar den trennungsschmerz. dabei kommt der früher oder später eh! es gibt hindernisse, die müssen überwunden werden, auf beiden seiten. das leben ist bei gott kein ponyhof!

    ich weiss nicht, aus welcher zeit die ansicht herrührt, dass man die empathie verloren hätte. ich bin der meinung, man ist erst jetzt daran, auf die kinder einzugehen. früher hatte man keine zeit für sie, da wurde gearbeitet. wäsche waschen war damals nicht einfach eine maschine für sich arbeiten zu lassen. und das essen musste auch erst auf dem feld eingeholt werden. da mussten die kiz mitmachen, ob sie wollten oder nicht. und noch früher noch mehr.

    und doch, kinder testen sehr wohl grenzen aus mit weinen. und anderswie auch. das gibt es, in echt! und das zu begreifen, hat wohl auch mit empathie zu tun. aber den kindern den trennungsschmerz wegnehmen zu wollen, das halte ich für verfehlt. weil es ja auch darum geht, dass sie lernen müssen, sich ohne mami und papi zu behaupten. und auch das wissen, dass mami und papi wieder kommen.

    meine kinder beispielsweise merken sehr genau, wann sie keine wahl haben. wann sie spielraum haben. und letzteres nutzen sie gnadenlos aus. was auch ok ist. wenn sie wissen, es gibt keine wahl an dem tag ausser krippe, dann gibt es null diskussionen und null theater.

  10. nur um kurz noch was klarzustellen: was ich dargestellt habe ist meine tiefste überzeugung und ich halte es für jedes kind das beste, verurteile niemanden der es nicht so macht, bin aber frecherweise auch oft skeptisch wenn es heißt „wir können uns das nicht leisten“ denn leisten zun sie sich dann doch oft einen neuwagen (wir fahren ein ganz altes billiges schrottkistchen), teure urlaube )wir fahren nie in ein hotel) und diverse teure möbel / computer / und was weiß ich nicht. aber das ist ganz egal, es ist einfach nur meine nnerste überzeugung und meine tochter ist für mich bisher der lebende beweis: sie ist absolut frei und kontaktfreudig, in unserer großen bekanntschaftsrunde mit abstand das kind das am unkompliziertesten irgendwo alleine bleibt. und auch ich habe keine trennungsöngste, unsere bindung ist aber trotzdem gut und sicher. ich arbeite seit ein paar wochen aber nur weil es sich bei mir so ideal arrangieren ließ da ich nur einmal die woche in einen 24 stunden dienst muss und in der zeit der opa und dann der papa sich den luxus leisten mit greta zusammen zu sein . ich stille sie noch und trotzdem kann sie ohne probleme ohne mich sein, auch die ganze nacht über problemlos ohne mich mit ihrem papa verbringen und auch ich schlafe auf der arbeit wunderbar fest und tief. übrigens ist sie da in unserer babygruppe auch der absolute einzelfall. für mich gehört es nicht zum leben eines zweijährigen kindes einfach dazu dass es in fremder umgebung nach seiner mutter schreit und von fremden dann beruhigt werden soll. thats life? nicht meine einstellung. für mich gilts eher anders rum: je mehr ich in frühester und früher kindheit die bedürfnisse meines kindes stille, umso unabhängiger die kinder später. hat gerade wieder neueste forschung bewiesen und ich erlebe es hautnah. ich könnte ja auch sagen „jeder nach seiner fasson“ aber dafür ist mir das thema zu wichtig, beruflich und vor allem privat und gesellschaftlich. die ganze thematik „kinder schnellst und frühstmöglich fremdbetreuen und die wirtschaft ankurbeln“ geht mir so bös nahe daher wohl hier meine kommentare. ich möchte niemanden verletzten doch ist es mir sehr wichtig das weiter zu geben woran ich sehr fest glaube und was sich bei mir als sehr gut bisher erwiesen hat. ich wünsche den miezbeus ja auch einfach das beste und bin sicher sie kriegen das hin mamamiez.

    1. Mir geht das Thema auch nahe, ich finde es eigentlich nicht ganz richtig, einen fremden Blog für so eine Diskussion zu missbrauchen, aber so einfach ist das eben alles nicht.

      In den Endvierzigerjahren des letzten Jahrhunderts gab es diverse politische Diskussionen, in denen die Tendenz eingeschlagen wurde, dass Frauen an den Herd und zu den Kindern gehören und sonst nix. Wir haben diese Zeiten zum Glück hinter uns. Zum Glück gibt es Kinderbetreuungsmöglichkeiten inkl. Krippe. Haben Sie eine Ahnung, was es für Konsequenzen hätte, gäbe es die Betreuungsmöglichkeiten nicht? Frauen um die 20-30 würden kaum in ein Beschäftigungsverhältnis finden, weil sie ja schwängerbar wären und somit Risiko- und Ausfallfaktoren.

      Wissen Sie, es ist eine Idylle, wenn ein Alleinverdiener eine Familie finanzieren kann, aber der Normalfall ist es heutzutage nicht mehr. Ich lebe in Hamburg, auch während meiner Ehe hat ein Verdienst nicht ausgereicht, und wir hatten kein teures Auto und keine übergroße Wohnung und keine teuren Urlaube. Und ich fühle mich persönlich getroffen, dass mir unterstellt wird, meinen Sohn aus dieser Motivation heraus in die KiTa gegeben zu haben. Aber bitte, Sie können mir ja ausrechnen, wie man mit 1500 netto eine Dreizimmerwohnung zu 900 warm finanzieren soll (und das ist in HH günstig), wenn man nicht ganz in allzu schlimmen Gegenden wohnen möchte.

      Jetzt bin ich alleinerziehend, und wäre ich nicht direkt nach dem Mutterschutz in die Arbeit eingestiegen, hätte ich jetzt Hartz IV. Denn bei dem Nettoverdienst meines Mannes kann man sich ausrechnen, was da an Unterhalt möglich wäre.

      Hinzu kommt, dass ich meinem Sohn gewiss nicht dieses tradierte Rollenmodell vorleben möchte: Mann schafft Geld ran, Frau ist Heimchen am Herd. Er lernt, dass Mama selbstbewusst ist und Mama Geld verdient und Mama auch Autos reparieren kann und Zelte aufbauen. Wäre ich nur vom Unterhalt meines Mannes abhängig, könnte ich ihm dieses zuversichtliche fröhliche Mamamodell nicht vermitteln. Und hätte ich nicht frühzeitig wieder mit der Arbeit angefangen und erst zum Zeitpunkt der Trennung wieder Arbeit gesucht, dann wäre das in die Grütz gegangen, denn in HH wird die KiTa-Betreuung den Arbeitszeiten angepasst, und wenn ich keine Arbeitszeit gehabt hätte, hätte ich auch keine KiTa-Betreuung gehabt und somit keine Möglichkeit, mir Arbeit zu suchen. Sie sehen schon, die Realität ist keine Blumenwiese?

      Trotz all dem habe auch ich meinen Sohn 19 Monate gestillt, ich hab ihm alles an Urvertrauen mitgegeben, was möglich ist.

      Ich würde mich freuen, wenn Sie einfach berücksichtigen würden, dass es andere Lebensmodelle gibt als die Ihren und dass eben jene nicht immer zwangsläufig unglückliche Kinder nach sich ziehen.

      Die „Emanzipation“, der „Feminismus“ mag heutzutage umstritten sein, sicher ist aber, dass uns Frauen dadurch neue Freiheiten gegeben wurden. Nutzbar sind diese allerdings erst, wenn wir Frauen uns weiterhin solidarisieren und uns nicht durch derartig unterschwellige Piekserei (Ich stille voller, ich bemuttere besser, dafür bin ich aber die bessere Arbeitskraft, dafür schläft meiner aber schon durch, und meine ist schon trocken, Sie Rabenmutter,Sie!) das Wasser abgraben.

      Die Entscheidung einer Mutter mit zwei so jungen Kindern, wieder in ihrem Beruf Fuß zu fassen, ist mitnichten egoistisch, sondern absolut unterstütztenswert und sozial, denn in vielen Berufen ist ein langer Mutter-Urlab heutzutage nicht mehr erwünscht und schiebt die junge Mutter ins Abseits.

      Ich frage mich außerdem, warum die Entscheidung einer Mutter, ihren Beruf weiter zu verfolgen, egoistisch ist, die Karrierewünsche des Vaters hingegen nicht.

      So, nun hab ich mir meine spontane Wut mit recht unbeholfenen Worten vom Leibe getippt. Ich hoffe, ich konnte Ihnen vielleicht mal einen anderen Blickwinkel bescheren.

      Liebe Mama Miez, tut mir leid, dass ich in Ihrem Blog so explodiert bin.

    2. Heißt das, ich darf nicht gehen, wenn mein Kind weint? Ich bin wieder arbeiten gegangen, da war mein Sohn 7 Monate alt. Er blieb zuhause beim Papa. Es gab auch Phasen, da ist er mir zur Tür hinterhergelaufen und hat geweint und ich bin trotzdem gegangen. Hätte ich da dann auch einfach zuhause bleiben sollen, weil mein Kind das lieber will? Vielleicht wäre ich auch lieber zuhause, aber wir sind keine Millionäre, die sich leisten können nicht zu arbeiten. Es ist eben so, dass im Leben nicht immer alles so läuft, wie man das am liebsten hätte. Ich finde es nicht falsch, wenn Kinder das schon früh lernen.

    3. ich sehe das genauso u finde es immer wahnsinnig schade u traurig, wenn man sich für solche ansichten bzw überzeugungen rechtfertigen muss…

  11. ach so: kinder die einfach mitmachen müssen bei den erwachsenen dingen? genau mein leben! ich bespaße greta in den allerseltensten fällen und sie lebt einfach mein leben mit und wir bereichern uns gegenseitig. es ist bei mir die absolute ausnahme dass ich mich kindlich gezielt mit greta beschäftge, wir lesen täglich viele bücher aber ansonsten macht sie beim haushalt mit, kann irre lange allein beschäftigt sein, wir sind sehr viel draußen in wald und wiese unterwegs und immer gerne unter vielen anderen bekannten und verwandten. von überall bekommen wir stets zu hören, was das für ein aufgeschlossenes interessiertes soziales kind ist. tut mir leid da eure erwartungen zu enttäuschen.

  12. Kristl, nur ein einziger Satz dazu. Du hast ein einziges Kind. Woher bist du dir so felsenfest sicher, dass die Qualitäten deines Kindes ein Resultat deiner Erziehung / deines Umgangs mit ihm sind?

  13. Ich bin gerade ein bisschen hin und her gerissen, ob ich nun einfch ein paar nette Worte für Mama Miez und die Miezbeus hier lasse oder doch auf die Fremdbetreuungsdiskussion eingehe…
    Geht aber wohl beides auf einmal: Ich habe meine beiden Töchter mit 18 Monaten zu einer Tagesmutter gegeben und dann mit 3,5 Jahren in den Kindergarten (das steht bei der Kleinen gerade an), und zwar, weil wir den Zuversienst gut gebrauchen können und weil ich gern arbeite. Beide sind sehr sozialkompetente, ausgeglichene, in sich selbst gefestigte und selbstständige Persönlichkeiten. Sie können sich gut lösen und haben keine Trennungsängste. Für mich als Mutter scheint vieles schwerer, als es eigetnlich ist, mich treiben viele Gedanken und Bemerkungen anderer Mütter um und lassen mich denken, dass ich eine schreckliche Mutter bin, weil ich eben nicht immer für meine Kinder da bin. Und das alles nur, damit wir uns „etwas leisten können“. In unserem Fall ist das z.B. unser Haus – das wir in erster Linie der Kinder wegen gebaut haben. Es ist wohl – in diesem Falle wortwörtlich- eine Gretchen-Frage, ob meine Töchter, und letztendlich wir alle, glücklicher wären, wenn ich nicht arbeiten würde, den ganzen Tag bei meinen Kinder und wir anders leben und wohnen würden. Aber jetzt ist es eben wie es ist und wir sind alle recht glücklich.
    Liebe Mama Miez, ich wünsche Dir und den beiden Süssen alles, alles Liebe – und es wird alles gut werden. Meine Große hat sich sehr schnell bei der Tagesmutter und im Kindergarten eingewöhnt, aber irgendwann kamen immer die Einbrüche – aber immer nur so alnge, bis ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, dann ist sie spielen gegangen ;-)
    Tanja

  14. was die forschung sagt, ist mir im prinzip egal, weil eben, es muss ja für jeden selbst stimmen. was die aufgeschlossenheit betrifft, die sich unter gewissen umständen entwickelt, so bin ich nach drei kindern der überzeugung, dass vieles davon auch genetisch ist. meine tochter ist eine eigenbrötlerin, die sich aber sofort integrieren kann, die sich kaum drum schert, WER sich um sie kümmert. und trotzdem bin ich ihr ein und alles, auch wenn sie mal von anderen menschen getröstet wird. auch sie ist aufgeschlossen, obwohl sie in krippen geht, seit sie dreieinhalb monate alt ist.
    mein sohn ist offen, kontaktfreudig, ihn muss man eher mal zur ruhe «zwingen». damit er allein sein kann, was er sehr braucht. beide sind sehr beliebte spielpartner, der sohn lebendig, die tochter komplett auf einem anderen stern. ich habe nix dazu beigetragen, das sind ihre wesen – ich versuch, sie so gut wie möglich zu unterstützen dabei – und das, OBWOHL sie praktisch seit geburt fremdbetreut werden.

    das man muss, das ist zweischneidig. es geht ja noch nicht mal unbedingt um das unmittelbare wie schrottautos, hotelferien etc. (wir haben einen nigelnagelneuen vw touran und dank des erbe des mannes ein haus in italien und ein ferienhaus in den bergen, wir können also billig ferien machen, was wiederum reiner zufall ist. hotels mit kindern find ich eher doof, ich geh gern in ferienwohnungen oder bungalows. wir haben ein nigelneuesneues reiheneinfamilienhaus dessen unterhalt billiger als jede miete ist. wir haben unsere kosten damit massiv gesenkt. egal.) es geht auch darum, dass man am ball bleibt. im moment, ja, geht es, dass ich arbeite, wenn ich lust habe, rein finanziell. aber bis zu diesem punkt war ich für das einkommen verantwortlich, bei uns, weil mein mann im zarten alter von ü30 noch ein studium als lehrer anfing. jetzt hat er einen super job als marketingleiter, und was bringt es mir, mich ganz zurück zu lehnen und nix zu tun? wenn ich jemals wieder arbeiten müsste, weil mein mann arbeitsunfähig wird oder so, dann hat niemand auf mich gewartet. besonders dann, wenn ich nicht am ball geblieben bin. so war ich immer dabei. und wer sagt mir, dass mein mann morgen heil nach hause kommt? keiner. arbeiten ist nicht nur luxus und ein cooles auto, sondern auch eine sicherheit. für mich jedenfalls.

  15. Das Löwenmäulchen und der Quietschbeu sind zwei völlig unterschiedliche Charaktere. Was bei dem einen funktioniert, ist bei dem anderen keine Option. Dem Löwenmäulchen tut der Kindergarten schon jetzt sehr gut. Er blüht richtig auf. Ich weiß, dass es dem Quietschbeu genau so gehen wird, aber ich wusste auch vorher, dass er länger für die Eingewöhnung braucht. Ich habe kein schlechtes Gewissen deswegen, denn ich weiß, dass er in vielen Dingen „zu seinem Glück gezwungen“ werden muss. Wobei Zwang das falsche Wort ist. Er ist von Grund auf ein introvertierter kleiner Mensch. Das wird ihm später noch im Weg stehen. Ich war als Kind genauso und habe viele schlimme Moment erlebt, weil meine Mutter mich vor allem und jedem in Schutz genommen hat. Ich war spät selbstständig. Das alles will ich meinen Kind ersparen. Es ist wichtig, dass er lernt, dass Mama nicht immer da sein kann, ihn aber auch immer wieder abholen wird.
    Im Übrigen finde ich die Bezeichnung „Trennungsangst“ falsch. Jedenfalls in unserem Fall.
    Nur weil ein Kind aufgeschlossen und zutraulich ist, heißt das noch lange nicht, dass das an seiner Erziehung liegt. Ich erziehe meine Jungs nach den selben Grundsätzen, Maßstäben und Regeln. Dennoch ist der eine extrovertiert, mutig und zutraulich, während der andere ängstlich, introvertiert und scheu ist. Diese Introvertiertheit zu verstärken, in dem ich jeder Träne nachgebe und ihm das Gefühl gebe, seine Angst wäre begründet, halte ich für den absolut falschen Weg. Stattdessen zeige ich ihm, dass ich mir sicher bin, dass er das kann: alleine bleibe, für einen gewissen Zeitraum. Er darf weinen. Das weiß er. Das sage ich ihm bei jedem Abschied. Ich gebe ihm seine Boo und sein Kissen, weil ich weiß, dass ihm das Halt und Sicherheit gibt, wenn ich nicht da sein kann.
    Im Übrigen hat der Quietschbeu ein sehr gesundes Urvertrauen. Wenn wir in unbekannten Gefilden unterwegs sind, dann begibt er sich einfach so ohne mich auf Erkundungstour. Er weiß ja, dass Mama da ist und nie ohne Verabschiedung gehen würde.
    Ich weiß, dass ich das richtige tue, im Sinne meiner beiden Kinder. So richtig, wie es mir möglich ist.

  16. Liebe Mamamiez,

    ich habe (noch) keine eigenen Kinder – das erste ist ja gerade in Produktion – und kann damit nur aus einer sehr theoretischen Position meinen Senf dazu geben. Aber ich finde ihr Vorgehen in der Kita- und Arbeitsache sehr gut. Ich finde auch, dass Kinder auch früh damit klarkommen, wenn sie von einer Tagesmutter oder in der Kita betreut werden (ist ja beides von Mama weg). Sämtliche Kinder meiner Familie, ich eingeschlossen, sind früh in die Kita gekommen, weil unsere Eltern arbeiten gegangen sind. Da wo ich herkomme war das eben so! Und auch ich werde nichts anderes machen, eben weil ich meinen Beruf liebe und ich es mir grauenhaft vorstelle, nur Hausfrau und Mutter zu sein. Und diese ewigen Diskussionen darüber, ob das nun gut oder schlecht ist… Boah. Nee, ne?!

    Ich finde es toll, dass sie so gut auf die Jungs eingehen. Jeden der beiden so unterstützen, wie er es braucht. Das ist viel mehr, als manche Vollzeithausfrauundmutter so zu stande bringt!

  17. Bin ich froh, dass Frau Miez ihre Söhne am besten kennt und auch weiß, was sie den beiden zutrauen kann – und was eben nicht.
    Und ich finds nicht anmaßend, nein eher lustig, dass so manch einer meint, die Persönlichkeit eines fremden Kindes besser einschätzen zu können, als die eigenen Eltern.
    Frau Miez, Sie Rabenmutter, Sie! ;)

    1. @annyclaws ach, ich wünschte, ich wär so gelassen wie du und MamaMiez ;)

      aber ich werd da sofort emotionalisiert, wenn ich sehe, wie jemand auf arroganter Weise auf andere hernieder blickt und das auch noch in einer beinahe mitleidshaften Tour, als ob wir alle nur niedere, doofe Ameisen sind, die die große kristl-Weisheit nicht verstehen.

      Wenn ich schon höre: „neueste Studien beweisen“ – das ist kommunikativ betrachtet reinste Totschlagargumentation, die den Gegenüber nur manipulieren und unter Druck setzen soll.

      Deine Worte, kristl, leben für mich in einem Elfenbeinturm. Du sagst zwar, dass du nicht verletzen möchtest – aber missionieren möchtest du und das auch zu einem Preis, bei dem du andere verletzt. Den nimmst du in Kauf. Das zeigt mir, dass du offenbar keine Achtung und keinen Respekt vor den Lebensentwürfen anderer Menschen hast. Dass du den deinen als den besten auserkoren hast. Im Übrigen ist für mich die Erziehungsart, einem Kind alle Hürden zu nehmen, schlichtweg Freiheitsberaubung ist. Ein Kind wächst an Hindernissen genauso wie Erwachsene an ihnen wachsen.

      Ich sags jetzt mal so, wie es ist: Dein Model funkitoniert für dich prima, aber für mich wäre dieser Walle Walle Erziehungsstil nix. Und mein Sohn würde mir, wenn er mit vier Jahren noch zuhause mit mir alleine rumhängen müsste, den Vogel zeigen. Darauf hätte er nämlich keinen Bock. Und ich wette, er würde davon sogar verhaltensgestört, weil ich ihn mit so einer Art nämlich unterfordern und nicht! auf seine Bedürfnisse eingehen würde.

      Und übrigens: dass du eine Schrottkarre fährst, nie in den Urlaub gehst und keine teure Wohnung hast, ist übrigens nichts, worauf du stolz sein brauchst. Wenn du ein schönes Bild malst oder einen interessanten Job machst oder hier mal einen wirklich interessanten, innovativen Gedanken präsentierst – dann darfste stolz sein.

      So. Bäh. #Zickenmodus_aus

      MamaMiez, ich finde, du bist sehr reflektiert und selbstbewusst und oft denke ich, von der musste dir unbedingt ein Scheibchen abschneiden.

      Irgendwann werd ich weise und gelassen. *ohm*

  18. Also… MamaMiez… du brauchst es höchstwahrscheinlich gar nicht. Und ich bin ja auch eine völlig Fremde, die hier nur so rumliest. Aber ich möchte einfach mal kurz schreiben, dass du das ganz bestimmt genau richtig machst. Du scheinst ja immer auf dein Gefühl zu hören, bist immer bereit, auch dorthin zu gehen in deiner Seele, wo es wehtut und ziehst langfristige Lösungen den oft einfacheren kurzfristigen, dafür aber langfristig eher schlechten Lösungen vor. (Also, immer ja bestimmt nicht, aber bei den wichtigen Sachen, oder?)

    Diese Diskussion ist unvermeidbar. Wir haben alle Angst, dass wir es falsch machen. Große Angst. Dass unsere Kinder einen Knacks kriegen und dass wir daran schuld sind. Wir möchten, dass sie glücklich sind, jetzt und später und so oft es nur geht und wägen immerzu ab, ob ein kurzfristiges Glück auch fürs langfristige Glück gut ist oder man ein kurzes Unglücklichsein in Kauf nehmen muss, oder dies, oder das…

    Ich reg mich immer erst auf, wenn ich manches von anderen Geschriebenes lese (auch hier), aber dahinter steckt immer bloß eine Mama, die ihr Allerbestes gibt und immer das Gefühl hat, es wäre nicht genug. Immer! Unsere eigenen Mamas auch. Die haben ihr Allerbestes gegeben und es war nicht genug. Das macht Angst! Denn wir werden alle etwas „falsch“ machen und unseren Kindern den einen oder anderen Knacks mitgeben, ob nun größer oder kleiner.

    Das Beste ist für jeden etwas ganz anderes. Das ist verdammt schwer zu akzeptieren, weil man immer gleich denkt, wenn das bei denen richtig ist, muss das Gegenteil bei uns ja falsch sein… so funktioniert das aber nicht!!!

    Tut mir wie anderen schon auch echt leid, dass ich da so ins Schwadronieren komme, aber das ist halt auch ein Thema… :) Und es ist so emotional, ich heule ja schon fast, nur weil ich das hier alles schreibe… deswegen hör ich jetzt auch sofort auf damit :) Gute Nacht! :)

  19. Es ist anhand mehrerer psychologischer Meta-Studien (also eine Analyse vieler Studien) bekannt, dass es vor allem für Einzelkinder mehr als förderlich, wenn nicht sogar anzuraten ist, mindestens 2-3 Jahre den Kindergarten zu besuchen bevor es in die Schule geht. (Die Gründe sind vielschichtig, und werd ich daher hier nicht niederschreiben, bei unbedingtem Interesse gerne email) Das ist Wissen, das, pardon, jeder Einzelerfahrung voraus hat, dass es sich auf viele Kinder bezieht. Klarerweise gibt es mal Kinder, bei denen darf es weniger sein, und Kinder bei denen müsste es mehr sein.

    Fakt ist aber: wenn man schon generalisieren muss, und über fremde Kinder urteilt, die mit 75%iger Wahrscheinlichkeit der Durchschnittspopulation der Gleichaltrigen angehören, lässt sich nur sagen: Gut begleitete Fremdbetreuung, begleitet vom Lernen von Abnabelung und Ich-Findung sowie Sozialisierung mit und durch Gleichaltrige rechtzeitig vor Einschulung ist essentiell und dringend anzuraten.

    (*kopfschüttel* Immer diese Laien-Experten, die andere pädagogisieren wollen *würg*)
    LG,
    Hummelchen

  20. Meine Eltern waren dem QB ähnlich. Und ich erst! Ich brauchte den Kindergarten, denn ich bin ein Einzelkind. (ja, schlagt mich!).

    Wirklich freier bin ich mit einer Handvoll Menschen und wenn Sie wissen wollen, wer mich zu dem Menschen „gemacht“ hat, der ich heute bin, antworte ich: mein Mann. Den ich mit zwanzig kennenlernte.

    Mit einem Augenzwinkern kann ich also sagen: es besteht Hoffnung ;)

  21. wie du schon sagst, den söhnen wird es sehr gut gehen in der krippe. ich wünsch dir viel kraft weiterhin.
    es gibt bei unserem großen immer phasen, wo er gar nicht hingehen will. wenn er dann erstmal da ist sieht es ja schnell wieder anders aus. sohn² wir ab januar in die krippe gehen. da ist er dann 15 monate alt.
    und wissen sie alle warum? ganz einfach, weil ich gern arbeiten gehe. das darf man ja wohl auch noch als mutter oder?

  22. Also nach so vielen Kommentaren muss ich nun auch noch meinen Senf dazu geben. Bei all diesen „Rabenmüttern“, die hier geschrieben haben, hier nun meine Sicht der Dinge: Es hat nichts mit „abschieben“ zu tun, wenn man ein Kind so früh in eine betreute Einrichtung gibt. Kein Elternteil der Welt kann den Kindern in solch kurzer Zeit soooo unendlich viel beibringen, wie sie in der Krippe oder dem Kindergarten VONEINANDER lernen. Sie sind da unter gleichaltrigen, nicht nur unter Erwachsenen, sie lernen, soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen und ihre Fähigkeiten in einem Miteinander zu (er)leben.

    Und dass man eine Familie nicht mit einem Alleinverdiener ernähren möchte hat nicht nur mit nicht können zu tun…was ist mit den Frauen, denen es einfach nicht ausreicht, „nur“ Mutter zu sein? Wo bleibt denn da die Selbstverwirklichung? Es sollte für die eigenen Kinder einfach normal sein, dass Mama UND Papa einer geregelten Arbeit nachgehen (ob nun Teil- oder Vollzeit ist ja völlig wurscht!). Das gehört für mich zum Bild einer modernen Familie dazu. Und die Zeit, die man mit den kleinen hat, verbringt man mit Sicherheit intensiver als wenn man den ganzen Tag mit ihnen zusammen ist. Und wenn ich schon dabei bin: Ein Alleinverdiener wird wohl in den wenigsten Fällen so viel mit nach Hause bringen, dass man davon auch noch nen tollen Urlaub UND ein neues Kinderzimmer UND den Wunsch für zwischendurch erfüllen kann…so sollen die Kinder doch nicht nur zu Hause sein ;)

    In den neuen Bundesländern ist es seit Jahrzehnten Gang und Gebe, die Kinder pünktlich in die Krippe zu bringen…Egal, aus welchen Gründen, ich kenne kein Kind, dem es geschadet hat. KEINES!! Und gerade heute, mit bis ins letzte durchdachte, spielerisch umgesetzte Programmen, kann ich mir kein Kind vorstellen dass dort nicht gern hin geht. Die Zeit des Trennungsschmerzes ist nunmal eine Zeit der Veränderung…und so, wie die Mütter mit einer ähnlichen Meinung wie ich das geregelt haben, ist das einfach normal und nötig für die kleinen. Denn wer nie eine Träne vergießen muss, weil die Mama mal nicht da ist, der weis ja gar nicht, wie schön es ist Mama dann wieder in die Arme zu nehmen <3

  23. mal was ganz anderes: wie ich schrieb, ist in der schweiz der kindergarten teil der schule und obligatorisch. im ersten jahr nur morgens, im zweiten jahr dazu noch an zwei nachmittagen. mittagessen ist bei muttern oder an sogenannten mittagstischen, die entweder von der schule, dem mütterverein oder den kirchen organisiert wird.

    wie ich schrieb, wohnen wir in einem eher traditionellen teil der schweiz. wertkonservativ. kinder, deren eltern arbeiten gehen, werden in der regel – woch ich wohne – von den grosseltern betreut, weil, ich erwähnte es bereits, krippen des teufels sind. die meisten kinder aber kommen mit drei jahren in die sogenannte spielgruppe, das heisst: ein halber tag zwei stunden mit anderen kindern organisiertes spielen. mit vier gibt es zwei halbe tage. und dann kommt der kindergarten.

    und erst jetzt, wo ich diese ganze diskussion lese, merke ich, dass es hier wirklcih kinder gibt, die bis zu diesem zeitpunkt noch nie fremdbetreut wurden. wie ich schrieb, gibt es im kindergarten keine eingewöhnungszeit. am ersten tag dürfen die eltern mitkommen und eine stunde bleiben, danach ist abmarsch. und die kinder auf sich alleine gestellt. viele wollen das, natürlich, aber eigentlich ist es schon recht deftig, vor allem für jene, die bisher nur en famille betreut wurden.

    das ist nur ein spiegel, wie es in der schweiz läuft, was bei uns der kindergarten ist. damit will ich niemanden verunglimpfen, beleidigen, sonst was mit ihm anstellen – mir fiel dieser für einen teil der kinder sehr krassen kaltstart ins schulsystem erst jetzt auf. man sagt, das krippenkinder besser damit klarkommen, aber im prinzip ist es wurst. mein sohn, krippenkind, lechzte nach unabhänigkeit, er ging schon alleine in die spielgruppe und am zweiten tag durfte ich ihn schon nicht mehr abholen. wie es bei der tochter und dem kleinsten sohn werden wird, werden wir sehen. :-)

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