Hebammenbesuch in der 25.SSW

Gestern war meine Hebamme mal wieder auf einen Kaffee zu Besuch. Natürlich kam sie zu spät, diesmal allerdings tatsächlich nur 10 Minuten. Dafür blieb sie wie immer zu lang und ich musste die Jungs anschließend im Laufschritt vom Kindergarten abholen (und vergaß vor lauter Eile meine Mütze und meine Handschuhe. Oar!).

Da es mir derzeit eigentlich sehr gut geht – zumindest Schwangerschaftstechnisch – waren nicht viele Fragen zu klären. Claudia zeigte mir eine weitere Übung zur Stabilisierung meiner Symphyse und riet mir erneut, nicht mehr so oft auf dem Rücken zu liegen. Letzteres ist leichter gesagt, als getan, da das Löwenmäulchen derzeit gerne auch mal wieder eine ganze Nacht auf mir drauf schlafen möchte. Zwar ist der Kerl in zwischen nicht nur ziemlich lang, sondern auch gefühlte Tonnen schwer (so 8 bis 10 Kilo werden es sein, ich weiß es nicht genau), aber das hält ihn nicht davon ab, seinen Kopf auf meiner Brust betten zu wollen und seine Beine links und rechts meine Hüfte hinunter hängen zu lassen. Ja, er liegt also quasi auf dem Babybauch drauf. Das Maimiez scheint‘s bis dato nicht zu stören. Mich auch nicht wirklich.

Der Bauch hat nun einen Umfang von 103cm und der Maimiez-Herzschlag ist wunderbar gleichmäßig und unauffällig. Wir unterhielten uns folglich über meine Ängste, die man ja in jeder Schwangerschaft mit sich rum schleppt.

In dieser Schwangerschaft sind meine Ängste folgende:

  • Ich habe höllische Angst vor einer Sturzgeburt. Wenn die Wehen so schnell kommen, dass ich die Situation nicht mehr beeinflussen kann und das Maimiez zuhause am Esstisch verliere … das wäre meine Horrorvorstellung. Nicht, dass es zuhause passieren würde, sondern das Tempo, die Geschwindigkeit. Zwei, drei Stunden darf die Geburt schon dauern. Das ist für meinen Kopf und ganz sicher auch für meinen Körper besser. Auch möchte ich bitte nicht alleine sein. Der Miezmann sollte mindestens zugegen sein.
  • Noch mehr Angst habe ich vor der Autofahrt ins Krankenhaus. Bei der Löwenmäulchengeburt waren die 3 Minuten von der Haustür bis zum Krankenhaus schon die Hölle und die fuhren wir in einer Wehenpause! Claudia riet mir daher dazu, mich auf jeden Fall auf die Rückbank in den Vierfüßlerstand zu knien und mich bloß nicht auf den Beifahrersitz zu setzen. Egal, ob das verboten wäre oder nicht. 25 Minuten Autofahren mit Geburtswehen muss niemand im Sitzen ertragen!

Wir sprachen auch ein wenig über die Geburt und was ich mir diesmal so vorstelle. Ehrlicherweise stelle ich mir diesmal einfach gar nichts vor. Meine beiden vergangenen Geburten verliefen jedes Mal anders, als geplant oder vorgestellt. Es kommt eh, wie es in diesem Moment passt und das kann man nicht im Voraus – und schon gar nicht so weit im Voraus – planen. Eine Option, die ich mir gerne offenhalten möchte, ist eine Geburt im Stehen. In den Kreißsälen unseres Krankenhauses gibt es Sprossenwände, die das ermöglichen. Ich denke, das wäre etwas, was mir gefallen könnte. Bei den letzten Geburten hatte ich mir immer den Geburtshocker gewünscht, wozu es aber nicht kam. Heute weiß ich, dass mir die Hohlkreuz-Position bzw. das nach hinten gebeugt sein, gar nicht liegt. Was definitiv nicht stattfinden wird, solange ich bei Bewusstsein und im Besitzt all meiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten bin: eine Geburt im Liegen, auf dem Rücken. NIEMALS wieder! Man kann, so glaub ich, nicht widernatürlicher gebären.

Zu guter Letzt riet Claudia mir noch dazu, Kräuterblut und einen Schwangerschaftstee zu besorgen, damit ich ein bisschen besser in Saft und Kraft komme. Die lange gesundheitliche Abgeschlagenheit könne sich sonst früher oder später auch noch auf die Schwangerschaft auswirken. Ich füge mich und werde beides kaufen.

Ansonsten bliebe noch zu sagen: liefe derzeit alles so gut und rund, wie diese Schwangerschaft, ich hätte keinen Grund zu Klagen. Leider hat unser leben derzeit aber noch ein paar Baustellen, auf denen ich das Hämmerchen schwingen muss.

 

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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13 Gedanken zu „Hebammenbesuch in der 25.SSW

  1. Hihi, meine 2. Geburt vor einigen Tagen war auch im Stehen vor dem Kreißsaalbett, und das war toll! Die erste Geburt war auch im liegen nach PDA, fürchterlich! Alles Gute weiterhin!

  2. Wie schön das hier zu lesen. Erinnerst Du Dich noch an die Beiträge in den ersten Schwangerschaftswochen? Schön, dass es Dir so gut tut und Du den Blick auf andere Dinge als die ollen Malessen, die einen so während der Schwangerschaft plagen und plagen könnten, werfen kannst. Ängste, vor allem monetäre, haben fast alle Eltern, die nicht im Geld schwimmen. Und irgendwie schafft man es trotzdem immer wieder mit dem was man hat hinzukommen. Alles andere wird sich fügen.

  3. Ich habe auch „Angst“ vor der Fahrt zur Klinik. mindestens 35 Minuten wären das. Deshalb denken wir über eine Hausgeburt nach. Ansonsten geht es mir wie dir: ich habe keine Vorstellung von der Geburt (oder gar dem Baby). Mal sehen. Erste Geburt war im Liegen, zweite auf dem Gebärhocker. Ich bin gespannt auf Nr. 3.

  4. Das sagte und zeigte (anhand eines Schaubildes) unsere Hebamme unserem Kurs auch zig-mal, damit wir bloß nicht auf die Idee kämen: dass wir bloß nicht auf dem Rücken liegen sollten, denn da würde man gegen die Schwerkraft pressen. Ich lag letzten Endes auf der Seite, weil ich für alles andere keine Kraft mehr hatte.

  5. Oh, darf ich nach der Symphysenübung fragen? (Nicht, dass das jetzt noch groß was bringen würde 10 Tage vor ET, aber vielleicht für’s nächste Mal…)
    Und danke für den geistigen Anstoß: Wegen der Fahrt zum KH werde ich Montag auch mal meine Hebamme ansprechen…Das sind nämlich auch 25 Minuten. Ich hatte mir absichtlich noch nicht ganz bewusst gemacht, wie lang die ggf. werden können.

    1. Ich soll ein Terraband zwischen meinen Knien spannen, mich auf einen Stuhl setzen, die Füße stehen lassen und die Knie dann von einander weg bewegen. Das drückt wohl die Symphyse zusammen. Ich bin gespannt, ob ich eine sofortige Linderung spüre.

  6. Kräuterblut am besten in ein bisschen O-Saft geben, es schmeckt besser und das Vitamin C hilft dem Körper das Eisen besser aufzunehmen ;) nur so als kleiner Tipp :)

  7. Eine Geburt im Stehen kann ich nur empfehlen. Mein erstes Kind kam in der Hocke zur Welt, fand ich aber nicht so toll, das zweite im Stehen, mit einem Fuß am Boden und einem auf dem Sofa, war schon wesentlich besser (vor allem bei Kindern mit hohem Gewicht beschleunigt das Stehen die Geburt …), das dritte Kind wieder im Stehen ( da verkürzte sich die Geburt durch Stehen inklusive Beckenkreisen auf ein Viertel der zweiten Geburt), allerdings ging es mir bei der letzten Geburt einfach viel zu schnell. Da aber alles außer Stehen nicht ging, da die Wehen irrsinnig schmerzhaft waren, blieb mir sowieso nichts anderes übrig.
    Alles Gute schon mal für die Geburt, egal wie sie ablaufen wird !

  8. Hey du,

    ich freu mich sooooo sehr dass ich deine Seite gefunden habe. Okay, schwanger bin ich nicht, jedoch ist Baby Ben jetzt 1 Jahr alt :)

    Leider finde ich nix, wo man deinen Blog abonnieren kann :(

    LG
    Rebecca

  9. Ganz ehrlich: wenn du auf der Rückbank kniest, und der Fahrer muß plötzlich bremsen, dann wirst du dich und dein Kind schwer verletzen. Das würde ich vermeiden. Für solche Fahrten haben Feuerwehr und Rotkreuz spezielle Autos mit einer Liege und einem Blaulicht auf dem Dach, und besonders geschulten Fahrern.

    1. Liegen ist so ziemlich das falscheste, was man machen kann). (und ist unter uns noch schwerer auszuhalten, als Sitzen! Und in Deutschland wird man nicht mit einem RTW in Krankenhaus gefahren, wenn man ein Kind bekommt!

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