Busfahrer aus der Hölle

Ich fahre gerne Bus … oder nein, ich bin immer gerne Bus gefahren. Damals zu Schulzeiten oder später, als ich in der Kölner Innenstadt gearbeitet habe und mit Bus und Bahn zur Arbeit fuhr. Später hatte ich kaum noch Gelegenheit oder Grund dazu. Entweder habe ich ungünstig für öffentliche Verkehrsmittel gewohnt oder gearbeitet. Zudem hatte ich ja auch immer ein Auto. Einen kleinen schwarzen Lupo, den ich mir damals, 2002, gekauft habe. Den fahren wir heute noch als Zweitwagen.

Aus aktuellem Anlass dachte ich mir gestern, ich könne ja mit den Jungs mal Bus fahren. Das fänden die sicher spannend, hab ich gedacht. Außerdem konnten wir so die noch zu erledigenden Besorgungen tätigen und der Miezmann musste nicht extra früher von der Arbeit kommen.

Ich packte das Miezmeedchen und das Löwenmäulchen also in den Geschwisterwagen, staffierte den Quietschbeu mit Regenkleidung aus und marschierte zur Bushaltestelle los. Der Quietschbeu war richtig aufgeregt und quasselte wie ein Wasserfall. An der Bushaltestelle angekommen studierte ich den Fahrplan. In den kommenden 10 Minuten sollten 2 Busse kommen. Wir mussten also nicht allzu lang warten.

Bus Nummer 1 kam nach nur 2 Minuten. Ich rief dem Quietschbeu zu mir an die Bordsteinkante zu folgen, an die der Bus wenige Augenblicke später anfuhr. Wir steuerten auf die hintere Doppeltür zu, als der Motor des Busses aufheulte und der Bus mit Vollgas wieder aus der Haltestellenbucht abfuhr. Ich stand da wie bestellt und nicht abgeholt und mein großer Sohn sah mich völlig verständnislos an.

„Wieso fährt der Bus weg?“
„Ich habe keine Ahnung!“

Während ich nach Gründen und Erklärungen suchte, um die nun im Loop gestellte Warum-Frage irgendwie einleuchtend zu beantworten, kam der zweite Bus. Wieder stellten wir uns an die Bordsteinkannte um unmissverständlich zu signalisieren, dass wir mitfahren wollten. Der Bus hielt, die Türen gingen auf und ich erkannte gute 20 Zentimeter Höhenunterschied zwischen dem Buseinstieg und dem Bordstein. Sofort sprang ein Teenager aus dem Bus und half mir den schweren Geschwisterwagen in den Bus zu hieven. Den Quietschbeu zog ich an einer Hand schnell hinter mir her, bevor die Türen schlossen.

Der Bus war relativ leer, vielleicht 5 weitere Teenager fuhren mit. Ich leitete den Quietschbeu an, sich schnell hinzusetzen, als der Bus wieder mit Vollgas anfuhr und der Quietschbeu zu Boden stürzte. Mit einer Hand versuchte ich ihm wieder auf die Beine zu helfen, während ich mit der anderen Hand panisch die Handbremse unseres schweren Geschwisterwagens umklammerte, den ich noch nicht in eine einigermaßen sichere Parkposition hatte bringen können. In der ersten Kurve kippte der Wagen beinahe um und der Quietschbeu fiel erneut hin.

Alle meine Kinder schrien hysterisch!

Ein Mädchen von vielleicht 12 Jahren hob den Quietschbeu auf und setzt ihn auf einen Sitz. „Gut festhalten, kleiner Mann!“ Ich hätte sie küssen können, war aber damit beschäftigt meinen Kinderwagen mit beiden Händen festzuhalten, damit er nicht wegrollte oder umkippen konnte und versuchte gleichzeitig das panische Löwenmäulchen und den panischen Quietschbeu zu beruhigen.

An der nächsten Haltestelle packte ich den Quietschbeu und den Geschwisterwagen und verließ Fluchtartig den Bus. Leider habe ich nicht rechtzeitig daran gedacht, mir die Busnummer zu notieren. Ich hatte einen Puls wie ein Presslufthammer und das Adrenalin schoss mir durch den Körper.

Es dauerte eine Weile bis die Jungs sich beruhigt hatten und ich sie mit Engelszungen dazu überreden konnte, in den nächsten Bus einzusteigen. Zum Glück war der Busfahrer etwas rücksichtsvoller und wartete mit der Weiterfahrt, bis der Quietschbeu saß und ich den Wagen richtig sichern konnte.

Auf dem Rückweg vom Einkaufen heulte der Quietschbeu schon bei der bloßen Frage, ob wir wieder mit dem Bus zurück fahren wollten. Wir liefen also zu Fuß und kamen entsprechend kaputt und müde zuhause an.

Ich weiß nicht, wer jetzt vor der nächsten Busfahrt mehr Angst hat. Der Quietschbeu oder ich. Der bloße Gedanke daran erneut an so einen rücksichtslosen Fahrer zu geraten macht mich schon richtig nervös. Wir werden es dennoch noch einmal versuchen. Spätestens, wenn es in den kommenden Tagen regnet und wir noch etwas besorgen müssen.

Ich will (m)ein Auto wieder. Echt jetzt!

Print Friendly, PDF & Email
Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
Beitrag erstellt 4659

35 Gedanken zu „Busfahrer aus der Hölle

  1. Uhrzeit und Strecke reichen aus um sich zu beschweren.
    Manchmal ist es ziemlich ziemlich ätzend mit den Bussen.
    Ich wollte mal aussteigen und der Busfahrer machte die Tür nicht auf.
    Nachdem ich mich dann endlich durch den Bus nach vorne gequetscht habe,sagt der doch kackenfrech „Isch habe die Tür doch auf gemacht!“
    Ähm warum stehe ich dann noch immer im Bus?!

    1. Das stimmt Uhrzeit und strecke reicht, würde aber auch den Busfahrer davor benennen.
      Geht ja gar nicht. Hier ist das zum glück nicht sooo schlimm. Ab und an mal rasen die wie die Affen. Aber meist fahren wir doch gern und viel mit den Bus

  2. Da habt ihr ja echt Pech gehabt. Wir hatten auch schon Busfahrer die ewig weit weg vom Bordstein angehalten haben und ich deswegen nicht aussteigen konnte – ging mit dem Kiwa einfach nicht.
    Ansonsten wars bis jetzt immer sehr entspannt – meistens gibt es auch eine helfende Hand, die mal mit anpackt.

    Was ich widerrum ganz furchtbar finde sind Straßenbahnen. Bei uns leider immer brechend voll und nein, es macht keiner Platz für Mama mit Wagen. Warum auch.

  3. liebe mamamiez,
    ich hätte wahrscheinlich quer durch den Bus gebrüllt, um den mann zur besinnung zu bringen. vielleicht reicht es, den link zu deinem post an das betreffende unternehmen zu schicken.
    ein bisschen erinnert mich das geschehen an die kvb – da erlebe ich die bahnfahrer häufig so.

  4. Ja, solche Busfahrer gibt es hier auch immer wieder. Das Einzige was da hilft ist die lauthals anzubrüllen. Am Besten direkt bei der Anfahrt. Keine Ahnung ob ich das könnte wenn parallel meine Kinder schreien und Angst haben…aber ich hab vor ein paar Tagen noch laut aufgeschrien als ein Busfahrer dabei war eine Oma auszuschließen, die ihren Rolator schon in den Bus gehievt hatte…LG

  5. Idiot… Ich war – mangels Auto – in T.’s ersten beiden Lebensjahren nur mit der KVB unterwegs und habe eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht. Doofe „Zwischenfälle“ gab’s nur mit anderen Fahrgästen. Ich weiß noch als ich mal versuchte mit dem Kinderwagen irgendwie noch in die Straßenbahn zu kommen (natürlich rollten alle nur mit den Augen und niemand machte Platz) und mir dann noch jemand ins Gesicht sagte: „Sie haben doch den ganzen Tag Zeit zum Einkaufen. Müssen Sie da mit dem Kinderwagen ausgerechnet im Feierabendverkehr in die Bahn?“ Unglaublich… (mal davon abgesehen, dass ich zu diesem Zeitpunkt voll gearbeitet habe *grrrr* – was an der Absurdität natürlich nichts ändert).

  6. Also ich fahre jeden Tag mit Bus und das sogar mit 3 Kindern und habe so nie die Probleme. Man sollte natürlich sorgen das die Kinder sich hinsetzen und der Kinderwagen gut steht und vor allen die Bremse geht.

    Vielleicht ist das etwas übertrieben aber es fahren Tausende von Menschen mit Kind, Kinderwagen und Hund Bus und es geht ohne Probleme.

    1. Wenn man aber erst gar nicht dazu kommt, den Kindern einen Platz zu suchen und den Kinderwagen zu sichern?

      Dein Kommentar genauso frech, wie doof. Entschuldigung.

  7. @Julia: Wie schön, dass du bislang nur positive Erfahrungen mit dem Busfahren gemacht hat. Mir scheint das aber eher die Ausnahme zu sein, weshalb ich mit dem Kinderwagen auch einen großen Bogen um Busse mache.

    1. Vielleicht solltest du einfach mit Plan das Anfangen.
      Warum klappt das den bei vielen anderen ?

      Also egal wen ich kenne und sehe und das sind viele mit Kind und wagen, niemand hat Probleme. Man muss nur einfach wollen.

      1. Mit „man muss nur einfach wollen“ ist es aber leider nicht immer getan. ;)
        Denn auf den Busfahrer kommt es nun mal auch (!) an, nicht nur auf meinen Willen. Und ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, wie Frau Miez – und irgendwie die meisten, die schon mit Kindern (oder auch ohne) Bus gefahren sind.

      2. man erkennt nicht-regelmäßig-busfahrer IMMER daran, dass sie sich nicht im richtigen moment festhalten und umfallen. es erfordert einiges an übung und streckenkenntnis, damit man unbeschadet aus einem landbus rauskommt.
        es gibt auch nur eine handvoll busfahrer, die warten bis man sich als mutter mit baby auf dem arm hingesetzt hat bevor sie losfahren.

        wen überrascht es eigentlich, dass in berlin die busfahrer regelmäßig kloppe kriegen?

  8. meiner meinung nach gibt es 2 perfekte jobs für sadisten… zahnarzt oder busfahrer!
    extra ruckelig fahren, wenn viele leute stehen müssen, haltestellen einfach mal nich anfahren, weil der bus eh voll is (is denen dann aber auch egal, ob da leute aussteigen wollten…)
    wird zeit, dass ich lerne, wie man das tragetuch richtig drumwurschtelt, mit kinderwagen bus fahren find ich ganz ganz furchtbar!!

  9. Achherrje… ihr Armen….
    Ich kenne das, hab mit 30 immer noch keinen Führerschein… ja ich weiß. *g*
    Für meine kleine Mimi ist Zug- und Busfahren daher was ganz normales und völlig unaufregend.
    Aber da hab ich auch schon Sachen erlebt, das gibts gar nicht.
    Sogar das mit dem KIWA hinten anstehen und der fährt einfach weiter… Einfach eine Frechheit wie sich manche Busfahrer aufführen wenn sie einen schlechten Tag haben oder sie scheinbar ihre Arbeit langweilt!!!
    Ich habe aber nur 1KIWa inkl. „nur“ 1 Kind.
    Da geht das ja noch, man kann sich immerhin auf eines konzentrieren.
    Aber mal 2 1/2 ;-)
    Hach, dabei sollte das ja was tolles und aufregendes für die Jungs werden.
    Wie schade….
    Du kannst dich aber trotzdem bei der Busgesellschaft beschweren.
    Es reicht ja die Fahrstrecke und die Uhrzeit, dann wissen die laut Dienstplan ja wer Dienst hatte!!!
    Das hab ich auch schon so gemacht.
    LG

  10. Erinnerst du dich? Vergangenes Jahr ist bei so einer Busfahreraktion ein ungeborenes Kind gestorben. Seitdem denke ich immer wieder daran wie rücksichtslos Menschen sein können.
    (Ich denke, du solltest dich wehren, dich beschweren. Wenn nie einer was sagt, gehts immer so weiter …)

  11. Oh, ja..Bus fahren. Da habe ich auch ganz tolle Erlebnisse. Ich fahre seit ungefähr 6 Jahren in Berlin regelmäßig Bus. 4 Jahre davon mit einem Kind und seit 2 Jahren mit 2 Kindern.

    1. Busfahren mit Kinderwagen in der Haupverkehrszeit ist mehr als unpraktisch. Nicht für mich, für die Mitfahrer, die keine Kinder mögen. Wie oft wurde ich doof angeguckt, wie ich um 16 Uhr mit einem Bus und 2 Kindern mitfahren will. Das geht ja gar nicht. Sitzplatz für meine Tochter? Nein, egal. Aber nen flotten Spruch auf Lager, wenn die Püppi hinfiel oder jemanden Ausversehen trat. Hm, danke!

    2. Busfahren und Regen. Ich stand gerne 30 min. und länger mit 2 Kinder in störmenden Regen, weil die S-Bahn ausfiel und der Bus uns nicht mitnehmen wollte, aus Rücksicht auf die Mitfahrer?!

    –> seitdem gehen meine Große und ich lieber 20 min. länger per Fuss als Bus zu fahren auch bei Regen. Merke, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. :(

    Nach unserem Umzug müssen wir nur noch höchst selten mit dem Bus fahren. Und ich finde es toll! S-Bahn und Tram reicht für den täglichen Nervenkitzel mit 2 Kinder auch vollkommen aus!

    Fazit: Ich kann Sie sehr gut verstehen und finde mein Auto auch sehr gut bzw. Rad-Laufrad-Touren, wenn es die Strecken zulassen. Aber Bus fahren, das ist doch irgendwie auch hier in Berlin mehr als abendteuerlich!

    Armer Quietschbeu, ich hoffe er hat sich nicht doll verletzt!

  12. Kenn ich so ähnlich! Bei uns rasen viele auch wie die Irren, wenn man erst mal sitzt gehts, aber vorher! Ich habe den Kinderwagen bzw. Buggy ganz schnell sein gelassen und eine Tragehilfe genommen (für dich natürlich nicht wirklich eine Option), um schnell zum Platz wetzen zu können. Bei uns machen die Busfahrer nämlich bis zum Anschlag Pause (kann man beobachten) und dann rasen sie wie die Verrückten, um die Zeit aufzuholen. Warten, bis man sitzt, ist da nicht bei jedem drin. Aber es gibt auch total nette, die immer warten, das will ich nicht verschweigen!

    Vor allem auch super, wie hilfsbereit meistens, wirklich allermeistens, die anderen Fahrgäste sind.

    Mir hats beim Lesen echt leid getan, wie der Quietschbeu sich erst gefreut hat und dann sowas. Oje. Vielleicht kannst du ja irgendwann mit ihm ganz allein in Ruhe mal Bus fahren?

  13. Der Kommentar von Julia lässt mich gerade nicht los. Sicherlich klappt es bei vielen Leuten problemlos, das ist ja auch schön. Aber ich kann aus meiner beruflichen Tätigkeit ein Lied davon singen, WIE unmöglich Busfahrten sein können. Sei es für Mütter oder aber auch für Rollstuhlfahrer. Versuchen Sie mal, problemlos mit einem E-Rollstuhl von A nach B zu kommen, obwohl die Busse überall als barrierefrei angepriesen werden. Und so ein Geschwisterwagen ist sicherlich nicht viel weniger schwer. Meiner Meinung nach gehört es zum Job des Budfahrers, auch für die Sicherheit der Fahrgäste -und für die Zugänglichkeit!- zu sorgen.

  14. mir fällt gerade auch etwas dazu ein. Vor einingen Jahren machten wir Urlaub in Berlin und fuhren manchmal mit dem Bus. Mein großer Sohn war vier oder fünf Jahre alt. Jedenfalls gerieten wir des öfteren an Busfahrer die es sehr eilig hatten, also einen sehr rasanten Fahrstil hatten. Mein Sohn war darüber ganz verwundert, da er sowas zuvor noch nicht erlebt hat und sprach nur noch von dem „verrrückten Busfahrer“. Zu Hause wollten die Verwandten wissen wie es in Berlin war und mein Sohn erzählte des öfteren die Geschichten vom „verrückten Busfahrer“.

  15. ich bin besitzerin einer monatskarte für den öffentlichen nahverkehr und kenne dieses leid. bei uns kann man in den bahnen und bussen sein ticket an einem eingebauten automaten kaufen. tolle idee, in straßenbahnen funktioniert das auch. aber in bussen ist das echt ein abenteuer. mit der einen hand ein kind festhalten und mit der anderen geld in den automaten werfen… fehlt die 3. hand zum festhalten. und so bedarf es eines guten körpergefühls um sich nicht alle knochen zu brechen. wenn dann noch so ein busfahrer aus der hölle fährt, haste verloren. sehr schön sind auch diese uralt-straßenbahnen, die bei uns noch in betrieb sind. mit 3 treppenstufen. und immer darauf angewiesen zu sein, dass jemand hilft frustriert wirklich, wenn sich keiner findet. wenn ichs mir so überlege – ICH WILL AUCH EIN AUTO!

  16. Ach Frau Mamamiez, ich kann nur hoffen, dass ihr vier so schnell keine weiteren Busabenteuer mehr erleben müsst. Zu Schulzeiten fuhr ich täglich mit dem Bus und kann sagen, es ist wohl eher die Ausnahme, wenn dieser pünktlich und gesittet fährt. Bahn ist da etwas ganz anderes – leider.

    Und vergessen Sie bei all den Abenteuern nicht, auch mal einen Moment Luft zu schnappen, im Wochenbett sind die Nerven dünn und wer soll Sie ersetzen, wenn Sie ausfallen? Es tut mir ausgesprochen leid, dass es gerade in dieser sensiblen Zeit so turbulent für Sie läuft.

  17. Natürlich hat man mehr Übung, wenn man öfter fährt, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass solche Vorfälle geschehen. Ist mir als Viefahrerin mit Kind übrigens auch schon beides passiert. Der Busfahrer hat auch eine gewisse Sorgfaltspflicht, sonst hat er seinen Beruf verfehlt und gehört nicht ans Steuer. Also auf jeden Fall melden, vergesse ich auch viel zu oft. Nur wenn es für solche Fahrer Konsequenzen hat kann es vielleicht geändert werden.

  18. Ich kenne das nur zu gut – rücksichtslose Busfahrer. Die bräuchten zu ihrem Busführerschein und ihrer Personenbeförderungserlaubnis unbedingt noch ein Mitmenschlichkeitstraining, mittels dessen sie lernen, sich in die Fahrgäste und ihre Bedürfnisse hineinzuversetzen. Einfach den Spiess umdrehen, der Busfahrer als Fahrgast, und dann schnallt man ihm mal ein Baby in der Manduca um, gibt ihm einen Buggy mit Kleinkind drin an die eine und ein Kindergartenkind an die andere Hand – da kann er mal sehen, wie spaßig das ist

    @Julia: Platte Floskeln wie „Man muss einfach nur wollen“ haben noch nie jemandem geholfen und sind barer Unsinn.

    Toll dass wenigstens die Teenager geholfen haben, das macht ja ein bisschen Mut. Ich drücke Euch jedenfalls die Daumen, dass die nächste Fahrt besser wird… und gebe an dieser Stelle gerne zu, dass ich mit meinem Einzelvorstadtkind bislang genau einmal Bus gefahren bin – der Bus hielt mit ca. 30cm Abstand zu der eigentlich idealen, da erhöhten Bordsteinkante, so dass sich beim Aussteigen die (schwenkbaren) Vorderräder des Kinderwagens zwischen Bus und Bordsteinkante verkeilten – und mir hat keiner dabei geholfen, das 13kg-Ungetüm samt darin sitzendem, noch nicht laufendem Kleinkind da herauszuwuchten und das OBWOHL ich den Busfahrer um Hilfe bat! Draussen lag Schnee und Eis, und als ich den Kinderwagen endlich befreit hatte und draußen stand, habe ich geheult vor Schreck und Erleichterung. Und den dreieinhalb Kilometer langen Rückweg sind wir dann zu Fuß angetreten…

  19. Ach ja, stimmt. Die Treppenstufen hatte ich ganz vergessen. Es fahren bei uns nämlich auch noch Busse mit drei Stufen hinten. Mit Kinderwagen kann man es komplett vergessen, und man weiß ja vorher nicht, welcher Bus nun kommt. Da der hier alle zwei Stunden fährt, bringt es auch nichts, auf den nächsten zu warten.

    Dafür kann natürlich der Busfahrer nichts, und es gab auch immer einen auf der Strecke, der ausgestiegen ist und mir beim Tragen geholfen hat. Ansonsten war ich halt auf andere Fahrgäste angewiesen und hab dann schließlich wie oben geschrieben die Tragehilfe genommen.

    Aber ich frag mich immer noch, wie diejenigen das machen, die jeden Tag mit dem Kinderwagen da durch müssen. (Nicht zu vergessen, dass man bei uns nach dem Einsteigen zum Busfahrer muss und die Fahrkarte vorzeigen muss. Und viele warten eben nicht mit dem Losfahren, bis man das getan hat.) Hachja. Ich könnt auch noch ewig über Bus-Erlebnisse schreiben, aber ich lasse es lieber. :)

  20. Ohje.. Was für ein (entschuldige, die Wortwahl) beschissener Busfahrer! So eine Situation hatte ich zum Glück noch nicht, ich bin IMMER auf den Bus angewiesen. Allerdings sind bei uns die Busse grundsätzlich voll und dann mit Kinderwagen ist das echt n Highlight. Vor einiger Zeit (da war ich noch schwanger) wurde eine Radfahrerin vom Fahrer angebrüllt und schon fast aus dem Bus gezogen, weil er einfach nicht wollte, dass sie mitfährt. Hätten 2-3 Leute Platz gemacht, hätte es vom Platz her locker gereicht. Ich wurde mal von einem älteren Herren von der Seite angemacht, weil ich mit Buggy in den Bus bin und verzweifelt versucht habe, einen Millimeter Platz zu finden, weil der Herr netterweise mitten von 3 Plätzen sass, die man einklappen kann. Hätte er die Freundlichkeit gehabt, einen Platz weiter zu rutschen, wäre auch dies kein Problem gewesen. Es gibt soviele Dinge.. Öffentliche Verkehrsmittel sind wirklich grausam :/

  21. Busfahrer sind auch nur Menschen, aber wenn sie so fahren, dass sie kleine Kinder, alte Menschen und Eltern gefährden (weil man schlicht keine Zeit hat, sich hinzusetzen, bevor der Bus unter Ausnutzung sämtlicher Pferdestärken wieder losjagt), haben sie den falschen Job.
    Das Verhalten, das Sie beschreiben, liebe Frau Miez, ist hier in Hamburg offenbar Einstellungspflichtkriterium für Busfahrer *g*.
    Wir fahren trotzdem Bus. Wir lassen uns den Restspaß daran nicht nehmen. Die anderen Mitfahrer sind übrigens meist ungemein hilfsbereit und freundlich.
    Kopf hoch! LG, Spitfire

  22. ja so geht es uns müttern, die tagtäglich (auch zu stoßzeiten) mit anderen genervten leuten und solchen busfahrern, mit dem bus fahren müsssen. oft erhebt sich keine person um die großen kleinen hinsetzen zu lassen, die leute stöhnen schon wenn man mit dem bus einsteigt usw.. also schätzen sie ihr glück, dass sie bisher auto fahren konnten =) ich drück ihnen die daumen, dass sie bald wieder mobiler sind! mit auto ;-D

  23. Hmmm… die Geschichte ist wirklich nicht fein und ich kann auch nur empfehlen sich zu beschweren! Denn das MUSS auch der Arbeitgeber erfahren damit er entsprechend reagieren kann!
    Allerdings darf ich auch anmerken das die meisten Busfahrer NICHT so sind! Und das sage ich jetzt nicht nur weil ich selber in Berlin täglich hinter dem Steuer eines „großen Gelben“ sitze. Klar haben wir auch mal nen schlechten Tag aber die Sicherheit steht grundsätzlich an erster Stelle, letztlich auch deshalb weil es für uns auch Konsequenzen hat wenn wir nicht dafür sorgen!
    Manchmal sind die Fahrgäste allerdings auch nicht gerade das wahre Vergnügen *mal augenzwinkernd anmerk* ;)
    Trotzdem lassen Sie sich nicht verschrecken und versuchen Sie es nochmal.
    Ich wünsche allen eine unfallfreie und angenehme Fahrt mit den Öffis :)

  24. Aus der Hölle, ehrlich! (Und das gehört den Verkehrsbetrieben gemeldet, auf jeden Fall!)

    Hier leider auch, und dennoch: ich fahre sogar mit mittlerweile drei Kindern lieber Bus als Auto. Ehe ich die alle drei ins Auto gehievt und angeschnallt habe (zwei von ihnen fahren immer noch rückwärts, alle drei noch mit Fünfpunktgurt) und am Ziel wieder abgeschnallt und dann vielleicht nach nur kurzem Stopp im Supermarkt wieder angeschnallt und dann wieder abgeschnallt und… fahre ich lieber Bus.

    Man entwickelt irgendwann auch eine gewissen Routine, um solchen Höllenfahrern zu begegnen: mit dem Kinderwagen die Tür blockieren, ehe der die schon mal zumachen kann, bevor das letzte Kind ein- oder ausgestiegen ist, zum Beispiel. Und ich empfehle einen kippsicheren Kinderwagen (dreirädrige sind da eher nicht so geeignet) mit bombensicherer Bremse. ;-)

  25. Hier in München ist das leider Alltag. Bus fahre ich nicht täglich, aber eine Zeitlang bin ich jeden Tag ein paarmal Straßenbahn gefahren, mit einem bis drei Kindern. Auf meiner Stammstrecke machen die Schienen nach dem Losfahren an „unserer“ Haltestelle erst eine Linkskurve und dann nach ca. 300 Metern eine 90-Grad-Rechtskurve. In dieser Kurve hat ein Fahrer (wir waren im letzten Wagen, mit Kinderwagen kann man nur ganz vorne oder ganz hinten rein) mal so Gas gegeben, dass nicht nur der festgestellte Kinderwagen samt Kind darin umkippte, sondern auch eine alte Frau, die neben mir saß (!) und ich (mit dem zweiten Kind auf dem Schoß) von den Sitzen fielen und gegen die Tür bzw. den Kinderwagen, der dort lag, geschleudert wurden. Die alte Frau schrie vor Schreck und Schmerzen und ich dachte einen Moment lang, sie habe sich was gebrochen. War dann nicht so, aber sie zitterte und weinte und ich musste an der nächsten Station mit ihr aussteigen. Den Kindern und mir ist zum Glück nichts passiert, obwohl das (damals noch) Baby aus der Kinderwagenschale herausgefallen war. Ich spendierte der alten Dame dann ein Taxi zu ihrem Bestimmungsort, war nicht weit und ging selbst zu Fuß weiter. Am Abend entdeckte ich ein paar Abschürfungen und Blutergüsse, die ich in meinem Schock gar nicht bemerkt hatte.

    Natürlich habe ich mich beim MVV beschwert. Aber ich hatte auch keine Nummer notiert und die Uhrzeit nur ungefähr, plus/minus 10 Minuten. Man teilte mir höflich mit, dass man ohne die Wagennummer leider nichts machen könne.

    Zum Glück sind solche brutalen Fahrer die Ausnahme. Und es gibt auch die anderen: Die, die an der Haltestelle aus ihrem Fahrerhäuschen springen und helfen, den Kinderwagen aus der Tram von 1960 zu hieven, was alleine schlicht nicht möglich ist.

Schreibe einen Kommentar zu annyclaws Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben