öffentliches Stillen und Still-Fotografie. So ein Thema.

In dem Jahr, in dem ich das Löwenmäulchen stillte, habe ich einige sehr unschöne Szenen bezüglich des Stillens in der Öffentlichkeit erlebt. Von angeekelten Blicken bis hin zu Beschimpfungen, wie ich meinem Kind nur meine Brust in der Öffentlich so „ins Maul stopfen könnte. Das wäre ja widerlich!“ habe ich so einiges zu berichten. Und dabei bin ich eine, die schon sehr auf Diskretion beim Stillen in der Öffentlichkeit achtet, denn trotz aller Natürlichkeit mag auch ich keine Zurschaustellung.

Zurschaustellung war für mich z.B. eine Mutter, die mir mal in einem Babyfachmarkt begegnete, die ihr Kind in der Trage vor dem Bauch trug und ihm ihre sehr ausladende Brust mit einer Hand in den Mund drückte und mit der anderen Hand Klamottenständer durchwühlte. Dabei hing ihr die zweite Brust ebenfalls aus dem Hemd heraus. Mich störte jetzt nicht die Tatsache, dass sie ihr Kind öffentlich stillte, sondern die Art und Weise. Es war recht provokativ, vielleicht kann man es sogar schon rücksichtslos nennen, denn sie zwang alle Anwesenden mit Ihrem Auftreten, hinzugucken. Gut, das mit dem Zwang kann man jetzt so oder so sehen. An einem Unfall fährt aber auch niemand mit geschlossenen Augen vorbei oder guckt extra in die andere Richtung, wenn Sie verstehen.

Stellen Sie sich vor: auch ich habe das Löwenmäulchen öffentlich, in der Trage sitzend, gestillt. Daher weiß ich, dass das auch bedeckter geht und man dabei nicht sein gesamtes Dekolletés freilegen muss. Aber darum sollte es ja hier gar nicht gehen.

Mich verärgern in erster Linie weiterhin Menschen, die das Stillen für abnorm und eklig halten und wunderschöne Fotos mit „Bääääh!“ kommentieren, obwohl im Grunde nichts zu sehen ist, außer einem Babykopf und ein bisschen Brustansatz. In jeder Werbepause im Fernsehen und in jedem Magazin mit Printanzeigen ist mehr Brust zu sehen. In jedem Schwimmbad kann man mehr Brust sehen, wenn man will. Da stört das aber keinen.

Ich glaube ja, dass die Menschen, die sich so vor dem Stillen ekeln, die weibliche Brust als reines Geschlechtsorgan sehen und dies nur mit sexuellen Handlungen in Verbindung bringen können. Ich verrate Ihnen was: Stillen hat null bis gar nichts mit irgendwelchen sexuellen Handlungen zu tun!

Aber … es gibt da dieses T-Shirt auf dem steht: „I make milk. And what’s your superpower?“ Das halte ich persönlich auch für den falschen Weg mit dem Stillen umzugehen. Denn eigentlich ist Stillen derart natürlich und von der Natur völlig selbstverständlich eingerichtet worden, dass man ganz bestimmt nicht von Superpower reden kann. Dieser Spruch macht die Fähigkeit des Stillens wieder zu einer „Besonderheit“ und Besonderheiten guckt man natürlich hinterher und schenkt ihnen mehr Aufmerksamkeit, als der Normalität. Ganz nebenbei haut man auch noch jeder Mutter zwischen die Rippen, der das Stillen nicht möglich war, warum auch immer.

Aber ich schweife schon wieder ab. Es ging um die „Stillen in der Öffentlichkeit“-Gegner und die, die das als eklig und abnorm ansehen. Denen sei noch mal vor Augen geführt: wenn im Fernsehen oder auf einem Poster eine Sau gezeigt wird, der 8 Ferkel gleichzeitig an den Zitzen hängen, dann würde vermutlich keiner von Ihnen dazu „Bäh!“ oder „wie eklig!“ sagen. Außer der Sau klebt Scheiße am Hintern (hups, jetzt hab ich das böse Fäkalwort geschrieben)! Ja, Menschenbrüste sind sekundäre Geschlechtsorgane, die einer Sau nicht, aber das macht die weibliche Brust ja nicht automatisch zu einem Sexspielzeug!

[an dieser Stelle stellte ich fest, dass ich mich in Rage schrieb und machte eine kleine Kaffeepause, an deren Anschluss ich mein Meedchen gestillt habe!]

Was ich eigentlich sagen wollte: wenn eine Mutter ihr Kind in der Öffentlichkeit stillt und dies so handhabt, dass ihr nicht jeder direkt bis auf die Brustwarzen gucken kann, dann ist da absolut gar nichts verwerflich dran. Wenn jemand ein Foto zeigt, auf dem ein kleiner runder Babykopf und der Brustansatz zu sehen sind, dann ist hat das durchaus was Schönes, Warmes und auch Intimes. Man kann hin oder weggucken, aber es gibt überhaupt gar keinen Grund so etwas mit „Bäh!“, „wie eklig!“ oder als exhibitionistisch zu bezeichnen.

Aber! Es gibt auch andere Stillfotos. Für mich zählen dazu Bilder, auf denen mehr Brust als Kind zu sehen ist. Auf manchen Fotos, die Leute ins Internet stellen, sieht es aus, als würde das Baby mit einem dicken Fleischklops ringen oder von diesem erstickt werden. Da weiß ich dann auch nicht, was die Veröffentlicher damit bezwecken wollen, wenn selbst mir als „Stillen in der Öffentlichkeit“-Befürworterin nur noch ein „Örgs?“ dazu einfällt.

Ich halte stil- und geschmackvolle Still-Fotografie auch durchaus für ein hilfreiches Mittel, mehr Akzeptanz für das öffentliche, diskrete Stillen zu erzielen. Also versteckt sie nicht!

Für meine geplanten Informations-Kurse für Erstlingseltern und auch für die Wochenbettbetreuung habe ich mir zudem vorgenommen, Techniken, Tricks und Möglichkeiten des öffentlichen, diskreten Stillens vorzustellen und weiterzugeben. Das Stillen sollte einfach viel mehr von Natürlichkeit und viel weniger von Selbstzweifel und Angst vor der Öffentlichkeit geprägt sein.

Ich beende diesen Text tiefenentspannt. Sorgen Sie sich nicht um meine Nerven. *gnihihi*

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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49 Gedanken zu „öffentliches Stillen und Still-Fotografie. So ein Thema.

  1. Und dabei ist es das Natürlichste der Welt! Ich habe mir ja so ein Stillumhang zugelegt und fand den anfangs auch super toll und gebrauchte ihn oft in der Öffentlichkeit, aber seit dem mein Mädchen ein wenig größer geworden ist und mit den Händchen rumfuchtelt und alles anpackt, da klappt das mit dem Stillumhang nicht mehr so gut, denn kaum lege ich meine Tochter an, schon reißt sie ihn mit der freien Hand weg, weil sie sonst nichts sieht *hihi*

  2. Hallo Mamamiez.

    Vielen, vielen Dank für diesen Beitrag, den ich nicht nur unterschreiben kann und will, sondern auch ungemein wichtig finde.
    Es gibt Techniken und Möglichkeiten auch in einem komplett vollen Wartezimmer zwischen dem alten Opa und dem pubertierenden 16 Jährigen zu stillen, sodass niemand wirklich was merkt. Keiner bezweifelt, dass das etwas Übung braucht und die Zeit darf man sich auch nehmen… aber zwischen diskret und verlangtem überdecken, wie es zu oft in den USA aber auch hier – eben erst die letzte Diskussion dazu letzte Woche gehabt – halte ich für mindestens so schlimm und hab mir das letztes Jahr schon mal von der Seele geschrieben. http://yseult.mediaevaliter.com/2011/07/08/the-western-burka/

    Wäre sehr an Deiner Meinung zum Trend an Stillcovers und -(d)ecken interessiert…

    1. Ich mag Stillcovers und besitze auch eins. Ich nutze es selber aber nicht mehr, weil ichs ständig zu Hause vergesse. Aber es ist eine gute Möglichkeit gerade unsicheren Stillanfängern, die vielleicht noch ein bisschen mehr fummel müssen, bis der Babymäulchen da ist, wo es hin soll, mehr Freiraum und Privatsphäre in der Öffentlichkeit zu ermöglichen.

  3. Ich bin zwar noch neu in dem Thema und habe zum Glück bisher keine solchen Erfahrungen machen müssen. Vermutlich würde ich an die Decke gehen vor Wut wenn ich sowas hören müsste.

    Ich selbst empfinde es auch einfach als total natürlich zu stillen und mache es immer so dass niemand etwas sehen muss was er nicht möchte. Klappt nach ein bisschen Übung total super und so stille ich überall ganz diskret. Mag ja auch nicht jedem meine Brüste zeigen.

    Aber noch mehr Techniken würden mich ja auch interessieren.

  4. Genau das ist das Thema, das mich (mit) am meisten beschäftigt. Immerhin bin ich über 30, so langsam denke ich auch daran, ob und wann ein Kind meine Lebensplanung über den Haufen werfen darf (im positivsten aller Sinne). Naiv wie ich bin, denke ich, das sich schon alles finden wird, wenn es so weit ist, aber wenn ich stille (und das möchte ich), wie mache ich das am geschicktesten in der Öffentlichkeit? Das Baby wartet ja nicht geduldig, bis wir wieder zu hause in der eigenen Höhle sind. Also wenn du ein paar der Tricks zum gegebenen Zeitpunkt hier vorstellen möchtest, bin ich die erste die mit Stift und Block parat steht und mit notiert … :P

  5. Ähnliche Erlebnisse hat traurigerweise wohl jede Frau, die mal in der Öffentlichkeit gestillt hat. Ich finde es gut, dass du das in deinem Kurs ansprechen wirst und Tipps geben willst.
    Im Endeffekt muss wohl jede Frau für sich eine Lösung finden, mit der sie und das Kind sich wohlfühlen.

    Und bei den Fotos stimme ich völlig mit dir überein.

  6. Ich fand den Kommentar bei Jademond auch völlig überflüssig und daneben! Und kann Dir in Deinen Ausführungen nur beipflichten. Ich habe zwei Kinder gestillt, insgesammt fast vier Jahre, irgendwann nicht mehr in der Öffentlichkeit, wei les da eben nicht mehr so dringend war. Aber vorher immer und überall, wo es eben nötig war: vor’m Flusspferdgehege im Zoo, kinderwagenscheibend auf dem Rückweg im Park oder auf Städtetour vorm Mailänder Dom. Und das schönste Kompliment war dann von unserem Freund in Mailand (knapp 70 und selbst Großvater), der sagte, ich hätte mit soviel Nonchalance gestillt, dass es eine wahre Freude sei. Im Gegenzug dazu gibt es hier im Städtchen Cafés, in denen „soetwas“ nicht gewollte wird, frau solle doch bitte in den Still- und Wickelraum (in dem es eben in erster Linie nach Winden riecht) gehen – ich hätte mit fast gewünscht, dass ich mal angesprochen wurde…
    Ich ejdenfalls war immer froh, dass ich meine Töchter, wenn der Hunger oder Durst sie quälten, immer schnell stillen konnte – und da geb esweniger zu sehen, als im Schwimmbad :-))

    1. Mh, ich finde das Foto bei ihr auch nicht schlimm oder dergleichen, verstehe aber nicht wieso man solch intime Moment online stellen muss. Ich finde Stillen ist ein wunderbarer Moment zwischen Mutter und Kind und deswegen würde ich persönlich sowas niemals online oder sonst wo veröffentlichen. Es bleibt jedem selbst überlassen, aber sowas verstehe ich irgendwie absolut nicht.

  7. Daumen hoch! Ich selbst konnte leider nicht stillen, aber oder gerade deshalb finde deine Worte so wichtig und richtig. Alle Mamas dieser Welt , die ihr Baby ernähren dürfen, sollten dies mit Stolz tun- und Stil!

  8. Liebe Mama-Miez, ich kann Dich sehr gut verstehen.

    Und ich möchte an dieser Stelle eine wunderbare Weisheit meiner Hebamme weitergeben.

    Den einfachsten Satz, den man zu Menschen sagen kann, die einen in der Öffentlichkeit oder wo auch immer darauf ansprechen, dass man sein Kind mehr oder weniger offen stillt, lautet:

    Wieso darf mein Kind hier nicht essen? Essen Sie etwa immer nur zuhause?

    Ich fand ihn so herrlich und erzähle ihn gerne weiter.

    Vielleicht wäre das auch eine Idee für die Frauen in dem geplanten Kurs? Mir hat es sehr viel Selbstbewusstsein und Mut gegeben, ich habe den Satz zwar nie gebrauchen müssen, aber ich hatte ihn immer im Hinterkopf.

    Viele Grüße

  9. Mal Müttern beizubringen, wie man diskret stillt, finde ich eine super Idee! Das hätte ich auch gerne gelernt. Aber letztlich habe ich es ja auch so rausgefunden. Ich habe nie solche schlimmen Reaktionen erlebt. Manchmal sogar eher das Gegenteil. Die ältere kinderlose Großtante meines Mannes hat mir sogar ganz direkt zugesehen und sich alles genau erklären lassen. Ich habe meine beiden Stillzeiten überwiegend in Bonn verbracht. Da ist alles voller Kinder, und die meisten Mütter sind schon etwas älter und haben ein akademisches Umfeld. Vielleicht kommt es auch auf die Gegend an?

      1. Das würde ich jetzt nicht so hoch hängen. Besonders die älteren Semester sind noch sehr oft in konservativen Denkmustern, Moral- und Wertevorstellungen verhaftet. Was jetzt nicht per se negativ sein muss.
        Aber solche Leute haben halt oft ein Problem damit, wenn andere Menschen gewissen Dingen, wie z.B. das öffentliche Stillen, gegenüber liberaler eingestellt sind, als sie selbst.

  10. Inspiriert durch Ihren Eintrag und besagtes Foto, sprach ich (kinderlos) mal meinen Mann an, wie er zum Stillen in der Öffentlichkeit stehe. Er sagte „Ja soll das Kind n Schnitzel essen?“, nachdem ich ihm erst sagen musste, worauf ich hinaus will. Fand ich sehr interessant, dass er die potentielle Problematik gar nicht erkennen und auch jetzt nicht nachvollziehen kann.

    Ich arbeite im Buchhandel und kenne die Situation, dass andere Menschen (immer Frauen, interessanterweise) es anstößig finden, wenn Frauen im Laden stillen. Mich stört das nicht. Natürlich gibt es immer Frauen, die es übertreiben, aber die meisten sind da sehr diskret. Und wenn ich ehrlich bin, verstehe ich nicht, warum diskretes Stillen schlimmer sein soll als exentrisches Flasche geben, was ich durchaus öfter erlebt habe.

  11. Tja. Das Stillen. Ich lebe in Norwegen und hier wird es eben GAR NICHT thematisiert. Ganz entspannt, frau stillt eben (oder eben auch nicht, wenn sie nicht will/kann). Also hab ich bei Kind 1 auch frøhlichst drauflosgestillt, wo auch immer. Gerne im Café, fand auch keiner komisch oder hat auch nur geguckt.
    Dann: Kindelein war 4 Monate, ich also in der Still-Routine – „Heimatbesuch“ in Deutschland. Kind hungrig, ich: gestillt. Nicht so mit „schaut mal alle her, hier ist meine Brust“, sondern eben diskret, mit Still-Shirt und ganz entspannt. Ich glaube, die Bedienung im Café hætte mich ob der „Obszønitæt“ am liebsten hinauskomplimentiert, hætte ich nicht schon -vor der Hunger-Attacke des Kindes- vermeldet, ich møchte gerne bezahlen und dann auch gehen…
    Ich hab’s ueberhaupt nicht gerafft, warum die so bøse schaut. War ich nicht gewohnt. Musste es mir spæter erklæren lassen… hihi.
    Also: dann lieber hier in Norwegen stillen, da interessiert es keinen! Jedenfalls nicht so, dass es unangenehm wære.

  12. Ich habe mehr Penisse von pinkelnden Männern als Brustwarzen von stillenden Frauen in meinem Leben gesehen!!!! Um ehrlich zu sein habe ich die Diskussion ums Stillen in der Öffentlichkeit ziemlich satt! Ich kenne (und sehe) keine Frau, die demonstrativ ihren Busen/ihre Brustwarze zur Schau stellt, sondern ich sehe nur Frauen, die den Hunger ihres Kindes stillen wollen. Überall essen die Menschen: Manche stopfen, fressen, pressen, picken…Fleisch, Fisch… auch nicht immer der schönste Anblick und das hinterfragt niemand? Und was soll eine stillende Frau tun: Nicht mehr das Haus verlassen, weil sie stillt und das Kind vielleicht gerade unregelmäßig trinkt? Oder in eine Stillbox gehen, damit sich niemand belästigt fühlt?- Daneben ist dann übrigens die Raucherbox in meiner Vorstellung! Tut mir Leid, aber es ist so unwichtig und so schade, dass darüber so viel diskutiert/geredet wird: Hallo Leute, es ist GANZ NATÜRLICH! Mama Nature hat sich dabei schon was gedacht! Ich wünschte es wäre einfach kein Thema.
    Puh, jetzt kann ich ins Bett, das lag doch noch irgendwie quer! :)

    1. Naja, ich kann mich da an eine Hochzeitsfeier erinnern, zu der ich eingeladen war, bei der eine Stillmutter am Tisch saß, die komplette Brust am Esstisch frei legte und ihr Baby andockte. Bzw. es versuchte. Da der Raum voll mit Menschen war, die Bedienung das Essen brachte und Musik im Hintergrund lief, war das Baby alles andere als aufs Essen konzentriert. So verlor es ständig die riesige Stillbrustwarze aus dem Mund, was besagte Mutter auch nicht immer sofort wieder korrigierte.
      Ich habe bei dem Essen mehr fremde Brust gesehen, als ich jemals sehen wollte! Und mit dem jungen Mann Anfang zwanzig, der echt nicht mehr wusste, wo er sich hinwenden sollte, bin ich dann irgendwann aus Verzweiflung aufgestanden und Tanzen gegangen.
      Ja, ich habe auch gestillt als ich später mein Baby bekommen habe. Und ja, auch in der „Öffentlichkeit“ (Stille Ecke in einem Cafe, Umkleidekabine, Auto etc.) gestillt. Aber so natürlich Stillen auch ist, man kann und sollte es trotzdem dezent tun. (Besagte Mutter hätte übrigens im Hotel in dem die Feier stattfand ein Zimmer gehabt. Warum das nicht genutzt wurde, weiß vermutlich nur sie.) Die Brust ist auch ein Sexualobjekt, das muss man niemand Fremdem „unter die Nase reiben“. Verstecken auch nicht, aber so am Tisch blankziehen ist für alle anderen echt unangenehm.

      1. hm. weil manche Menschen einfach große Brüste haben.
        „Ausladend“ ist negativ wertend besetzt. Genau wie „Brett mit Warzen“ z.B.

        „Groß“ oder „Voluminös“ ist weit weniger wertend und sagt trotzdem aus, was Du übermitteln möchtest.

        So geht es zumindest mir. Ob theresa das selbe meint, muss sie uns sagen ;)

          1. danke elfi! ja, ein negativ besetztes wort einfach. kanns kaum glauben, dass ihnen das bisher nicht aufgefallen ist ;)

        1. Also ich habe immens große Brüste und käme nie auf die Idee „ausladend“ negativ zu sehen. Interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen diesbezüglich sind.

          („Voluminös“ hingegen ist mir immer als beschönigende Umschreibung von Menschen begegnet, die es unangenehm fanden „groß“ oder „riesig“ zu sagen… Da finde ich ausladend schon besser. Gerade heraus.)

  13. Ich finds nur schade das Mütter mit Großen Busen, wo eben mehr Busen als Kind ist, es mies gemacht wird auch ihre persönlichen Stillmomente zu teilen, weils Kind ja ausschaut als würds erschlagen werden =( Find ich echt traurig. Wenn dann alle gleich behandeln. Den egal in welcher Perspektive, mit einen G-I Körpchen ist es eben ein ringen, trotzdem in den Moment für die Mutter genauso wie für eine a-f mutter, der schönste Moment den man auch wie die anderen teilen mag.

    1. Wenn ich mehr Brust als Baby sehe, weiß ich nicht, was das Foto mir zeigen soll. Ich könnte ebenso gut ein schwarzes Foto veröffentlichen und sagen, ich habe im dunkeln gestillt. Der „Stillmoment“ wird auf Fotos ja nicht nur durch das Stillen an sich dargestellt, sondern entsteht erst durch Körperhaltung, Perspektive, Licht, etc.

      1. Ehrlich gesagt, ich mach aus einer Stillrunde doch nicht gleich eine Fotosession, bei der ich versuchen muss / soll / darf, Brust und Kind im möglichst passenden Winkel / Ausschnitt /Licht etc. abzulichten… manchmal knipst eben einer diese innige Mahlzeit und da sieht man mal mehr Brust, mal weniger. Bei mir auch eher sehr viel mehr. Und trotzdem finde ich meine Stillfotos schön. Ganz einfach deswegen, weil ich – Gott sei Dank – meine enorme Brust als genauso normal und schön empfinde wie hoffentlich jede Frau mit jeder beliebigen Brustgröße und -form. Und wenn ich ein Stillfoto zeigen möchte, dann zeig ich es eben. Genau aus selbigem Grund, wie andere es zeigen: weil es Nahrungsaufnahme, Nähe und Liebe ist, sonst nichts. Meine Brust ist nicht sexueller als andere, nur weil sie größer ist und mein Foto ist nicht ungehöriger als andere, nur weil mehr Brust darauf zu sehen ist als Kind. Mir liegen deine Worte dazu auch etwas im Magen, muss ich sagen.

        1. Ganz ehrlich bin ich inzwischen genervt davon, dass jeder in meinem Beitrag ein Angriff auf große Brüste liest. Es ging in keiner Zeile darum, dass Frauen mit größerer Brust ihre Stillfotos nicht zeigen dürfen. Es ist IMMER eine Frage der Ästhetik. Meine Güte. Für wie oberflächlich haltet ihr mich?

          1. Liebe Miez, gerade WEIL du ein ästhetisches Problem draus machst, tut uns „großbrüstigen“ Frauen das weh. Verstehst du das? Und wenn „jeder in deinem Beitrag“ etwas liest, was da deiner Meinung nicht drinsteckt, dann liegt es wohl einfach daran, dass du das schlichtweg nicht besonders glücklich formuliert hast. Oder daran, dass das eben deine ureigene Meinung zum Thema ist. Die will dir ja auch keiner nehmen. Trotzdem lässt du ja Kommentare zu und ermutigst deine Leser damit, auch ihre Meinung kundzutun, und die ist eben nicht immer die gleiche. So ist das halt.

          2. Siehst Du, DAS mein ich! Ich habe nie geschrieben, dass ich große Brüste unästhetisch finde. Das ist in meine Zeilen rein interpretiert und nicht unglücklich formuliert. Und es stört mich natürlich, wenn meine Worte umgedeutet werden und sich plötzlich Menschen angegriffen fühlen, wo ich doch immer betone, dass ich Verfechter des „Jeder Jeck ist anders“ Leitsatzes bin.

          3. „Auf manchen Fotos, die Leute ins Internet stellen, sieht es aus, als würde das Baby mit einem dicken Fleischklops ringen oder von diesem erstickt werden. Da weiß ich dann auch nicht, was die Veröffentlicher damit bezwecken wollen, wenn selbst mir als „Stillen in der Öffentlichkeit“-Befürworterin nur noch ein „Örgs?“ dazu einfällt.“
            Dieser Abschnitt tut weh. Ganz egal, wie du ihn gemeint hast. Es kommt nicht nur drauf an, wie man was gemeint hat, sondern auch darauf, wie es bei (doch einigen) anderen ankommt.
            Mal ganz im Ernst, was meinst du denn, was „die Veröffentlicher damit bezwecken wollten“? Nichts anderes als jede andere Mutter auch. Egal ob es irgendwer anderes ästhetisch findet oder nicht.
            Ich möcht doch einfach nur, dass du verstehst, dass sowas weh tun kann, ganz egal, wie es gemeint war.

  14. Hat man sich in die hinterste Ecke zum diskreten Stillen gesetzt, gibt es doch tatsächlich ältere Damen, die sich im fast leeren Restaurant an den Tisch daneben setzen und sich so positionieren, dass sie auch ja einen Blick auf die Brust/ das Baby erhaschen können. DAS finde ich aufdringlich, und nicht, dass wir Mütter in der Öffentlichkeit stillen! Bekommen die dann noch das Stillhütchen zu sehen, verfallen sie komplett ins Starren. Furchtbar! Da sind mir die Blicke der Männer lieber, da weiss frau wenigstens, weswegen die nicht weggucken können :-) .

  15. ich hab (leider) nie in der öffentlichkeit gestillt, wäre aber sehr gespannt gewesen, wie die leute hier bei uns im „dorf“ so drauf sind… ich find auch, man muss sich nicht auf den marktplatz stellen und schreien „guckt mal alle, ich still jetzt, ha! das is voll natürlich und gut!“, man kanns einfach n bisschen dezenter machen und wer sich dann gestört fühlt, der is selbst gestört… schliesslich haben diejenigen (meistens) auch mal so gegessen…

  16. Sag den Frauen, dass Umkleidekabinen großartig sind!!! Wenn man mit durstigem Baby in der Stadt unterwegs ist. Natürlich nicht solche mit kilometerlanger Schlange davor. Aber ich fand das immer besser als diese widerlichen öffentlichen Toiletten.

    Ich hab auch immer überall gestillt, wo es halt nötig war, d.h. das Kind Hunger hatte. Aber so versteckt und bedeckt wie möglich. Ich fand das immer etwas sehr Intimes (jedenfalls am Anfang, später wird man da ja auch nachsichtiger), und Mütter, die einfach so im Cafe alles rausholen und sich nicht mal wegdrehen, nee, die versteh ich nicht. Ich geh z.B. ja auch nicht an FKK-Strände, weil ich andere Leute einfach nicht unbedingt nackt sehen muss!

    Ich hab hier zuhause auch so ein gerahmtes Stillfoto, und neulich hatte ich, als Besuch kam, das Bedürfnis, das wegzuräumen. Aber ich muss sagen, ich hab mich während des Stillens nie eingeschränkt gefühlt. Mich hat auch keiner beschimpft o.ä., obwohl ich darauf manchmal geradezu gewartet habe.

  17. Hallo Mamamiez :-)

    die „Techniken, Tricks und Möglichkeiten des öffentlichen, diskreten Stillens“ würden mich auch brennend interessieren. Ich bin da doch immer noch etwas gehemmt, da ich mir immer was zurecht fummel um den StillBH zu öffnen, das Kind anzudocken und das Ganze hinterher wieder unauffällig zu schließen ohne das Kind fallen zu lassen *g*. Dazu kommt, dass die Stilleinlagen auf der ungenutzen Seite direkt durch sind und auch noch ersetzt werden wollen, wieder Rumgefummel.
    Schön das es Stillklamotten gibt. Noch schöner wäre es, wenn’s die auch in meiner Größe und dann noch bezahlbar gibt.
    Mit dummen Sprüchen könnte ich umgehen (und kontern), mit der eigenen Unentspanntheit/Unbeholfenheit nicht ;-)

  18. Liebe Mama miez,
    Schöner Beitrag obwohl ich solche Kommentare wie „bäh“ eigentlich stets ignoriere. Mir ist es das dagegen sprechen nicht wert ;)

    Allerdings die ansichten mit den großen brüsten finde ich irgendwie traurig.
    Vielleicht bekommt Mutter ja kein besseres Foto hin? Vielleicht ist sie trotzdem stolz ihr Kind zu stillen trotz akuter erstickungsgefahr durch Fleischklops ;)
    Und selbst wenn nicht, muss denn jedes Stillfoto absolut schön und perfekt sein? Mit kleinen babykopf und bloß nicht zuviel Busen.
    Ich finde auch unschöne Fotos nicht schlimm, da sie für mich genau so natürlich sind und ja, in jedem schwimmbad gibt es mehr nackte haut zu sehen.

    LG, lena

    1. Für MICH muss ein Stillfoto nicht „absolut schön und perfekt sein“. Aber ästhetisch. Und für mich steht auf einem ästhetischen Stillfoto das Baby im Vordergrund, nicht die Brust.

      1. Kann ich gut verstehen. Ich glaube aber, dass das weniger mit der „Menge der zu sehenden Brust“ zu tun hat als mit der Perspektive und dem, was augenscheinlich der Schwerpunkt des Bildes sein soll. Rückt die Brust zu sehr in den Mittelpunkt ist es fast egal, ob es sich dabei um ein B- oder G-Körpchen handelt.
        Eine Freundin hat einen Schnappschuss beim Stillen gemacht (den sie leider nicht veröffentlich haben will), bei dem ihre Tochter einen dermaßen genüsslichen Gesichtsausdruck drauf hat, dass man die Brust kaum wahrnimmt, auch wenn diese (einfach vom Winkel her) einen großen Teil des Bildes räumlich ausfüllt.

  19. Ach, was soll ich da noch sagen.
    Ich bin ganz Deiner Meinung, kann das voll verstehen.
    Da würde ichmichg laube icha uch in rAge schreiben.
    Ich empfand es als sehr schwierig und doch auch teilweise für andere sehr unangenehm wenn man stillt.
    Ich selber tat mir aber auch nicht leicht damit,a lso einfach mit dem Gefühl neben anderen zu stillen außer meinem Partner, weil ich es persönlich sooo arg persönlich und intim empfand, aber manchmal ließ es sich eben auch nicht vermeiden.
    Und iwe Du sagst: Was gibt es natürlicheres, aber man sollte es dennochauch dezent halten.
    Dann ist das wunderschönste was es gibt!
    Danke für Deinen Post und Deine tollen, ehrlichen Worte. ^^
    GLg, MamaMia

  20. Na da sind wir wohl unterschiedlicher Meinung, denn für mich muss ein Stillfoto einfach Mutter und Kind zeigen und das die Mutter den schönen Moment festhalten wollte und da ist Ästhetik dann Ansichtsache ;)

    Eine Mutter die vielleicht kein besseres Foto hinbekommt und ihre großen Brüste nicht wegzaubern kann, sollte genau so ein Foto einstellen können wie jede andere Frau auch. :)

  21. Bisher ist mir sowas negatives noch nicht passiert. Einmal habe ich im Zug gestillt, da mochte der Schaffner meine Fahrkarte nicht kontrollieren, das finde ich aber irgendwie ok, ist ja auch nicht ganz einfach, das Gekrame und er hat nichts abfälliges gesagt, sondern mich einfach „übersehen“.

    Ein anderes Mal habe ich gefürchtet ich sei in so einer Situation, da stillte ich in einem Park bei uns um die Ecke. Ein älterer Mann kam auf mich zugeschossen und ich hatte schon innerlich die Krallen ausgefahren und mich zu einer bissigen Antwort bereit gemacht. Er sagte, das fände er richtig gut und er habe das schon lange nicht mehr gesehen.

    An der Szene im Babyfachmarkt, die du beschreibst, finde ich eigentlich noch viel unangenehmer, dass das Baby „so im Vorbeigehen“ essen muss. Klar, das praktische an der Trage ist, dass man mobil bleibt, aber muss man dann unbedingt am Wühltisch rumkramen? Ich kann mir viele Situationen vorstellen, in denen man die Mobilität der Trage ausnutzt und die nicht so blöd für eine Ess-Situation des Babys sind, zum Beispiel, wenn man währenddessen spazieren geht oder bummelt, mit einem älteren Geschwisterkind spielt oder malt oder liest oder ebenfalls isst, … . Aber den Wühltisch im Babyfachmarkt zu durchforsten oder vergleichbares finde ich für das Kind eine Situation, von denen man allen Erwachsenen abrät, weil sie so ein ungesundes Essverhalten ist: Essen en passant, im Vorbeigehen, to go – gestresst und als Nebensache einer anderen Beschäftigung… Und ich rede nicht von echten Ausnahmen, wo es einfach brennt und man einfach 8 Millionen Dinge auf einmal machen muss, wir alle wissen, das kommt vor, und dann muss es eben einfach mal gehen. Aber zu solchen Notfällen zählt das, was du da beschreibst sicher nicht…

    Ich bin froh, dass ich in so einer „alternativen“ Stadt wohne, hier ist stillen „en vogue“ und jeder, der etwas dagegen sagen würde, müsste sich darauf gefasst machen, geteert und gefedert zu werden – sehr komfortabel für eine stillende Mama. Und trotzdem will ich nicht aller Welt meine Brüste zeigen und mitten auf dem Marktplatz – quasi vor dem großen Publikum stillen. Ich finde es auch für uns beide viel angenehmer, wenn beim stillen nicht so viel Durchgangsverkehr herrscht und versuch immer ein Plätzchen zu finden, an dem mein Kleines in Ruhe vespern kann – ohne dicke Störsender ;)

  22. Heyho. ich hab den Text jetzt mit grosser Spannung gelesen.

    Ich habe viel Angst vorm Stillen in der Öffentlichkeit. Ich wohne in Berlin, dort gibt es ja viele Abstellmöglichkeiten, oder in Einkaufszentren Wickel und Stillräume. Aber irgendwie was ist wenn? Wenn es sowas nicht gibt? Ich will auf keinem Ekelklo stillen?

    Wie schauen die Leute? Keine Ahnung irgendwie hab ich Angst davor. Ich glaub ich nehm mir nen Zelt mit … :x

  23. Toller Artikel!
    Als ich mit 18 das erste mal Mutter wurde, habe ich mich bewusst fürs stillen entschlossen (bei vielen anderen in dem Alter von vornherein ausgeschlossen). Auch ich musste viele Blicke und Kommentare „ertragen“. Das schlimmste Erlebnis war, als ich in einem Café (in der Ecke) meine Tochter gestillt habe. Wie immer so, das man nichts sehen konnte, habe da auch großen Wert drauf gelegt. Da kam ein älterer Herr und fragte mich doch tatsächlich ob ich nicht runter auf Toilette gehen könnte um das Kind zu stillen ?! o.O öhm bitte WAS :-O ?! in diesem Moment war ich sowas von fassungslos. Gehen denn andere auch aufs Klo zum essen?!?! (das war dann auch meine Antwort darauf) das war mein persönlich schrecklichstes Stillerlebnis. Und trotzdem würde ich mich jedesmal wieder dafür entscheiden. Ich hatte 2x das Glück jeweils 1 Jahr lang stillen zu können.

  24. Hallo,

    ich gehöre zu der Fraktion mit den „ausladenden Brüsten“ (Ende der Schwangerschaft 95 E, bei Beginn der Stillzeit nach der Geburt in ein paar Wochen sogar 95 F). Fand ich vorher schon ein D-Körbchen peinlich, werde ich noch ein paar Monate mit solchen „Riesenbrüsten“ leben müssen (ich hab wirklich fast geheult, als die in der Schwangerschaft gewachsen sind). Werde wohl auch weiterhin große Ausschnitte meiden. Deswegen wird es von mir keine Stillfotos geben und ich werde auch alles Erdenkliche ausprobieren, in der Öffentlichkeit nicht alles „auszupacken“, sondern der Kurzen sofort das Stillen „Undercover“ anzugewöhnen. Sollte sich nach der Stillzeit (geplant für 6 Monate vor Rückkehr in die Arbeitswelt) nicht alles auf C-D zurück einpendeln, werde ich wohl auf eine Verkleinerung sparen. Daher bewunder ich irgendwie diejenigen, die mit ihrer Oberweite „über dem Durchschnitt“ da so unbefangen umgehen können ;).

    VlG Cat

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