Kindergarten-Miezmeedchen

Mein Meedchen ist nun offiziell ein Kindergartenmeedchen.

Wir starteten letzte Woche, am 02. Mai, mit der Eingewöhnung nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell. Wie zu erwarten zeigte das Meedchen überhaupt keine Scheu die Gruppenräume und auch seine neuen Gruppenfreunde zu inspizieren und kennenzulernen. Uns kommt einfach zu Gute, dass sie seit ihrer Geburt an jedem Morgen mit in der Kita war und so die Räumlichkeiten, Erzieher und Kinder schon kannte.

Am ersten Tag blieben wir gemeinsam von 8 bis 10 Uhr. Ich spielte mit dem Löwenmäulchen, während das Meedchen die Räume und verschiedenen Themenecken erkundete. Puppenecke, Bauecke, Waschraum und Bücherecke. Recht schnell wandte sie sich dabei auch an die Erzieher, indem sie sich an ihnen hochzog und klar zu verstehen gab, dass sie nun gerne mit ihnen spazieren gehen würde. Anders als ihre Brüder geht das Meedchen nämlich lieber an der Hand, als an Gegenständen zu spazieren. Also dreht sie dann jedesmal mit einer Erzieherin eine Runde durch die ganze Gruppe und sucht sich dann wieder einen Platz zum Spielen. In den meisten Fällen ist das die Bau- und Autoecke.

Wir gingen, als es am schönsten war und das Meedchen schimpfe sogar mit mir und wollte immer wieder zurück in die Gruppe krabbeln.

Am folgenden Tag krabbelte sie bereits in die Gruppe noch bevor das Löwenmäulchen sich seine Hausschuhe hatte anziehen können. Das nennt man wohl Vorfreude.

Sie frühstückt mit den anderen Kindern gemeinsam am Tisch, ebenso, wie wir es auch zuhause handhaben.

 Kindergarten-Frühstück

Die Erzieher befinden sich immer in Interaktion mit ihr, wechseln sich dabei aber ab, damit sie zu jedem gleichermaßen ein gutes Verhältnis aufbauen kann. Und es ist ganz wunderbar mit anzusehen, wie sie diese aktiv zum Spielen auffordert.

Auch am zweiten Tag, einem Freitag, blieben wir bis 10 Uhr. Am dritten Tag, einem Montag, verließ ich die Gruppe um 9:30 Uhr und ging in die Quietschbeugruppe. Das Meedchen reagierte auf meinen Abschiedkuss und mein “Tschüss, kleine Maus. Bis später!” lächelnd winkend. Da fiel mir bereits ein riesen Stein vom Herzen. Nach einer Dreiviertelstunde ging ich zurück zur kleinen Gruppe und bat eine Erzieher auf den Flur. Wir besprachen kurz das weitere Vorgehen und verabredeten, dass ich nun nach Hause fahren könne und um 11:30 Uhr, also vor dem Mittagessen, wiederkommen solle.

Als ich pünktlich wie die Maurer wieder im Kindergarten eintraf, war die kleine Gruppe gerade draußen. Sie hatten dem Meedchen eine Decke ausgelegt, auf der die größeren Kinder saßen, während das Meedchen durchs Gras krabbelte. Ich kicherte leise und beobachtete sie eine Weile. Nach ein paar Minuten krabbelte das Miezmeedchen zu einer am Sandkasten sitzenden Erzieherin, stellte sich vor ihr auf, breitete die Arme aus und kuschelte sich an. So unbeschreiblich schön zu sehen, wie sehr das Meedchen bereits Vertrauen gefasst hat und noch schöner zu sehen, wie liebevoll und zärtlich die Erzieherin das Meedchen an sich drückte und streichelte. Mein Meedchen ist hier gut aufgehoben!

Am folgenden Tag ging ich ebenfalls um 9 Uhr nach einer richtigen Verabschiedung, spielte noch ein Spiel mit dem Quietschbeu und seinen Freunden in dessen Gruppe und fuhr dann nach Hause. Diesmal kam ich zum Mittagessen, um 11:45 Uhr wieder. Es gab Nudeln in Kräuter-Sahne-Soße, Gurken-Mais-Tomaten-Salat und zum Nachtisch Rhabarber-Kompott. Das Meedchen aß eine große Portion, auch wenn man ihr ansah, dass sie todmüde war. Nach dem Mittagessen fuhren wir beide gemeinsam nach Hause und schliefen gemeinsam, eng aneinander gekuschelt, 2 Stunden auf dem Sofa. Um 15 Uhr war im Kindergarten dann das Papa-Mama-Fest der U3-Gruppen, zu welchem die Kinder uns Eltern mit einem eingeübten Lied und selbst gestalteten Blumentöpfen, in denen Sonnenblumen gepflanzt waren, überraschten. Sogar das Meedchen hatte ein Sonnenblümchen für mich und saß bei den Erziehern und Kindern, als diese das Lied sangen. Mein großes Kindergartenmeedchen. Ich hätte vor Rührung heulen können.

 Spiel-Meedchen

Heute ist Tag 6. Ich blieb wieder bis 9 Uhr, auch weil die Herzerzieherin heute Morgen alleine war und ich ihr so ein bisschen beim Frühstück unter die Arme greifen konnte. Dann besuchte ich wieder kurz den Quietschbeu und fuhr anschließend in meinen MilchZwergeTreff. Alleine. Ohne Baby.

Um 13 Uhr rief ich, wie verabredet, im Kindergarten an und erfuhr, dass das Meedchen sehr gut zu Mittag gegessen hatte, sich aber beim Einschlafen in der fremden Umgebung ein wenig schwer getan hat. Da habe die Herzerzieherin sie einfach wieder aus dem Bett genommen und im Arm in den Schlaf gewiegt und anschließend in ihr Bettchen gelegt. Sie schlief tief und fest, als ich anrief. Sie rufen an, wenn das Meedchen aufwacht und ich sie abholen kann. Ich unke mal, dass das nicht vor der regulären Abholzeit um 15 Uhr sein wird.

Ich bin so unbeschreiblich froh und glücklich um diesen Kindergarten und diese absolut großartigen Erzieher. Alle. Sowohl in der Löwenmaul-Meedchen-Gruppe, wie auch in der Quietschbeu-Gruppe. Da ist immer ein offenes Ohr, immer echtes Interesse am Kind und der Familie dahinter. Ich denke, das ist auch ausschlaggebenden dafür, dass ich mein Meedchen so ganz ohne schlechtes Gewissen und mit ganz viel Vertrauen dort lasse. Und das spürt die kleinste Miez natürlich. Es war alleine schon schön zu sehen, mit wie viel Freude sie heute Morgen die Herzerzieherin begrüßte, auf sie zukrabbelte und ihr sofort zeigte, dass sie auf ihren Schoß wollte.

Überhaupt ist es ein Segen, dass sich das Meedchen wirklich hervorragend verständigen kann. Auf ihre Art und Weise. Sie benutzt ihre Zeichen für Trinken und Essen, zeigt wenn ihr etwas zu viel wird oder sie etwas anderes unbedingt haben will. Auch die Erzieher sind davon sehr beeindruckt und ich denke, dass das eine sehr unkomplizierte Eingewöhnung war. War? Ja, ab kommenden Montag wird das Meedchen dann wohl in den regulären Kindergartenalltag einsteigen. Ob ich dann morgens noch so lange bleiben darf/kann, weiß ich gar nicht. Ich weiß allerdings, dass mir die Erzieher die Zeit lassen würden, wenn ich sie denn bräuchte. Ja. Ich. Ich bin ja quasi Entwöhnt worden. Und das ist noch nicht so ganz fertig. Es nagt und ziept noch. Mein letztes Baby. Mein kleines Meedchen. Ich bin stolz und traurig zugleich. Aber wenn ich sehe und erlebe, wie viel Spaß sie dort hat, welche Abenteuer sie erlebt, wie sie alles erforscht und mit den anderen Kindern agiert … dann ist alles gut. Dann bin ich nur noch glücklich und dankbar.

 

Print Friendly, PDF & Email
Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
Beitrag erstellt 4659

12 Gedanken zu „Kindergarten-Miezmeedchen

  1. Das hört sich ja nach einer Bilderbucheingewöhnung an! Das wünsche ich mir für mein Rehlein auch. Schön, dass Du so positiv über die Arbeit der Erzieherinnen schreibst. Häufig hört man nur was alles nicht klappt und dabei wird oft vergessen, wieviele Anforderungen an diesen Job gestellt werden. Toll, dass es bei Euch so gut mit der Zusammenarbeit klappt! Da kannst Du sicher wieder beruhigt in den Job starten oder?

    LG
    Ela

  2. Das ist sooooo toll, dass die kleine Miezdame sich so schnell eingewöhnt hat. Jetzt hat sie wieder einen Riesen-Entwicklungsschritt gemacht.

    Großes, kleines Miezmeedchen, alles Gute und eine tolle Kindergartenzeit!

  3. Das scheint ja wirklich sehr unkompliziert gelaufen zu sein. Das macht mir ehrlich Hoffnung, dass so eine Eingewöhnung nicht immer schwierig sein muss.

    Ab 13. August sind wir ja in der gleichen Lage.
    Der Rauperich kennt seine Gruppenräume auch schon seit Monaten durch die freitägliche Krabbelgruppe dort. Und die Erzieherinnen hat er teilweise auch schon kennengelernt. Generell ist er auch ein sehr neugieriger Typ, der sich nach kurzer Bedenkzeit direkt auf Erkundungstour bezieht – alles ganz gute Voraussetzungen, oder?

    Wir haben uns 5 Wochen Zeit gegönnt für diese Eingewöhnung (mit Hängen und Würgen und finanziellen Einschnitten). Aber so ein bisschen Alleinzeit für Hobbys und ein noch in Planung befindliches nebenberufliches Projekt wären schon toll. :-)

    Ich wünsche euch, dass es genauso toll mit ihr und dem Kindergarten weitergeht und du das auch annehmen kannst. Man ist manchmal… hm… eigentlich ziemlich oft ganz schön überrumpelt vom Tempo der kleinen Mäuse. Das muss man dann auch erstmal wegstecken. ;-)

  4. Das klingt wirklich wunderbar und freut mich für Euch alle :)

    Ihr scheint wirklich großes Glück mit dem Kindergarten zu haben, das ist toll. (ich bin neidisch)

    alles gute weiterhin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben