Ich back mir einen Elefanten.

Zum Geburtstag des Miezmannes sollte es – trotz Abwesenheit – ein besonderer Geburtstagskuchen sein. Ursprünglich war der Plan den Kuchen via Firmen-Flugzeug zum Miezmann zu schaffen. Leider wurde der Flugplan dann aber kurzfristig geändert und der Kuchen konnte so nicht mitfliegen. So traurig mich die misslungene Überraschung zunächst machte, so versöhnlich war ich beim Verzehr des Kuchens gestimmt. Wir – die Kinder und ich – haben Papa Miezens Geburtstag trotzdem gefeiert. Und er freute sich über ein Foto seines Geburtstagskuchens.

Weil ich mehrfach via E-Mail gefragt wurde, wo ich die Form herhabe und wie ich den Kuchen genau umgesetzt habe, zeige ich Euch heute mal meine Schritt für Schritt Anleitung, die wirklich simpel ist und von jedem ohne große Backkenntnisse nachgebacken werden kann.

Als Kuchen eignen sich vor allem trockene Kuchen. Schokoladenkuchen, Zitronenkuchen, Marmorkuche, Nusskuchen. Ganz egal. Er darf nur nicht zu feucht und nicht zu trocken sein. Ich habe den Kuchen bereits mehrfach in zwei verschiedenen Varianten gebacken. Für den Miezmanngeburtstag, den geplanten Flug und die Temperaturunterschiede, denen der Kuchen Stand halten sollte, war diesmal die einfachere Variante sinnvoller. Man kann ihn aber auch etwas aufwendiger backen. Dazu komme ich im Verlauf der Anleitung nochmal.

Was Ihr braucht:

  • Schablone (Download .pdf)
  • Nadel
  • Rezept für einen trockenen Kuchen sowie alle dafür benötigten Zutaten (ggfls. Backmischung)
  • Ein dünnes, scharfes Messer
  • Gelee oder Stückfreie Marmelade
  • Rollfondant (ich habe auch schon mal Marshmallow Fondant selber gemacht. Kostet letztendlich aber auch nur extra Zeit und macht Arbeit)
  • Nudelholz oder Fondant Ausroller
  • Puderzucker
  • Kokosfett (Palmin)
  • Lebensmittelfarben (ich nutze Gelfarben von Wilton)
  • Spritztülle oder Spritze

Zunächst mal sucht man sich ein hübsches Kuchenrezept aus. Meine Wahl fiel diesmal auf einen polnischen Schokoladenkuchen. Ich habe aber auch schon einen Devil’s Food Cake als Grundlage genommen. Theoretisch tut‘s aber auch eine Backmischung, wenn einem das Backen so gar nicht liegt.

Für die einfache Variante backt man den Kuchen in einer gut eingefetteten 26er Springform.

Für die aufwendigere Variante backt man die doppelte Menge Teig einfach auf einem gut eingefetteten normalen Backblech.

Während der Kuchen backt, kümmerte Ihr Euch um den Ausdruck Eurer Schablone. Ich habe Euch eine Vorlage für einen 26er Springformkuchen erstellt, die ihr aber auch für die Backblechvariante nutzen könnt (Download .pdf). Die Schablone wird auf der Linie der äußeren Elefantenkontur ausgeschnitten.

Ist der Kuchen zu feucht, kann er beim Schneiden am Messer kleben bleiben und ausreißen. Ist der Kuchen zu trocken, bröselt er Euch eventuell weg. Die Stäbchenprobe sollte nach der für Euer gewähltes Rezept angegebenen Backzeit daher alle 2 Minuten erfolgen, bis kein Teig mehr am Holzstäbchen kleben bleibt. Dann darf der Kuchen sofort aus dem Ofen und sollte die richtige Konsistenz haben.

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Wenn der Kuchen fertig gebacken ist, lasst ihn erst gut auskühlen. Dann schneidet ihr mit einem scharfen Messer einen Großteil des Hubbels ab, der sich beim Backen oben auf dem Kuchen gebildet hat. Der Kuchen muss nicht vollkommen eben sein. Die Fläche sollte nur flach und  groß genug sein, damit der Kuchen darauf stehen kann, denn im folgenden Schritt müsst Ihr den Kuchen umstürzen, so dass das Oben zu Unten wird.

Nun legt ihr Eure Schablone auf den Kuchen und schneidet mit einem schmalen, scharfen Messer die Konturen des Elefanten aus.

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Für die aufwendigen Torten-Variante:

Wenn ihr die Backblechvariante macht, stürzt ihr den Kuchen nicht um, versucht ihn aber mit einem großen Messer so eben wir möglich zu schneiden. In der Regel entwickeln Blechkuchen aber gar keine so starken Hubbel, wie Springformkuchen. Aus dem Blechkuchen schneidet ihr dann direkt auf dem Blech den Elefanten wie oben erklärt zweimal aus.

Die zwei ausgeschnittenen Elefanten klebt ihr dann mit den gewölbten Zeiten nach innen – also zueinander zeigend – zusammen. Hierfür eignen sich Cremefüllungen ganz wunderbar. Der fertig zusammengeklebte Kuchen muss dann komplett mit einer Ganache oder Glasur überzogen und quasi versiegelt werden, da die feuchte Cremefüllung sonst später den Fondant aufweichen würde. Das zusätzliche Einstreichen mit Marmelade, wie es bei der einfachen Variante erforderlich ist, kann hier entfallen, da die Glasur sich wunderbar als Träger für den Fondant eignet.

Für die einfachen Kuchen-Variante:

Die einfache Variante wird nun rundherum mit Gelee bzw. Stückfreier Marmelade eingestrichen. Ich nehme hierfür gerne die Samt-Marmeladen von Schwartau. In diesem Fall habe ich Kirsch gewählt, weil es meiner Meinung nach gut zum Schokoladenkuchen passt. Ihr könnt aber natürlich auch eine Ganache oder einen Guss, wie bei der aufwendigen Torte, nehmen. Die Marmeladenvariante ist nur die einfachste.

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So geht es mit beiden Kuchen dann weiter:

Auf eine glatte, saubere Oberfläche siebt ihr nun ordentlich Puderzucker und knetet den Fondant in den Händen weich. Ihr könnt weißen Fondant kaufen und diesen mit Lebensmittelfarbe selber einfärben oder direkt gefärbten Fondant kaufen. Wir schon erwähnt könnt ihr ihn auch komplett selber machen. Ich habe diesmal vorgefärbten Fondant gekauft.

Ich nutze zur Verarbeitung von Fondant immer Einweghandschuhe, die ich zuvor mit Palmin einreibe. So klebt der Fondant nicht an den Händen und von gefärbtem Fondant werden die Hände nicht bunt. Es ist hilfreich den Fondant wenige Sekunden in die Mikrowelle oder ein paar Minuten auf die Heizung zu stellen, da er sich dann deutlich leichter kneten lässt.

Ist der Fondant schön weich geknetet, formt ihr daraus einen Ball, gebt diesen auf die Puderzuckerfläche und drückt ihn gleichmäßig platt. Danach rollt ihr ihn mit einem Nudelholz oder einem Fondantausroller gleichmäßig rund aus. Das Nudelholz kann man mit Frischhaltefolie umwickeln und ebenfalls mit Palmin einreiben, damit der Fondant auch dort nicht kleben bleibt. Einfacher ist aber die Verwendung eines Fondantausrollers.

Der Fondant sollte ca. 5mm dick ausgerollt sein und etwa den doppelten Durchmesser Eures Kuchens haben, damit er auch die Seiten komplett bedeckt. Wenn ihr den Fondant fertig ausgerollt habt, hebt ihn vorsichtig auf den Kuchen und deckt diesen damit ein. Fondant reißt sehr leicht, daher darf er nicht zu dünn ausgerollt sein. Ringe und lange Fingernägel sind die natürlichen Feinde von Fondant. Ich empfehle dieses Video, welches das Eindecken eines runden Kuchens mit Fondant ziemlich gut erklärt.

Modelliert nun vorsichtig mit eingefetteten (Palmin) Händen die Rundungen des Elefanten. Wenn ihr mit der Form zufrieden seid, könnt ihr die Puderzuckerflecken, die man insbesondere auf dunklem Fondant gerne sieht, ebenfalls mit eingefetteten Händen ganz sanft wegstreichen. Zusätzlich gibt das Palmin dem Fondant noch einen hübschen Glanz.

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Nun legt ihr nochmal vorsichtig die Schablone des Elefanten auf den Kuchen und stecht mit einer feinen Nadel alle Konturen des Elefanten vorsichtig durch das Papier in den Fondant. Platziert die Einstiche nicht zu nah beinander, damit der Fondant keinen größeren Schaden nimmt, aber nah genug bei einandern, damit ihr die Kontur später auf dem Fondant auch erkennt.

Dann geht es daran, den Elefanten sichtbar zu machen. Hierfür nutze ich ganz popligen Zuckerguss. Ein paar Esslöffel Puderzucker mit einem Löffel warmem Wasser und einen Spritzer Zitrone gemischt ergibt astreinen Guss. Durch die Zitrone wird dieser auch schön weiß und bleibt nicht so klar. Dann teile ich den Guss auf drei Schüsseln auf. Die größte Menge habe ich schwarz eingefärbt. Von den beiden restlichen Portionen habe ich eine gelb gefärbt und eine ungefärbt gelassen.

Ich nutze für feine Linien und Konturen eine normale 5ml Spritze, die ihr in jeder Apotheke, oft sogar kostenlos, bekommt. Damit wird zuerst der schwarze Zuckerguss aufgezogen und dann vorsichtig die, mit der Nadel gestochene, Kontur nachgezogen.

Im Anschluss wascht ihr die Spritze mit heißem Wasser aus und nehmt die nächste Farbe. Beim Elefanten sind es die Augen, die noch weiß und die Zehen, die gelb gefüllt werden.

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FERTIG!

Ja, das war schon alles!

Und dann haben wir dem Elefanten erstmal ordentlich in den Arsch gebissen :D

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***

Soll es lieber direkt die Maus oder der kleine Maulwurf sein? Oder vielleicht doch Hallo Katze oder das rote Cars-Auto? Kein Problem. Selbstverständlich funktioniert dieses Verfahren auch mit jedem anderen Motiv, wenn Ihr eine entsprechende Vorlage habt.

Ich würde mich so so so so freuen, wenn Ihr mir Fotos von Euren Elefanten und Motivtorten nach dieser Anleitung schicken würdet. Gerne platziere ich diese dann mit Namen unter diesem Beitrag und im Album „Leser-Einsendungen“ auf Facebook. Danke schön!

 

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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14 Gedanken zu „Ich back mir einen Elefanten.

  1. Zwar nicht nach dieser Anleitung, aber dennoch ein prima Elefant. Ich bin mir sicher mit deiner Anleitung wäre die ganze Sache noch ein wenig einfacher gewesen und somit sind wir nun gewappnet für die kommenden Jahre mit Biene Maja, Pumuckl und Co.

    Danke dafür :)

  2. Guck mal auf youtube bei nerdy nummies. :) Megatolle Sachen macht die :) werde den Elefanten bestimmt auch mal nachbacken :) Danke für die tolle Anleitung :)

  3. Liebe Frau Miez,
    das hab Sie SO toll beschrieben und auch so einfach, dass auch ich es verstehe. Vielen lieben Dank für die viele Arbeit und das teilen. ?

    Liebe Grüße und einen schönen Start in die neue Woche,
    die Alltagsheldin

  4. Hallo Frau Miez,
    wenn man Fertigfondant kauft, reicht dann eine Packung (250g) für die Rundkuchen-Variante oder braucht frau doch 2 Packungen ?
    LG
    Mari

  5. Erst einmal danke für die tolle Anleitung. Ich wollte so einen Kuchen gerne mal ausprobieren, hab mich aber bisher noch nicht herangetraut. Leider hatte ich schon mehrfach das Pech, dass was aufwändiges nicht geklappt hat, weil das Rezept blöd war oder aber das Material nichts taugte (fertiger bunter Zuckerguss, der auch nach zwei Tagen nicht trocknete. Grrr!).

    Wahrscheinlich stehe ich auf dem Schlauch, aber: Warum brauche ich denn bei der einfachen Variante die Marmeladenschicht? Bei der aufwändigeren kann ich das mit der aufweichenden Creme nachvollziehen, aber die einfache hat doch keine?

  6. Ob man ihn auch schon zwei Tage vorher machen kann, ohne dass Form oder Farbe leiden? Unter dem Fondant wird er ja eigentlich nicht trocken, oder? Ich hab ja keine Ahnung von sowas…

  7. Pingback: Zwei :alasKAgirl
  8. Das kam super an bei meiner Sohn an (2)!!!
    Ich habe Fondant genommen, 250×2. Alles mit Kokosöl gerieben, nix hat geklebt. Super Anleitung! Kuchen sah wunderschön aus, Gäste waren begeistert. Viele glaubten nicht dass es nicht gekauft war!
    Danke!!! ??

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