Alltags-Miez

Leserin Mia wünscht sich von mir, dass ich mal so einen ganz normalen Tag der Miezfamilie, ohne den Papa, aufschreibe. Ich bin mir gerade gar nicht sicher, ob ich das nicht schon mal getan habe, auf die schnelle hab ich jedenfalls nichts gefunden. Daher mach ich ihr mal die Freude :)

5 Uhr: Mein Wecker weckt mich mit PlingPlangPlong-Geräuschen. Sehr nett. Allerdings so laut, dass ich dennoch wie bei nem Fliegeralarm senkrecht im Bett stehe. Wenn das Meedchen neben mir liegt (meist schläft sie inzwischen in ihrem Bett durch), schleiche ich mich ins Bad. Nein, vom Wecker lässt sie sich gar nicht beeindrucken. Von einem Knacken meines Lattenrosts allerdings schon.

Im Bad tue ich all die Dinge, die man morgens so macht. Toilette, Duschen, Zähne putzen, eincremen. Dann gehe ich runter und bereite die Brotdosen für die Kinder vor, trinke einen Kaffee und lese Nachrichten.

6:30 Uhr: ich wecke die Kinder und mache sie nacheinander fertig. In der Regel zuerst das Löwenmaul und danach das Meedchen. Die beiden gehen anschließend nach unten ins Wohnzimmer spielen, während ich den Quietschbeu wecke und mir die Haare föhne, während er sich die Zähne putzt und wäscht. Anschließend gehen wir beide ebenfalls runter, wo ich mich dann noch schminke und dann zum Aufbruch blase.

7:15 Uhr: wir verlassen das Haus. An guten Tagen haben sich alle Kinder selber Schuhe und Jacke angezogen. An schlechten muss ich allen drei helfen. Passt trotzdem zeitlich immer irgendwie.

7:30 Uhr: wir erreichen den Kindergarten, wo ich zuerst das Löwenmaul, dann den Quietschbeu und schließlich das Meedchen in ihren Gruppen abgebe. Manchmal sind noch 5 Minuten Schnack mit den Erzieherin drin. Manchmal dauert‘s beim einen länger, manchmal beim anderen. Aber alles in allem dauert es eine halbe Stunde, bis alle glücklich in ihren Gruppen angekommen sind.

8:00 Uhr: Ich breche zur Arbeit auf und komme gegen 8:20 Uhr an.

13:30 Uhr: Ich habe regulären Feierabend. Meist bin ich etwas länger dort, weil ich es nichts mehr hasse, als eine Arbeit mittendrin abzubrechen.

14:00 Uhr: ich besorge auf dem Heimweg Dinge, die uns fehlen. Lebensmittel, Hygieneartikel, etc.

14:30 Uhr:  ich bin zuhause, räume das Chaos vom Morgen auf (umherfliegende Hausschuhe, aus dem Regal gezogene Bücher, verstreutes Playmobil, usw.) und die Spülmaschine aus.

15:30 Uhr: Ich fahre in den Kindergarten, um die Kinder abzuholen.

16:00 Uhr:  Wir verlassen den Kindergarten und starten das Nachmittagsprogramm. Manchmal gehen wir auf den Spielplatz, treffen und mit Freunden, bummeln durch die Innenstadt der Nachbarstadt oder verbringen die Zeit zuhause mit Spielen, Basteln, Malen.

17:30 Uhr: spätestens jetzt sind wir zuhause. Ich bereite das Abendessen vor (in der Regel Brote, da die Kinder im Kindergarten warm zu Mittag essen. Manchmal gibt’s aber auch noch ne Suppe, Pizzaschnecken oder sonst was, was schnell geht).

17:45 Uhr: wir essen zu Abend.

18:15 Uhr:  die Kinder dürfen KIKA gucken und wir kuscheln alle zusammen auf dem Sofa.

18:50 Uhr: Fernseher aus und ab nach oben. Die Kinder ziehen sich zum größten Teil selber aus, machen sich Bettfertig und suchen sich noch Hörspiel-CDs für den Abend aus. Wir lesen eine Geschichte und dann verteile ich alle drei Kinder auf ihre Betten. Löwenmaul und Quietschbeu klettern natürlich selbstständig in ihre Betten. Das Meedchen wird in ihren Schlafsack gepackt und in ihr Gitterbett verfrachtet. Erst küsse und knuddel ich das Meedchen und wünsche ihr eine „Gute Nacht!“, woraufhin sie mir zuckersüß winkt und „Tzüüüüs!“ ruft. Dann knuddel ich das Löwenmaul, starte die Hörspiel-CD und verlassen das Zimmer. Ruhe. Danach gehe ich zum Quietschbeu, rede mit ihm noch kurz, wünsche auch ihm eine „Gute Nacht“, starte seine Hörspiel-CD und verabschiede mich. Ruhe.

19:30 Uhr: Ich räume das Wohnzimmer und die Küche auf, räume die Spülmaschine ein und starte diese. Dann mache ich noch eine Wäsche an oder räume den Trockner aus.

20:00 Uhr: danach habe ich Freizeit. Fernsehen, Lesen, Schreiben, Basteln. Manchmal auch verschieden Dinge parallel.

23:00 – 23:30 Uhr: ich gehe ins Bett, nachdem ich die Spülmaschine aufgemacht (damit sie ausdampft) und alles für die Zubereitung der Brotdosen vorbereitet habe.

24:00 Uhr: Licht aus. Gute Nacht (oft noch mit einem Hörbuch auf den Ohren).

Das ist son ziemlich normaler ALLtag bei uns. Sehr strukturiert, weil es dann einfach besser funktioniert und ich mit den Kindern nicht diskutieren muss, wenn wir von einer Phase (Spielen) in eine andere (Abendessen) wechseln. Natürlich weichen die Zeiten immer ein Wenig ab. Ich renne nicht mit ner Stoppuhr durchs Leben, bevor das jetzt jemand vermutet.

Und JETZT gehe ich zum Frisör. Tüddelü!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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15 Gedanken zu „Alltags-Miez

  1. Danke.
    Solche Alltagseinblicke lese ich immer wieder gern und finde sie sehr inspirierend. Hach, das ist der Vorteil von Kindern in so engem Altersabstand. Da kann man das so halbwegs synchronisieren. Ich beneide dich ein wenig um den Schlaf der Kinder. Würde ich 5 Uhr aufstehen, hätte ich sofort den leichschlafigen Herrn Sterngucker am Bein. Der wacht auch regelmässig vor meinem Wecker (6:00) auf. Mir fehlt das langsam-in-Ruhe-in-den-Tag-starten.
    Ein Hoch auf strukturierten Alltag! :-)

      1. Nur 5h Schlaf!? Irre! Aber das beruhigt mich, dass das der Grund dafür ist, was Du alles schaffst! :) Ich würde auch gerne früher aus den Federn. 7-8h Schlaf wären für mich aber optimal. Da der derzeit aber häufig unterbrochen wird nachts, kürze ich den nicht. Ich warte mal bis die Kinder durchschlafen ;) Auch das frühe Aufstehen bleibt im Familienbett nie (lange) unbemerkt. Also wenn ich um 5 aufstehen würde, wäre ich wahrscheinlich bis 8 wieder 5x oben gewesen und hätte dabei insgesamt 30min verbraucht,wobei ich sicher selber gegen den Schlaf kämpfen würde. Also ne, in paar Jahren dann vlt ;)
        Das Meedchen zieht sich die Jacke echt schon selber an?? Dabei will sogar mein Grosser immer Hilfe, also beim Anziehen generell :P

  2. Jetzt weiss ich warum ich unseren Morgen so stressig finde, ich stehe nicht vor meinen Kindern auf…weil mein Bett ist doch sooo gemütlich…
    alle Achtung ob dem straffen Plan!

  3. Ihhh, also, mit so wenig Schlaf würde ich niemals hinkommen, da würde ich nur noch wie so’n Zombie durch den Tag schlurfen und nix mitbekommen. Deswegen ist es hier morgens auch wesentlich hektischer und gibt es nicht so schicke Brotdosen.

    Frühstückt ihr denn gar nicht? Das ist auch praktisch, wenn man das morgens nicht braucht, hier kann niemand ohne eine Riesenportion das Haus verlassen :)

  4. Ich finde auch, daß Strukturen im Tagesablauf helfen. Ich schreibe mir meinen Tagesablauf von Zeit zu Zeit auch für mich selbst auf um zu schauen, ob es so noch funktioniert oder optimiert werden kann.

    Bewundernswert finde ich, daß Du Dir DEINE Zeiten außerhalb der Kinderzeiten schaffst. Einen ruhigen Start in den Tag (mit dem Preis des wenigen Schlafs) und entspannte Abende (indem Du einfach sehr spät in die Nacht startest). Unterm Strich wären mir 5 Stunden Schlaf wohl auch zu wenig. Die spannende Frage ist, ob das so entstandene Mehr an Zeit für einen selbst und daraus resultierender Zufriedenheit nicht in Teilen ein Weniger an Nachtschlaf kompensieren würde…. Spannende Frage – vielleicht starte ich einen Selbstversuch und werde dann berichten ;-)

    lieben Gruß und ein entspanntes Wochenende (wie sieht das denn bei Dir üblicherweise aus??)

    Tine

  5. Kein Frühstück für die Kids? Noch nicht mal nen Kakao?
    Ginge bei uns glaub nicht – auch wenn unsere Mädels auch nicht die riesen Frühstücker sind…

  6. Ich liebe solche Berichte und finde es super interessant, wie es woanders läuft. :-)
    Ich finde es vor allem toll, dass euer Tag so „strukturiert“ erscheint. Bzw. deine Zeit ohne die Kiddies. Ich denke viele würden sich nach der Arbeit eher noch auf einen Kaffee hinsetzen, als aufzuräumen…. ;-)

    Du hast mich inspiriert, ich glaube ich werde demnächst auch mal so einen Post verfassen..hab das noch auf anderen Blogs gesehen und finde es netter als diese normalen „Tagebuch-Posts“ :-)

  7. Jaja, ich seh schon: Zeit für sich geht in dieser Lebensphase auf Kosten des eigenen Schlafes! Schade, dass man Schlaf nicht einfach verschieben kann. Auf in 10 Jahre zum Beispiel!
    Auf jeden Fall mein Kompliment, mit 3 so kleinen Kids, Job, Mann im
    Ausland, schon eine Aufgabe! Besser nie krank werden ;-)

  8. Danke für diesen Einblick.

    Wow. Wirklich strukturiert. Bei uns läuft es so ganz anders…. völlig chaotisch wenn man vergleicht. 0.0 Wüsste aber gerade auch nicht wie ich das ändern könnte.

    Schön dass das so super klappt bei Euch :-)

    Ganz liebe Grüße

  9. Nur 5 Stunden Schlaf? Meine Güte. Ich stell mir das alles mit drei Kindern wirklich stressig vor und da ist es bestimmt umso wichtiger, dass man den Tag gut plant. Du scheinst das gut unter Kontrolle zu haben. Respekt!
    LG Steffi

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