Der Fake um „Biomuttermilch“

Was mich binnen Sekunden  auf 100 bringt und mich zu einer rasenden Furie macht: wenn Leute mit den Ängsten junger Mütter spielen, Öl über das Flämmchen einer Verunsicherung gießen und – was alles toppt – versuchen daraus Profit zu schlagen. Ich war selber eine sehr verunsicherte Erstlingsmutter, die jede Information aufgesaugt hat und sich ausufernde Gedanken machte, wenn jemand irgendeine wilde Behauptung den Raum stellte und nicht sofort eine verifizierte Quelle zur Hand war, die diese belegen/widerlegen konnte. Es könnte ja an allem was dran sein. Heute habe ich inzwischen eine innere Ruhe und viel Vertrauen in mein Bauchgefühl, was mir damals beides fehlte. Da wussten es ja alle anderen besser und man selber konnte noch nicht auf eigene Erfahrungen zurückgreifen.

Dies ist auch der Grund für diesen Eintrag. Heute machte eine ziemlich miese Werbekampagne bei Facebook und Twitter die Runde. Aber erstmal erzähle ich Euch, worum es geht.

Alles begann damit, dass ich eine E-Mail von einer vermeintlichen Leserin bekam. Das ist jetzt nicht sonderlich ungewöhnlich und kommt häufiger vor.

(29. Januar 2014 11:27:21 Uhr)
Hallo liebe Miez,

seit einiger Zeit lese ich Deinen Blog und bin begeistert von Deinen Ideen und Beiträgen. Ich will nicht aufdringlich sein, aber vielleicht ist ja dieses Thema auch interessant für Dich: Biomuttermilch. Eine Freundin hat mir das gerade bei Facebook geschickt und ich bin leicht schockiert. http://www.biomuttermilch.de/

Was hältst Du davon? Ich finde das einfach bescheuert.

Liebe Grüße
Deine Anna

Zunächst habe ich mal die verlinkte Seite angeklickt und hatte relativ schnell diesen WHAT THE FUCK Moment. Schlechte Muttermilch? Nahrungsergänzungsmittel ? Tabletten um Muttermilch reinzuwaschen? Never ever!

Konkret steht dort geschrieben:

fake_biomuttermilchStillende Mütter sind durch Ernährung, Umwelt, Medikamente vielen externen Einflüssen ausgeliefert, die die Qualität der Muttermilch stark negativ beeinflussen: Dies ist ein großes Risiko für das Kind:

Schlechte Muttermilch verursacht z.B.:

  • Erhöhtes Krankheitsrisiko beim Kind
  • Lernschwächen
  • Verlangsamte Entwicklung
  • Wachstumsstörungen

Das können Sie jetzt verhindern!

Ein Team von renommierten Ärzten und Forschern hat ein 100% natürliches Nahrungsergänzungsmittel entwickelt, dass alle risikobehaften Stoffe im Körper der Mutter bindet und ausscheiden lässt.

Zahlreiche Tests haben bewiesen, dass die Qualität der Muttermilch bei Einnahme von “LacMatre275? wesentlich erhöht wird. Sämtliche Grenzwerte aller anerkannten Bio-Regularien  werden deutlich unterschritten.

Bevor ich weiter schreibe: Das ist natürlich alles bodenloser Schwachsinn und ein FAKE! Bitte nehmt Nichts davon für bare Münze. Es ist schlichtweg schlechte, und meiner Meinung nach moralisch sehr bedenkliche, Werbung für eine ganz andere Marke.

Mein zweiter Klick führte mich daher auf das Impressum (welches klein und unauffällig am untersten Rand versteckt ist), um den Verantwortlichen für diese Seite herauszufinden. Ich guckte nicht schlecht. Eine Kinderkleidungsmarke, die sich in den letzten Monaten im Internet eigentlich mit ihrem ökologischen Vertriebsweg biologischer Babykleidung einen guten Namen gemacht hatte, soll Urheber dieses Schwachsinns sein? Die Erklärung folgte etwas weiter unten auf derselben Seite:

biomuttermilch.de ist ein Projekt von kindsstoff. Mit dem fiktiven Produkt “LacMatra275? wollen wir darauf hinweisen, dass man es im Bezug auf Bio und Co. nicht übertreiben muss. Aber bei Kleidung sollte man wirklich darauf achten nur das Beste für das Kind zu kaufen. […]

Was erhofft man sich von solcher Art Werbung? Aufmerksamkeit. Sicher. Negative Aufmerksamkeit ist ja auch Aufmerksamkeit. Wo genau ist denn der Hinweis darauf, dass man es im Bezug auf Bio nicht übertreiben muss? Versteckt im ebenso versteckten Impressum. Ansonsten keine Aufklärung. Lediglich verängstigende Nicht-Fakten von schlechter Muttermilch. Schlechter Muttermilch!!! Mir schwillt der Kamm.

Muttermilch ist nicht schlecht. Sofern man keinen Alkohol, kein Nikotin und keine stillunverträgliche Medikamente zu sich nimmt, geht von Muttermilch keine Gefahr für das Kind aus und das gestillte baby wird sicherlich keinen Schaden nehmen. Aber genau das wird auf dieser Webseite behauptet und propagiert. Und ich unterstelle jetzt einfach mal, das 95% der Leute, die diese Seite aufgerufen und gelesen haben, nicht aufs Impressum gegangen und das wichtige Schlagwort „fiktiv“ sowie den Nebensatz, dass man es mit „Bio und Co. nicht übertreiben muss“ nicht gelesen haben.

Sicherlich wird es einige geben, die sofort erkennen, dass diese Seite ein einziger Fake ist. Aber deutlich mehr Frauen, Schwangere, junge Mütter, werden sich von Schlagwörtern wie renommierten Ärzten und Forscher und Zahlreiche Tests blenden und verunsichern lassen. Wie jetzt? Stillen ist doch nicht das Beste für mein Kind? Ich bin schuld, wenn es an

  • Erhöhtem Krankheitsrisiko
  • Lernschwächen
  • Verlangsamter Entwicklung
  • Wachstumsstörungen

leidet?

Das macht mich so unfassbar wütend. Da rückt mein zweiter Aufreger des tages fast in den Hintergrund. Wie sich nämlich im Laufe des Tages herausstellte, hat meine „Leserin“ Anna eine gespaltene Persönlichkeit. Sie schickte diese E-Mail in unverkennbar ähnlichem, aber nicht identischem, Wortlaut an mehrere bekannte Blogger. Unter verschiedenen Namen mit verschiedenen E-Mail-Adresse. Wies man sie in einer Antwort auf das Impressum hin, reagierte sie zunächst bei mir mit:

(29. Januar 2014 13:35:13 Uhr)
Hallo Miez,
danke für den Hinweis :-) Jetzt hab ich es auch verstanden… sorry für die Verwirrung. Wenn das so ist, finde ich die Aktion gar nicht so blöd. Regt auf jeden Fall zum Denken an. 

Einer andren Bloggerin antwortete sie:

( 29.Januar 2014 – 13:55:36 Uhr)
Hallo xxx,
ich habe es auch eben gesehen!
Ehrlich gesagt, finde ich es jetzt fast schon witzig. 
Haben doch recht. Überall wird übertrieben und Angst gemacht.
Regt auf jeden Fall zum Denken an. 

Und wieder einer anderen:

(29. Januar 2014 – 14:03:51 Uhr)
peinlich, peinlich. ups. hätte ich mal besser geschaut. Aber meine Freundin und ich hatten uns gleich so geärgert. 
Jetzt finde ich es fast schon witzig. Haben doch recht.
Überall wird Panik gemacht. Regt auf jeden Fall zum Denken an und das kann nicht schaden…

Ich finde es schon sehr erstaunlich, dass die(se) Dame(n) von dieser abstrusen Seite zum Denken angeregt wird/werden. Ich frage mich vor allem: worüber denken die nach? Dass wir es alle mit Bio übertreiben? Dass man seinem gestillten Kind schadet, wenn man keine Nahrungsergänzungsmittel frisst? Ob Muttermilch wirklich schädlich sein könnte? Wo ist der positive Aspekt dieser Seite?

Außer grobem Unfug und im schlimmsten Fall Ängsten bei verunsicherten Müttern, verbreitet die Seite biomuttermilch.de rein gar nichts!

Ich gehe daher schwer davon aus, dass diese E-Mails vom verantwortlichen Unternehmen selber initiiert worden sind und sich dahinter ganz sicher keine Leserin versteckt, sondern ein plumper Startschuss zu einer geschmacklosen viralen Marketing-Kampagne.

Heute Morgen hatte die Seite Biomuttermilch.de 2 Facebook-Likes. Heute Abend sind es bereits 159!

Ich bitte Euch daher: klärt Unwissende auf, dass an Muttermilch ganz sicher nichts schädlich ist, statt Euch über ihre vermeintliche Naivität lustig zu machen, weil sie auf die Seite reingefallen sind. Jede Mutter wird emotional angreifbar, wenn man ihr auf die eine oder andere Weise suggeriert, sie würde ihrem Kind (unwissentlich) schaden. Und genau das tut genannte Seite.

Ich rufe daher all meine Leser auf, diesen – meinen – Artikel zu verbreiten und den Link zu besagter Webseite nicht weiter zu verlinken/teilen.

Herzlichen Dank!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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37 Gedanken zu „Der Fake um „Biomuttermilch“

  1. Unfassbar. Also die Seite alleine ist ja schon genug Anlass zum aufregen, aber diese dubiosen Mails noch dazu um dann auch noch heimlich weitere Werbung anzuregen (oder was für eine Absicht sollten die sonst haben?)
    Was anderes man man dazu eigentlich nicht mehr sagen. Diese Kleidermarke sollte man ignorieren und diese Firma so lange mit Beschwerdemails nerven bis sie diese dämliche Seite offline nehmen.

  2. Hi,

    Ich bin vor einigen Monaten auf die Kindsstoffe aufmerksam geworden. Eine andere Bloggerin machte Werbung für die Klamotten. Ich muss sagen mir waren die damals schon sehr suspekt. Ich meine bio, fair UND billig? Das geht in meinem Kopf nicht zusammen. Nun diese wirklich sehr geschmacklose Kampagne. Dazu fällt mir leider nichts mehr ein.

    Liebe Grüße Andrea

    1. Hallo Andrea,
      ich bin kein Fan von dieser Werbekampagne, aber bio, fair und günstig an sich muss nicht suspekt sein.
      Es ist tatsächlich möglich, faire und bio Kleidung günstig zu verkaufen, da der Preisanteil der Arbeitskraft und des Materials am Endpreis bei Kleidung nicht sehr hoch ist. Natürlich gibts bio und fair nicht zu Ald* oder K*k-Preisen, aber es muss nicht wahnsinnig teuer sein! Ich hatte dazu mal einen guten Artikel gelesen, den ich momentan aber nicht finde – aber die 2 Links sind auch interessant: http://www.ecouterre.com/infographic-how-much-does-that-14-t-shirt-really-cost und http://www1.wdr.de/themen/ratgeber/sp_kleidung/faqgruenekleidung100.html.
      Mir ist es wichtig, dass nicht wegen dieser einen Kampagne bezahlbare Fairtrade-Kleidung in Verruf gerät :)

  3. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie bescheuert diese Idee ist. Das hätten die sich doch an einer Hand, ach was, einem Finger abzählen können, dass das nicht gut ankommt.

    Und die Message ist total an den Haaren herbeigezogen. Selbst ohne den Muttermilch-Schwachsinn ist die viel zu umständlich.

  4. Dreist. Schön, dass du dir die Zeit nimmst, das zu klären.

    … und dann stellt man auf einmal fest, wie weit die Babyzeit der eigenen Kinder weg ist – wenn man konsequent Buttermich statt Muttermich liest :)

  5. Einfach widerlich!! :-/
    Sowas übles…. bringt im schlimmsten Fall schon zweifelnde Mütter zum Abstillen, weil sie denken bevor sie dem Kind mit „schlechter Muttermilch“ schaden, lassen sie es lieber bzw bemühen sich nicht, die Stillbeziehung aufrecht zu halten. „Ist ja eh schwierig alles und soll ja auch total schädlich sein!“

    Orrrr, auf was für selten dämliche Ideen Menschen kommen…. ganz ganz armselig!!

  6. habe die Diskussion vorhin schon auf Twitter mitbekommen und danke dir für die Aufklärung!
    Nicht nur für solche Posts schätze ich deinen Blog so sehr!

    Die Aktion ist mehr als ärgerlich – von dem Unternehmen hätte ich mir mehr versprochen…

  7. Vielleicht sage ich das weil ich trotz junger Erstlingsmama von Anfang an ziemlich tiefenentspannt war aber man muss doch wirklich nicht jeden Mist glauben. Oder?

  8. Ich schlage eine Beschwerde beim Deutschen Werberat vor. Der ist nämlich auch für Online-Werbung zuständig, siehe http://www.werberat.de/deutscher-werberat-und-online-werbung.
    Unter den Verhaltenspunkten sehe ich nämlich einiges, was sich auf diesen üblen Fake anwenden lässt, wie z. B. Vertrauensmissbrauch, Ausnutzen mangelnder Erfahrung und Wissen, Erzeugen von Angst usw. Für Lebensmittel gibt es weitere spezifische Verhaltensregeln, die ich jetzt nicht aufzählen möchte.
    Die Beschwerde lässt sich online einreichen und wenn sich viele Betroffene zu ein und der gleichen Werbung beschweren kann das schon eine ganz schöne Welle erzeugen.

  9. Du hast deren Guerilla-Marketing Strategie mit viel Elan und Herzblut fein seziert und offen gelegt. Und was hast Du als wahrgenommene Meinungsführerin (a.k.a. Influencer) damit hauptsächlich erreicht? -Dass deren Markenname nun jeder deiner Leser noch zusätzliche 10 mal gelesen hat, Dein Beitrag zig mal auf fb geteilt wird (zig mal mehr Markenname) und die Firma obscura richtig schön viel Buzz bekommt. Zweifelhafter Erfolg, wenn Du mich fragst… säße ich jetzt auf der anderen Seite, würde ich meinem Team gratulieren.

    1. Dass diese „Aktion“ große Aufmerksamkeit (negativ wie positiv) bewirken sollte, steht außer Frage. Dafür haben die verantwortlichen Firmen auch genügend Fake-Mütter auf die gängigen Communities und Foren losgeschickt, um die betroffene Webseite zu propagandieren. Für ausreichend Buzz sorgen die auch ohne meine Hilfe.
      Viel wichtiger ist aber die Aufklärung, dass es sich hierbei um eine Fake handelt, der nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Ich unterstelle Dir jetzt einfach mal, nicht konkret nachfühlen zu können, was die dort getätigten Behauptungen mit einer jungen Mutter anrichten können. Welche Verunsicherung und welche Ängste dort geschürt werden. Und um DIESE Aufklärung geht es mir. Ihren Shitstorm – den sie meiner Meinung nach bewusst provozieren wollen – können sie daher gern haben.

      1. Mama Miez,
        lass mich kurz deutlich machen, dass ich grundsätzlich voll und ganz bei Dir bin. Aber ich bilde mir ein -auch wenn mir die biologischen Details naturgemäß fehlen- , dass ich schon recht gut nachfühlen kann, was in einer stillenden Mutter vorgeht, wenn sie dadurch verunsichert wird. Denn, einfach etwas weiter gefasst, sind wir jungen Eltern doch generell einer gigantischen Maschine aus Marketing, Meinungsmache und falschen Versprechen tagtäglich ausgesetzt. Die Glaubensfragen beginnen doch schon da, wo der Nachwuchs gerademal ein Zellhaufen ist (bei manchen schon vor dem Kinderwunsch). Und schon ab da stehst Du voll im Wetter und wirst von allen (!) Seiten beschossen. Da steht der Gyn, das KKH, die Hebamme der Industrie manchmal näher als man glauben möchte, das nur zur Erinnerung. Und wehe du gehst in einen Buchladen, fragst im Freundeskreis oder liest im Internet! Lirumlarum: Eltern werden ohnehin komplett bekloppt gemacht, können sich aussuchen, ob sie es falsch oder verkehrt machen. Und genau an der Stelle wünsche ich mir (als Marketer, Direktmarketer, Socialmedia- und Onlinemarketing-Strategist und Vater einer 4 Monate alten Tochter), dass mehr Leute so wären wie meine Frau, meine Eltern und Schwiegereltern: sich trauen, mehr Bauchgefühl walten zu lassen und einfach tun, was einem richtig erscheint… mehr Instinkt wagen, und so. -Dann braucht man auch -theoretisch- keinen Shitstorm gegen solche Misthaufen-Firmen, da deren Marketing abperlt wie Fett an der Teflon-Pfanne. Aber leider gibt’s auf der Torte ja nicht nur helle Kerzen…

    2. Ich schließe mich als ehemalige Stillmutter Martin aber an.

      Sinniger wäre es doch, nicht viel Worte darum zu machen. Ein einfaches:

      „Dies ist ein Fake. Muttermilch ist von Natur aus gesund. Lasst euch nicht verunsichern.“

      und entsprechende Mails an die Firma selbst sowie an den deutschen Werberat finde ich viel sinnvoller – und so wird weniger über die Firma gesprochen, als über den Fake.

      Viele Grüße,
      Miriam

  10. Liebe Miez,

    an mir ist es total vorbei gegangen, dass das nur eine Fakeaktion ist. Besonders, da die Website ein schickes Design hat und „Vertrauen“ erzeugt.
    Danke, dass du darauf aufmerksam machst!

    Habe ich gerne auf Twitter geteilt :-)

    LG
    Sarah

  11. Kann man das Unternehmen nicht anzeigen? Ist es nicht verboten Werbung mit Muttermilch zu machen wenn diese dabei zu Verunsicherung führt und Muttermilch schlecht gemacht wird? Mir war so als wäre da was gewesen.
    Habt ihr die Verfasser der Seite schon angeschrieben?

  12. So etwas dreistes!!! Mir fehlen die Worte! Bio-Muttermilch. Hahaha!!!

    Umso trauriger, dass es bestimmt Mütter gibt, die das ganze glauben und auch solche, die eh überzeugte Fläschchen – Mütter sind (was per se nix schlimmes ist) und so einen Mist weiter verbreiten um anderen das Stillen madig zu machen.

  13. Danke für die Aufklärung.
    Habe an Kindsstoffe geschrieben, dass sie mein Konto unverzüglich löschen sollen und ich diese Art von Werbung für höchstbedenklich halte.

  14. Hi miez,
    echt eine Frechheit. Bin selbst stillende Erstlingsmutter und finde es unverschämt so eine Website in die Welt zu setzen.
    Hast du dich dazu schon an kindsstoff gewandt? Mich würde deren Stellungnahme dazu mal interessieren. Irgendeinen Hintergrund muss das ganze ja haben.

  15. Ich hab ja jetzt die ganze Zeit überlegt, was mich daran so stört…

    Mich stört daran dieses „nicht-ernst-genommen-werden“. „Wir spielen mit euren Ängsten, nur um unseren Kram zu verkaufen, und ihr seid uns dabei voll egal, her mit dem Geld.“ Den Eindruck hinterlässt das.

  16. Unglaublich so was. Ich bin wirklich negativ überrascht von den Machenschaften dieser Firma. Man kann wirklich auch anders werben. Schlechte Kampagne *kopfschüttel*

    LG Renilein

  17. Das ist ja geschmacklos! Die weniger Internet-affinen Surfer dieser Welt nehmen das vermutlich noch für bare Münze. Leider greift hier mal wieder der Spruch „Schlechte PR ist auch PR.“ *kopfschüttel*

  18. Erhöhtem Krankheitsrisiko
    Lernschwächen
    Verlangsamter Entwicklung
    Wachstumsstörungen

    Daran sind Mütter doch angeblich sowieso Schuld, oder? ;-)

    Aber Biomuttermilch ist gut. Vielleicht brauchen wir ja demnächst noch einen Filter… Ich stecke mir dann in Zukunft beim Stillen Kaffeefilter (Größe 4) über die Möööööö… :-D

  19. Hallo,
    Genau so sollte man es sehen!
    Mich ärgert es auch sehr, dass solch ein Unsinn verbreitet wird…
    Teilweise überfliegt man viele Texte einfach und übersieht die wichtigen (hier kleingedruckten Dinge).
    Bei meinem ersten Kind hab ich auch alles und jeden Artikel der greifbar war gelesen und war absolut verunsichert!
    Zum Glück wurde es jetzt beim dritten Kind endgültig abgestellt dieses Gefühl!!! Man hat manchmal das Gefühl 98% der Menschen wissen und kennen sich einfach besser aus… Darüber kann ich heute zum Glück lächeln

  20. Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich war gestern schon irritiert, hatte es mir angesehen, dachte aber „was für ein Quatsch“ und habs wieder geschlossen. Ins Impressum hab ich erst nach deinem Hinweis gesehen. Wäre ich zum ersten mal schwanger hätte es mich schon sehr verunsichert.

    Ich hoffe das diese lächerliche Kampagne bald wieder vom Markt ist.

  21. Wie ärmlich ist die Aktion denn?
    Zumal ich jetzt wenigstens erwartet hätte, dass dort jetzt professionelles Krisenmanagement in Aktion tritt. Aber die betroffene Seite – die ja wohl ein Statement der „Initiators“ enthalten hat – einfach mal so vom Netz zu nehmen und den Twitter-Account wohl auch gleich einzustampfen (jedenfalls funktioniert der Twitterlink auf kindsstoff.de nicht) zeugt nicht davon.

    Wenigstens ein Statement auf kindsstoff.de wäre meiner Meinung nach angebracht, aber vielleicht erwarte ich auch zu viel…

    Naja, so kann man sein Startup auch gleich wieder gegen die Wand fahren. Ich hoffe, die angesprochene Klientel weiß auf derartige Glanzleistngen entsprechend zu reagieren.

    1. Ich wage zu bezweifeln, dass die Herren Geschäftsführer wegen so einer Sache (=Lapalie; ZG bissi aufg’scheucht, ja mei, passiert und weida gehts!) ihr Startup gegen die Wand fahren. Kurzes Googeln bringt hervor, dass man den GFs dort das Führen eines Wirtschaftsunternehmens (Ziel: Gewinnerwirtschaftung, nicht Weltverbesserung) zutrauen darf. Ob man bei der Marke kaufen sollte, bleibt jedem selbst überlassen. Außerdem regelt sich sowas ohnehin selbst, schließlich tanken wir ja auch wieder bei Shell und Aral.

  22. Hi,
    ich habe eben deinen Krassen bericht Gelsen…
    Da ich selber zurzeit Schwanger bin(ende der 26Ssw) mache ich mir schon länger Gedanken um alles mögliche.Ich lese Fleißig Bücher und wäge Pro und Contra mit meinem Mann ab(er Studiert Bio-Medizintechnick im 7 Semester).
    Als ich die Ausschnitte aus der benannten Seite las merkte ich wie mein sonst so starker Kopf dachte:“hey man wir müssen schauen das das Baby alle Nährstoffe bekommt“.Ich kam mir fast schon komisch dabei vor :D
    ich las deinen Text weiter und mir wurde schnell klar:
    Diese Bescheuerte Kleidungsmarke/Milchseite hat es nicht verdient das man darüber denkt,geschweige denn redet!
    Viel mehr merke ich da immer wieder wie gut alle es schaffen sich einzumischen.Von überall her schallen Verunsicherung´s Attacken.
    Ich kann da von mir reden,und beobachte das immer gern bei mir:
    Ich bin selber noch sehr Jung(21).Meine Eltern haben mir viel vertrauen in mein Gefühl gegeben.Ich wusste sehr früh wie ich erziehen will,das ich Stillen möchte,eine Hausgeburt wünsche,tragen werde und so weiter und sofort.
    Doch dann wurde ich Schwanger,sitze da auf dem Kalten stuhl bei der Gynäkologin und bin nichts mehr von all dem.Sie hat es innerhalb weniger Sekunden geschafft mich zu einer Verschreckten,Ängstlichen und verzweifelten werdenden Mama zu machen.So bangte ich von da an immer bis zur nächsten vorsorge,ob das Baby noch lebt?Ernähre ich mich gesund genug?das ging dann 12 blöde Wochen so!Du kennst das sicherlich auch von früher.
    Meine Mama schimpfte mit mir und schickte mich sofort zu einer Hebamme in meiner Stadt.Ich habe Langsam erst wieder mein Selbstvertrauen wiedergewonnen und es mir von niemandem seid dem wieder klauen lassen.Allerdings merke ich wie Firmen,Ärzte,Ganze Institutionen,und Verwandte ziemlich doll an meinem Selbstbewusstsein Kratzen können.
    Zumal Ärzte und Pharmaindustrie das überzeugend gut mit Manipulation(so hab ich das Gefühl)hinbekommen.
    Danke für Deinen text.
    Ich wünsche Dir von Herzen ein Wunderschönes Wochenende <3
    Thabea Anna-Maria

  23. Aaaah!
    Ich hab’s gar nicht ernst genommen als ich’s gesehen hab. Im nachhinein rege mich aber über den Schwachsinn sehr auf, vor allem weil das auch noch Werbung von dem Bekleidungshersteller ist… Die von sich behaupten so sozial und Bio zu sein, sagen die dann bei ihrer Qualitätskontrolle auch ‚ach man muss es ja nicht übertreiben mit Bio‘?

    Mal ganz abgesehen von der Verunsicherung frisch gebackener Mütter.

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