Liebes Tagebuch, heute war gut.

Ich blogge jetzt Tagebuch, weil mir gerade so viele Gedanken durch den Kopf schwirren, die einfach noch nicht sortiert genug sind, um sie raus zu lassen, dass es einfach nur dafür reicht. Aber hey, es soll Leute geben, die finden das spannend :)

Liebes Tagebuch,

gestern waren wir mal wieder beim Elter-Kind-Turnen. Das Meedchen hat sich zu einer richtigen Kamikazienin entwickelt. Kaum sind wir in der Halle steht sie schon auf irgendeinem 1,50m hohen Kasten oder klettert eine steile Bank hinauf. Oft ist sie zudem so schnell, dass ich nicht mal mehr rechtzeitig zur Hilfestellung und Absicherung neben ihr bin. Das hat mir schon einige Herzkasper beschert, aber die anderen Mütter sind toll und haben immer auch ein Auge auf sie.

Der Quietschbeu war ein Zappelmann hoch zehn. Zwischendurch kam er zu mir gelaufen, drückte mich fest, atmete tief ein und aus und rannte weiter. Wir reden momentan viel über ihn. Er erzählt mir, wie er sich in sich drin anfühlt. Manchmal sind das sehr klare Bilder, die mir eine Menge über ihn verraten, manchmal sehr wirre Gedanken, die mir nichts sagen. Aber ich glaube es tut ihm gut, dass er nun darüber sprechen kann, was in ihm vorgeht. Und dass er versteht, dass ich ihm immer zuhöre und nicht bewerte.

Das Löwenmaul war mal wieder sehr sehr müde. Er turnte und kletterte zwar fröhlich mit, sagte mir aber immer wieder, er sei sooo müde. Er schläft momentan fast täglich im Auto, auf dem 10 minütigen Heimweg vom Kindergarten ein, schafft es Sonntags nicht zum 15 Minuten entfernten Bahnhof und braucht mehrere Pausen am Tag, in denen er sich auf dem Sofa oder dem großen Sitzsatz zusammen kringelt und Löcher in die Luft starrt. Noch Sorge ich mich nicht. Vielleicht wächst er mal wieder. Oder macht sonst irgend eine Entwicklungsphase durch. Seltsam ist es schon.

Heute war dann ein pickepacke voller Tag. Zunächst mal waren wir zum Sprachstandfeststellungstest in der Grundschule, wo das Löwenmaul mit viel Freude und Motivation den Test mit Links bestand. War jetzt für alle Beteiligten auch keine große Überraschung, aber immerhin haben wir das jetzt auch schwarz auf weiß.  Während wir auf die Auswertung des Tests warteten, eroberte das Löwenmaul den Schulhof und bedauerte immer wieder, dass die große Pause schon vorbei sei. „Aber wir kommen noch ma wieder, oder?“ Danach gingen wir beide noch Einkaufen, aßen ein Eis und fuhren durch die Autowaschanlage. Anschließend holten wir den Quietschbeu aus dem Kindergarten ab, ließen das Meedchen derweil dort noch schlafen, und fuhren zum Frisör, wo beide Jungs einen Sommerschnitt verpasst bekamen, während ich ne riesen Bestellung Blanko-Shirts für meine kleine individuelle – nun offiziell käufliche – Geburtstagsshirt-Schmiede aufgab.

20140603_01  20140603_02

Als ich gerade fertig war, die Jungs einsammeln und das Meedchen abholen fahren wollte, klingelte mein Handy und der erwartete Anruf des Kinderarztes erreichte mich. Ich war sehr froh und dankbar, dass Jürgen (Frisör, T-Shirt-Gott, Freund) sofort schaltete und mir die Jungs bespaßte, damit ich in Ruhe telefonieren konnte. Es gab ein paar alte Sachen und ein paar Neue zu besprechen. Es wurden Vorgehensweisen und das kommende halbe Jahr besprochen. Kommenden Freitag haben wir dann die U9 beim Kinderarzt, die ich mit zwei Verordnungen verlassen werde. Mal sehen wo uns das hinführt. aktuell schwanke ich zwischen „Yeah, endlich bewegt sich was!“ und „Naaaain, er soll doch noch gaaanz klein bleiben!“ Ich erzähle ihnen mehr, wenn wir endlich offiziell wissen, wo wir dran sind.

Wir holten schnell das Meedchen vom Kindergarten ab und freuten uns dann auf den Besuch des liebsten Spieldates des Meedchens. Wir aßen ein kleines Eis und der Quietschbeu schmierte  allen Kindern Brote.

Am Abend gingen die Jungs (ja, beide!) noch schnell duschen und verschwanden dann ohne TammTamm ins Bett. Der Quietschbeu entschuldigte sich mehrmals, dass er am Nachmittag so aufgedreht gewesen sei. Ich weiß nicht wie er darauf kommt, sich dafür entschuldigen zu müssen. Sicher zehrt das auch an meinen Nerven und sicher mache ich dann auch mal sehr deutliche Ansagen bzw. schicke die Jungs dann eben nach oben. Aber entschuldigen muss er sich bei mir dafür ganz sicher nicht. Ja, wir haben noch nen lange Weg vor uns. Selbstbewusstsein. Mehr Selbstbewusstsein. Weniger Selbstreflektion. Aber ja, er ist eben der Sohne seiner Mutter.

Das war ein guter Tag! Und der gestern auch.

Küsschen, Deine Miez

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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7 Gedanken zu „Liebes Tagebuch, heute war gut.

  1. Hallo Mamamiez,

    Bekommt man deine E-mail Adresse auf anfrage oder steht die hier irgendwo ? Hier ist aber noch Zeit bis zum nächsten T-Shirt.

    lg

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