Miezhaus – Renovierungstagebuch 6 & 7

Nicht dass Sie glauben, Sie hätten das mit dem Renovierungstagebuch jetzt schon überstanden. Ahahaha, nein, schön wäre es. Der gestrige Tag war allerdings alles andere als erfolgreich. Der Mann röchelte und hustete am Morgen stark rum und nahm erstmal ne Schmerztablette gegen Schmerzen überall. Ich kann ihm jetzt keinen Männerschnupfen vorhalten, denn mir ging es zwei Tage zuvor ja ganz genauso. Er raffte sich trotzdem auf und unter viel Anstrengung tapezierten wir ein paar Bahnen. Irgendwann schaute Steffi mit Backofen warmen Brownies, einem Zauberputzmittel ihrer Mama (An dieser Stelle noch mal Danke an Steffis Mama!) und ein paar Zauberschwämmen vorbei. Während ich zunächst einen Brownie naschte und anschließend weiter Tapeten einkleisterte, befreite sie alle Türen im Obergeschoss von Kleberresten, Farbflecken und Streifen. So super! 

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Als wir gemeinsam mit Steffi in der Küche standen und über die geplante Küche sprachen, fiel die Diskussion wieder auf das Waschbecken, das ich gerne vorm Fenster gehabt hätte, welches dann aber auf Grund der Armatur nicht mehr aufgegangen wäre. Steffi telefonierte kurz mit ihrem Bruder, ob der ne Idee hätte (weil tausend Kontakte hat er) und wollte dann wissen, auf welcher Höhe das Fenster denn anfinge. Lange Rede kurzer Sinn: er ergab sich, dass das Fenster so niedrig ist, dass es nicht mal mehr bei normaler Arbeitsflächenhöhe aufgeht. Mit und ohne Armatur. Und ich so: Naaaaaaaaaaaain! Und der Mann so: Gnaaaaaaaaaa! Hinzu kommt, dass da zwei Steckdosen sind, die genau auf der Rückwand des Kochfeld liegen. Was doof ist, weil da eine Glasplatte hin soll. Und da die Wand schon neu verputzt und tapeziert ist, wollten wir da jetzt auch keine neuen Steckdosenlöcher bohren, Kabel ziehen und die alten zumachen. Es lief also wohl oder übel auf eine Küchenumplanung raus. Die Stimmung war gedrückt.

Als wir die 10 vorgekleisterten Bahnen an die Wand gebracht hatten, machte ich einen Cut und erklärte die Arbeiten für den Tag als beendet. Der Mann konnte kaum noch aufrecht stehen, also verordnete ich ihm Bettruhe. Den Nachmittag verbrachte ich in Ruhe mit den Kindern und regenerierte selber ein bisschen vor mich hin. Ich hätte gerne mal wieder son richtigen Kinderfreiabend mit den Mann. Nur noch 9 Mal schlafen, dann haben wir was geplant. Juche! Als die Kinder im Bett waren, setzte ich mich an die Umplanung der Küche. Nach guten 3 Stunden war ich mit meinem Ergebnis sehr zufrieden. Und tatsächlich erhielt die Planung dann heute auch die Abnahme durch den Mann.

Da ich auf die Bilder der letzten Planung sehr viel Feedback erhalten habe sei hier nochmal gesagt: wir haben uns da wirklich alle möglichen Gedanken zu gemacht. Berücksichtigung aller Anschlüsse, Steckdosen, Lichtschalter, Fenster, Türen, Arbeitsflächen, Stauraum, Fußleisten, etc. Es ist sicher nett gemeint, wenn mir Leser mit Verbesserungsvorschlägen kommen, aber ich frag mich dann auch, ob man mich für zu dusselig hält, sowas nach MEINEN WÜNSCHEN zu planen. Ist ja schön und toll, wenn Ihr jenes und dieses haben wollt, aber vielleicht will ich ja was ganz anderes? Ich zeig Ihnen nun trotzdem die neue Planung. Diesmal auch von der anderen Seite, damit mich nicht wieder jemand fragt, warum ich hinten links keine Schränke/Arbeitsfläche geplant habe. Da ist nämlich eine Terassentür.

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Heute Morgen hatten der Mann und ich erstmal Renovierungsbedingten Beef. Man merkt wirklich, dass die Nerven blank liegen. Dazu beide mit dickem Kopf, Reizhusten Deluxe und genereller Erschöpfung. Aber so ein Gewitter wirkt ja auch reinigend und als wir uns wieder vertragen (was bei uns sehr schnell geht) und Schmerzmittel eingenommen hatten, arbeiteten wir motiviert, gut gelaunt und erfolgreich in unserem Häuschen weiter.

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Die Ecken und Kanten des Meedchenzimmers zu tapezieren hielt am meisten auf. Alles genau ausmessen, auf Raufaser aufzeichnen, ausschneiden, einkleistern … Aber da Ergebnis kann sich fürs erste Mal ganz alleine und selbst tapeziert haben wirklich sehen lassen. Die Vliestapete in der Küche hat sich zum Glück auch geglättet. Da hatten sich ein paar blöde Wellen gebildet, die sich beim trocknen aber rausgezogen haben. Glück gehabt.

Ein weiteres Highlight meines Tages war definitiv, dass ich den Mann von meinem Küchenfarbkonzept überzeugen konnte. Ich hatte, unbedacht wie ich so bin, von Pink gesprochen, meinte tatsächlich aber Orchidee. Nun dachte ich, mit Orchidee kann der Mann sicher nix anfangen, also nimmste das Nächstliegende. Na, raten Sie mal. Genau. Pink ist für den Mann sowas wie in Schimpfwort, glaube ich. Er argumentierte u.a. auch damit, dass unsere Kaffeemaschine ja Rot sei und sich das beißen würde. Ernsthaft! Mit solchen Argumenten wollte er mich wirklich umstimmen. Ich hab dann kurz drüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ne neue Kaffeemaschine auch schön wäre. Letztendlich konnte ich ihn dann im Baumarkt überzeugen. Die Farbe ich wirklich wunderschön und es wird ja auch nur eine einzige Wand als Eyecatcher diesen Farbton tragen.

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Der Mann ist auch heute Nachmittag wieder im Haus, um das erste Zimmer zu streichen. Ich hoffe da geht alles glatt. Morgen tapezieren wir noch die Küche fertig und streichen das nächste Zimmer. Faktisch sind es nur noch 5 Tage, die wir für die Renovierungsarbeiten Zeit haben. Und dabei darf keiner Ausfallen. Außerdem muss ein Tag für den Möbelkauf eingeplant werden. Das Meedchen braucht ja noch ein Bett (das geplante Halbhochbett passt aufgrund der niedrigen Fenster leider nicht in ihr Zimmer), wir einen neuen Kleiderschrank und für das Wohnzimmer muss auch noch eine Schrankkombination her. Und die Küche. Um Himmel Willen. Die Küche nicht zu vergessen.

Es bleibt spannend. Jeden Tag aufs Neue!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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17 Gedanken zu „Miezhaus – Renovierungstagebuch 6 & 7

  1. Hallo liebe Miez,
    ich weiß, Sie wollen keine Ratschläge, aber für die Glasplatte hinterm Herd gibt es bei Ikea super günstig von der Malm Kommode eine gehärtete Glasplatte.
    Die kann man einfach mit Spezialkleber ankleben und kostet nur 20€, statt beim Glaser 200€. Außenrum noch Silikon – fertig!
    Haben wir gerade gemacht, auch über der Spüle, super!
    Ich war davon so begeistert, dass ich es Ihnen jetzt unbedingt mitteilen wollte!
    Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg,
    Tina

    1. Bin gerade etwas positiv überrascht, da ihr Kommentar DIE Antwort auf meine Frage ist. Möchte auch einen spritzschutz in der Küche haben. Muss zwar zugeben, dass ich da bis jetzt nicht wirklich recherchiert habe, aber nun habe ich eine Antwort gefunden und werde erst mal bei ikea schaue. Vielen dank noch mal

  2. > Es lief also wohl oder übel auf eine Küchenumplanung raus.
    Huh, sind Planänderungen während der Bauarbeiten nicht der Kostentreiber schlechthin? Nicht, dass die Küche die Elbphilharmonie der Miezfamilie wird. ;- )

    > … und als wir uns wieder vertragen
    > und Schmerzmittel eingenommen hatten …“
    Das kann man aber auch missverstehen. :-D

    Bleibt gesund!

  3. Hi!
    Mein Mann behauptet auch immer die Farben apricot und Lachsfarben würde es gar nicht geben, dass wäre hell orange :) das „Pink“ ist aber wirklich sehr schön!!! Wieso sich Leute in solche Planungen einmischen ist mir echt unbegreiflich! Würde mir im Traum nicht einfallen, weil ich immer davon ausgehe, derjenige denkt sich schon was dabei… Bitte gerne noch mehr Renovierungsarbeiten posten, bin immer ganz neugierig, was da so neues entsteht!
    LG, Sarah

  4. Hallo,

    da wünsche ich aber alles, alles Gute weiterhin. So ein Stress und so viel Arbeit und dann noch angeschlagen.
    Was die Farbe angeht: An der Wand sind auch die knalligen Farben oft ganz zahm. Wir hatten in der alten Wohnung ein fertig gemischtes Neongrün an einer Wand im Arbeitszimmer. Im Eimer war ich noch skeptisch (bei uns war es andersherum: Alphalama wollte die Farbe, ich war nicht so ganz überzeugt), an der Wand begeistert.
    Das Ende vom Lied: Die Farbe wird nochmal angeschafft und an einer Wand im Wohnzimmer aufgetragen – das Grün fehlt mir:)

    Liebe Grüße,
    Lamasus

  5. Bei uns war nicht das Fenster das Problem, sondern die Fensterbank (haben eine Mauerdicke von 1 m). Die musste für unsere überhohe Küche weichen. Jetzt ist die überlange Küchenarbeitsplatte quasi die Fensterbank und beim Waschbecken unter dem Fenster hat ein umlegbare Armatur. Aber ich kann die Überraschung bei der Küchenplanung verstehen. Echt unschön.

    Ich finde aber, die neue Planung sieht trotzdem stimmiger und schicker aus (wegen dieser übereckgehende Arbeitsplatte, glaube ich, da steh ich einfach drauf).

    Und auch sonst kann ich immer nur nicken. Wir haben in der Schwangerschaft saniert und obwohl viel die Handwerker gemacht haben, gab es einige Momente, wo ich meinem Mann am liebsten einen Hammer über den Kopf gezogen hätte (ich hatte in der Schwangerschaft eh latent mit in mir brodelnden Aggressionen zu kämpfen).

    Durchhalten!!!!

  6. DURCHHALTEN!!!
    Wir fangen auch gerade an haben aber etwas mehr vor und planen bis wirklich alles komplett fertig ist mit 2 Jahren. Aber noch ohne Kinder :)
    bei uns meinen auch viele sie haben super Ratschläge. Drin wohnen werden aber wir. :)

    Verlass dich auf dein Gefühl!!

  7. Na Glück gehabt das mir die Küche und die Farbe gefällt … sonst wäre das jetzt zum Problem geworden :D

    Ich würde soooo gerne mal wieder umziehen – leider muss ich voraussichtlich noch 3-5 Jahre warten bis die Kinder genug Geld verdienen ;)

  8. Liebe Pia,
    ich hoffe dass das Renovierungstagebuch noch ganz lang andauert!
    Wir renovieren gerade auch und da finde ich es sehr spannend was bei euch so passiert.
    Die neue Küchenplanung gefällt mir persönlich viel besser! Noch gutes Gelingen!

  9. Ähnliche Probleme hatten wir mit unserer Küche auch. Das Fenster war zu tief und konnte wegen dem Wasserhahn nicht geöffnet werden. Es gibt da aber zum Glück teilbare Fenster. So hatten wir uns damals auf ein Fenster geeinigte, welches 20cm von unten als festes Fenster eingebaut wurde und das zu öffnende Fenster oben drüber. Der Lichteinfall wird kaum eingeschränkt (nur durch den Rahmen zwischen dem festen und beweglichen Teil) und ich kann das Fenster öffnen ;-)

    Wünsche euch auf diesem Wege schnelle Genesung. Manchmal ist es besser sich einfach mal einen Tag Ruhe zu gönnen und die Akkus aufzuladen. Bringt nichts, wenn man von dem Zeitdruck getrieben wird und am Ende sich noch mit einer ernsthaften Grippe oder anderen Krankheiten zu kämpfen hat.

    Ich bin schon auf die Bilder gespannt, wenn ihr fertig seid ;-)

    Gute Besserung und bis zum nächsten Beitrag
    Grüße Nelli

  10. jaja fenster sind schön und hinderlich zugleich in der küche
    hatten wir in der letzten wohnung auch, ich wollte da eine arbeitsplatte und hab die dann halt unten aussparen lassen so das die fensterbank da reingepasst hat, so bekam ich meine arbeitsplatte, klappt aber auch nur wenn das fenster die passende höhe hat.
    Deine planung so gefällt mir sehr und letztlich muss es ja euch gefallen und keinem anderen, toi toi toi das nicht noch mehr ungeplante überraschungen auf euch warten

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