Und jetzt: Ferien

Heute war der letzte Kita-Tag vor der 3-wöchigen Schließzeit. Zwar hat das Kindergartenjahr danach noch offiziell 9 Tage, aber gefühlt ist es nun zu Ende und nach den Ferien wird alles anders. Also habe ich heute alle Sachen meiner Kinder aus dem Kindergarten geschleppt. Matschsachen, Gummistiefel, Wechselwäsche, Kunstwerke, Wohlfühlbücher, Sonnencreme und -hüte. Eine riesen IKEA-Tüte voll Kram, die an allen Seiten überquoll. So ein bisschen fühlte sich das an wie ein Auszug. Ich hab die Erzieher geherzt, allen schöne Ferien oder sogar Urlaub gewünscht und das Tor hinter mir geschlossen. 

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Es fühlt sich komisch an, dass in wenigen Wochen nur noch zwei meiner Kinder dorthin gehen werden. Zudem noch in die selbe Gruppe. Bisher hatte ich immer in 3 von 4 Gruppen ein Kind. Nun wird es nur noch eine Gruppe sein, die ich täglich betrete. Das wird … hm … seltsam sein. Außerdem war ich 4 Jahre im Elternbeirat aktiv. Vielleicht mache ich dort weiter, vielleicht aber auch nicht. Da bin ich noch unschlüssig.

Das war schon früher so, in den wunderbaren 6 Wochen Sommerferien. Man hatte das Gefühl, alles wurde auf Anfang gestellt. Eine Art Neustart. Ich fand das immer toll. Die Kinder, insbesondere den Großen, ängstigt das Ganze noch sehr. Diese Woche tat er sich gerade morgens beim Verabschieden im Kindergarten wieder sehr schwer. Es erinnerte so ein bisschen an seine Anfangszeit. An den kleinen Kerl, der weinend am Holztörchen steht und nach mir ruft. Heute weiß ich, dass er die Trennung gut verkraftet, dass er wenige Augenblicke nach dem Abschied lacht und angekommen ist. Aber dieses Trennungsding, das bekommt er trotzdem noch nicht rund hin. Da mache ich mir wirklich Sorgen wie das bei seiner Einschulung wird. Wenn er mit der noch fremden Lehrerin und den noch fremden Mitschülern mitgehen soll. Außer einem einzigen Jungen kennt er noch niemanden aus seiner Klasse. Und Neues ängstigt ihn seit jeher. 

Die Kleine hingehen versteht immer noch nicht so recht, dass sie bald in die große Gruppe gehen darf. Beziehungsweise, was dieses bald bedeutet. Da wir immer von „nach den Ferien“ sprachen, war sie nach unserem Urlaub richtig enttäuscht, dass sie wieder in ihre U3 gehen sollte. Nun dasselbe Spiel: nach 3 Wochen Ferien geht sie erstmal noch 2 Wochen in die U3, bevor sie dann zum neuen Kindergartenjahr in die neue Gruppe wechseln wird. Immerhin kommt dann ihre Alexa zu ihr in die Gruppe. Und darauf freut sie sich schon wie verrückt. Die beiden Hühner! Das kann was geben.

Jetzt aber erstmal 3 Wochen Ferien. Kommende Woche hat der Mittlere Geburtstag. Unglaubliche 5 Jahre wird er alt. Wo ist nur die Zeit hin und so … Sie wissen schon. Allerdings haben wir uns gemeinsam darauf geeinigt, dass er seinen Kindergeburtstag erst nach den Ferien feiern wird, wenn alle aus dem Urlaub wieder da sind. Und man stelle sich mal vor: wir haben immer noch kein Geschenk für ihn, weil er sich schlichtweg Nichts wünscht. Den einen Tag will er einen Scooter, den anderen Lego-Dings, am anderen eine HotWheels-Bahn und zuletzte sagte er wortwörtlich zu mir: „Ach Mama, ich hab keine Wünsche. Ich lass mich einfach überraschen.“ Ah. Ha. Ha.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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5 Gedanken zu „Und jetzt: Ferien

  1. Das Trennungsding – das bekomme ich mit mittlerweile 22 Jahren noch nicht hin. Der Studienort ist 400 km von Zuhause entfernt, ich bin zufrieden hier und mir geht es gut. Aber selbst jetzt im 6. Semester muss ich an mich halten nicht loszuheulen, wenn ich mich von der Familie verabschiede. Und bin ich dann angekommen, ist alles gut, dann bin ich auch froh da zu sein.
    Ich war auch das Kind, das auf der Klassenfahrt in der 3. (oder vierten? Weiß ich gar nicht mehr) den Abschied von der Mama am allerschlimmsten fand und den ersten Abend furchtbares Heimweh hatte (und dazu schmeckte mir das Essen nicht) – am 2. Abend war alles prima.
    Vielleicht sind manche Menschen einfach so. Ich kann keine Abschiede, selbst für ein Wochenende find ich das manchmal schlimm. Aber es ist immer nur die Abschiedssituation an sich, danach läuft alles rund. Und das scheint ja beim QB im Kindergarten auch so zu sein. In der Schule wird er das sicher auch prima hinbekommen – mein Eindruck ist, dass er sich doch eigentlich sehr auf die Schule freut. Klar ist alles neu, aber die Möglichkeiten, die sich einem eröffnen, lesen, schreiben, etc. die haben mich damals sehr gereizt und vielleicht helfen die auch dem QB, über den Abschied/die Trennung gut hinweg zu kommen.
    Liebe Grüße!

  2. Ich kann deine Sorgen, um deinen Großen verstehen. Ich habe selber als Kind in der 1. Klasse am Anfang ziemliche Probleme gehabt (im Kindergarten nie, habe eher noch geschrien, wenn man mich abgeholt hat). Aber der Schulstart war schwierig…habe an vielen Tagen morgens bitterlich geweint,weil ich mich wohl der ganzen neuen Situation nicht gewachsen gefühlt habe. Irgendwann (vielleicht nach 4,5 Wochen), wurde es dann besser, vor allem als ich mitbekommen habe, dass meine Oma jeden Morgen eine Kerze für mich anzündet ;) – das hat dann Mut und Kraft gegeben. Ich wünsche euch, dass es bei euch problemlos abläuft. Der „Quietschbeu“ ist doch immer mal für Überraschungen gut und vielleicht wird alles ganz problemlos laufen.

  3. Liebe Pia,
    das war wieder ein Post, der mich an meine Vergangenheit erinnert hat. Ich bin noch im Nachhinein froh, dass ich eine Übergangszeit hatte, um mich nach der Einschulung vom Kindergarten zu verabschieden. Ich habe wohl 6 Monate geheilt, bis ich mich an den KiGa gewöhnt hatte und war dann sehr anhänglich, was ich heute noch bin. Die KiGa-Gruppe hieß dann Hort, wo ich nach der Schule hin ging. Dort war ich noch ein paar Jahre. Der Abschied war dann sanft, so dass ich damit umgehen konnte. Auf die Schule hatte ich mich zwar gefreut, aber auch davor geängstigt. Vermutlich wie ihr Großer.
    Im Elternbeirat würde ich an ihrer Stelle erst mal aktiv bleiben, denn aufhören können sie immer noch.
    Viele Grüße, Christiane

  4. Meine spontane Idee: schenken Sie ihm einen ganzen Tag für ihn allein mit Mama und Papa und unternehmen Sie etwas mit ihm was er gerne macht (erlebnisbad, sommerrodelbahn, themenpark, freizeitpark, pony reiten …)

  5. Darf ich fragen, wie es eigentlich bei Ihnen beruflich weitergeht? Ihre verlängerte Elternzeit müsste doch jetzt vorbei sein, oder? Vielleicht haben Sie darüber auch schon geschrieben – und ich habe es überlesen …

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