Beim nächsten Mal lieber Magen-Darm

„Wenn ich das nächste Mal Ihre Nummer auf’m Display habe, hätte ich gerne Magen-Darm, ok?“

Heute war ein ruhiger Tag mit Nachmittags-Playdate geplant. Der Große und ich wollten mittags schwimmen gehen und dann die Geschwister vom Kindergarten abholen. Doch es kam alles anders.

Ich arbeitete gerade an einem Text, als mein Handy zu vibrieren begann und mir – nichts gutes verheißend – den Kindergarten als Anrufer nannte. Ich griff das Handy, meldete mich knapp und befürchtete direkt das Schlimmste. Irgendwie hatte ich da so ein Gefühl.

Die Kleine ist gestürzt und blutet sehr stark. Sie hat eine Platzwunde am Kopf.“ Ich fragte gar nicht weiter nach und antwortete nur, dass ich sofort da wäre. Der Große sprang herbei, sah mein schneeweißes Gesicht und fragte nur: „Was ist los?“ „Mathi ist schlimm gestürzt und blutet. Wir müssen in den Kindergarten.“ Er rannte sofort los, zog sich die Schuhe an und stand noch vor mir an der Haustür.

Im Auto rief ich Steffi an und fragte, wie und wo sie am Montag mit Alexa gewesen sei, als diese sich ebenfalls eine Platzwunde am Kopf zugezogen hatte. Sie sagte, dass sie beim örtlichen Hausarzt gewesen sein und so war nun auch mein Plan. Der war schnell zu erreichen und hatte noch offen.

5 Minuten später kamen wir am Kindergarten an, sprangen aus dem Auto uns rannten in den Kindergarten. Die Erzieher, die mit den anderen Kindern draußen waren, wiesen mir direkt den Weg und so fand ich die Kleine im Waschraum ihrer Gruppe, auf dem Schoss einer Erzieherin zusammen gekauert und ganz blass um die Nase. Sie weinte nicht. Sie sah mich mit glasigen Augen an, aber sie weinte nicht. Man lüftete den feuchten Lappen, mit dem man ihre Wunde gereinigt und bedeckt hatte und sofort schoss mir soviel Adrenalin in den Körper, dass ich dachte, ich müsse jetzt auch umfallen. Auf ihrer Stirn klaffte ein etwa 3 cm langer Schnitt auf. Das sah gar nicht gut aus. Die Wunde sah tief aus und das Fettgewebe war hervor gequollen. Ich wusste nicht einmal, dass man an der Stirn Fettgewebe hat.

Im Grunde bin ich eine sehr entspannte Mutter. Die meisten Wunden bringen meine Kinder nicht um und ein rascher Besuch beim Allgemeinmediziner reicht im Regelfall auch aus. Doch das hier war mir irgendwie doch zuviel. Und das muss man mir wohl angesehen haben. Eine Erzieherin der Kleinen sah mich an, fragte „RTW?“ und ich nickte. „Ja, RTW!

Ich nahm mein Kind auf den Schoss und redete leise mit ihr. Sie gab mir keine Antworten, nickte nur manchmal zaghaft. So ruhig und still erlebte ich sie das letzte Mal, als sie mit dem Rota-Virus kurz vorm Kreislaufkollaps stand. Vielleicht war es auch das, was mich innerlich so panisch werden ließ. Ich rief kurz den Mann an und sagte nur, er müsse nach Hause kommen, ich würde mit der Kleinen ins Krankenhaus fahren, sie habe eine Platzwunde und er müsse sich um die Jungs kümmern. Auch er fragte nicht weiter nach und sagte zu, dass er sofort kommen würde.

Jemand kam herein und sagte, Steffi sei gekommen. Ich hatte sie nicht darum gebeten, aber ich dankte ihr in diesem Moment aus tiefstem Herzen. Da ich ja noch davon ausgegangen war schnell zum Arzt zu fahren und nicht mir dem RTW ins nächste Krankenhaus, hatte ich über den Verbleib des Großen in dieser Zeit gar nicht nachgedacht. So übergab ich ihr meinen Autoschlüssel und den großen Sohn und hatte damit schon mal eine Sorge weniger. 

Als die Sanitäter ankamen wurde ich augenblicklich ruhiger. Ich hörte nun das erste Mal bewusst, wie es zu dem Sturz gekommen war. Sie hatte mit einem Gruppenkamerad herum getobt, war dabei von einem kleinen Podest gestolpert und mit dem Kopf gegen einen Türrahmen gestürzt. Sie war nicht bewusstlos und übergeben hatte sie sich bis dahin auch nicht. Das hörte sich in meinen Ohren schon mal gut ein. Die Rettungsassistenten warf einen Blick auf die Wunde, nickte und meinte, dass diese vielleicht nur geklebt werden müsse. Das beruhigte mich erneut ungemein. Was mir allerdings weiterhin eine schreckliche Angst machte, war die Tatsache, dass sie so still war und nicht mit uns sprechen wollte.

Nachdem wir in den RTW eingestiegen waren und sie auf der Liege fest vergurtet wurde, diskutierten die Rettungssanitäter noch, ob das nächstliegende Krankenhaus uns wohl aufnehmen würde oder ob wir in das viel weiter entfernte Kinderklinikum fahren müssten. Wir wohnen zwischen Köln und Bonn. Das Krankenhaus Porz am Rhein ist 10 Minuten entfernt, aber eben in Köln und nicht im Rhein-Sieg-Kreis, in dem wir wohnen. Das für uns zuständige Krankenhaus liegt 21 Minuten über die Autobahn entfernt. Letztendlich rief man in Köln kurz an, erklärte den Fall und wir bekamen grünes Licht, nach Köln fahren zu können. Ein Glück!

Die Rettungssanitäterin und ich waren die ganze Fahrt über darum bemüht, der Kleinen ein Wort zu entlocken. So konnte nicht mal ich sagen, ob sie mich hörte und/oder verstand, was ich sagte. Sie wirkte richtig apathisch. Irgendwann fragte die Sanitäterin: „Was hast Du denn heute gefrühstückt?“ Da verzog sich der kleine Mund zu einem kleinen Lächeln und sie flüsterte „Einen Maffin.“ “ Schoko oder Vanille?“ „Schokolade!“ Mir fielen drölftausend Steine vom Herzen. Da war dieses kleine Funkeln in ihren Augen, das mir verriet, dass es ihr wirklich gut ging, sie aber einfach noch geschockt über den Unfall und verängstig, über das was nun wohl mit ihr passieren würde, war.

Die Traumabeleuchtung des RTWs wurde eingeschaltet und ich hatte tatsächlich das Gefühl, dass ihr das so ein bisschen half, langsam wieder aus ihrer Starre aufzutauen.

Im Krankenhaus angekommen schenkte die Sanitäterin der Kleinen einen Handschuh-Elefanten. Sowas niedliches! Ein richtiges kleines Kunstwerk aus einem blauen Einweghandschuh. Da lächelte sie auch schon etwas breiter.

20150729_01

Wir wurden sehr nett in der Notfall-Ambulanz in Empfang genommen und erstmal im Flur auf einer Liege geparkt. Die Kleine beobachtete das Treiben um uns herum mit misstrauischem Blick. Ärzte, Pfleger und andere Notfälle gingen an uns vorbei. Neben uns wurde es auch hektischer, als eine alte Frau eingeliefert wurde, der es offensichtlich nicht gut ging. Da fühlte ich mich das erste Mal richtig blöde so einen Alarm wegen einer Platzwunde gemacht zu haben. Aber die Erkenntnis, dass es nicht so schlimm ist wie zuerst gedacht, kam halt erst später.

Ein sehr netter Chirurg nahm sich uns an, untersuchte die Wunde, fragte noch mal nach dem Unfallhergang und testete die Reflexe und Pupillen der Kleinen. Dann erzählte er ihr, er habe einen Zauberkleber, mit der er ihre Wunde wegzaubern könnte. Er käme gleich wieder.

„Mama, gibt’s hier auch ein Klo?“ „Ja, natürlich.“ „Ich muss ma‘ Pipi.“ Im Kindergarten hatte ich noch kurz überlegt, ihr eine Windel anzuziehen, weil ich nicht wusste ob und wie sie in ihrer Lage Bescheid geben würde. Aber auch hier war meine Sorge umsonst und wir besuchten gemeinsam das WC der Ambulanz (ganz nebenbei musste auch ich schon seit geraumer Zeit sehr dringend auf die Toilette. War das eine Erleichterung!).

Danach wurde ich kurz an den Empfang gerufen, um ein paar Formalitäten auszufüllen. Ich sagte ihr, dass ich gleich wieder käme und sie nickte nur. Ohne Tränen oder Klagen lag sie gute 10 Minuten ganz alleine auf dem Flur. Als ich wieder zu ihr kam spielte sie immer noch mit dem blauen Handschuh-Elefanten.

Wir wurden in ein Behandlungszimmer gebeten, wo dann der Zauberkleber und eine Zauberschere zum Einsatz kamen, nachdem die Wunde gereinigt wurde. Die Kleine wurde gefragt, mit welchemn Zauberspruch man denn nun die Wunde wegzaubern sollte und sie erklärte ziemlich nüchtern: „Hex Hex!“ Also rief der nette Arzt bei jedem neuen Klebe-Klammerstreifen, mit dem er die Wunde nach und nach schloss, laut „Hex Hex!“ Die Wunde wurde mit 10 Klammerpflastern geschlossen und anschließend mit Wundkleber versiegelt. Zum Schluss gab es noch ein buntes fröhliches Tierpflaster und große Bewunderung dafür, wie tapfer sie das alles mitgemacht hätte. Tatsächlich hatte sie nicht einmal geweint, seit ich im Kindergarten zu ihr gestoßen war.

Magst Du denn eine Spritze haben? Zum Spielen?“ Da leuchteten die Augen meiner Tochter wieder. „Aba eine Große!“ Der Arzt verschwand kurz und kam dann mit einer Spritze wieder. Einer wirklich Großen!

20150729_03

Während wir auf den Papa warteten kaufe ich ihr in der Cafeteria noch ein Eis, da der nette Arzt zu ihr gesagt hatte, vom Eisessen würde die Wunde noch viel schneller heilen! Und als der Papa dann kam war sie schon wieder ganz die Alte. „Guck ma‘, Papa, ich hab eine Wunde. Ich bin mim Krankenwag’n gefah’n. Ich hab eine Eis gegessen!“ schnatterte es von der Rückbank mit Eis verschmierter Schnute.

20150729_02

Sie war am Nachmittag wirklich wieder ganz die Alte. Im Krankenhaus hatte man mir gesagt, sie könne spielen und toben, wie sie wolle. Die Kleinen haben ein gute Gespür dafür, was geht und was zuviel ist. Darum darf sie morgen auch schon wieder in den Kindergarten gehen. Natürlich müssen wir sie noch 24 Stunden beobachten, ob es zu Schwindel oder Erbrechen kommt. Aber so, wie sie heute bereits wieder durchs Haus fetzte, mach ich mir da wenig Sorgen.

Es ist alles gut. Zum Glück! Und dennoch: beim nächsten Mal hätte ich lieber Magen-Darm.

Print Friendly, PDF & Email
Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
Beitrag erstellt 4659

36 Gedanken zu „Beim nächsten Mal lieber Magen-Darm

  1. Oh Gott Pia, ich kenne diese Anrufe aus der Kita. Ich durfte auch schon mit dem RTW Richtung Krankenhaus Düsen. Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma. Da wird einem ganz anders.
    Ich freue mich, dass es so glimpflich ausgegangen ist und wünsche noch gute Besserung!

    Liebe Grüße
    Stefani

  2. Ein Glück, dass es so gut ausgegangen ist! Ich darf nur drauf hinweisen, dass bei Unfällen im Kindergarten, in der Schule sowie auf dem Hin- und Rückweg im optimalen Fall nicht der Kinderarzt, sondern ein sogenannter Durchgangsarzt aufgesucht werden soll. Das sind meist Chirurgen und entweder in Krankenhäusern oder in Chirurgischen Praxen zu finden. Da solche Unfälle bei der Unfallkasse NRW versichert sind, wird nicht über die normale Krankenkasse abgerechnet, auch ist das medizinische Heilverfahren etwas anders als bei Freizeitunfällen. Auch wenn jetzt einige die Augen rollen – ich bearbeite genau solche Unfälle und werde also bald den Arztbericht und die Unfallanzeige Deiner Tochter auf dem Tisch haben ;) Alles Gute für die kleene!

  3. Au Backe! Ich hoffe, dass inzwischen auch Du Dich von diesem Schock erholt hast :-) Ich druecke euch die Daumen, dass die Wunde ganz schnell heilt.

  4. Welch ein Schock! Ich habe beim lesen richtig Schnappatmung bekommen!
    Wie schön, dass es ihr besser geht ?

    Ich wünsche euch das Beste :)
    …und ein bisschen Magen-Darm ;)

  5. Schön, dass alles gut gegangen ist. Ich hasse Türrahmen. Unser Kleiner hat es zwei Tage vor Weihnachten geschafft, mit knapp einem Jahr rückwärts gegen die Türkante zu fliegen. Konsequenz: Delle (!!!) im Kopf. RTW, Blaulicht, CT unter Vollnarkose, das ganze Programm. Die Angst der Ärzte: Hirnblutung. Wir hatten unfassbares Glück. Obwohl der Schädelknochen tatsächlich gebrochen war, ist nichts passiert. Inzwischen haben wir das Ganze fast vergessen. Aber ich hatte noch NIE in meinem Leben soviel Angst.

  6. Ach je, das arme Schätzchen….
    Meine Kinder haben das auch schon hinter sich, auch mehrmals, und ich muss sagen, dass mir die Platzwunden bei Kopfstürzen echt ans Herz gewachsen sind – da weiß man wenigstens, wo die Energie des Sturzes hingegangen ist *schieflächel* Tatsächlich waren die Unfälle mit klaffenden Wunden dann tatsächlich auch immer die harmlosesten. Wunde geklebt, Kind wie neu (Mama meist nicht so, das dauerte immer etwas länger, bis das Adrenalin wieder abgebaut war ;-) – im Krankenhaus gelandet sind wir nur einmal, bei einem KiGa-Sturz vom Reck ohne sichtbare Blessuren…
    Ein Hoch auf die Platzwunden also und Euch eine erholsame Nacht!
    LG Tina

  7. Oha! Da saß ich aber gerade gebannt, mitfühlend und mitfiebernd vor dem Rechner… da relativieren sich auch 700 verlorene Worte in 0, nix.

    Alles, alles Gute für Mathi und einen Schnaps, ganz viel Schokolade oder was auch immer Dir gut tut für Dich!

    Liebe Grüße und einen ruhigen Abend
    Katharina

  8. So eine Erfahrung hatten wir im letzten Jahr, als der kleine sich in den zu langen Schlafanzugbeinen vertüdelte, die Hände voll hatte und dann sehr unglücklich auf den IKEA Tisch fiel. Das Auge knapp verfehlt, wurde zu später Stunde die Wunde in der Notaufnahme verklebt. Ich wunderte mich damals sehr, wie wenig es blutete.

  9. Woah, bei dem Ausspruch „Einen Maffin“ schoss mir das Wasser in die Augen… Noch mal „gut“ gegangen! Gute Besserung und eine schnelle Heilung für die Kleine!

    Alles Liebe,
    Eva

  10. Oh ja…Kitaanrufe sind an sich schon doof und wenn dann noch Unfall ins Spiel kommt gleich doppelt. Ich erinnere mich da auch noch an Wickeltisch, Klettergerüst, Zahnunfall und Co.
    Gute Besserung der kleinen Sturzmaus

  11. Alles Gute Mathi!
    Ihr seid offenbar an toll mit denkendes Personal geraten, die so kindgerecht wie möglich waren und die übliche Medizin-Routine nett verpackt haben. Bin da als Kind leider ganz anders behandelt worden, von Geschenken will ich mal gar nicht anfangen… ?

  12. O Gott, ich bin seit 12 Jahren mami und hatte tatsäcjhlich noch nie einen Notfall… toi, toi, toi… Ich würde daher mangels Erfahrung wahrscheinlich zusammenbrechen ;-)
    Daher gorße Achtung vor Deiner tapferen Tochter- aber natürlich auch vor Dir, Du tapfere Mama.
    Gutes Verheilen und alles Liebe, Yvette

  13. Ach je, ich habe gerade diverse Situationen noch einmal durchlebt (Anruf vom Kindergarten wg. eines Sturzes vom Podest – zum Glück ohne Wunde, Sturz auf Tischkante mit Wunde – passierte aber zuhause, auch Krankenhaus, auch geklebt…).

    Beim letzten Sturz hatte ich heulendes verbeultes Kind hier … ein Häufchen Elend… Und ein weiser Mann (Rettungssanitäter von Beruf) sagte, die Frau (ich…) solle auf keinen Fall Auto fahren, sondern den RTW rufen. Die Hälfte (Übertreibung?) der Mütter, die ihre Kinder alleine ins KH fahren, würden sie dann sowieso irgendwo aufsammeln…

    Eure Kleine hat das super gemacht! Ich drücke euch die Daumen, dass die nächsten Stunden auch ereignislos über die Bühne gehen…

  14. Tapferes, kleines Mädchen und auch ich bin froh, dass der Schreck größer war, als die Wunde. Immerhin habe ich nach sehr langer Zeit hier mal wieder mehr als nur die Anfangszeilen bei feedly gelesen und bin zum Gesamtbeitrag gesprungen. Kann frau das eigentlich umstellen?

  15. Sehr schön geschrieben und ich glaube da kann jede Mutter mitfühlen und da muss auch leider jede Mutter mal durch..mein großer hatte Anfang des Jahres auch seine erste größere Verletzung und ich den Schock meines Lebens bei der kleinen darf es bitte noch was dauern oder ganz ausbleiben..drück uns allen die Daumen das uns weitere Schockmomente und den kleinen größere Verletzungen erspart bleiben..

  16. Ja, RTW-Fahrten hatten wir auch schon. Einmal zuhause mit dem Kopf auf die Heizung geknallt inkl blutendem Kopf! Und einmal vom Klettergerüst geknallt auf den Rücken. Das waren so die Unfälle. Beide Male hatte ich wirklich Angst und Kopfkino ohne Ende aber er hatte Glück im Unglück und nen guten Schutzengel.

  17. Ich hab allein beim Lesen eben ein richtig kodderiges Gefühl im Bauch bekommen. Wie mag es dir da erst gegangen sein? Ojeojeoje… Dieses Gefühl, wenn einem ganz elend wird vor Angst und man eigentlich nichts machen kann, um etwas zu verändern… Aber ihr zwei habt das ja scheinbar tapfer und erfolgreich gemeistert. Das freut mich richtig doll für euch! Jetzt drücke ich noch die Daumen, dass die Nacht ruhig verläuft und nichts mehr nach kommt. Alles Gute für deine Süße!

  18. Was für wunderbare Ärzte ihr habt! Ich finde ja schon unsere hier immer schön ruhig und unhektisch und nett im Umgang mit den Kindern aber Zaubersprüche und Eis-Empfehlung toppen alles, was ich bisher erlebt habe!

  19. Da kriegt man beim Lesen ja weiche Knie. Kita- und Schulanrufe waren hier immer – zum Glück – von Magen-Darm verursacht. Bei uns werden gerade die Urlaubsaufenthalte spannend, jedes Jahr was anderes.

    Dass man sich an einem Olivenstein verschlucken und Atemnot bekommen kann (die damals 9-jährige Kleine), ist ja etwas was man sich vorstellen und worauf man sich einstellen kann. Hahaha. Nein.

    Ich vermute, dass zu den Qualifikationen von Kellnern in Familienhotels auch die Anwendung des Heimlich-Manövers gehört. Jedenfalls wusste unser Kellner, was zu tun ist, und hat beherzt zugegriffen.

    Dass man sich aber den Musikantenknochen anstoßen und deshalb gepflegt ohnmächtig unter den Tisch rutschen kann, war mir neu, bis die damals 12jährige Große das demonstriert hat.

    Dann doch lieber Bindehaut- oder Mittelohrentzündung oder Montezumas Rache. Damit bin ich nicht so überfordert.

  20. Moin Pia,

    maaan, da war mir jetzt richtig mulmig beim Lesen…
    Gut, das alles so glimpflich abgegangen ist.
    Aber der Schreck ist erstmal riesig.
    Unsere besten Freunde haben auch so zwei kleine Wirbelwinde, knapp 3 und gerade 4 Jahre alt.
    Und die haben auch schon den ein oder anderen RTW-Einsatz gehabt.
    Ihr Nachbar drunter ist RTW-Fahrer und der sagt auch ganz klar: bei kleinen Kindern besser einmal zuviel als zuwenig den RTW rufen. Ein Elternteil alleine sollte auch besser nie selbst ein verletztes Kind fahren. Zuviel Angst, zuviel Adrenalin, die Aufmerksamkeit oft durchs verletzte Kind abgelenkt. Keine gute Kombination.

    Fühl dich ganz feste Gedrückt und gönn Dir und auch deinem Großen ganz viel Entspannung. Der dürfte sich ja auch riesige Gedanken um seine kleine Schwester gemacht haben.
    Und der kleinen Sturzmaus gute Besserung.

    Ganz liebe Grüße,
    Tanja

  21. Du schilderst deine Erlebnisse im so detailiert, dass ich hier reglmäßig mitleide. Schön, das es so gut ausgegangen ist und dem Meedchen gute Besserung!
    Der RTW war schon richtig, egal wie du das hinterher siehst. Wenn du in Panik einen Unfall hast ist auch niemandem geholfen. Das ist mir bei unseren bisher 2 Fahrten im RTW auch so gegangen, aber die Ärzte haben beide jedesmal diesen Spruch gesagt :)
    Alles Gute euch!

    Liebe Grüße Sarah

  22. Gute Besserung, kleine Mathi. Unser kleiner Spatz hat sich mit 2 Jahren, also vor etwas mehr als einem Jahr, zu Hause die Stirn an einer Türkante aufgeschlagen beim Rumtoben mit seiner Schwester. Ich war gerade dabei, in die Dusche zu steigen, als ich einen Schrei hörte, bei dem ich sofort wusste, dass etwas Schlimmes passiert war. Da gefriert einem das Blut in den Adern. Ich fand meinen Sohn mit einer Stirnwunde und es blutete unheimlich. Ich hab noch nie so viel Blut gesehen. Panik! Glücklicherweise war der Papa da und wir haben die Blutung etwas gestoppt und einen Verband angelegt. Ins Krankenhaus bin ich dann allein gefahren, Papa musste bei der Grossen bleiben. 10 Minuten und ich war in der Notaufnahme. Wurde auch geklebt und heute trägt er seine Narbe mit Stolz!

  23. Oh Pia, das hatten wir auch. Unsere ist damals die Treppe runtergefallen – wir hatten so ein Glück, dass nicht mehr passiert ist. Ich wusste von meiner Schwester, die als Kind 2x ein Loch im Kopf hatte, dass dies höllisch blutet, aber nicht so schlimm ist und TROTZDEM ist mir mein Kreislauf erstmal weggeknickt….
    Schön, dass sie es so gut weggesteckt hat! Und die Spritze ist ja wohl der Knüller!!!!! ;)

    1. Schön,dass die Geschichte ein simples Happy End hat-hab während des Lesens schon genug Tränen vergossen!
      Selten,dass man sich Magen-Darm wünscht,aber würde ich auch bevorzugen!

      Ganz allgemein: wie ist das eigentlich? Ruft der Kinderwagen erst nach Absprache mit den Eltern den RTW oder ,,in schlimmeren Fällen“ direkt? Muss ich bei uns direkt mal nachfragen.

  24. Diese Gefühle kenne ich nur zu gut. Unsere Große war noch nicht lange bei der Tagesmutter. Dort ist sie vom Hochstuhl gefallen und hat sich auch eine Platzwunde an der Stirn zugezogen. Die wurde dann auch geklebt und ist sehr gut geheilt. Kinder sind wirklich stark und es bewundert mich immer wieder sehr. Euch gute Besserung!

  25. Oh. Mein. Gott. Im Geiste sah ich meinen Feger vor mir und habe beim Lesen geweint. Erst beim „ich muss mal…“ konnte ich wieder atmen.
    Man macht was mit als Eltern. Im Vergleich zu anderen Unfällen fast schon eine Lappalie, aber das weiß unser Adrenalin ja nicht. Ich drück Dich und bin beeindruckt von Deiner kleinen tapferen wilden Hummel. ?

  26. Puuuh, bin ich froh, dass es mit dem Meedchen nochmal glatt gegangen ist! Wir kennen hier mittlerweile auch den Weg zum nächsten Unfallchirurgen sehr gut. Mein Großer musste beim letzten Mal mit 7Stichen genäht werden. Dabei sind die Kurzen so tapfer!!! Aber zumindest bin ich mit der Zeit so langsam für Einiges gewappnet!

  27. Ich habe richtig mitgelitten beim Lesen! oO So etwas möchte man wirklich nie erlebe als Mutter! Aber deine Kleine – nein halt Große! – hat das echt tapfer überstanden. Und toll dass es so kinderliebe Ärzte gibt!! :)

  28. Wir hatten letzte Woche auch so einen Schreckmoment. Kleiner Racker fällt von der Schaukel auf den Rücken. ==> Schlüsselbein gebrochen. Am nächsten Tag war er wieder ganz der Alte. Meine Nerven haben etwas länger gebraucht zum Erholen.

Schreibe einen Kommentar zu Tanja Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben