Wolkenkinder

Seit einer Woche fragt mich der Große, wann endlich Freitag sei. Weil: ab Freitag – also heute – gibt es bei McDonalds die Batman-Uhr in der Juniortüte*. Ich hätte mich heute also wirklich alles wagen können, aber ganz sicher nicht, nicht zu McDonalds zu fahren.

Die Kleine war bockig. Die mag McDonalds nämlich nicht. Und der Mittlere mag auch weder Pommes noch Burger. Letztendlich fahren wir da also nur wegen der Milchshakes hin, wenn wir dahin fahren. Heute gab es dann aber halt mal eine Juniortüte, wegen der Batman-Uhr. Ist klar. Der Große futterte Nuggets, die Kleine Pommes und der Mittlere schlürfte den O-Saft. Eine Juniortüte für 3. Günstig sind die ja, meine Kinder.

Wir haben nun also eine persönliche, fast automatische, Zeitansage daheim. Natürlich ist die neue Batman-Uhr nicht nur grottenhässlich, sondern auch digital. Und Zahlen lesen kann er ja, der Sohn.

„Es ist jetzt sechsuhrsiebenundfünfzig!“
„Um sieben Uhr geht ihr ins Bett!“
„Das dauert ja noch voll lange!“

Tja, dass eine Stunde nur 60 und nicht 100 Minuten hat, das wusste er natürlich noch nicht. Jetzt weiß er das und wir wissen nun: „Zeit ist scheiße! Die schummelt ja total, wenn die nach der 59 schon eine Stunde später macht.

Aber die Logik des großen Sohnes ist eh die Beste, die ich je erleben durfte. Im Auto, auf dem Heimweg, kam uns der Papa im Zweitwagen entgegen. Ich grummle vor mich hin, wo der denn nun wieder hinfährt, immerhin hätte ich einen Ice Frappé für ihn gekauft, was er auch wusste, und der würde nun schmelzen.

Der Mittlere: „Aber warum hast Du ihm dann gewunken?“
Die Mutti: „Na, wenn man sich lieb hat, dann winkt man sich doch auch, wenn man sich sieht. Auch, wenn man sich mal ärgert.“
der Mittlere: „Ihhhhhhhhhhhaaaahahaha. Die Mama ist in den Papa verliebt!!!“
Die Mutti: „Das wäre auch ziemlich blöd, wenn wir uns nicht in einander verliebt hätten.“
Der Große: „Genau! Dann hätten sie uns nicht bekommen!“
Die Kleine: „Dann hätten wir keine Mama.“
Die Mutti: „Nein, dann hätte ich Euch drei gar nicht bekommen.“
Der Große: „Dann wären wir immer noch im Himmel und eine Wolke wäre unsere Mama.“

Meine drei Wolkenkindern. Herzseufzen.

*Ja, ich weiß, dass das heute Happy Meal heißt. Aber ich sage weiterhin Juniortüte und freu mich dann über die irritierten Gesichter der ganzen U25-McDonalds-Mitarbeiter. *mihihihi*

Print Friendly, PDF & Email
Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
Beitrag erstellt 4659

8 Gedanken zu „Wolkenkinder

  1. Oh bin ich froh das der Sohn das noch nicht mitbekommen hat, er hat nämlich schon eins dieser Klobrigen Dinger am Arm XD die Spiderman Uhr
    Schön ist was anderes und verstellen tut die sich auch ständig und sofort bei ein paar Knopfdrückern. Naja. :D

    Aber er weiß nun auchdas bei 7 Uhr es ins Bett geht :D Vorteil *g* Und morgens weiß er das alles vor 7 noch VIEL zufrüh ist *fg*

    Zu Weihnachten muss dann wohl doch mal ne FlickFlack her, gibts die überhaupt noch *grübel*

  2. Das ist ja witzig, ich muss gestehen letztens auch mal an Mc Donalds rangefahren zu sein und dabei allerdings an das Löwenmäulchen gedacht zu haben, wegen der Green Lantern Uhr. Die wurde wohl nicht heiß herbeigesehnt? :)

  3. Das mit den Wolken ist ja interessant. Unser Theo (5 Jahre) hat mit das vor kurzem auch so erzählt. Er hat sich mit mir Fotos einer Kanada-Reise angesehen, die wir noch ohne Kinder gemacht haben. Es hat ihn auch wirklich sehr interessiert und er war ganz aufmerksam bei der Sache. Irgendwann fragte er mich dann, wo er denn da eigentlich gewesen sei. Ich gab ihm recht knapp nur zur Antwort, dass er da noch nicht bei uns war. Seine Reaktion darauf war dann. „Ach so, da war ich also noch in den Wolken und habe auf Euch gewartet.“ Völlig souverän! Bis dahin hatten wir über dieses Thema noch nie gesprochen. Diese Aussage kam mittlerweile auch mehrfach und so erklärt er sich wohl wirklich die Zeit von Mama und Papa vor ihm und seiner Schwester. In den Wolken auf Mama und Papa warten….und dann auf die Welt kommen. Hoffentlich dauert es noch lange bis es für ihn ein Thema wird, wo denn die Babys wirklich herkommen ?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben