Plötzlich macht alles Sinn

Die letzte Woche so war ereignisreich, dass es abends nur noch für einen gepflegten Zusammenbruch auf dem Sofa reichte. Aber heute Abend möchte ich dennoch festhalten, was mich in den vergangenen Tagen am meisten bewegte.

Zum einen war da der wunderschöne Morgen in Alex’* Klasse, an dem wir gemeinsam mit den Kindern die Rohkörper ihrer Laternen bastelten. Ich hasse kleistern. Alex auch. Wir waren also ein unschlagbares Team in Sachen „Ihhhhh!“ und „Wääääh!“, bekamen es dann aber doch hin, einen einigermaßen hübschen Pilzfuß zu kleistern, den wir dann auch noch in etwas Gras betteten und ein paar Blumen hinein pflanzten.

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Im Anschluss nahm ich Alex direkt mit, da wir einen Termin beim HNO hatten. Und das kam so: vor etwa einer Woche wurde ich von den Betreuern der OGS angesprochen, dass Alex den Mund beim Kauen nicht schließt. Ich weiß das und es kostet auch uns daheim viele Nerven das nicht überzubewerten. Es ist nicht so, dass es das früher nicht konnte. Er ist und war immer das Kind, das am ordentlichsten aß. Aber vor einem halben Jahr etwa begann er plötzlich wieder vermehrt mit offenem Mund zu kauen. Ich glaube, dass ich nicht übertreibe, wenn ich behaute, ihm pro Mahlzeit gut 10 Mal darauf hinzuweisen, dass er bitte den Mund schließen soll. Viele von Euch werden jetzt vermutlich schon mit dem Kopf schütteln, aber ja, mir kam gar nicht in den Sinn, dass es einen medizinischen Grund haben könnte, dass er mit offenem Mund kaut. Er hatte keine Schnupfen. Zieht aber immer wieder die Nase hoch, was wir für einen Tick hielten. Ticks kommen und gehen, weshalb wir der Sache keine weitere Aufmerksamkeit schenkten.

Nun schlief er vergangene Woche eine Nacht bei uns. Ich weiß gar nicht mehr, wie das kam, weil eigentlich hasst er es, in unserem Bett zu schlafen. Dabei fiel mir dann das erste Mal auf, dass er richtig fies schnarch. Gepaart mit kurzem Atemaussetzer (Schlafapnoe). Als ich meiner Schwester davon erzählte, fragte sie mich, ob man denn mal nach seinen Polypen geschaut hätte. Und ich so: Hä? Ein wenig Internetrecherche später machte ich dann einen Termin beim HNO. Ganz ohne Panik oder so. Es machte nur plötzlich alles Sinn.

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Wir gingen also gemeinsam zum HNO und Alex war fürchterlich aufgeregt, weil er sich darunter noch gar nichts vorstellen konnte. Die Ärztin war unschlagbar freundlich, alberte mit Alex altersgerecht herum und erklärte ihm jedes Gerät, die wirklich alle gruselig aussahen. Sie schaute ihm in die Ohren, die Nase und den Rachen.

„Ich bin verwundert, dass sie erst jetzt kommen.“
„Wieso?“
„Er dürfte die Beschwerden schon ziemlich lange haben.“
„Ein halbes Jahr etwa?“
„Ich denke eher schon deutlich länger. Aktuell ist er allerdings auch ziemlich heiser.“
„Nein, er ist nicht heiser. Er hat immer schon so eine Stimme. Na gut, seit er 3 ist etwa.“
„Ja, das kommt schon gut hin.“

Alex hat eine chronische Verwucherung der rechten Nebenhöhle, mehrfach geplatzte und daher vernarbte Trommelfelle (das wusste ich), stark vergrößerte Polypen und Schreiknötchen (Stimmlippenknötchen) auf den Stimmbändern. Diese Schreinötchen beschrieb mir die Ärztin als viele kleine Polypen, die wie Blumenkohl die Stimmbänder bewuchern. Sie vermutet, dass seine Schreiknötchen bereits hart sind und sich nicht mehr von alleine zurück entwickeln werden. Diese Knötchen können sich schon im Baby- bzw. Kleinkindalter gebildet haben. Wir erinnern uns, dass er immer sehr viel und sehr schrill schrie.

Wir erhielten eine Einweisung in die Uniklinik zur OP. Was genau dort alles gemacht wird, werden wir beim Aufnahmegespräch erfahren. So sehe ich eine operative Entfernung der Schreiknötchen noch nicht wirklich als notwendig. Eine Operation an den Stimmbändern wiederstrebt mir etwas. Seine Stimme ist so charakteristisch für ihn und ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die wieder heller oder höher werden soll. Ich mag seine rauchig Stimme so sehr. Und soweit ich das verstanden habe, sind die Schreiknötchen nichts, wovon eine Gefahr ausgehen könnte.

Mit den Polypen und den Nebenhöhlen ist das anders. Die Polypen drücken zu der Verwucherung der Nebenhöhlen auf eben diese. Er bekommt also nicht ausreichend Luft durch die Nase, weshalb er fast ausschließlich durch den Mund atmet, mit offenem Mund kaut, schnarcht und Schlafapnoen hat. Zudem ist zu vermuten, dass die Polypen auf den Gehörgang drücken, was zusätzlich zu den vernarbten Trommelfellen eben die Hörkraft beeinflusst. Man muss dazu wissen, dass Alex sehr laut spricht, ja, oft fast schon schreit. Wir erinnern ihn zwar immer wieder daran, dass er weniger laut sprechen soll, aber auch das scheint er – ähnlich wie beim Kauen mit offenem Mund – einfach nicht umsetzen zu können. Außerdem können wir bei ihm immer wieder Probleme mit dem Gleichgewicht feststellen, was ebenfalls auf eine Beeinträchtigung des Innenohrs schließen lässt.

Beim Kinderarzt war der Hörtest soweit immer okay. Er war nie super gut, aber das schob die Arzthelferin auf Schnupfen und die Vernarbungen der Trommelfelle. Die letzte Untersuchung liegt allerdings auch schon 1 ½ Jahre zurück.

Der Termin in der Uniklinik ist Ende November. Ich bin aufgeregt und unsicher zu gleich. Es bestehen so viele Möglichkeiten, ihm zu helfen. Welche sind wirklich nötig, welche nicht? Kann man Schreiknötchen einfach Schreiknötchen sein lassen? Lösen sich alle akuten Probleme wie die verstärkte Mundatmung, das Kauen mit offenem Mund, das Schnarchen und die Schlafapnoe? Wird er besser hören und leiser sprechen? Wird er nicht mehr gegen Türrahmen rennen und besser balancieren können?

Ich ärgere mich ein bisschen, dass ich mit all diesen Anzeichen nicht früher zum Arzt gegangen bin, aber ändern kann ich es auch nicht mehr. Wir haben diese ganzen Symptome einfach nicht in Zusammenhang gebracht und seine Symptome haben ihn auch nicht wirklich kränklich wirken lassen und große Einschränkungen hatte er auch nicht.

Alex hat übrigens riesen Angst vor der Uniklinik, weil er bei der Ärztin mitbekam, dass er operiert werden soll. Dabei wird er erstmal nur in Narkose versetzt, um den IST-Zustand genau bestimmen zu können. Gegebenenfalls werden die Polypen dann auch direkt entfernt. Eine einfache Polypen-OP wird ambulant gemacht. Aber wie ist das, wenn zeitgleich die Nebenhöhlen und die Stimmbänder mit operiert werden?

3 Wochen noch bis wir mehr wissen.

*der Große

 

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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29 Gedanken zu „Plötzlich macht alles Sinn

  1. Unserem Sohn wurde im Sommer (da war er 21) endlich das rechte Nasenloch freigeräumt. Da war die Schleimhaut extrem gewuchert und mit dem Knochen verwachsen. Die haben alles abgelöst.
    Der Arzt wollte es erst machen wenn er ganz ausgewachsen ist, aber ich denke wir hätten das besser viel früher machen lassen. Denn er sagt er könne endlich schlafen, vorher störte ihn das immer stark.

  2. Mach dir keine Vorwürfe

    manche Dinge schleichen sich langsam ein und da man die Kinder jeden Tag umsich hat, fällt manches gar nicht als „groß unnomal“ auf

    Ich drücke euch die Daumen, dass das Gespräch und die Narkose positiv verläuft und wünsche euch, dass ihr die richtigen Entscheidungen treffen könnt

  3. Das ist hart. So viele Anzeichen. Allein das sprechen und atmen wäre Grund das zu checken. Ich drücke euch die Daumen dass er sich danach endlich ganz wohl fühlen darf.
    Aber du bist Mutter von drei Kindern, da liegt der Fokus immer woanders. Will dir keinen Vorwurf machen, aber bin doch ziemlich baff wie man das so übersehen und verdrängen kann. Sorry.
    Haben denn deine Freunde und Familie auch nichts gesagt?
    Sehr gut ist, dass es noch vor der Schule passiert!!
    LG Andrea

    1. Wenn man keine Ahnung von Polypen bzw. deren Wirkung auf Nase- und Nebenhöhlen hat, wie soll man da etwas ungewöhnliches bemerken? Alex hat so gut wie nie Erkältungen. Er ist sowieso fast nie krank. Eine raue Stimme hat er auch schon ewig. Wir nannten das damals den kleinen Stimmbruch. Der Kinderarzt, zu dem wir immer schön brav zu den U-Untersuchungen gehen, hat auch nie irgendwas auffällig bemerkt. Was genau habe ich also übersehen?

      1. Es geht doch nur um das röcheln und essen mit offenem Mund. Ist für alle Beteiligten eine kleine Zumutung..je älter sie werden umso mehr. Irgendwann wird es ihnen auch peinlich sein.
        Ich kenne auch ein Kind im nahen Bekanntenkreis was ständig verschnupft wirkt (und nicht ist) und eine sehr heisere Stimme hat. Gleiche Geschichte. Die Mutter (mehrerer Kinder) hatte es auch nicht so eingeschätzt. Beim HNO dann die Diagnose. Ich hatte sie nett darauf angesprochen. Ohne Vorwurf. Sie konnte gut damit umgehen.

        Ich bin einfach sehr empfindlich was unangenehme Geräusche (wie schmatzen und essen mit offenem Mund) angeht . Daher wäre es für mich unmöglich gewesen das nicht zu thematisieren. Wenn man beim Allgemeinarzt ist und es nicht anspricht wird der Arzt es auch nicht untersuchen. Das ist alles ohne Vorwurf gemeint!!

    2. Dieser „Will Dir keinen Vorwurf machen, aber….“-Satz beweist wieder mal, dass nach nach Sätzen, die mit ich will ja nicht/ich bin kein/versteh mich nicht falsch, aber… beginnen, meist nichts Gutes kommt.

      Anders gesagt: Ich find‘ Deine Beitrag nicht doof, aber wundern tu‘ ich mich schon, dass Du ihn geschrieben hast.

  4. Wir haben ein sehr ähnliches Problem, haben uns aber gegen die OP entschieden. Bei unserer Tochter liegt es an zu großen Polypen, da sie aber nie erkältet ist, weder Hals noch Ohrenschmerzen kennt, wollte ich diesen Eingriff nicht.
    Ich bin aber immer noch am überlegen, ob es die richtige Entscheidung war, mittlerweile ist sie 11 und z.B. das Essen mit offenem Mund stört schon sehr am Tisch!
    Ich bin gespannt wie es bei euch ausgeht und würde mir auf jeden Fall noch eine zweite Meinung einholen…
    Gruß Simone

  5. Hallo,

    mein Sohn hat auch seit jeher eine „heisere“ Stimme und Schreiknötchen auf den Stimmbändern. Er geht jetzt auch in die erste Klasse und seine Klassenlehrerin hat uns im ersten Elterngespräch geraten, diese auf jeden Fall zu behandeln. Es gibt wohl Logopäden die darauf spezialisiert. Ich drücke Euch die Daumen das der Große das alles gut übersteht. Liebe Grüße Elke

  6. Liebe Pia,
    mach Dir keine Vorwürfe, schau nach vorn! Jetzt geht es darum, Deinen Großen (und auch Dich) etwas vorzubereiten. Da gibt es gute Kinder- und Bilderbücher und eventuell einen Kinderarztkoffer, um das Thema spielerisch zu begreifen. Und auch die Ärzte in der Uniklinik kennen sich mit kleinen Patienten aus, machen Vieles kindgerecht.
    Mit wurden mit 8 Jahren die Polypen herausgenommen und danach hatte ich endlich keine Mittelohrentzündungen und Dauererkältungen mehr. Ich erinnere die 2 Tage im Krankenhaus als abenteuerlich, weil auch andere Kinder da waren. Doof war das Nüchternbleiben vor der OP und dass damals meine Mutter nicht über Nacht dableiben durfte (1984). Aber das ist heute ja auch anders. Ihr schafft das!
    Ganz liebe Grüße!

  7. unser sohn hat auch immer sehr laut gesprochen und geschnarcht und irgendwann so schlecht gehört das er immer was gesagte und das wir näher kommen sollen.
    bin dann auch zu 2 HNO ärzten.
    er hat paukenröhrchen bekommen und Polypen wurde entfernt.
    mandelverkleinerung habe ich nicht zu gestimmt.
    danach war es besser. jetzt wieder etwas schlechter, aber es kam auch noch ne haustaubmilbenallergie dazu.
    alles gute für den großen

  8. Ganz ehrlich, ich hätte die Symptome auch nicht erkannt. Mein Sohn ist vier und redet auch sehr laut. Weil er halt laut redet. Und meine Tochter hat auch seit jeher eine heisere Stimme. Ist nunmal so. Haben nicht alle Kinder Schreiknötchen, die heiser sind. Also, mach dir keinen Vorwurf. Und lass dir hier keine Vorwürfe machen.
    Ich hoffe alles geht gut aus!

  9. Hallo Pia,

    meine Tochter hat ihre Polypen mit 3 Jahren entfernt bekommen. Mir war schon früh aufgefallen, das sie immer mit offenem Mund rumlief, nachts sehr laut schnarchte u Aussetzer hatte (sehr unruhiger Schlaf, weil sie natürlich immer einen trockenen Hals hatte u Hustenanfälle bekam). Unser Kinderarzt hat immer abgewunken u ich bin dann auf eigene Faust zum HNO. Zum Glück! Seid der OP ist der Schlaf für sie wieder erholsam!
    Ich drücke euch die Daumen!

  10. Von Janosch gibt es ein Buch: Ich mach dich gesund kleiner Tiger!
    Das hatte mir die Narkoseärztin empfohlen u meine Tochter freute sich auf den „blauen Traum“!

  11. Meinem Sohn wurden auch die Polypen entfernt. Mit drei. Danach sprach er besser und konnte nun endlich besser hören. Sie waren riesig und er war kaum krank.

    Es ist manchmal so schwer Anzeichen richtig zu deuten. Besonders wenn sie erst nicht als Besonders erscheinen. Hier spielt aber meiner Ansicht auch der Kinderarzt eine wichtige Rolle, die übersehen aber auch mal Anzeichen. Wir hatten uns letztes Jahr gewundert, warum unser Sohn soviel Durst hat, ständig auf Klo rennt, naja. Wenn man soviel trinkt. Und unspezifische Bauchschmerzen haben ja viele 5-jährige. Als er dann schlapp wurde bin ich mit ihm zum Arzt. Hatte an eine Blasenentzündung gedacht. War aber wohl nix, wir wurden Heim geschickt. Nach zwei Wochen bin ich wieder hin, weil nichts besser wurde. Ergebnis- mein Sohn hat Diabetes Typ 1 ( komplett anderes Krankheitsbild als Typ 2) und trägt jetzt eine Insulinpumpe. Der Arzt hat sich entschuldigt. Hier hilft nur Aufklärung aller Eltern und Ärzte, manche Anzeichen sind einfach nicht deutlich genug. Viele Kinder müssen gleich auf die Intensivstation weil keiner die Anzeichen erkannt hat. Also, hat zwar nicht direkt was mit dem Thema zu tun aber im Sinne der Aufklärung müsste das mal raus.
    Ich wünsche Euch gute Besserung! Ihr trefft bestimmt die richtige Entscheidung!

  12. Meiner großen Tochter ging / geht es ähnlich…wir behandeln sie statt OP mit Kortisonnasenspray, dass keine Nebenwirkungen hat wie oral eingenommenes Kortison sondern nur auf den Polypen / in den Nebenhöhlen wirkt. In unserer Familie gab es schon viele Polypen Ops und immer sind sie so schnell nachgewachsen, deshalb haben wir uns dagegen entschieden…LG

  13. Ich hätte das wohl auch nicht als Erkrankung wahrgenommen bis zu der Nacht, in der er bei euch schlief.
    Mit offenem Mund kauen wäre jetzt von mir auch nicht als Symptom wahrgenommen worden und die Stimme- nun ja, jedes Kind hat eine eigne Stimme.
    Ich habe meine Sängerknötchen seit dem ich ein Baby war (auch ich habe viel geschrien) und habe sie immer noch. Es stört mich nicht und es beeinträchtigt mich auch in keiner Weise (falls euch das irgendwie hilft).

    Ich wünsche Alex gute Besserung und eine problemlose, möglichst angstfreie OP.

    Liebe Grüße Sarah

  14. Bei mir sind ebenfalls als Kind mit ungefähr 8 Jahren die Polypen entfernt worden. Ich vermute, ich habe heute wieder welche, denn die Nasenatmung fällt mir weiterhin schwer. Es ist laut Ärztin aber auch so, dass man sich das Atmen durch den Mund massiv angewöhnt und das schlecht wieder loswird. Insofern würde ich die Polypen auf alle Fälle machen lassen, denn das Mundatmen hat viele unschöne Nebeneffekte.

    Was die „Schwerhörigkeit“ angeht, so wird das m.M. nach von vielen Eltern übersehen. Ich allein kenne zwei Fälle. Es waren beides Kinder, deren Eltern inzwischen auch sehr laut mit ihnen sprachen, das aber selbst nicht bemerkten. Aus falscher Scham habe ich auch nichts dazu gesagt, obwohl ich schon länger den Eindruck hatte, dass die Kleinen „nicht hörten“ weil sie echt nix hörten. Ich glaube, es ist für Kinder sehr belastend, nicht alles mitzubekommen. Und: Andere Kinder „nervt“ es auch, wenn ein Kind immer so schreit. Ich bin sicher, durch den Eingriff, der ja ein sehr kleiner ist, wird vieles sehr viel besser! Alles Gute dafür.

  15. ich drück euch ganz fest die Daumen!

    ich verstehe sehr gut, dass du dir Vorwürfe machst (ich bin da genauso) … aber als außenstehende kann ich auch sagen, dass es dazu überhaupt keinen Grund gibt. eure Kinder wirken sehr glücklich und geliebt – und DAS ist was zählt!!! und zum Glück handelt es sich um keine lebensbedrohliche Krankheit die man hätte früher erkennen sollen. Daher finde ich, ist das wichtigste jetzt einfach dass es erkannt wurde und ihr mit bestem Wissen und Gewissen handelt und ihm dabei zur Seite steht! Und genau DAS macht tolle und liebevolle Eltern aus!! :-)

  16. Wenn jeder, dessen Kind laut redet und dessen Kind mit offenem Mund isst beim HNO aufschlagen würde, wären dort wohl auch bald Wartezeit von vielen Monaten an der Tagesordnung…

    Liebe Pia, lassen Sie sich bloss kein schlechtes Gewissen einreden. Sie können nicht gleichzeitig Medizin, Pädagogik, Psychologie und sovieles andere studiert haben – und Alex ist ja nun auch wahrlich nichts „passiert“.

  17. Eine 2. Meinung würde ich mir auf alle Fälle einholen. Meine Schwiemu hatte meinen Sohn mal zufällig mit beim HNO, weil sie selbst dort war. Sie sprach die Ärztin auf sein Schnarchen an, diese untersuchte dann meinen Sohn und war der Meinung ganz schlimme Polypen und riesige Mandeln, die Sprache wäre ja schon beeinträchtigt. Schnellst möglich OP! Die U’s waren auch immer unauffällig, mein Sohn zu dem Zeitpunkt 4 und häufig erkältet. Daher bin ich zu unserem KIA und habe es ihm geschildert, er hat uns nochmal bei uns zu nem HNO Arzt überwiesen. Da kam raus, die Mandeln w/ den häufigen Infekten vergrößert, also aktiv und nützlich, Polypen konnte sie keine feststellen, Nase frei etc. Sie hat ihn wirklich gründlich untersucht, mit Spiegel in den Rachen usw. Ich habe dann meinen Sohn gefragt, ob das die Ärztin bei Oma auch gemacht hat, da sagte er nein. Sie hat auch den Luftstrom aus der Nase nicht getestet… Wäre echt blöd gewesen, wenn ich mit ihm zur OP bei der feststellenden Ärztin gewesen wäre… DieMandeln haben sich in der infektfreien Sommerzeit auch von selbst wieder verkleinert. Also trotz im Frühjahr vorhandener Symptome ohne OP nun symptomfrei… So kann’s auch gehen. Meine Schwiemu war auch erschrocken über die gegensätzlichen Diagnosen, denn die Ärztin bei Ihr hatte Ihr auch Angst gemacht, von wegen, da kommen sie jetzt erst, haben die Eltern nichts bemerkt? Eine Entscheidung für ne OP sollte man ja nicht so schnell fällen

  18. Liebe Pia,
    ich bin seit Jahren eine treue Leserin auf deinem Blog, aber als gerade fertige Studentin halte ich mich mit Kommentaren zurück. Zu diesem Thema kann ich aber leider sehr viel beitragen… Ich leide seit meiner Kindheit an chronischer Sinusitus und wurde auch schon öfter operiert. Auch wenn es bei euch nicht so dramatisch klingt, würde ich dir/euch raten, dass ihr euch über jede Art von OPs ausreichend informieren solltet…
    Hat Alex denn Probleme mit Schmecken und Riechen? Das sind meine größten Einschränkungen und nur deswegen stimme ich den OPs immer wieder zu… Aber besonders durch Nasensprays bekommt man die Atmung wieder halbwegs in den Griff.

    Ich würde mich freuen, wenn du weiterhin über den Verlauf berichtest. Und als kleiner Hinweis – es gibt Ärzte, die vermuten, dass die Polypenbildung vererbt wird… Also behaltet die beiden anderen auch gut im Auge.

    Liebe Grüße und viel Erfolg!
    Tina

  19. Meinem großen Kind (8) wurden mit 4 Jahren Nasenpolypen entfernt – wenn es Dich tröstet, mir war es auch nicht aufgefallen, bei uns kamen die Erzieherinnen in der Kita drauf. Ging insgesamt unproblematisch, es gab schnell Besserung bzgl. des Schnarchens etc..

    Schreiknötchen hat er auch, jedoch erst seit er auf dem Schulhof immer so laut mit den Schulkumpels agiert. Stellt eine erhebliche Einschränkung dar – er hat eine Singbefreiung für den Musikunterricht und den eigentlich obligatorischen Schulchor und ist da sehr unglücklich drüber. Logopädie wurde uns seitens der örtlichen Uniklinik nicht anempfohlen – in der Regel gibt es in diesem Alter wohl keinen erkennbaren Alltagstransfer. Die Jungs machen beim Logopäden brav ihre Übungen, und auf dem Schulhof denken sie überhaupt nicht daran, etwas runter zu pegeln.

    Hier hieß es: da wächst er raus, das gibt sich von alleine. Leider scheinen Krankenkassen das nicht ganz so entspannt zu sehen wie HNO-Ärzte, da haben wir mächtigen Stress.

    Daher bin ich sehr gespannt, wie es bei Euch weiter geht.

  20. Liebe Pia,
    nun habe ich es endlich geschafft den Beitrag zu lesen. Ich kann deine Bedenken so gut nachvollziehen denn vor einem Jahr ging es mir ähnlich. Mein Sohn ass unheimlich lange an einem Brot, schnarchte wie ein Seebär und redete unheimlich laut. Auch verstehen konnten meist nur wir ihn richtig. Dass er Polypen hatte, dass wussten wir schon lange. Er hatte so auch nie groß Probleme. Und dann, innerhalb von einem halben Jahr, hatte er 2 MOE und eine Mandelentzündung. Dann bildeten sich die Rachenmandeln nicht mehr richtig zurück und die Probleme wurden immer Größer. Wir gingen nach Kiel in die Uniklinik und man sagte uns, das wenn jemand diese OP nötig hätte, dann unser Sohn. 4 Wochen später war es soweit. Ich glaub ich habe mehr gelitten als er. 3 Tage waren wir im KH. 1.Tag Op, 2.Tag Beobachtung und am dritten durften wir gehen. Seine Stimme hörte sich noch Wochen wie Micky Maus an. Aber, nach 4 Wochen war eine so deutliche Verbesserung seines Allgemeinzustandes festzustellen, dass ich auch noch ein Jahr später begeistert bin. Seit dem war er nicht mehr ernsthaft krank gewesen und auch seine sprachliche Entwicklung war förmlich explodiert. Wie oft er in der ersten Zeit gefragt hat, was das denn jetzt für ein Geräusch war ( es war u.a. das Ticken der Uhr) zeigte mir, dass unsere Entscheidung die Richtige war.
    Alles Gute für Euch!

  21. Liebe Pia,
    die Geschichte hat mir geholfen,mein Neffe hört extrem schlecht und schnarcht.Da habe ich geschaut ob er mit offenem Mund kaut…doch nicht.Na ja trozdem eine neue Perspektive,deswegen finde ich es gut dass du es aufgeschrieben hast.Jemand anders entdeckt es vielleicht bei seinem Kind und kann schneller helfen.Mutig,dass du es zugibst,bist dir wohl bewusst dass es andere verurteilen.Ich schaff es nicht mal meinem Mann und Schwiegermutter zuzugeben was ich meinem Sohn ins Brei gebe,die wissen immer alles besser und kritisieren nur rum.

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