Ninjas sind auch Superhelden.

Der heutige Tag startete mit Migräne, wurde über Mittag besser und endete sehr schön. Eigentlich hätte ich mich gerne direkt wieder hingelegt, nachdem ich die Kinder weg gebracht hatte. Aber da heute unsere Hauselfe kam, musste ich erst noch aufräumen und nahm sie dann auch gerne in Empfang. Natürlich haben wir uns dann auch immer erstmal was zu erzählen, vor allem heute, wo wir uns ja jetzt seit 3 Wochen nicht gesehen haben. Ja, ich lieb unsere Hauselfe sehr sehr sehr.

Irgendwann riet sie mir dann, mich mit einem Kühlpad hinzulegen und so tat ich es dann auch. Aber so richtig kam ich nicht zur Ruhe. Es war mehr so ein Dösen mit kruden (Alb-)Träumen, so dass ich nach 2 Stunden genervt wieder aufstand, noch einen Kaffee trank und mich dann erstmal schminkte.

Ich fuhr zum Bäcker, kaufte Donats und Berliner und holte anschließend noch das von Alex heißer ersehnte Lego Ninjago Buch hab, das wir gestern im Buchladen bestellt habe. Dann ging es weiter in den Kindergarten, wo ich Max und seine Freundin abholte. Max war so aufgeregt und überschlug sich fast vor Freude, dass er heute ein ganz eigenes Playdate zuhause hatte. Alex sollte heute erst von 16 Uhr von der OGS kommen und Mimi fuhr nach dem Kindergarten mit zu ihrer Kitafreundin.

Max eskalierte in Sachen Entertainment total. Ständig rannte er von hier nach da, holte tausend Dinge aus Kisten und Schränken, musste alles zeigen und vorführen. Es war so niedlich! Seine Freundin machte alles aufgeregt mit und gemeinsam beschlossen sie, ein Katzenkörbchen zu basteln. Irgendwann machten sie eine Pause und spielten eine Stunde im Garten, bevor sie wieder herein kamen und an ihrem Katzenkörbchen weiter bastelten.

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Es ist wirklich cool geworden. Von allen vier Seiten. Und schmückt nun (vorübergehend) unser Wohnzimmer.

Alex kam pünktlich nach Hause und freute sich wie verrückt über sein Buch, auf das er sich sofort stürzte. Während wir gemeinsam am Tisch saßen und er seinen Berliner aß, unterhielten wir uns über seinen bald anstehenden Geburtstag. Er fragte, ob die bestellten Einladungen denn schon da seien (ich hab sie nach seinen Wünschen gestaltet und bei einer Druckerei in Auftrag gegeben). Ich verneinte und er brummte nur „Hmm hmm.“ Irgendwie wurde er dann sehr still und plötzlich bemerkte ich, dass seine Unterlippe zitterte. Behutsam fragte ich ihn, was denn los sei und da brachen alle Dämme. Er schluchze bestimmt 15 Minuten lang, wollte aber partout nicht sagen, was ihn belastete.

An dieser Stelle stellte ich fest, wie toll es doch ist, wenn man sich auf ein Kind und seine Sorgen voll einlassen kann, ohne dass die Geschwister vorbei kommen, fragen was los ist oder einen Apfel geschnitten haben wollen. Und ich glaube, das tat auch Alex gut. Einfach mal im Arm gehalten werden und weinen. Irgendwann schluchzte er dann:

„Mama, eigentlich möchte ich lieber eine Ninjago Party.“
„Das ist alles? Okay!“
„Aber jetzt hast Du doch schon so viel Arbeit mit den Einladungen gehabt. Und die sind ja auch so schön. Können wir die nicht für nächstes Jahr nehmen?“
„Na ja, da steht eine 7 drauf und das Datum von diesem Jahr … aber das ist trotzdem nicht schlimm. Wir basteln einfach neue.“
„Aber Du hast Dir soviel Mühe gegeben.“
„Das ist völlig in Ordnung. Wirklich!“
„Aber …“
„Schatz! Es ist wirklich total in Ordnung. Wenn Du lieber eine Ninjago Party haben willst, dann sollst Du eine Ninjago Party bekommen.“

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Am Abend waren die Einladungen dann doch tatsächlich im Briefkasten und so fing er noch vier- oder fünfmal an, dass ja aber die Einladungen schon fertig seien und ich mir soviel Mühe damit gemacht hätte und die so schön seien, aber … Ich versicherte immer wieder, dass das nicht schlimm sei. Irgendwann seufzte er dann schwer, lächelte dann doch und strahlte ein sehr überzeugendes „OK!

Um kurz vor 18 Uhr fuhr ich gemeinsam mit Max seine Freundin nach hause und beide verabredeten, dass sie das unbedingt wiederholen wollten. Es war wirklich ein schöner Nachmittag mit den beiden. Ich war sogar überrascht, wie sehr sie miteinander harmonierten.

Im Anschluss holten wir Mimi von ihrer Freundin ab. An der Tür wurde ich von einer Mimi im Tutu, mit Krönchen und Zauberstab direkt mit einem herzlichen „Och nööö, Mama, ich will noch nich‘ nach hause!“ begrüßt. Sie kam dann aber doch mit uns schnatterte im Auto ununterbrochen von ihrem super Nachmittag. „Wir haben getanzt und gesungen und jeder hat mal was vorgemacht und die anderen haben das dann nachgemacht und wir waren alle Prinzessinen und Feen und es gab Pizza und die war so lecker und …“ Scheinbar hatte sie einen ziemlich guten Nachmittag.

Wieder daheim gab es dann noch Abendessen: Miez’sches Gulasch (Der Name ist meinem alten Spitznamen Miez geschuldet. Also nein, das ist kein Katzen-Gulasch!).

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Nomnomnom. Sogar Mimi haute nochmal ordentlich rein, obwohl sie zuvor ja schon Pizza gegessen hatte. Das beste Gulasch der Welt. Ehrlich wahr!

So, Sie entschulden mich. Ich habe eine Ninjago-Party zu planen. Es war aber auch leichtsinnig von mir, schon 3 Wochen vor der Party das Thema „Superheros“ als fix zu betrachten. Ahahaha. Aber irgendwie sind Ninjas ja auch Superhelden, oder?

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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8 Gedanken zu „Ninjas sind auch Superhelden.

  1. Hach, die eigentlichen Superhelden sind doch wir Mamas, oder? Und Mama-Superhelden sind super flexibel uznd machen dann eben nochmal schnell neue Einladungen… Oder kannst Du die noch irgendwie retten/verändern?
    Dein Gulsch-Rezept schau ich mir jetzt noch an, hört sich gut an.
    Einen schönen Tag!
    Yvette

  2. Oh Gott die Einladungen sehen echt Zoll aus. Kann man die evtl. online bestellen in dieser Druckerei? Finde es klasse das er das Thema wechseln darf. Daumen hoch und freue mich auf Geburtstagsbilder.

  3. Echt Schade um die Karten, die sahen wirklich geil aus…
    Wollte mir bei unserem 3. Geburtstag eigentlich ein Beispiel an dir nehmen und eine schöne Einladungskarte machen… aber zum Glück habe ich mir das verkniffen. Ein Magen-Darm-Virus hat uns mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. So wars auch nix mit Geburtstagsküchleins ;-(… Da hätte ich auch lieber ein Sommerkind *gnihihi*

  4. Ich finds super das du das so flexibel nehmen kannst mit der Party! Viele hätten jetzt aber darauf bestanden, weil das hat er sich ja ausgesucht, das muss das Kind ja lernen und das Leben is kein Ponnyhof etc.PP.

    Ich freue mich schon auf den Partybericht ^^
    LG
    Kathi

  5. Ich finde es auch super, dass Du so flexibel und empathisch reagierst. Aber ich muss auch sagen, dass ich mindestens genauso toll finde, dass Alex sich mit seinen noch nicht ganz sieben Jahren schon so viele Gedanken darüber macht, dass die Gestaltung der Einladung Dir Mühe gemacht hat. Dass er das so wertschätzen kann, zeichnet ihn wirklich aus. Umso verständlicher finde ich, dass Du ihm seinen Wunsch erfüllst. Ich lese da ganz viel Empathie und Verständnis und Liebe bei Euch beiden. So schön. <3

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