Fieber, Jammer und ein Countdown

Die letzten Tagen waren überschattet von plötzlichem und sehr hohen Fieber bei Alex. Quasi von gleich auf jetzt erklärte er mir, dass es ihm nicht gut ginge. Dann legte er sich freiwillig auf das Sofa und kurze Zeit später plagte ihn übles Schüttelfrost. Das Fieberthermometer kletterte binnen 30 Minuten von 38,8°C (gelb) auf 39,9°C (rot). Also gab es einen kalten Waschlappen, luftige Kleidung und eine Wolldecke, die je nach Bedarf hochgezogen oder weg geschoben wurde.

Es dauerte eine Weile, bis ich ihn überzeugen konnte doch ins Bett zu gehen. Aber nur, weil ich ihn begleitete und neben ihm auf dem Boden Wäsche faltete, während im CD-Player leise eine Ninjago-CD dudelte. Die Rollos hatte ich geschlossen und das Licht gedimmt. Trotzdem kam er erst zur Ruhe, als ich mich neben ihn ins Bett legte. Er nennt das dann kuschel, auch wenn wir uns kaum berühren. Dass Alex keine engen Berührungen mag, ist ja kein Geheimnis. Das gilt auch noch, wenn er hoch fiebert.

Ich krabbelte seinen heißen Rücken und merkte nach kurzer Zeit, wie sein Atmen immer flacher wurde. Schließlich war er eingeschlafen. Das tolle an unserem Fieberthermometer: man kann damit auch im Schlaf messen, ohne dass das Kind wach wird. Jedenfalls werden meine davon nicht wach. Und durch die Farbgebung des Messergebnisses kann man auch den Kindern erklären, ob sie nun nur erhöhte Temperatur oder wirklich Fieber haben.

So konnte ich alle Stunde seine Körpertemperatur überprüfen. Bei 40,1°C wurde ich schon nervös. Ich wollte ihn nicht wecken, um ihm Ibuprofen zu geben, daher erneutere ich nur den kalten Waschlappen und blieb einfach eine Weile bei ihm liegen. Als er dann von alleine wach wurde, war das Fieber immer noch so hoch. Also gab es eine Dosis Ibu, die nach wenigen Minuten dazu führte, dass das Fieber sank und mein Kind das erste mal an diesem Tag äußerte, es habe Hunger. 2 Salami-Toast später saß er recht munter im Bett und spielte mit seinen Lego-Männchen.

Er schlief dann erst spät ein, da er ja den halben Tag schon geschlafen hatte, war allerdings heute morgen bereits um 7 Uhr wach. Leider war auch das Fieber wieder da und so zog er direkt wieder auf das Sofa um.

Ich brachte schnell die Kleinen in den Kindergarten. Max hat jetzt noch genau 5 Wochen Kindergarten vor sich, bevor er nach 3 Wochen Ferien in die Schule kommt. Man könnte auch sagen: Max hat fertig! Jeden Morgen klammert oder heult er, dass ich doch bitte im Kindergarten bleiben solle. Genau wie Alex vor einem Jahr. Es gleicht einer Eingewöhnung, nur mit dem Unterschied, dass ich bereits sehr gut weiß, wie gut er im Kindergarten aufgehoben ist, dass er nach kurzer Zeit in das Gruppengeschehen findet und am Ende des Kindergartentages ganz viel Spaß hatte. Zumal sie im Moment viele Vorschulaktivitäten unternehmen, die wirkliche Abwechslung bringen. Letzte Woche waren sie in der Schule und durften am Unterricht von Alex‘ Klasse teilnehmen. Heute waren die bei der Feuerwehr, morgen geht es ins Junge Theater Bonn und am Donnerstag kommt Alex‘ Klasse in den Kindergarten, um den Kindern dort vorzulesen.

Es ist trotzdem kein schönes Gefühl, sein jammerndes Kind zurück zu lassen. Da ich aber genau weiß wie Max tickt und wie enttäuscht er wäre, wenn er dann eben nicht mit bei der Feuerwehr oder im Theater gewesen wäre, müssen wir da beide durch. Es ist diese Ungewissheit vor dem was auf ihn zukommt. Alle reden davon, wie wichtig und aufregend und neu Schule ist. Jeder fragt, ob er sich denn schon freut und auch wenn er jedesmal „Ja.“ antwortet, mal zögerlicher, mal selbstbewusster, so weiß ich genau, dass er nicht wirklich weiß, was ihn erwartet. Und das macht ihm Angst.

So unterschiedlich Alex und Max sind, so sehr gleicht sich nun ihr Verhalten in dieser Vorschulphase, kurz vor Ende der Kindergartenzeit.

Wieder daheim pflegte ich Alex weiter. Er aß eine Kleinigkeit und schaute dann, auf dem Sofa zusammen gerollt, ein paar Folgen Ninjago, während er immer wieder weg dämmerte.

Bis zum Nachmittag lag er abwechselnd wach und schlafend auf dem Sofa. Zwischendurch trank er viel Wasser und knabberte mal ein Äpfelchen. Heute Abend aß er dann aber tatsächlich doch noch eine ganze Portion Bratnudeln mit Ei, nachdem er auf eben diese Hunger hatte. Fieber hatte er jetzt seit dem frühen Nachmittag nicht mehr, weshalb ich ihm auch keine weiteren Medikamente gegeben habe. Mal sehen, wie fit er morgen früh ist.

Den Vormittag habe ich übrigend mit Arbeit verbracht. Alex war so pflegeleicht, dass ich um die Mittagszeit sogar noch Max‘ Geburtstageinladungen und sein T-Shirt gestalten konnte. Die Einladung sind also schon bestellt und das Shirt kann in kürze gedruckt werden. Immerhin sind es nur noch 11 Tage bis zu seinem SECHSEN Geburtstag. Alter!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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2 Gedanken zu „Fieber, Jammer und ein Countdown

  1. Liebe Pia – ich hoffe, es ist kein allzu schlechtes Zeichen, dass wir nichts von Ihnen hören/lesen. Gute Besserung für Ihren Großen – LG Dagmar

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