Über Zwiebelkuchen, Pfefferminz & Anne

Wisst Ihr, warum ich so gerne über unseren Alltag schreibe? Weil es das ist, was unser Leben ausmacht. Jeder einzelne Tag, den wir gemeinsam, als Familie, bestreiten, erleben, genießen. Letzteres fällt Vielen oft schwer. So viele Sorgen, so viele Termine, so viel Verantwortung, so viel Stress. Behaltet das mal im Hinterkopf, wenn Ihr jetzt von unserem Alltag lest.

Seit ich Montag eine Flasche ziemlich guten Federweißer gekauft hatte, quälte mich ein unbändiger Appetit auf Zwiebelkuchen. Also musste ich gestern dann einen Zwiebelkuchen backen. Wie das dann meistens so ist: ich hatte keine Hefe im Haus. Klassiker. Also buk ich das erste Mal einen Zwiebelkuchen mit einem Quark-Öl-Teig, was sich im Nachhinein als ziemlich großartig herausstellte.

Zwar heulte ich bei der Zubereitung gefühlte 2 Liter Tränen und ertrug es nur schwer, den ganzen Tag diese zwiebelkuchengeschwängerte Luft atmen zu müssen, aber das Ergebnis war dafür umso leckerer.

Weil Alex unbedingt Zwiebelkuchen probieren wollte, buk ich ihn mittags nicht komplett fertig, sondern nahm ihn 10 Minuten vor der angegebenen Backzeit heraus, um ihn abends fertig zu backen.

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Da Mimi auf einen Geburtstag eingeladen war und mitgenommen wurde, musste ich mich nur um die Abholung der Jungs kümmern.

Am Nachmittag hatte Max erneut Handball. Ich hab ja schon erzählt, dass er Mittwochs mit den Großen trainieren darf. Wobei die Großen hier die F-Jugend sind. Max, Jahrgang 2010, ist offiziell nämlich noch ein Mini. Zeitgleich trainiert mittwochs auch noch die E-Jugend mit der Halle und so kommt es am Ende des Trainings oft zu einem gemeinsamen Spiel.

Die Größen- und Altersschere ist dann natürlich schon sehr groß, aber es ist einfach toll zu sehen, wie gut sie trotzdem miteinander spielen. Allein wegen seiner Größe hat Max nicht wirklich viele Chancen, den Ball vom Gegner zu erspielen. Aber er deckt den ihm zugewiesenen Spieler mit viel Elan und bekommt dann und wann von den Großen auch mal den Ball zugespielt. Für Max‘ Selbstbewusstsein ist das natürlich Gold wert und wenn er eins gut gebrauchen kann, dann ist das mehr Selbstbewusstsein.

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Während Max‘ Training fuhr ich mit Alex zum Supermarkt, weil ich neuen Pfefferminz-Sirup brauchte. Mein Vorrat hat sich stark dem Ende zu geneigt und einen Tag ohne meinen Peppermint Mocca geht einfach gar nicht! Zum Glück haben wir einen sehr gut sortierten REWE, der allein ein 2 Meter breites Regal nur mit Sirup (Sirups? Sirupe? Egal!) hat. Doch was musste ich dann feststellen?

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Auf den besagten 2 Metern gibt es scheinbar keinen Platz für meinen geliebten Pfefferminz-Sirup. Auch von keiner anderen Marke. Ich hätte so ein bisschen heulen können und muss nun doch wieder bei Amazon bestellen. Selber schuld, Einzelhandel! Dafür bekomme ich ihn bei Amazon wenigstens in der 0,7l Flasche. So!

Wir kauften beim Bäcker noch 3 Weckmänner (oder wie die auch immer bei Euch heißen. Hier heißen sie Weckmänner) und fuhren dann zurück zur Turnhalle, um Max abzuholen.

Da ich für die Abholung der Mädels von der Geburtstagsparty zuständig war, wir nun aber noch ein bisschen Zeit bis dahin hatten, gingen wir kurzentschlossen in die Turnhalle nebenan und schauten noch etwas beim Eltern-Kind-Turnen zu, das meine Steffi leitet. Irre, wie klein die da alle sind. Man vergisst das so schnell. Immerhin habe ich dieses Eltern-Kind-Turnen 4 Jahre lang mit meinen Kindern besucht und kann mir kaum noch vorstellen, dass meine 3 Kinder mal so klein gewesen ein sollen.

Nachdem wir schließlich die Mädels abgeholt und Alexa zuhause abgeliefert hatten, schob ich zuhause den Zwiebelkuchen in den Ofen und buk ich fertig.

Nun ja, 2/3 Kinder probierten, gegessen haben ihn dann nur wir Eltern. Aber immerhin hatte ich so endlich meinen Zwiebelkuchen (von dem ich mich jetzt die restliche Woche ernähren kann).

Nachdem die Kinder im Bett waren begab ich mich dann erneut an den Rechner, um eine Grafik für eine Spenden-Aktion zu erstellen, die nicht nur mir sehr am Herzen liegt. Und nun erinnert Ihr Euch bitte alle nochmal an meine einleitenden Sätze zu Beginn dieses Beitrags. Das ist unser stressiger, fordernder, hektischer und trotzdem ziemlich großartiger Alltag. Aber leider nicht Annes.

Ich kenne Anne, seit ich über meine 1. Schwangerschaft bloggte, denn Annes Töchter sind ungefähr so alt, wie meine Jungs. Anne bloggte damals auch und so kam man ins Gespräch, las sich, gab sich gegenseitig Ratschläge oder nahm einfach nur Anteil am Leben des anderen. Bis sie einfach irgendwann dazu gehörte. Anne ist eine liebevolle Mutter, wie man sie tagtäglich im Kindergarten, in der Schule oder eben beim Eltern-Kind-Turnen trifft. Sie hat 2 wundervolle Kinder, einen tollen Mann, zwei Hunde und lebt in einem kleinen Haus im Norden Deutschlands. Sie arbeitet selbständig als Tagesmutter und führte das ganz normales Leben einer ganz normalen Familie.

Vor ein paar Tagen schrieb Anne an Ihre Freunde:

Ich hatte immer große Angst vor Krebs (wer hat die auch nicht). So groß, dass ich auch im Netz Posts dazu nicht lesen konnte. Ich konnte einfach nicht und habe sie dann überlesen und weitergescrollt. Nicht, weil der Mensch dahinter mich nicht interessiert hätte und ich ihm nicht das allerbeste gewünscht hätte, sondern weil mir diese Beweise, dass es das nicht nur in Büchern gibt, riesige Angst gemacht haben. […]

Ich kann nicht aufhören, zu schreiben, weil ich sonst verrückt werde. Aber ihr müsst nicht verrückt werden und dürft wirklich weiter scrollen, wenn es besser scheint. Ich könnte es verstehen, wirklich.

Die Möglichkeit möchte ich Euch natürlich auch geben. Darum zitiere ich Anne an dieser Stelle. Aber was ich Euch nun erzählen möchte, habe ich nicht ohne Grund in einen ganz normalen Tagebuchblogpost gepackt. Denn: vielleicht hättet Ihr den Beitrag gar nicht angeklickt, wenn schon in der Überschrift etwas mit Krebs gestanden hätte. Aber weil Anne mir lieb und teuer ist, möchte ich einfach jede erdenkliche Aufmerksamkeit für sie generieren, die mir möglich ist.

Im letzten Sommer erhielt Anne die niederschmetternde Diagnose: Krebs! Ein seltener nasaler Tumor hatte sich direkt neben der Hirnschlagader eingenistet. Es folgten Operationen und Bestrahlung, die sie viele hundert Kilometer entfernt von ihrer Familie in einer Spezialklinik überstand. Anne kämpfte von der ersten Minute an. Für ihre Kinder, ihren Mann und für sich selber. Für ihre ganz normale Familie.

Wir atmeten alle auf, als die Behandlung überstanden war und es Anne deutlich besser ging. Viele unschöne Symptome des Tumors und die Nebenwirkungen der Behandlung wurden mit der Zeit besser. Bis Anne diesen Sommer erneut die schockierende Mitteilung bekam: Der Tumor ist zurück und aggressiver als zuvor.

Erneut fuhr sie hunderte Kilometer in die Spezialklinik, wo die Untersuchungen in der letzten Woche die Gewissheit brachten, dass eine OP nicht mehr möglich ist, da der Tumor zu nah an lebenswichtigen Organen sitzt.

Aber die Ärzte geben nicht auf. Anne gibt nicht auf! Gemeinsam wagen sie nun eine riskante Therapie, die eigentlich noch nicht ausreichend getestet ist. Auch eine erneute, aggressive Bestrahlung erwartet Anne – ihre einzige und wahrscheinlich letzte Chance.

Für die kommenden Wochen benötigt Anne alle Kraft der Welt. Getrennt von ihrer Familie wird sie sich erneut der Therapie und der Bestrahlung stellen. Ihrer Arbeit wird sie für einen sehr langen Zeitraum nicht mehr nachgehen können und so kommen zu den Sorgen um Gesundheit, Familie und ihre Zukunft nun auch noch finanzielle hinzu.

Bisher konnten wir nicht viel mehr tun, als ihr Kraft zu wünschen und gute Gedanken zu senden.  Bis jetzt!

Viele ihrer Freunde und Bekannten haben sich zusammen getan und eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um Anne und ihrer Familie wenigstens die Last der finanziellen Sorge von den Schultern zu nehmen. Denn wenn wir auch sonst nicht viel tun können, hier können wir aktiv helfen: HILFE FÜR ANNE – Gemeinsam gegen den Krebs

Ob mit nur 1 Euro, 10 Euro oder 100 Euro. Jeder noch so kleine, aber auch große Beitrag hilft Anne und Ihrer Familie sich mehr auf die bevorstehende Behandlung und die hoffentlich anschließende Heilung zu konzentrieren.

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[Klick auf das Bild führ Euch zum Spendenportal]
Damit sie irgendwann auch wieder einen so normalen und manchmal banalen Alltag hat, wie wir ihn haben. Damit sie sich auch wieder nur Gedanken um die nächsten Geburtstagsfeiern ihrer Töchter machen muss und nicht darum, ob sie diese überhaupt noch erleben wird.

Ich bitte Euch daher von ganzem Herzen: helft Anne und ihrer Familie! Wenn Euch eine finanzielle Unterstützung nicht möglich ist, so teilt doch bitte den Link zur Spenden-Aktion

https://www.leetchi.com/c/anne-gemeinsamgegenkrebs

Gerne könnt Ihr auch eins der nachfolgenden Fotos für Eure Beiträge auf Facebook, Twitter, Instagram oder in Euren eigenen Blogs verwenden. Klickt einfach auf den einsprechenden Link. Das jeweilige Bild öffnet sich dann in einem separaten Fenster. Dort könnt Ihr dann über den Rechtsklick „Speichern unter …“ wählen und das Bild speichern.

Für Facebook & Twitter: [1200 x 900px]

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[Klick öffnet Bild in separatem Fenster. Dann Rechtsklick „Speichern unter …“]

Für Instagram: (1200 x 1200px)

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[Klick öffnet Bild in separatem Fenster. Dann Rechtsklick „Speichern unter …“]
Bild für Euer Blog (600px300px)

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Badge für Euer Blog (250px)

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Wenn Ihr nicht wisst, wie Ihr den Badge in Eurer Blog einbindet, verwendet einfach den folgenden Code:
<a href="https://www.leetchi.com/c/anne-gemeinsamgegenkrebs" target="_blank"><img src="https://www.daily-pia.de/extern/anne_badge_rund_250.png" border="0"></a>

Wir, die Freunde und Bekannten von Anne, danken Euch von ganzem Herzen für Eure Unterstützung und Hilfe!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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15 Gedanken zu „Über Zwiebelkuchen, Pfefferminz & Anne

  1. Diese beschissene Krankheit……..Mein kleine Bruder ist 2014 kurz vor Weihnachten mit 14 Jahren daran gestorben. Die eigenen Alltagssorgen werden nebensächlich wann immer man damit konfrontiert wird. Anne nur das aller allerbeste und viel viel Kraft für den Kampf.

  2. Ich hab es heute Morgen bei kassiopeia gelesen und mir wurde sofort schlecht. Erst gestern musste ich an sie denken, weil ich im timehop eine unserer alten Unterhaltung las und fragte mich, was sie so macht. Ich werde heute Abend spenden und den Aufruf weiter teilen. Anne, falls Du mitlesen solltest, alle guten Wünsche, dass Du das schaffst!

  3. Hallo! Ich werde im Dezember einen karmakalender statt Adventskalender auf meinem BLog veröffentlichen und würde gerne diesen Aufruf mtreinnehmen, da mich das Schicksal dieser Familie sehr berührt auch wenn ich sie nicht kenne. Viel Kraft und positive Energie für Anne und ihre Familie w ünsche ich von Herzen, Verena

  4. Danke Pia für den Aufruf, darum liebe ich deinen Blog so!
    Ich bin dabei und ich wünsche Anne so fest, dass ihr Zustand sich wieder bessern wird. Ich hoffe, das Gefühl, von ganz vielen fremden Menschen „Beistand“ zu bekommen, kann ihr ein klein wenig helfen.

  5. Sonst bin ich still, heute wünsche ich Anne und ihrer Familie ganz viel Kraft.
    Die Spende ist schon raus. Ich drücke euch unbekannterweise :*

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