Mein Kind.

Wussten Sie, die Lösung aller erzieherischen Konflikte, Probleme, Herausforderungen ist diese: man muss es anders machen, als man es macht. Am besten so wie Lukas‘ Mama oder die Mama von Theresa. Nur halt nicht so, wie man es selber macht. Das ist immer der Ursprung allen Übels bei Problemen mit den eigenen Kindern.

Ein wunderschönes Beispiel: Das große Kind hat es seit diesem Sommer nicht leicht. Es gab einen unschönen Vorfall in der Schule und das hat ihn emotional sehr mitgenommen. Nun kämpfen wir immer noch mit den Nebenwirkungen und Nachwehen. Wenn ich jemandem von meinen Sorgen berichte, dann gibt es zwei Antwort:

Antwort A: „Der braucht/will bestimmt einfach mehr Aufmerksamkeit. Vielleicht machst Du mal was mit ihm alleine!

Dazu muss man wissen: das große Kind ist mit Abstand das Kind, das die meiste Aufmerksamkeit bekommt, einfach weil es diese auch unmissverständlich einfordert. Auch ist es das einzige unserer Kinder, das in aller Regelmäßigkeit Exklusivzeit mit mir verbringt. Mehrmals wöchentlich.

Antwort B: „Der hat einfach viel zu viel Aufmerksamkeit. Ist doch klar, dass der sich da rein steigert.

Dazu muss man wissen, dass auch wenn das große Kind die meiste Aufmerksamkeit hat, diese noch weit entfernt von viel zu viel ist und leider auch nicht immer nur positiv. Es gibt ja solche und solche Aufmerksamkeit. Sie verstehen.

Ich bin es ein bisschen leid, müde und erschöpft. Also die guten Ratschläge betreffend, die immer darauf abzielen, dass man es eben anders machen muss, als man es augenscheinlich macht, auch wenn man es schon lange so macht, wie alle denken, dass man es nicht macht (der war lang, aber gut. Lesen Sie ihn ruhig zweimal).

Es ist nicht so, als hätten wir schon alle möglichen Dinge versucht, um ihm zu helfen. Damit er wieder mehr lacht und weniger traurig ist. Damit er sich häufiger den grünen Mood-Smilie an die Tür hängt, als den gelben und erst Recht als den roten. Wir haben es sogar schon mit – ACHTUNG! – Globuli versucht! Obwohl ich ÜBERHAUPT GAR NICHT an die Wirkung glaube. Ich habe halt gehofft, dass er selber daran glaubt. Placebo-Effekt und so. Aber tatsächlich wurden die Symptome eher stärker als besser und nein, mit Erstverschlimmerung müssen Sie mir jetzt auch nix kommen. Nach 3 Wochen ohne erkennbare Verbesserung haben wir die zusätzliche Zuckerzufuhr gestoppt (Ja, ich habe den Beipackzettel gelesen. Nein, das hier musste man nicht erst 3 Monate nehmen damit er wirkt).

Sehen Sie, ich habe schon jetzt alle die Antworten auf die Aussagen, die Sie noch gar nicht getroffen haben, aber vermutlich treffen würden, würde ich die Antworten nicht vorweg nehmen. Also manche von Ihnen, ganz sicher nicht alle.

Ich sehe mein Kind, kann in seinen Augen lesen  und in der Umarmung spüren, dass es in ihm drin ganz schlimm arbeitet. Ich bin in der glücklichen Lage, dass mein Kind mit mir redet. Auch über Dinge, die andere Kinder zuhause eher nicht zur Sprache bringen würden. Ich kann ihm nur zuhören, gemeinsam mit ihm überlegen, wie man diese und jene Situation angehen oder lösen kann. Oft erzähle ich ihm aus meiner Kindheit und aus meiner Gefühlswelt von damals. Da sind sehr viele Parallelen und vielleicht tut es mir auch deshalb so weh, wenn er leidet. Ich kann ihm so viele Dinge nachfühlen und fühle mich dann oft ebenso hilflos und emotional überfordert, wie mit 7 Jahren.

Aber dann schiebe ich diese Wolke bei Seite, greife zu meinem rationalen Verstand und beleuchte gemeinsam mit dem Kind die Situation so, wie ein Erwachsener das eben tun würde. Ganz oft hilft ihm das, die Situation oder Herausforderung zumindest ein weiteres Mal anzugehen und anzunehmen.

Mein großes Kind ist ein ganz wundervolles. Leider sieht es das selber nicht so. Und das nimmt mich viel mehr mit, als alle doofen Kommentare oder Ratschläge, die ich bisher bekommen habe.

Fairerweise muss ich sagen, dass ich auch ganz tolle Gespräche geführt habe. Menschen, die einfach nur Verständnis zeigten, die mich motiviert und bestärkt haben, nicht aufzugeben nach einer Lösung zu suchen.

Meine liebste Steffi schrieb mir vor ein paar Tagen:
Dein Großer hat ganz viel von Dir. Ich glaube deshalb leidest Du auch am meisten darunter. Du bist eine super Mama!

Sie glauben gar nicht wie gut mir diese Worte taten. Und immer noch tun.

Um mein Kind an dieser Stelle zu schützen, gehe ich nicht weiter auf die ganze Situation und das Drumherum ein. Sie wissen nicht, was wir bisher getan haben und noch tun, um ihm zu helfen. Ich möchte Sie daher alle bitten auf weitere Ratschläge – und seien sie noch so gut gemeint – zu verzichten. Ich habe das hier aufgeschrieben, einfach um es mir einmal von der Seele geschrieben zu haben. Das ist alles.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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64 Gedanken zu „Mein Kind.

  1. Liebe Pia,
    wärst du nicht soweit weg, würde ich dich fragen ob wir mal einen Kaffee zusammen trinken können. Meine Tochter ist 4 und deinem großen auf ihre 4jährige Art ähnlich…! Bloß versteht das keiner, denn es gibt so wenige die ehrlich sind und immer nur wunderschönsten Sonnenschein berichten.
    Danke für diese Ehrlichkeit- egal bei welchem Wetter!!!
    Liebste Grüße, Conny

  2. Liebe Pia, ich habe gerade ähnliche sorgen mit meinem Erstklässler. Es tut mir furchtbar weh, ihn so traurig zu sehen. Mir bleibt auch nichts übrig, als ihm zuzuhören und versuchen ihn zu stärken. Ich hoffe, diese Zeit geht schnell vorbei und fügt ihm keinen Schaden zu. Gross austauschen kann ich mich nicht, die meisten Mütter haben grössere „rabauken“, die kennen diese Sorgen nicht ?

  3. Ich schreibe doch etwas, ich möchte Euch nämlich die nötige Kraft, Ruhe und Gelassenheit wünschen, um Euren Sohn auf seinem Weg begleiten zu können.

  4. Kein Ratschlag. Einfach ein dickes DANKE! Danke, weil du in Worte fasst, wie es bei uns ist. Danke, dass ich mich nicht allein fühlen muss. Danke, dass wir nicht verrückt sind, sondern es anderen ähnlich geht. Danke. Momentan könnte ich oft durchdrehen, weil ich grad einfach nicht weiter weiß, nichts richtig mache und einfach alles zu viel ist. Dann schaue ich oft auf deinen Blog und du bist da. Danke.
    Ich weiß, es hilft dir nicht weiter, außer vielleicht das Wissen, dass andere genauso fühlen wie ihr. Und das ist ja vielleicht auch schon etwas. Ein klitzekleines Bisschen.

  5. Ich finde deine Empathie und dein Gefühl gegenüber deinen Kindern jedesmal neu bewundernswert. Ich bin mir sicher, dass ihr gemeinsam den Weg aus dem Tal finden werdet. Dein Großer wird seinen Weg gehen und stärker daraus hervorgehen.

  6. <3 Ich kann Dich ein bisschen verstehen, auch wenn meine noch kleiner sind. Der Große hier kommuniziert allerdings viel weniger und deshalb muss ich oft Rätselraten, was ihn grad umtreibt. Liebe Grüße

  7. Liebe Pia, ich erkenne mein Kind und mich in Deiner Erzählung, auch wenn er erst 4,5 ist (und ja, wir sind beide HS).
    „Ich sehe mein Kind, kann in seinen Augen lesen und in der Umarmung spüren, dass es in ihm drin ganz schlimm arbeitet. […] Oft erzähle ich ihm aus meiner Kindheit und aus meiner Gefühlswelt von damals. Da sind sehr viele Parallelen und vielleicht tut es mir auch deshalb so weh, wenn er leidet. Ich kann ihm so viele Dinge nachfühlen und fühle mich dann oft ebenso hilflos und emotional überfordert, wie mit [4] Jahren.“

    Und wenn ich Deine Zeilen lese, fühle ich mit Dir – im allerwahrsten Sinne des Wortes.
    Ich lese Dein Blog sehr sehr gerne. Ich bin überzeugt, Du bist eine der meist reflektierenden Mamas der Welt – eine Mama, die mit sehr viel Intuition und sehr viel Wissen für Ihre Kinder da ist. Und Deine Ratlosigkeit und Dein Schmerz tun mir sehr sehr leid.
    Ich musste an Deinen Artikel über Marte Meo: das Meiste machst Du intuitiv richtig. Ich hoffe, Du erinnerst Dich immer wieder dran. Du machst das Beste für Deinen großen Sohn und ich bin überzeugt, er weiß es. Und das ist schon sehr viel.
    Fühl Dich unbekannterweise ganz fest gedrückt! und ich möchte gern mit den Worten Deiner weltbesten Steffi abschließen: „Du bist eine super Mama!“

  8. Hallo Pia,
    das kenne ich zu gut. Eigentlich ist es ähnlich wie deine Situation, nur dass das Reden meinem Großen schwerfällt. Wir haben lange daran gearbeitet und tun es noch immer, dass wir ihn besser verstehen. Ich mag diese Ratschläge auch nicht mehr hören, wenn ich mich einfach nur mal ausheulen will. Mein Sohn hat Adhs und ist sehr sensibel. Die Diagnose erzähle ich kaum jemandem, da werde ich dann immer mit dem ganzen „Wissen“ aus den Medien überhäuft. Es bleibt immer nur der fade Beigeschmack zurück, man mache alles falsch und es wäre besser, machte man es anders.
    Ich finde es genau richtig, dass man als erstes für sein Kind da ist und sich in seine Lage versetzt.
    Viele Grüße

  9. Liebe Pia,
    in diesem Alter hatte ich auch die ein oder andere Krise und für mich waren meine Eltern die allerwichtigste Stütze. Einfach, dass mir jemand helfen wollte hat mir gut getan. Es gibt auch leider nicht für jede Krise eine Lösung mit der man diese unbeschadet überwindet. Oft trägt man Wunden davon, ohne, dass man etwas hätte besser machen können. Alleine dein Wille ihm zu helfen und deine Liebe sind für ihn bestimmt die größte Stütze. Ich kenne dich nicht, aber nach allem was du schreibst bin ich absolut überzeugt davon, dass du eine ganz tolle Mutter bist. Ihr packt das und zwar auf eure Weise :)

  10. Liebe Pia,

    wir kennen uns nicht, aber am liebsten würde ich dich einfach mal drücken. Meine schlaue, sensible, stille kleine Erstklässlerin fängt ebenfalls gerade an, in der Schule zu leiden, und eure Gespräche -wie du sie beschreibst – erinnern mich an meine mit ihr. Ich möchte ihr helfen und gleichzeitig nicht meine Gefühle von damals auf sie übertragen. Und ganz, ganz oft denke ich: Wenn ich nicht einen kleinen Sohn hätte, der laut, unerschrocken und fröhlich ist, würde ich bei Kommentaren von anderen denken: Vielleicht haben sie recht. Vielleicht behüten wir sie zu sehr. Vielleicht leben wir ihr etwas Falsches vor. Vielleicht liegt es an uns. Aber so weiß ich: Ein Kind ist, wie es ist. Unsere Verantwortung dafür ist kleiner, als wir denken. Wir können nur da sein, zuhören, unterstützen und bestärken.

    Dein Sohn hat riesiges Glück, dass du für ihn da bist. Und das hilft ihm, auch wenn es ihn nicht ändert.

  11. Beim lesen kommen mir Tränen und ein Gefühl der Beklemmung hoch. Unser „Großer“ wird zwar erst 4, aber allein der Gedanke daran ist ganz schlimm.

    Wünsche euch alles Gute – und dass sein Lachen bald wieder ganz oft und unbetrübt durchs Haus schallt!

  12. Ein toller persönlicher Text, der sehr viel Mut macht es auf die eigene Weise weiter zu versuchen. Vielen Dank dafür und alles Gute und das Ihr den für Euch richtigen Weg findet.

  13. Hallo liebe Pia!
    Der große hat wirklich großes Glück mit so einer einfühlsamen und weisen Mama wie dir. Das denke ich mir sehr oft (auch natürlich die anderen Kindern). Du hast scheinbar so viel Geduld und kannst ruhig auf die Wünsche und individuellen Bedürfnisse der Kinder eingehen, dass finde ich total toll und hoffentlich kann ich später auch eine so flexible Mama werden wie du!
    Ich wünsche dir und den deinen dass ihr es weiterhin so gut meistert und das es dem kleinen großen Kerl bald besser geht!
    Liebste Grüße! Lenja

  14. Liebe Pia, Du willst eigentlich keinen weiteren Kommentar und das kann ich gut nachvollziehen. Ich schreib ihn trotzdem, weil er auf der Seele brennt.

    Ich war (und bin es manchmal auch heute noch) mit meiner großen Tochter in ähnlicher Situation, in der Du Dich mit Deinem Großen befindest. Und ich weiß, dass man als Mama immer Tod und Teufel versucht, dass es dem eigenen Kind besser geht. Man überlegt Ursachen und Strategien, versucht Lösung A und B – und wenn diese nicht funktionieren, kennt das ABC ja noch ein paar Buchstaben mehr … und man leidet selbst mit und freut sich über jeden noch so kleinen Erfolg.

    Aber manchmal kann man als Mama auch einfach nur abwarten. ich weiß nicht warum (und wenn ich noch so sehr grübele) – heute mit 13 ist meine Tochter auf einmal da, wo ich sie schon vor vielen Jahren gerne gehabt hätte: eine selbstbewusste Person, die ihre Schwächen kennt und annimmt und ihren Stärken vertraut. Die zwar immer noch viel zu emotional ist und sich aus irgendwelchen Gründen nicht genug gesehen oder geliebt fühlt (und das hat nichts mit Operativitäten zu tun!), die aber auch weiß, dass diese Gedanken eigentlich unbegründet sind und gelernt hat damit umzugehen.

    Irgendwann hat es Klick gemacht und die Lebenserfahrungs-Uhr hat sich eine Minute weiter gedreht. Waren es viele kleine Einzelschritte? Viele kleine Einzeltaten? Hat irgendetwas den Auslöser gegeben oder gar nichts? Wäre es ohne Zutun auch passiert oder war alles genau richtig so? Ich weiß es nicht und werde es nie wissen. Aber es ist gut wie es ist. Und wird immer besser.

    Und die Aufforderung „seid geduldig“ ist scheiße, aber manchmal einfach wahr… Bis dahin sind offene Arme, offene Ohren und ein offenes Herz Gold wert.

  15. Hallo,
    ich lese zwar deinen Blog schon eine ganze Weile aber so direkt schreibst du ja dann meist nicht über die Probleme der einzelnen Kinder. Deswegen würde ich mir nie anmaßen, so zu tun als ob ich wüsste was das Beste wäre. Also nur eine kleine Anregung. Ich kenne einige Erwachsene die in ihrer Kindheit (Grundschul- und frühe Gymnasialzeit) Depressionen hatten. Das hat nichts mit einer schlechten Umgebung oder einer unglücklichen Kindheit zu tun, sondern das ist eine Krankheit die man nunmal bekommen kann. Und da ist das wie bei jeder anderen Krankheit, man sollte zum Arzt gehen. Ich weiß nicht ob ihr schonmal beim Psychologen wart, aber wenn nicht, wäre das doch mal ein Versuch wert.
    Viel Glück

  16. Ich wünsche euch einfach, dass es dem Großen (und damit auch der Mama) bald wieder bessergeht. Und verdrücke dabei ein paar Tränchen, weil es manchmal hier ganz ähnlich ist.

  17. Ich glaube, so ein Blog kann – insbesondere wenn man schon so lange schreibt wie Sie es tun – manchmal einfach dazu dienen sich etwas von der Seele zu schreiben, vielleicht sieht man manchmal hinterher sogar klarer. In diesem Sinne, ich wünsche Ihnen und dem Großen dass er die Situation annehmen kann und hoffentlich auch irgendwann erkennt, was in ihm steckt und wie großartig er ist!

    Alles Liebe und viel Bestärkung aus dem Norden.

  18. Liebe Pia,

    deinen Blog lese ich erst seit ein paar Wochen. Dafür schaue ich aber fast täglich nach, ob etwas Neues von dir zu lesen gibt.
    Dieser Beitrag erinnert mich an unsere eigene Familiensituation und auch ich ärgere mich andauernd über solche unqualifizierten Kommentare, besonders wenn sie aus der eigenen Familie kommen…
    Das Dumme daran ist auch, dass solche Kommentare auch nicht einfach an einem abperlen, sondern einen selbst wütend und manchmal verzweifelt machen. Ich wünschte, die anderen würden einfach versuchen zu verstehen und nicht ständig kritisieren.
    Zum Verständnis: bei meinem Großem (7 Jahre) wurde AD(H)S diagnositiziert. Wenn ich deine Beiträge lese, finde ich aber oftmals Parallelen zwischen unseren Kindern. Meiner ist auch ganz schön sensibel. Und – wie du schon in einem anderen Beitrag erwähnt hast – läßt sich diese Sensibilität nur an Beispielen erläutern und oftmals gar nicht richtig fassen – was es um so schwerer macht, diese Problematik Außenstehenden zu erklären.
    Du machst auf jeden Fall gar nichts falsch, sondern bist eine Super-Mom!
    Liebe Grüße,
    Karo

  19. Ich stecke in einer ähnlichen Situation wie du, liebe Pia, nur dass mein Kind leider nicht darüber reden kann, auf Grund seines Autismus. Wie oft habe ich zu hören bekommen, wir übertreiben es, wir fokussieren es zu sehr, er sei doch „ganz normal“. Ist er nicht. Und das merkt er. Mit jedem kleinen Vorfall immer wieder. Und die anderen Kinder merken und wissen es auch.
    Letztens hat mich eine Mutter beiseite genommen und ich dachte nur: Nicht schon wieder. Aber sie hat einfach nur angeboten, mein spezielles Kind mal mit abzuholen, damit ich den Fokus auf die Große, die leider immer wieder zurückstecken muss, legen kann und mein Zwerg etwas mehr Kontakt findet. Das fällt ihm nämlich extrem schwer. Und es hat funktioniert, das Großkind und ich hatten zwei sehr entspannte Stunden zu zweit. Das war ein richtiger Herzmoment. Noch mehr, als dann das Zwergenkind heim kam, sich ankuschelte und „vermiss dich“ gemurmelt hat, bevor er sich in sein Zimmer zurückzog, um das ganze in gewohnter Umgebung zu verarbeiten.
    Ich drück dich einfach mal. Kopf hoch. Du machst es genau richtig!

  20. Keine Ratschläge.
    Ich lass dir einfach mal ganz liebe Grüße von Herzen da.
    Auch wenn wir uns nicht kennen.
    Ich denke, ich kann dich verstehen. Vielleicht eben weil es mir auch oft so geht. Passende Worte deinerseits, wie so oft.

  21. Hallo Pia,

    ich kann das so gut nachvollziehen, bei uns ist es derzeit ähnlich und mich plagen auch viele Selbstzweifel ob ich es anders machen müsste, ob es anders besser ist….

  22. Sie sind eine tolle Mama. Da ist er wieder, der Fluch und Segen eines HS Kindes. Aber mit Ihnen zusammen wird er es schaffen, wieder glücklicher zu sein. Sie haben es als Kind hoffentlich auch geschafft! Alles Gute

  23. Alles Gute! Der Große ist mir aus den Blogtexten so sympathisch. Ich hoffe, dass es ihm (und euch) bald wieder besser geht. Er hat auf jeden Fall großes Glück, eine Mutter zu haben, die sich so gut in seine Gefühlswelt hineinversetzen kann.

  24. Liebe Pia,
    vllt. hast du schon davon gehört, dass sich mütterliche Emotionen und Einstellungen sehr häufig auf das Kind übertragen. Wenn du also nicht von Globulis überzeugt bist (auch wenn du es nicht aussprichst), dann können sie bei deinem Sohnemann nicht wirken. Bei uns wirkt die Schulmedizin nicht. Wir machen alles medizinische alternativ – schon immer, haben aber auch die positive Einstellung dazu. Bei uns wirkt es demnach auch.
    Und mein Älterer war auch „Schwierig“ auch in Sachen „Aufmerksamkeit“ hin oder her….. unsere Kindertherapeutin sagte mir damals: „warum wollen sie ihr Kind ändern ?“ und „wenn andere unzufrieden sind, dann ist es deren Problem.“ Starke Charakter kann man nicht ändern. Akzeptieren. Natürlich gibt es Grenzen. Das Kind so annehmen, wie es ist, dann wird sich auch alles richten. Alles Gute !

  25. Unser kleiner (jünger) großer (größer als seine Schwester) Sohn war auch immer unser „Sorgenkind“ was – in unserem/seinem Falle – das Zwischenmenschliche betraf. Ich habe mir immer große Sorgen (4-18) darum gemacht „was wohl mal aus ihm wird“. Er wechselte mit 14 auf eine private Schule und hatte eine tolle psychologische Betreuung (auf die ich sehr eifersüchtig war *g*).
    Er wird im Dezember 22 und ist ein ganz Toller <3 studiert, geht bei den Johannitern arbeiten, hat verschiedene Hobbys … aber seinem Selbstwertgefühl müssen wir ab und an immer noch auf die Sprünge helfen.
    Ich hoffe einfach das er es früher wie ich "lernt" wie das mit der Selbstliebe funktioniert, mir fällt das ja heute manchmal noch schwer ;)

    Vielleicht ist meine Erfahrung mit meinem Sohn ja ein Hoffnungsschimmer für dich :)
    So eine tolle Mutter wie du, war ich nie(!) also werdet ihr das schon hin bekommen!

    Liebe Grüße
    Antje

  26. Hmmm, schwierig… zunächst mal tut es mir sehr leid, dass Alex leidet und Du mit ihm. Ich hoffe, dass die Zeit und Eure Bemühungen die Wunden bald heilen!

    Zu den Ratschlägen, nimm es nicht persönlich! Einige wollen einfach helfen und Inspirationen geben, ohne damit zu kritisieren, wie es bisher läuft. Ok, gibt wahrscheinlich auch andere, die genau das wollen, aber die können Dir den Buckel runterrutschen, denn es geht um Dein Kind und da muss man tun, was man tun muss, damit es ihm bald besser geht und auch ich glaube: Du machst das gut!!!

  27. Liebe pia, ich lese hier schon lange mit und habe den ganzen blog hoch und runter gelesen. Sie sind eine zauberhafte, einfühlsame Mutter. Sie haben einen tollen Blick für Ihre Kinder und geben Ihr bestes für einen guten gemeinsamen Weg. Was mich das muttersein gelehrt hat: die meisten Ratschläge sind für die Füße und die meisten Eltern sind die profis in bezug auf ihre Kinder. Fühlen Sie sich unbekannterweise fest umarmt

  28. Liebe Pia, danke für’s Berichten! Ich habe hier eine 3-jährige, die auch nie satt an Aufmerksamkeit zu sein scheint und es ist so anstrengend! Sie wird von morgens bis abends bespielt (ganz viel Exklusivzeit), es dreht sich alles nur um sie, ihre kleine Schwester läuft so nebenbei (zum Glück), aber es ist soooo sooo anstrengend! Hut ab, wie du das mit 3 Kindern meisterst! Und wenn du irgendwann mal DIE Lösung gefunden hast, freue ich mich, wenn du sie hier teilst! :)
    Liebe Grüße
    Julia

  29. Liebe Pia,

    ich lese seit etwa einem Jahr Ihren Blog und bis jetzt habe ich beim Lesen immer das Gefühl gehabt, dass ist mal eine Mama die ganz bei sich ist und dazu steht wie sie ihr Leben und vor allem ihre Familie lebt. Bitte bleiben Sie dabei und lassen sich nicht von den angeblich so klugen Ratschlägen anderer, und seien sie noch so gut gemeint, aus der Bahn bringen! Sie kennen ihre Kinder am allerbesten und bei ihrer Art mit ihren Kinder umzugehen, werden Sie auch für dies unschöne Situation den besten Weg für’s große Kind finden!

    Herzliche Grüße Karen

  30. Du brauchst gar keine Ratschläge, denn du handelst intuitiv so wie es für dein Kind in dem Moment am besten ist. Es gibt Momente, da kann man nicht helfen, nur da sein. Und das bist du mit Leib und Seele. Alles Gute für euch, ihr meistert das mit eurem liebevollen, starken Familienzusammenhalt!

  31. Ich bin eigentlich nur eine stille Leserin, aber dieser Artikel hat mich berührt. Ich kann dich auf vieler Hinsicht verstehen und Mitfühlen. Unsere Kinder leiden zu sehen bricht uns 100 fach das Herz. Ich kenne das Gefühl daneben zu stehen und nicht tun zu können. Auf blöde Ratschläge von anderen würde ich nicht hören, ich weiß, sie tun trotzdem weh. Verfolgt euren eigenen Weg,denn ihr kennt eurer Kind am besten. Für mich bist du eine gute Mutter, weil du für ihn da bist. Einfach nur da sein, sich Sorgen und Problem anhören, ist meistens die größte Hilfe.

  32. Ich wünsche Euch alles Gute und Liebe! Bei Euch gibt es so viel Einfühlungsvermögen und Liebe und liebevolles Begleiten. Das ist toll! Ihr packt das, egal was es ist. Zusammen. Ich sende Euch alle guten Wünsche und drücke de Daumen. <3

  33. Liebe Pia,
    darf ich fragen, ob ihr bzgl. der Globuli bei einem Homöopathen wart oder ob ihr quasi eine Selbstmedikation durchgeführt habt? Das wäre ja nicht weiter verwerflich, aber wenn man das falsche Mittel erwischt, kann es eben auch nicht wirken. (Auch ein erfahrener Homöopath findet nicht immer auf Anhieb das richtige Mittel. Ich war mit meiner Tochter mehrfach bei einer Homöopathin, bis das richtige Mittel gegen ihre häufigen MOE gefunden war.)
    Ich möchte dich/euch nur ermutigen, der Homöopathie eine Chance zu geben. Gerade bei emotional/psychischen Problemen, was deine Schilderung anklingen lässt, kann man mit einer Konstitutionsbehandlung ganz viel erreichen. Homöopathie ist kein Hexenwerk – nein, man kann damit keinen Krebs heilen und auch keine Lungenentzündung. Aber gerade zur Stärkung der physischen und psychischen Konstitution kann sie beitragen. Man kann allerdings auch nicht erwarten, dass ein Mittel (selbstgewählt) sofort „Wunderheilungen“ vollbringt.
    Ich wünsche dir/euch, dass es dem Großen einfach bald wieder besser geht.

    Liebe Grüße,
    Katrin

  34. Ich glaube auch, dass du deinen Kindern eine super Mutter bist! Mir imponiert sehr, wie du dein Verhalten immer reflektierst und dir Gedanken machst, wie du etwas besser machen kannst.
    Ich wünsche euch alles Gute und vor allem, dass es deinem Großen bald wieder besser geht!

  35. Huhu Pia,

    ich verstehe dich so sehr – wir sind auch in einer schlimmen Situation. Ich hatte dir vor langer Zeit schon mal geschrieben, vielleicht erinnerst du dich. Wir hatten im Februar (!) einen Vorfall in der Schule, seitdem geht es stetig bergab, schlimme Ausraster in der Schule – Kurzfassung: Schulwechsel nach dem Sommer, Probezeit bis Herbst, Probezeit beendet und zurück auf alte Schule, weil nicht viel besser. Dann Androhung von E-Schule, der wir dann zugestimmt haben, weil wir dachten, ok, wenn es besser ist.
    Ende vom Lied, E-Schule geht frühestens zum Februar, bis dahin alte Schule, mit Begleitung, die nicht hilft – seit Montag in der Schule, vorher krank. Montag nach 1 Std. abgeholt, weil ausgerastet, gestern gut, heute kompletter Ausraster mit Schulausschluss – wie lange, wissen wir noch nicht.
    Klar leiden wir alle drunter, aber der Sohn am meisten, 2. Klasse und seit Anfang des Jahres nur schlechte Erfahrungen – was soll das nur werden.
    Und ähnliche Aussagen wie bei dir…..
    Ich möchte manchmal nur noch weglaufen….
    Du kannst dich wirklich glücklich schätzen, das euer Großer mit dir spricht – bei uns kommt das langsam, vieles hat er erst mal nur geschluckt und im Nachhinein zu reagieren ist schwierig….
    Jetzt habe ich dich vollgejammert, sorry – aber eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich deine Sorgen total verstehe und manchmal kommt man sich wirklich so hilflos vor.

    LG
    Anke

  36. Ich liebe es von dir zu lesen und man merkt in jedem deiner Texte die große Liebe und Fürsorge für deine Kinder. Ich glaube du machst das großartig!
    Mein Sohn ist erst zwei, aber ich hoffe ihm auch eine so tolle Kindheit zu schenken wie du sie deinen schenkst! Danke fürs teilen deiner Erlebnisse!!!

  37. ich weiß nicht, worum es bei Euch geht, aber man kann Deine große Betroffenheit fühlen. Egal, Was Ihr macht, ich wünsche Euch beiden viel Kraft und alles Gute!

  38. Liebe Pia,
    als unser erstes Kind unterwegs war, haben sie in unserer Geburtsklinik einen ganz wundervollen Satz gesagt, der unser Elternsein maßgeblich prägt: „Sie sind die Experten für Ihr Kind!“ In diesem Sinne wünsche ich dir viel Kraft, Geduld, Liebe und Unterstützung von deinem Umfeld.
    Liebe Grüße von Isabella

  39. Danke, dass du offen damit ungehst und Realität in die pastellfarbene online-Welt bringt. Mein „Grosser“ ist erst 4 und schon lange sehe ich sehr viel von mir in dem kleinen Kerl. Von daher kann ich mir vorstellen, wie sehr es wehtut, wenn man das Kind leiden sieht. So wie ich dich hier als Mama „kennenlernen“ durfte, zweifle ich aber nicht daran, dass du das richtige machst, auch wenn es nicht immer das richtige ist.
    Du schreibst übrigens grossartig!

  40. Du/Ihr seit für ihn da, hört ihm zu, versucht ihm zu helfen… auch wenn dadurch das Problem an sich nicht gelöst wird… zu Hause kann er „er“ sein. Das alles ist schon ganz viel wert.

    Und als Mama leidet man immer mit und möchte seine Kinder immer beschützen. Auch wenn der Kopf weiß, das es nicht geht, kann das Herz nicht anders.

    Du bist eine tolle Mama. Auch wenn ich dich nur vom Lesen her kenne…mach weiter so

    LG

  41. Ich wünsche Euch allen, dass es dem Großen bald wieder leichter ums Herz ist. Den Weg dahin geht ihr als wunderbare Familie, und genau so soll es sein. <3

  42. Hallo Pia, ich lese so gerne in Deinen Blog rein, weil ich als dreifache Mutter bei Dir Verständnis finde. Dieser Post lässt die Tränen aufsteigen, weil es mir so leid tut, dass es gerade eine doofe Phase beu Eucg gibt. Ich schicke und wünsche Euch ganz viel Energie, dass schnell die Sonne wieder scheint und eine tolle Zeit anbricht.
    Viele liebe Grüße aus dem Norden
    Marion

  43. Es ist schlimm, sein Kind leiden zu sehen, besonders, wenn man selber das Gleiche durchgemacht hat und ganz genau weiß, wie gemein das ist.
    Andererseits hat es Dich zu dem warmherzigen, mitfühlenden Menschen gemacht, der Du jetzt bist, unabhängig von der HS.
    Vielleicht sind diese vielen rücksichtslosen, arroganten Menschen selber immer viel zu einfach (im Sinne von „mußten nie so etwas aushalten“) durchs Leben gekommen, um so etwas wie echtes Mitgefühl zu entwickeln.

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