Hysterische Vorfreude

Erster Schultag im neuen Jahr und es war gar nicht schlimm. Na gut, ich hab gut reden. Ich musste ja nicht in die Schule, sondern lediglich alle rechtzeitig aus dem Haus treiben, was dank seniler Bettflucht auch astrein funktionierte. Aber tatsächlich war ich gar nicht freiwillig so früh (5:30 Uhr) wach. Zumindest mein Kopf nicht. Mein Körper hingegen war wohl der Meinung, es wäre schon Zeit zum Aufstehen. Aber immerhin war so genügend Zeit, um ausgiebig zu duschen und einen ersten Kaffee zu trinken, bevor die Kinder aufstanden.

Die Jungs  würden es jetzt vermutlich nicht freiwillig zugeben, aber ich glaube, sie haben sich sogar ein bisschen auf die Schule gefreut. Ich hab mich auch gefreut. Nicht, weil die Kinder endlich wieder aus dem Haus waren oder weil die Ferien zu Ende sind, sondern weil wir nun endlich wieder ein bisschen mehr Struktur im Alltag haben und ich konzentriert und ohne Ablenkung arbeiten konnte.

Das tat so gut, dass ich gleich mal 6 Stunden, mit nur einer Pipi-Pause Unterbrechung, durchgearbeitet habe. Den zwischendurch gezapften Kaffee habe ich dann kurz vorm Abholen der Kinder unter der Kaffeemaschine gefunden. Hups.

Als ich Mimi im Kindergarten abholte, war sie ganz aufgeregt.

Mama, wie oft muss ich noch schlafen, bis ich zum Handball darf?
Noch ein Mal!

Sie erzählte daraufhin jedem, wirklich ausnahmslos jedem den sie sah, dass sie morgen endlich zum Handball gehen dürfte. Ich glaube, so hat sich noch nie einer der Jungs aufs Training gefreut. Aber Mimi darf ja auch seit inzwischen fast 2 Jahren nur zugucken. Da kann ich die Aufregung und Vorfreude, endlich mittrainieren zu dürfen, schon verstehen.

Die Jungs holten wir nach dem Hockey-Training von der OGS ab, wünschten noch allen Erzieherin dort fix ein frohes neues Jahr und machten uns dann auf den Weg nach Hause.

Zuhause machten wir unseren schulalltäglichen Kaffeeklatsch. Ein paar gekaufte Kekse und einen Becher Kakao, dazu Gespräche, wie denn der Schul- bzw. Kindergartentag war und was es so Neues gibt.

Alex machte noch ein paar Hausaufgaben, damit er nicht mehr die ganze Woche in die Hausaufgabenbetreuung muss und Mimi erzählte vom gemeinsamen Frühstück im Kindergarten. Vom Neujahrsfrühstück waren so viele Lebensmittel übrig, dass die Kinder nun bis einschließlich Mittwoch kein Frühstück mitbringen müssen.

Als ich die Jungs fragte, ob sie denn ihre Rucksäcke für das morgige Handball-Training schon gepackt hätten, verfiel Mimi erneut in hysterische Vorfreude. Ihr Rucksack ist schon seit einer Woche fix und fertig gepackt. Trotzdem musste sie ihn natürlich noch mal komplett auspacken und Trikot, Hose und Schuhe (alles Erbstücke von den großen Brüdern) anprobieren. Auch eine echte Handball-Frisur musste ich ihr machen, die aus einem hohen und einem tiefen Pferdeschwanz besteht.

Stolz wie Oskar kletterte Mimi auf einen Stuhl und führte einen „Ich geh zum Handball! Ich geh zum Handball!„-Tanz auf. Zucker! Wollen wir hoffen, dass ihre Begeisterung lange anhält.

Morgen dann also Super-Sport-Dienstag mit allen 3 Kindern bei nur einer Sportart zur gleichen Zeit. Das ist so einfach, dass ich vermutlich völlig unterfordert vor der Halle stehen und auf die Uhr starren werde. Vielleicht hol ich mir einfach wieder Sushi und mache ein Picknick im Auto. Das wird so so so stressfrei, ich weiß gar nicht was ich Ihnen da morgen erzählen soll. *hihi*

 

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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8 Gedanken zu „Hysterische Vorfreude

  1. Ein Traum?Drei Kinder und nur ein Termin ? Ich habe 2 Kinder mit mehreren Terminen pro Woche ( verschiedene Therapien und Dauerbaustellen) plus meine eigenen, weil Arbeitgeberverbindlichkeiten, die ich recht frei einteilen kann. Aber irgendwann muss! die Arbeit gemacht werden. Wenn dann noch die Hobbys dazu kommen, dann suche ich eine gute Empfehlung für Siebenmeilenstiefel oder alternativ einen fliegenden Teppich oder ähnliche Hilfen.?

  2. Oh, das ist super.
    Bei uns gibts das Bambini-Training, ab 4 Jahren, wir haben aber auch eine 3,5 Jährige dabei. Na gut und der Maulwurf muss auch des öfteren mit – ich bin nämlich die Trainerin. ??
    Wir nennen das ganze allerdings Ballsportgruppe und nicht Handballtraining, da es in dem Alter kaum Sinn macht gezielt Handball zu trainieren. Wir versuchen die Kinder einfach fit zu machen (und natürlich üben wir spielerisch werfen & fangen) fürs Minitraining (ab 5/6 Jahren).
    Aber Mimi ist bestimmt eh fit wie ein Turnschuh. Viel Freude!

    1. Wir haben nur die Minis und dann alles aufwärts. Weil Mimi nun immer mit beim Training war (Mini nun F-Jugend) konnte sie die Trainerin überzeugen, dass sie balltechnisch schon mit den Minis mithalten kann. Ich bin echt gespannt was sie morgen nach dem ersten Training sagt.

  3. Viel Spaß beim ersten training mimi ? handball ist klasse. In unserer Familie wird es gelebt: die beiden großen mädels (11 und 15 Jahre) spielen seit mehreren Jahren, mein Lebensgefährte hat früher gespielt und ist jetzt Trainer. Und während ich dafür Sorge, dass uns keine Termine um die Ohren fliegen, hat unser kleiner (8 Monate) schon alles handballtechnische mit der muttermilch mitnehmen ?

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