Alltags-Schluckauf

Vermutlich habt Ihr schon bemerkt, dass meine täglichen Blogeinträge auf 2 bis 3 die Woche zusammen geschrumpft sind. Das soll nicht der Standard werden, aber wir waren die letzten Tage alle abwechseln krank, hatten Termine (gerade abends) und auch sonst einen vollen Alltag. Und meine oberste Regel ist und bleibt: Bloggen soll Spaß machen. Mir. Und Euch auch. Ein gequälter Text am Abend macht keinem Freude.

Aber heute! Heute habe ich Zeit und Lust. Ich zeig Euch daher mal ein paar schöne Momente unserer letzten Tage. Angefangen am Samstag, als ich die Jungs auf ein Handballturnier begleitet habe. Es war das erste Turnier für beide und für Alex sogar das erste richtige Spiel überhaupt. Die beiden waren schrecklich aufgeregt, haben das dann aber doch gut und souverän gemeistert.

Ebenso wie Max bei seinem allerersten Handballspiel, war auch Alex bei seinem ersten Einsatz erstmal ein paar Minuten total überfordert. Zuschauer! Schiedrichter! Mitspieler! Soviel Ablenkung. Das kann ein hochsensibles Kind schon mal völlig aus der Bahn werfen, so dass er anfänglich wie Falschgeld über das Spielfeld lief und nicht so recht wusste, wohin mit sich. Aber da er inzwischen wirklich gute Strategien für sich entwickelt hat, unwichtiges von wichtigem abzugrenzen, hatte er nach wenigen Minuten den Dreh raus und konnte spielen.

Nun ist Alex kein Mannschaftssportler. Ich erzählte hier bereits davon. Im Grunde ist Handball für ihn der völlig falsche Sport, weil es ohne Körperkontakt und schnelle, intuitive Entscheidungen gar nicht geht. Aber genau deshalb lasse ich ihn Handball spielen. Und ja, ich glaube fest, dass ihm genau das sehr geholfen hat, sich in diesem Bereich weiter zu entwickeln und zu lernen.

Das Turnier hat ihm jedenfalls sehr viel Spaß gemacht und ihm neuen Antrieb gegeben, weiterhin Handball zu spielen. Das bejubelt werden und das Gemeinschaftsgefühl sind für ihn ganz wertvolle Erfahrungen.

Max war grundsätzlich souveräner. Er ging aufs Feld und spielte los. Auch im Tor hat er eine gute Figur gemacht und war mächtig stolz, viele Bälle gehalten zu haben.

Alles in allem war das ein sehr schöner Samstag mit ganz viel Nervenkitzel für uns Eltern und noch mehr Spaß für die Kinder. Da in der F-Jugend noch keine Tore gezählt werden, gingen alle Mannschaften als Sieger nach Hause. Besser kann es ja gar nicht laufen.

Ich hab ja mal gesagt, dass ich über zwei Themen niemals bloggen würde: Religion und Politik. Nun könnte ich unseren Sonntag einfach ganz auslassen, oder ich erzähle Euch so neutral wie möglich davon.

Am frühen Vormittag fuhr ich Mimi zu einem Kindergeburtstag im Indoorspielplatz und anschließend mit den Jungs in unsere Kirche, zum Familiengottesdienst. Da in unserer Gemeinde gerade eine Predigtreihe zum Reformationsjahr gehalten wird und kommenden Sonntag die nächste Predigt dieser Reihe in unserer Kirche ansteht, wurde für die Familien der Gottesdienst zum Erntedankfest einfach eine Woche vorverlegt. Die Jungs fanden es toll und Max überraschte mich mit Textsicherheit bei vielen Liedern, die ich noch nie gehört hatte.

Nach dem Gottesdienst gingen wir dann gemeinsam zu Wahl. Weil: Wählen ist Bürgerpflicht und Privileg zugleich. Ich war froh, als ich meine Kreuzchen gemacht hatte, wurde aber den Rest des Tages von einer Nervosität begleitet, wie man sie sonst nur vor Schwangerschaftstest kennt, bevor der zweite Streifen erscheint. Oder eben nicht.

Das Ergebnis fiel letztendlich ja wie erwartet aus: Die AfD im Bundestag. Keine Überraschung, aber gefühlt trotzdem wie ein Schlag in die Magengrube. Ein Grund, noch weiter zusammenzurücken und sich gemeinsam gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu stellen.

Heute dann also wieder Montag. Eine neue Woche mit ganz normalem Alltag und diversen Terminen. Im Kindergarten wurden wir heute von einer liebevoll gestalteten Tafel empfangen, die das Thema des aktuellen Kita-Jahres präsentierte: Das Leben im Mittelalter.

Und da bald wieder Sankt Martin vor der Türe steht, planen sie im Kindergarten schon fleißig die Laternen, die sie dieses Jahr ganz ohne Eltern nur mit den Kindern basteln werden. Ich begrüßte das sehr, hat mein Perfektionismus der Bastelfreude meiner Kinder doch immer so ein bisschen im Wege gestanden. Ja, ich gebe das zu. Ich konnte nie einfach nur zuschauen und den Kleber anreichen. Ich hab immer etwas verbessert oder dann doch selber gemacht. Saublöde. Aber ich kann wirklich schlecht aus meiner Haut. Dieses Jahr haben dann alle Drei (auch die Jungs basteln alleine) die Möglichkeit, sich völlig frei auszutoben und ich bin mir sicher, dass ihre Laternen ganz bezaubernd sein werden.

Mimi kann sich zwischen einem Burgfräulein und einem Ritter entscheiden. Ich finde ja den Ritter einfach nur großartig, aber natürlich fiel ihre Wahl auf das Burgfräulein. Das ist okay. Die Gespenster werden die Kinder der U3-Gruppen basteln. Oh, ich freue mich schon so sehr auf das Sankt Martins Fest. Definitiv eines meiner liebsten Feste, im Jahreskreis.

Anschließend machte ich mich auf zum Sport. Heute waren wir nur zu Viert bei der Step Aerobic, was aber der Intensität keinen Abbruch tat. Habe ich geschwitzt!

Allerdings hatte ich mir zu Beginn auch einen Stepper genommen, der höher eingestellt war, als sie es normalerweise sind. Bemerkt habe ich das erst später und da lief der Schweiß schon in Strömen. Später nahmen wir dann auch noch Hanteln dazu und ich gebe zu: ich war danach wirklich am Arsch!

Mir fehlt mein Sport gerade sehr. Ich muss mir unbedingt wieder mehr Zeitfenster freischaufeln. Aktuell ersaufe ich so ein bisschen in Arbeit. Aber genau darüber will ich mich absolut nicht beschweren. Arbeit ist super!

Trotzdem wünsche ich mir, dass ich wieder ein bisschen mehr Ich-Zeit und vor allem auch Zeit zum Spaß-Bloggen finde. Aber da bin ich optimistisch, dass die nächsten Tage endlich etwas ruhiger werden.

Habt eine tolle Woche!

 

 

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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