Eine Woche im April

Also, das mit diesem Leben, meine Damen und Herren, das ist dieses Jahr irgendwie anders. Also nicht schlecht anders, sondern anders anders. Wir haben viel Programm, genießen das sonnige Wetter im Garten oder sind halt unterwegs. Manchmal haben wir auch Besuch. Ich sollte mir wieder zum Vorsatz nehmen regelmäßiger zu bloggen, aber wie das mit so vielen Vorsätzen ist: nach wenigen Tagen sind sie vergessen.

Und weil mein Gedächtnis gerade nicht in Hochform ist, habe ich einfach mal in meinem Handy gestöbert, was wir die letzten Tagen denn so gemacht haben. Heute zeige ich Ihnen dann von jedem stillen Online-Tag ein Offline-Bild.

Dienstag, 17.04.2018

Das Wetter war herrlich warm, aber nicht zu heiß. Alex war nachmittags beim Kung Fu, während Alex und Mimi endlich wieder den Garten eroberten, Trampolin sprangen, Inliner fuhren oder Körbe warfen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nach Alex‘ Training auch alle ein Eis hatten. Ganz bestimmt sogar.

Mittwoch, 18.04.2018

In wenigen Wochen steht das nächste große Kita-Fest an. Einmal im Jahr gibt das Kita-Team so richtig Gas, organisiert ein tolles Themen-Fest und lässt Eltern und Kinder für 4 Stunden einfach nur Spaß und Freude haben. Dieses Jahr lautet das Thema – wie schon an Karneval – Mittelalter. So wird es Ritterspiele, viele Bastelangebote, selbstgemachte Marmeladen und Löwenzahnhonig, selbstgebackenes Brot und natürlich auch einen Drachenkampf geben. Für den letzten Punkt habe ich wieder begeistert die Arme in die Luft gerissen und „Hier!“ geschrien. Vor 3 Jahren – beim Mai- bzw. Schützenfest – hatte ich bereits zwei große Vögel gebaut, welche die Kinder dann mit Tennisbällen zerlegen durften. Wer die Krone abwarf, war Maikönig/in.

Da Vögel thematisch dieses Jahr nicht ganz passten, soll es diesmal also ein Drache werden. Das hörte sich erstmal ganz leicht an. Das Anzeichnen und zurecht Sägen war auch noch kein großes Problem. Mit der tatkräftigen Unterstützung der weltbesten Steffi und einer Flasche Prosecco schafften wir das an einem Abend. In unserem Wohnzimmer. Ich hab gestern noch Styroporfetzen gefunden.

Donnerstag, 19.04.2018

Auch ich kann und will es mir nicht nehmen lassen, Fotos der aktuellen Kirschblütenpracht um uns herum zu schießen. Dieser Baum steht im Kindergarten, aber wir haben im Ort auch eine ganze Kirschbaumallee, die einfach wunderschön aussieht.

Außerdem erinnere ich mich noch, dass ich mit Max bei der U10 Vorsorgeuntersuchung war. Mit 7 Jahren und 10 Monaten hat er endlich die 20kg Marke geknackt und misst – laut Arzt – 118,5 cm groß. Es gab das erste Mal vom Arzt mahnende Worte bezüglich seines Essverhaltens. Ein Auto braucht nämlich Benzin, um zu fahren und der Mensch braucht Nahrung und Wasser, um sich entwickeln zu können. Seitdem hat er einige Dinge erneut probiert (Ananas, Spinat, Mango, Banane, Äpfel), aber letztendlich landete alles wieder auf der „Schmeckt nicht!„-Liste. Es ist sehr mühsam. (Ich hätte auch ein Foto von Max beim Arzt gehabt, aber das hat er nicht freigegeben. Ja, sowas gibt es auch.)

Freitag, 20.04.2018

So sieht unsere ganze normale Morgenrunde aus, wenn ich die Kinder auf Schule und Kita verteile. Mimi darf ja noch nicht alleine den Weg zum Kindergarten laufen (auch wenn ich ihr das durchaus zutraue). Sie freut sich daher umso mehr auf die Schule, weil sie dann endlich alleine laufen darf. Das wiederum finden die Jungs total doof. Die lieben das nämlich sehr, dass wir morgens alle gemeinsam zur Schule laufen. Mal sehen, wie sich das in Zukunft entwickeln wird. Ich mag diese Morgenrunde nämlich auch sehr.

An diesem Morgen war dann aber doch alles ein bisschen anders. An der Schule angekommen fiel Alex ein, dass er in den ersten beiden Stunden Schwimmen hat, sein Schwimmzeug aber daheim im Flur liegen geblieben ist. Im Grunde hätte ich gesagt: Pech gehabt. Mit fast 9 Jahren darf man da gerne selber dran denken. Allerdings ist mir der Schwimmunterricht sehr wichtig, da Alex dort kleine aber feine Fortschritte macht. Da es aber bereits 10 vor 8 Uhr war und es an unserer Schule bereits um 7:55 Uhr klingelt, habe ich Mimi kurzerhandd huckepack genommen und bin nach Hause gejoggt, habe mir die Tasche geschnappt, Mimi ins Auto geladen und bin zurück zur Schule gedüst, wo wir Alex gerade noch vor Abmarsch zum Schwimmbad abfangen konnten. Andernfalls hätte er für die Zeit in eine andere Klasse gemusst. Sie dürfen selber entscheiden, ob dass nun mehr Helikopter- oder eher Supermutti war. Für mich war es einfach okay.

Nachmittags war ich mit Max und Mimi noch beim Frisör.

Samstag, 21.04.2018

Da die Temperaturen deutlich über 20 Grad geklettert sind und Alex wie ein Atompilz aus all seinen Klamotten geschossen ist, mussten wir vormittags wohl oder übel zum Kleiderschweden, um das große Kind mit neuen Basics einzudecken. Alex ist jetzt in dem Alter, in dem nur noch gedeckte unifarbene Shirts, Polos und karierte Hemden gehen. Kurze Hosen gehen sowieso nur aus Baumwolle (ähnlich den Chinos, die er so liebt) und werden auch erst dann getragen, wenn alle anderen auch kurze Hosen tragen. Ich nehme es gelassen. Immerhin habe ich noch Max und Mimi und der Einkauf hat so auch nur 10 Minuten gedauert.

Und – Überraschung – es gab Eis!

Sonntag, 22.04.2018

Am Sonntag war bei uns im Dorf großer Kommunionstag, so auch für Alex‘ besten Freund. Wir sind ja evangelisch und daher aus der Nummer erstmal raus. Aber Alex‘ Freund hat sich für den Tag gewünscht, dass Alex ihn mit ihm verbringt. Also haben Mimi und ich den großen Bruder – in grauer Hose und weißem Hemd – zur Kirche begleitet, dort übergeben und anschließend noch einen Stop am Spielplatz gemacht. Nach kurzer Zeit war uns beiden aber so heiß und wir waren so durstig, dass wir nach Hause gelaufen sind, wo wir den ganzen Tag im Garten verbracht und nachmittags noch spontanen Besuch von Tante Mimi und Onkel Ralfi bekommen haben. Abends habe ich dann ein sehr glückliches und sattes Kind von der Kommunionsfeier seines Freundes wieder abgeholt.

Montag, 23.04.2018

Nachdem Steffi und ich beim Sport waren, haben wir uns an den zweiten Teil unseres Drachen-Projekts begeben. zum Glück dürften wir hierfür die Turnhalle der Kita in Beschlag nehmen. So groß und ausladend, wie der Drache geworden ist, hätte der nie und nimmer in unser Wohnzimmer gepasst.

Wir verbanden die einzelnen Styroporteile zunächst mit Holzstäben und fixierten die Schnittstellen dann mit Gipsbinden. Wenn alles gut durchgetrocknet ist, wird der Drache noch angemalt. Mir schwebt da etwas in schwarz-rot vor, da ein grüner Drache draußen eher untergehen würde. So bildet er einen hübschen Kontrast. Das ganze Teil allerdings noch bruchsicher zum stehen zu bekommen wird nochmal eine Herausforderung. Immerhin hat der Drache mit seinen großen Flügeln recht weit außen liegende Schwerpunkte und ist mit einer Spannweite von gut und gerne 2,50m recht anfällig für Wind. Aber wir werden das schon irgendwie hinbekommen.

Am Nachmittag waren wir dann nochmal alle zum Kommunionskaffee bei Alex‘ Freund eingeladen. Die Kinder spielten drauße und schlemmte mich bei guten Gesprächen einmal quer durchs Kuchen-Buffet. Dafür gab es heue aber auch kein Eis.

 

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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3 Gedanken zu „Eine Woche im April

  1. Hallo Pia,
    die Schwimmsachen im Turbotempo fürs Kind holen ist , meiner Meinung nach, weder Helikopter- noch Supermutter, sondern: Normal. Natürlich muss man vorher mit dem Kind meckern, weil es nicht selbst dran gedacht hat und dann die Sachen holen. Ganz normal. Hab ich auch immer so gemacht, kann also nur normal sein ;-)
    LG,
    Tanja

  2. Helikoptermama oder Supermutti?? Keins von beidem – Schwimmen ist wichtig für den jungen Mann und dann kann man auch mal – wenn´s denn passt – die Sachen hinter herbringen. Aber Hochachtung vor dieser Expresssituation!
    Liebe Grüße von Julika, die tatsächlich einem 17-jährigen (ok – mit kaputtem Bein und Gehhilfen und Fahrdienst) den Ranzen in die Schule gebracht hat :)

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