Das Internet vergisst NICHTS!

Seit 16 Jahren blogge ich. Das erste Jahrzehnt überwiegend belangloses und albernes Mittzwanzigerzeug. Damals war das Internet gefühlt noch total klein und jeder kannte jeden. Wir haben viel Quatsch gemacht in dieser Zeit. Es war eine unbeschwerte Zeit, in der man wenig von Abmahnungen, Datenschutz oder Urheberrecht las.

Nun ja, 16 Jahre sind eine lange Zeit und wie das nun mal so ist: Das Internet vergisst NICHTS!

Und so bekam ich nach 16 Jahren des Bloggens nun meine erste Abmahnung. Für eine Foto, das ich 2008 unberechtigterweise in meinem Blog genutzt habe. 2008 ist lange her. Ich war jung, naiv und wusste es nicht besser. So sagt man doch über Vergangenes gerne. Aber: Dummheit schützt vor Strafe nicht, das ist mir bewusst. Dennoch ist die Schadenersatzforderung mit knapp 5.000 Euro so hoch, dass mir diese Einsicht leider nicht ausreicht oder weiterhilft.

Die geforderte Summe habe ich nicht. Die Angst, dass einem das, was einen seit fast 2 Jahrzehnte durchs Leben begleitet, noch weiter schaden könnte, ist gerade immens hoch.

Ich bin mir sicher, dass ich in den letzten Jahren immer nach bestem Wissen und Gewissen sämtliche rechtliche Grundlagen der Publikationen im Internet befolgt habe. Als die DSVGO groß thematisiert wurde, habe ich noch im Vorfeld alle nötigen Schritte eingeleitet, um auf der sicheren Seite zu stehen. Und jetzt das.

Ich habe versucht dem großen Kind zu erklären, was da gerade passiert ist. Er war dabei als der Brief kam und spürte mein Entsetzen sofort. Ich erklärte ihm, dass ich vor 10 Jahren etwas getan habe, was unrecht war, auch wenn mir das damals nicht bewusst war. „Aber es war doch keine Absicht?!“ argumentiert das Kind und ich muss bitter auflachen. Wäre es doch so einfach. Also versuche ich ihm zu erklären, dass das leider niemanden wirklich interessiert.

Für das große Kind ist unser Blog eine ganz normale Sache. Er ist damit groß geworden, hat schon selber dort geschrieben und fragt immer wieder, ob er dieses oder jenes veröffentlichen könnte. Dieses Blog ist ein Teil unserer Familie, so merkwürdig sich das für alle Menschen, die nie ein Blog geführt haben, auch anhören mag.

Ich habe in meinem Blog meine Ausbildung, meine Arbeit, meine drei Schwangerschaften, unseren Hauskauf, unsere Urlaube und das Heranwachsen der Kinder dokumentiert. Es ist wie ein fortlaufendes Tagebuch unserer Familie. Wie aus der 21-jährigen Pia, die sich gerade in Ausbildung befand, die jetzt 37-jährige Pia, freiberufliche Mutter von 3 Kindern wurde. Es ist nichts, von dem man sich einfach so trennt, nur weil es unangenehm wird.

Und doch stehe ich jetzt hier und weiß gerade nicht wie es weiter gehen soll. Ende November habe ich Geburtstag. Weihnachten steht vor der Tür. Die Taufe des kleinen Kindes. Die Reparaturen und Sanierungen am Haus, die wir gerade durchführen. Wirtschaftlich ging es uns wirklich schon besser, aber es war okay. Die Kinder haben genug zum Essen und passende Kleidung. Unsere Rücklagen sind in den letzten Monaten alle ins Haus geflossen.

Warum ich das alles erzähle? Vermutlich um den „Blogger verdienen doch nen Arsch voll Kohle!“ (Spoiler: tun sie nicht bzw. nur sehr selten) und „Wer keine Rücklagen bildet ist selber schuld!“ Argumenten schon im Vorfeld entgegen zu treten. Liest sich verzweifelt? So fühlt es sich auch an.

Mit der sehr knappen Frist (19.11.18) im Nacken tue ich nun also das, was mir von allen Dingen am schwersten fällt: Ich bitte Euch um Hilfe!

In der Vergangenheit haben wir des öfteren Menschen in Notlagen in einem uns möglichen Rahmen unterstützt. Freiwillig und gerne. Um eben dies bitte ich Euch nun auch. Niemand soll sich genötigt fühlen uns in dieser Situation zu helfen. Wer es aber gerne tun möchte und auch kann, dem danke ich schon jetzt von ganzem Herzen.

Ich habe Leetchi (https://www.leetchi.com/c/dailypia-das-internet-vergisst-nichts) wegen der guten Transparenz der Spendenaktion als Hauptspendenpool gewählt. Wenn Ihr dennoch nicht über Leetchi spenden möchtet, so könnt Ihr uns auch via Paypal unterstützen (Ich habe den Paypal-Link inzwischen entfernt, damit es nicht zu einer größeren Überschreitung des Zielbetrags kommt!).

Die geforderte Summe setzt sich aus den Schadenersatzansprüchen und den Anwaltskosten der Gegenseite zusammen. Hinzu kommen natürlich noch die Kosten für meinen Rechtsbeistand, den ich bereits habe.

Wenn ich allein anlässlich meines bevorstehenden Geburtstags einen Wunsch frei hätte, dann den, dass wir mit unseren Kindern eine unbeschwert Vorweihnachtszeit verbringen können. Ohne größere Sorgen, ohne nächtelanges Wachliegen, ohne Panikattacken oder Existenzängste.

Zuletzt hoffe ich, dass uns Hohn und Missgunst weitestgehend erspart bleiben. Die Situation ist so schon belastend genug.

Herzlichen Dank!

An dieser Stelle möchte ich auch noch der handvoll Menschen danken, die mir seit dem Erhalt des Briefes mit Rat und Tat zur Seite standen, einen Rechtsbeistand empfohlen, diesen Eintrag im Vorfeld gegen gelesen und mich bei der Einrichtung einer Leechi Sammelkasse unterstützt haben. Alle samt waren das Menschen, die ich in den letzten 16 Jahren durch das Bloggen kennengelernt habe. Das Internet ist eben auch ein guter Ort.

Update 04.11.2018, 20:15 Uhr:
Über Paypal sind inzwischen rund 2.000 Euro eingegangen. Daher habe ich das Leetchi-Spendenziel auf 3.000 Euro gesenkt.

Update 05.11.2018, 9:30 Uhr:
Über Paypal sind weitere 1.000 Euro eingegangen. Das Leetchi-Spendenziel wurde auf 2.000 Euro angepasst. Außerdem habe ich den Paypal-Link entfernt, damit es nicht zu einer größeren Überschreitung des Zielbetrags kommt.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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155 Gedanken zu „Das Internet vergisst NICHTS!

  1. Viel isses nicht, was ich beisteuern kann, aber vielleicht trägt es dazu bei, dass an deinem Geburtstag die ganze Sache nur noch eine schlechte Erinnerung ist.

  2. Mich macht so ein Wahn – und Unsinn total fassungslos und traurig. Da muss ja jemand ordentlich gesucht haben um etwas zu finden. Drück Euch die Daumen. Habe einen kleinen Betrag gespendet.

  3. Schon die Überwindung, die Dich dieser Post gekostet haben muss verdient allergrößten Respekt. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schnell man in so eine Situation kommt. Spende ist raus, ich hoffe, es machen noch viele mit – gemeinsam sind wir stark!
    Viele Grüße und lass Dich nicht unterkriegen! Thomas

  4. Eine Kleinigkeit per Paypal.

    Alles Gute und vor allem starke Nerven für Euch.

    LG Nicola

    P. s. jetzt hat mich Paypal verkaspert und zeigte mir das Geld senden nochmal an.. ?Passt so ?

  5. Meine Unterstützung habt ihr, auch wenn es nicht viel ist! Ich drücke alle Daumen und schicke Kraft u gute Laune?????
    Ganz viele, liebe Grüße
    Stephie

  6. Ich drücke die Daumen dass diese unschöne Sache bald nur noch das ist – eine sehr unschöne Erinnerung und dass Sie unbeschwert Ihren Geburtstag und die baldige Vorweihnachtszeit genießen können!

  7. Na das wäre doch gelacht, wenn da nicht zusätzlich noch Nervennahrung in Form eines leckeren Geburtstagsessens rausspringen würde. Wir sind Viele. Solche Menschen dürfen nicht die Oberhand gewinnen.
    Ich geh dann mal überweisen.
    Halt die Ohren steif Pia, du bist nicht allein.

  8. Liebe Pia,
    trotz der teilweise geringen räumlichen Entfernung kennen wir uns leider nicht persönlich, aber dennoch habe ich den höchsten Respekt vor deiner Offenheit, hier um Hilfe zu bitten. Wie bereits geschrieben, habe ich dir etwas überwiesen…
    Eventuell könnte es sich lohnen, gegen die geforderte Summe zu klagen, denn diese erscheint mir sehr hoch und würde desöfteren bereits von Gerichten gekippt.
    Unabhängig davon wünsche ich dir aber auch viel Durchhaltevermögen.
    Eventuell kannst du ja mal ein Update über die Gesamtsumme der Spenden schreiben, denn hier wird ja nicht der Paypalanteil angezeigt…

    Grüße
    Clemens

    1. Ich habe bereits einen Rechtsbeistand, der sich darum kümmert. Und was den Spendenstand angeht, so werde ich das hier offen und transparent kommunizieren und bei Leechi die benötigte Summe um die Paypal-Spenden entsprechend reduzieren. Lieben Dank Dir!

          1. Das habe ich sogar gesehen ;)
            Mich fasziniert es, wieviele Menschen die hier helfen. Ich hoffe, dir geht es mit jeder Spende besser und wir lesen noch viel von dir :)

  9. Echt ein Wahnsinn, was manchen Menschen einfällt. Als gäbe es keine anderen Probleme auf diesem Planeten.
    Ich lese seit Jahren sehr gerne deinen Blog und beteilige mich daher von ganzem Herzen gerne. Möge diese Sache bald der Vergangenheit angehören, damit du wieder kraftvoll, fröhlich und relaxed für deine Kids da sein kannst.
    Alles liebe.

  10. Das ist uns letztes Jahr auch passiert. Wegen eines uralten Fotos auf unserer Pfarrei-Homepage. Das Einschreiben kam freitags, die Frist lief montags ab. Unser Jurist konnte die Schadensersatzforderung abwenden mit Hinweis auf ein Urteil des Landgerichts Berlin, das den Wert eines Fotos aus dem Netz auf 100 € festlegt. Die 100 € wollten sie dann auch nicht mehr.
    Wenn es derselbe Anwalt aus Erfurt ist, könntet Ihr damit vielleicht Erfolg haben. Aber das weiss dein Anwalt besser. Ich drücke alle Daumen. Und beteilige mich natürlich mit einem kleinen Beitrag. Viel Glück und gute Nerven!

  11. Wir sind Viele! Ich habe auch eine Kleinigkeit via PayPal beigesteuert. Lass Dich nicht unterkriegen. Ich wünsche Dir uns Deinen lieben das Allerbeste!

  12. Dieser Ärger tut mir total leid für euch. Um was für ein Bild hat es sich denn gehandelt? Um ein Produkt oder um abgebildete Menschen? Eie kam es denn zu diesem Schlamassel! Umarmung aus Tirol!
    PN an mich mit IBAN u Bank wär mir lieber.

      1. Ich wünsche dir auch, dass diese Geschichte schnell erledigt ist und würde mich Sonjas Wunsch gerne anschließen. Magst du mir deinen IBAN schicken? Grüße aus Oberösterreich! Nicole

  13. Große scheisse :( ich habe in der Kanzlei täglich damit zu tun! Ich hoffe, dein Anwalt versucht den Betrag zu drücken, meist kann man sich ganz gut einigen, auch und besonders unter Berücksichtigung von Zeit und tatsächlicher wirtschaftlicher Situation!
    Alles Gute!

  14. Argh, das ist echt ärgerlich. Vor Allem für etwas das 2008 passiert ist – da hätte man ja auch mal andere Wege gehen können. Ich hab eben Paypal bemüht und hoffe, dass die Summe schnell zusammen bekommst. Eigentlich ja fast nur fair, dass wir als Leser hier einspringen, wir bekommen ja sonst deine Geschichten für lau. Drück dir die Daumen!

  15. Hast was von mir.
    Noch ne ganz kurze Frage: Wenn die gesammelte Menge die benötigte Summe übersteigt (falls Dein Rechtsanwalt die Summe drücken kann), was machst Du dann mit dem Geld?
    Ich fände es einfach schön zu wissen, meine Bereitschaft, etwas zu helfen ist davon unabhängig.

    1. Hallo Herr T. :) Ja, die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Auf jeden Fall werde ich das Geld nicht einfach „einstecken“. Aber da ich mit so einer rasanten Spendenbereitschaft gar niemals gerechnet hätte, habe ich da noch keine konkrete Idee. Ich denke, ich würde es spenden, sofern die Leserschaft damit einverstanden wäre.

  16. Pia, du hast mir die letzten Jahre so viel gegeben mit deinem Blog. Da geb ich dir gern etwas zurück. Viel viel Glück und Kopf hoch!!!
    Gegen so viel Irrsinn hilft nur ganz viel Menschlichkeit <3.

  17. Hallo Pia, sonst nur eine stille Mitleserin hier, jetzt sage ich mit einem kleinen Betrag danke für das Teilen des Familienlebens, schade das erst so etwas passieren muss. Hoffentlich sind die Sorgen so schnell vergessen und die Gesamtsumme ist schnell zusammen. Die Daumen sind gedrückt.

  18. Nur einen kleinen Beitrag zur Hilfe, aber viele kleine ergibt einen großen Betrag!
    Werden die Paypalzahlungen auch mit aufgezählt?!
    Lg, die Cola-Hähnchen-Bekanntschaft

  19. Ich lese erst zwei oder drei Jahre ihr Blog mit & „kenne“ Sie somit noch nicht sooo lange, aber wenn ich dazu beitragen kann, dass Sie eine „Blogger-Jugendsünde“ nicht völlig ruiniert, habe ich auch eine Kleinigkeit via Paypal gesendet. Liebe Grüße

  20. Liebe Pia, auch ich bin eigentlich eine stille Leserin deines Blogs, den ich aber sehr gerne mag. Weil du – weil ihr – so unaufgeregt authentisch seid, weil ich selbst drei Kinder habe, die zwar noch ein paar Jahre jünger sind als deine, ich es aber immer wieder spannend finde wie du euren Alltag gewuppt bekommst!
    Ich wünsche dir, dass du die Summe schnell zusammen bekommst, damit wir noch lange von dir und deiner Familie lesen dürfen. Alles Gute! ?

  21. Einen kleinen Teil kann ich beitragen, leider nicht so viel. Ich lese so gerne hier mit und es bringt mir soviel. Da gebe ich sehr gerne wenigstens einen winzigen Teil zurück. Ich hoffe, dass eure Sorgen bald erledigt sind und ihr ein bisschen entspannter in Geburtstag und Vorweihnachtszeit starten könnt. <3

  22. Danke für all das, was wir von Dir hier alles bekommen. So viele Anregungen, Rezepte, Unterhaltsames und die Gewissheit, dass man mit dem alltäglichen Wahnsinn nicht alleine ist! Ich hab Dir was per Paypal geschickt.

  23. Liebe Pia, auch von mir ein kleiner Beitrag als sonst stille Leserin. Aber gerade heute habe ich Ihre Batman-Torte nachgebacken, da wir morgen einen Geburtstag feiern und das Kind gerade großer Batman Fan ist.
    Vielen Dank für Ihren tollen Blog!

  24. Liebe Pia, seit Jahren lese ich deinen Block….meine Unterstützung ist über letchi raus …wir schaffen das zusammen. Liebe Grüße Claudia

  25. Liebe Pia,
    Spende ist per PayPal raus. Hoffentlich kommt genug zusammen. Ich lese seit über 2 Jahren still und danke Dir für all die wunderbaren Blogeinträge, die schon zu meinem Leben dazu gehören.
    Alles Gute, Mareile

  26. Der Blog begleitet mich seit meinem Kinderwunsch 2012. So oft musste ich lachen beim Lesen und so oft hat er mich inspiriert. Ich hoffe sehr, dass ihr den Betrag schnell zusammen bekommt und eure Sorgen vergessen könnt! Ein kleiner Beitrag ist per PayPal unterwegs.

  27. Danke für Laufmotivation, Rezepte, Alltag-Teilen und und und. Ich freu mich immer über neue Beiträge und habe gerade einen kleinen Betrag über paypal geschickt.

  28. Liebe Pia,
    ich fühle mit Dir, lese Deinen Blog seit vielen Jahren ,hab gerade per Paypal etwas geschickt und es kommt von ganzem Herzen ??

  29. Hallo, werde noch was geben, kann aber nur appellieren dass man solche Jugendsünden umgehend löscht. Es gibt grosse Kanzleien deren Geschäftsmodell darauf beruht. Gesucht wird über eine Software nach nicht autorisierten Veröffentlichungen. Der Klient beauftragt dies oder die Kanzlei geht proaktiv auf „neue“ Klienten zu. Die Software amortisiert sich rasch. Deshalb prüfen und ggfs löschen.

    LG Claudia

  30. Liebe Pia,
    auch von uns gibt es eine Kleinigkeit dazu, um euch und vor allem euren Kindern eine unbeschwerte und schöne Weihnachtszeit zu bescheren.
    Ich habe selbst drei Kinder, zwar etwas jünger, aber in der gleichen Konstellation. Ich erfreue mich immer an deinen Blog-Geschichten und finde es selbstverständlich dir auf diese Weise was zurückzugeben.
    Ich drücke dir die Daumen, dass die ganze Misere bald der Vergangenheit angehört.
    LG,
    Elisa

  31. Liebe Pia, ich bin seit vielen, vielen Jahren stille Mitleserin. Ich mag ihre Beiträge sehr, vielen Dank dafür. Eine Kleinigkeit habe ich Ihnen gerne per Paypal gesendet! Ich wünsche Ihnen starke Nerven

  32. Ebenso gespendet. Falls du unerwarteterweise schon genug zusammen hast (und das wünsch ich dir!!!), kauf dir bitte einfach eine Flasche Wein davon und lach mit deinem Mann über die Absurdität des Ganzen. Ich kenne dich nicht, aber als Fellow-Mom drücke ich dich!

  33. Die Forderung ist übertrieben, klar. Aber auf große Spendensammlung zu gehen, sogar noch bevor sämtliche rechtliche Wege ausgeschöpft sind, finde ich auch außerordentlich befremdlich.
    Erstaunlich, wie viele Leser/-innen sich so einfach auf eine Spende einlassen.

      1. Das will ich Ihnen auch durchaus nicht unterstellen. Aber ich käme nie auf die Idee, 1. so voreilig und 2. zu betteln. Wenn sich die geforderte Summe reduziert (wovon ich erst einmal ausgehe), haben so viele Menschen ins Blaue hinein gespendet. Natürlich ist das ihre eigene Entscheidung und mir in diesem Fall ebenfalls ein großes Rätsel. Dabei habe ich „im Internet“ auch schon gespendet.
        Ich bin auf den Ausgang gespannt.

        1. Zu 1: als „so voreilig“ empfinde ich es im Hinblick auf das Zahlungsziel von gerade 10 Werktagen nicht. Ich habe jedenfalls nicht geglaubt, dass wir die volle Summe – und dann in so kurzer Zeit – erreichen würden.
          Zu 2: Für mein Verständnis ist ein „um Hilfe bitten“ noch lange kein betteln. Aber solche Aussagen sind es unter anderem, die Menschen davor zurück schrecken lassen um Hilfe zu bitten.

          1. Liebe Pia, mit „voreilig“ meinte ich, wie schon, geschrieben, bevor weitere rechtliche Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Zudem weiß ich, wie es sich anfühlt, um Hilfe bitten zu müssen. Sie müssen mit sich im Reinen sein, nicht mit mir.
            Hoffen wir das Beste.

          2. Liebe Ka, auch durch das Ausschöpfen weiterer rechtlicher Möglichkeiten ändert sich nichts an den Fristen. Und wie ich schon schrieb, habe ich nicht im Entferntesten daran geglaubt, dass diese Summe überhaupt – und dann in dieser kurzen Zeit – zusammen kommt. Und ja, diesbezüglich bin ich mit mir im Reinen.

    1. Ich denke, dass das die Entscheidung von uns Lesern/ Leserinnen ist – wer das nicht mitmachen möchte, braucht das ja auch nicht zu tun! Und bei mir ist es auch Solidarität mit Pias Mann, weil gleicher Arbeitgeber und da halt man zusammen ;-)

    2. Ganz einfach warum, weil jeder Leser dieses Blogs der die Autorin auch nur ein bisschen „kennt“, weiß wie belastend in jeder Hinsicht das für sie ist. Egal was bei raus kommt, ich habe gerne gespendet (gestern über Paypal und eine andere Mailadresse) einfach nur um zu zeigen, dass ich den Blog mag, er für mich einen Wert im täglichen Leben hat und dass das Internet auch positive Seiten hat.

    3. Wenn Sie das befremdet, ok. Wir anderen wissen schon, was wir tun. Manchmal ist es besser, einfach nix zu sagen.
      Allen anderen, die auch so denken. Das ist zu respektieren. Tut mir den Gefallen …. siehe oben.
      Vielen Dank

      1. Liebe Evi, ich bin weder jemand, der trollt oder Hass verbreitet, deswegen finde ich nicht, dass ein kritischer Kommentar unter so vielen, die Pia supporten, verboten sein sollte. Ich finde die Aktion nach wie vor seltsam und fühlte mich bemüßigt, es mitzuteilen, weil ich früher auch Pias Blog gelesen habe. Ich kenne finanzielle Sorgen und weiß auch, wie es ist, um Hilfe zu bitten.
        Trotzdem ist schweigen auch nicht immer der richtige Weg.

    4. Klar hätte man warten können, bis die tatsächliche Endsumme feststeht. Aber ich kann es absolut nachvollziehen, dass man sich zunächst in finanzieller Sicherheit wägen will.
      Hut ab davor, dass sie sich getraut hat und somit nun wieder besser schlafen kann, egal wie lange es sich noch hinziehen wird.
      Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Unsicherheit einem durchaus die komplette Weihnachtszeit (und noch länger) vermiesen kann.

      Sollte – und davon ist in der Regel auszugehen – etwas übrig bleiben, dann wird sie schon die richtige Entscheidung bezüglich des Differenzbetrags treffen.

      PS: Mit meinem Kleinvieh habe ich nicht den Anwalt (…) unterstützt, sondern die Ungunst der Stunde genutzt, einfach mal Danke zu sagen.

  34. Spende ist raus. Was mich nervt, ist, dass wir NICHT Pia helfen, sondern einem Juristen mit 4.0 Staatsexamen, der sich so die Leasingrate für einen gebrauchten A4 zusammenmausert.

    Der Zeitraum passt, vor 2010 habe ich mir da auch keinen Kopp gemacht.

    lG
    Stephan

  35. Gerne unterstützt!
    Lass dich von dieser Erfahrung bitte nicht vom bloggen abbringen. Halte durch! Auf das dein Geburtstag und die Weihnachtszeit trotz all dem toll werden und alle Augen zum Jahresende strahlen können.
    LG
    Meli

  36. Hi Pia,
    ich lebe das gerade auch durch. 2011 habe ich Bilder eines großen Fotografen kuratiert und habe neulich eine Abmahnung über einen bekannten deutschen Abmahnanwalt im Dienste der New Yorker Bildagentur erhalten. Die Summe des Schadensersatzes steht noch aus, meine Medienanwältin hat netterweise eine sehr gut angepasste Unterlassungserklärung verfasst – machte mir aber keine große Hoffnungen, dass es nicht sehr sehr teuer werden würde. Natürlich ist man über die Jahre schlauer geworden und hat die Fotografen und Bildagenturen angeschrieben und um Veröffentlichungserlaubnis gefragt, 2011 habe ich es irgendwie vermasselt und die Bilder wanderten ins Archiv, bis der Bot der Agentur zugeschlagen hat. Ich vermute mir wird genau dein Weg, welchen du hier eingeschlagen hast, auch bevorstehen – denn auch wenn ein Blog wirtschaftlich einigermaßen rund läuft, machen wir damit ja keine riesen Sprünge. Das wirklich ärgerliche an meiner Situation war, dass ich den Fotografen in den höchsten Tönen lobte, die Bilder feierte und auf sein Portfolio verlinkte – quasi kostenlose Werbung für ihn machte und meine Leser auf ihn aufmerksam machte und nun darf ich dafür die Quittung zahlen. Irgendwas mit dem Netz ist einfach nicht mehr in Ordnung. Genug des „mimimi“, ich werde wohl auch eine Spendenaktion für mich ins Leben rufen müssen, sobald die Kostennote bekannt ist – die Anwältin war schon teuer genug.
    Viel Erfolg wünsche ich dir und toi toi toi.
    LG Jens

  37. Hallo Pia, ich finde den Zusammenhalt hier super. hab gestern schon meinen Beitrag für dich gleistet. Schön zu sehen, dass man in der Not zusammenhält. Was mich mal interessieren würde, wie kommt man denn dazu in Blogs nach Fotos zu suchen? Läuft das automatisch? Total absurd irgendwie. Viel Kraft für die kommende Zeit und alles Liebe

  38. Liebe Pia,
    ich freue mich sehr, dass der Betrag innerhalb so kurzer Zeit erreicht wurde! Auch ich habe dir gestern etwas beigesteuert, denn ich lese dich so ziemlich von Anfang an auch sehr gern (auch wenn du zwischendurch auf einem geheimen Mamablog entschwunden warst). Ich drücke dir die Daumen, dass bald alles vom Tisch ist.

    Liebe Grüße, Daniela

  39. Liebe Pia!
    Ich habe sehr sehr gerne was dazu gegeben und will damit auch Danke sagen für so viele Jahre Inspiration, Motivation und Unterhaltung!
    Alles wird gut!
    Ganz liebe Grüße!
    Christine

  40. Liebe Pia, auch ich lese schon lange mit, erfreue mich an Deinen Beiträgen und habe einen kleinen Beitrag geschickt. Trotzdem kann ich das befremdete Gefühl von Ka nachvollziehen. Jeder, der finanziell nicht gerade auf der Sonnenseite gelandet ist und immer gerade so durchkommt, hat immer wieder mit unerwarteten Ausgaben zu kämpfen – Auto kaputt, neue Waschmaschine … oder auch ganz lapidar – alle brauchen neue Kleidung oder Schuhe. Dinge, die Du oft umsonst bekommst. Ein Urlaub, den Deine Familie durch Deinen Job in den meisten Fällen kostenfrei verbringt, ist für viele seit Jahren nicht möglich. Auch deren Kinder möchten Weihnachten feiern. Was machen diese Menschen ohne Deine Möglichkeiten? Ich verstehe Deine Ängste und Deine Not, empfinde es aber trotzdem auch ein wenig befremdend und weiß nicht, ob die Not soooo groß ist, diesen Weg und dann noch so früh gehen zu müssen. Vielleicht kannst du das verstehen.

    1. Lieber Chris, auf eben solche Argumentation habe ich gewartet, weil mir all diese „Vorteile“ gerne mal unterstellt werden. Zum einen: ich bekomme nichts „umsonst“. Ich arbeite dafür, auch wenn sich das vielleicht nicht mit Deinem Beruf oder Deinem Verständnis von Arbeit deckt. Was das Beispiel des Urlaubs angeht: ohne diese Pressereise hätten auch wir dieses Jahr nicht in den Urlaub fahren können. Ich habe im Gegenzug jeden Tag mindestens 2 Stunde Arbeit geleistet. In diesem Urlaub. Ich weiß, dass viele Menschen dem Berufsfeld „Blogger“ die Ernsthaftigkeit oder einen tatsächlichen Aufwand absprechen. Diese Menschen sollen mir dann bitte einfach mal zeigen, wie Sie es schaffen durchs Bloggen ihren Beitrag zum Familienunterhalt beizutragen. Wenn es doch so einfach ist.
      Ich bin nicht selbstgewählte Hausfrau mit dem Hobby Bloggen, weil wir uns das so gut leisten können. Ich bin freiberufliche Autorin und verdiene u.a. eben mit diesem Blog meinem Teil zu unserem Lebensunterhalt. Und wie ich es schon oben im Artikel schrieb: Die wenigstens Blogger verdienen einen Arsch voll Kohle, um es mal salopp auszudrücken. Auch erhaltene Produkte muss ich z.B. ganz normal als Einkommen versteuern, ein Brot kann ich mir dann trotzdem nicht dafür kaufen.
      Ich verstehe also Deine Gedanken, wenn man den Background und das Wissen um das ganze „Business“ nicht hat. Ich hoffe, ich konnte da ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.

      1. Liebe Pia,
        Vielen Dank für Deine Antwort. Mir fehlt in der Tat das Insiderwissen, wieviel Aufwand das Ganze beansprucht und wieviel dann tatsächlich dabei „rum“ kommt. Vielleicht bin ich auch geprägt von MEINEM Beruf, in dem ich mit Menschen zusammenkomme, die tatsächlich nichts haben, die nicht wissen, wie sie ihre Kinder ernähren sollen, die keinerlei Möglichkeiten auf Urlaub, großartige Geschenke oder auch nur einen Schwimmbadbesuch haben und trotzdem mit unerwarteten Ausgaben klar kommen müssen. Es war auch gar nicht böse gemeint, letztendlich helfen hier alle freiwillig, für die Leser ist es ein kleines Dankeschön für die Freude, die du uns schenkst. Dieser Weg hat mich einfach im ersten Augenblick wirklich befremdet.

        1. Das Thema habe ich gestern auch schon im Livestream angesprochen. Das es immer und überall größeres Leid gibt und immer einen, dem es noch schlechter geht. Glaub mir, dass ist mir bewusst. Darum ist es mir auch so unfassbar schwer gefallen, diesen Schritt überhaupt zu gehen.
          Ich habe mir wirklich gewünscht, dass nur die helfen, die das wirklich wollen und können. Mit einem unguten oder befremdlichen Gefühl hättest Du es vielleicht lieber sein lassen sollen. Das führt nur zu einer Erwartungshaltung, die ich so nicht erfüllen kann und auch nicht möchte.
          Ich fasse Deinen Kommentar auch gar nicht böse auf. Wenn es Dir hilft dieses befremdliche Gefühl los zu werden, sende ich Dir Deine Spende gerne zurück.

  41. Ich weiß, wie furchtbar man sich damit fühlt, ist mir auch schon passiert. Ist schon Jahre her. Und wieviel Mut Dich dieser Post mit der Bitte gekostet hat.
    Recht hin und her, aber lass Dich davon bitte nicht entmutigen, Du bereicherst uns mit Deinen Gedanken! Wie du siehst, hast du eine tolle Leserschaft, die hinter Dir steht. Ich wollte auch grade spenden, aber das Ziel ist schon erreicht! Toitioitoi für Dich, dass alles schnell be(an)wältigt ist. Alles Liebe!

  42. Wie hoch ist denn jetzt eigentlich der Eigenanteil, den du selbst zahlen wirst? O Euro? So schnell verdient man also 5000 Euro, aber man hat ja soooo arge finanzielle Sorgen durch die rechtliche Inanspruchnahme. Deswegen lebt man auch im Eigenheim (!) im teuren Kölner Raum. Ohne Worte.

    1. Liebe Karin, Eigenheim ist für eine 5-köpfige Familie günstiger, als Miete.
      Aber ich ziehe natürlich gerne einen Umzug ans Ende der Welt in Betracht, wenn Sie dann wieder besser schlafen können. Der Mann kann ja einfach kündigen oder umschulen.
      Ich wünsche Ihnen eine erholsame Nacht.

    2. Hallo Frau Karin, herzlichen Dank für Ihren gehässigen Kommentar. Wenn wir Deutschen in irgend etwas richtig gut sind, dann sind das Neid und Missgunst. Seien Sie doch froh! Pia hat Ihnen ja aufgezeigt, wie einfach man 5000€ „verdient“ also steht Ihrer eigenen Gelddruckmaschine aka Blog nichts im Weg. Mit Ihrer feinfühligen und doch pointierten Schreibweise sollten Sie die ersten 100000 Leser innerhalb kürzester Zeit beisammen haben und wenn dann davon jeder 5 EUR spendet geht es ZZ (zimmlisch züjisch) ins Eigenheim in Köln-Kalk. Aber vielleicht hätten Sie doch besser Ihre beiden abschließenden Worte beherzigt und einfach die Klappe gehalten.
      Thomas

  43. Hallo Pia,

    Ich bin stille Mitleserin und wohne ganz in deiner Nähe. Deinen Blog lese ich immer gerne, und erst in den Herbstferien haben wir mit unseren Kindern einen tollen Tag in Holland in einer Pfannkuchenmühle verbracht- dank dir. Deswegen, und weil ich meinen Hut vor deiner Offenheit ziehe beteilige ich mich natürlich gerne mit einem kleinen Betrag.
    Kopf hoch und eine hoffentlich entspannte Vorweihnachtszeit….

  44. Hallo Pia, leider lese ich erst jetzt den Beitrag. Bei uns war selber viel los (2. Kind und so).
    Somit habe ich leider den Spendenaufruf auch erst gelesen, als schon der Zielbeitrag erreicht wurde.
    Hut ab, dass das so zügig ging. Da merkt man doch ein herziges Gefühl von Zusammenhalt.

    Gibt es diesbezüglich denn aber schon Neuigkeiten?
    Hat eigentlich die gezeigte Person am Ende den Auftrag gegeben oder bereichern sich da nur andere dran, die gerade wieder irgendwelche Lücken gefunden haben? Schweinerei eigentlich.

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